DE747485C - AEschern von geweichten Rohhaeuten - Google Patents

AEschern von geweichten Rohhaeuten

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Publication number
DE747485C
DE747485C DER101419A DER0101419A DE747485C DE 747485 C DE747485 C DE 747485C DE R101419 A DER101419 A DE R101419A DE R0101419 A DER0101419 A DE R0101419A DE 747485 C DE747485 C DE 747485C
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DE
Germany
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skins
hides
lime
hyposulfite
hair
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Expired
Application number
DER101419A
Other languages
English (en)
Inventor
Harold G Turley
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Rohm and Haas Co
Original Assignee
Rohm and Haas Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Rohm and Haas Co filed Critical Rohm and Haas Co
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Devices For Medical Bathing And Washing (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Äschern von geweichten Rohhäuten Es ist bekannt, daß Arsensulfite die Wirkung des Kalkes beim Äschern von Rohhäuten beschleunigen. Man weiß auch, daß Natriumsulfit dieselbe Wirkung herbeiführt, und, man setzt daher als Anschärfungsmittel dem Kalk gewöhnlich Natriumsulfit zu. Die dadurch beim Äschern ersparte Zeit wird indessen nicht gewonnen, ohne daß man dabei in größerem oder geringerem Umfange die Sicherheit einer leichten überwachung des Reaktionsablaufs aufgibt, die man bei alleiniger Verwendung von Kalk hat. Die Sulfite, insbesondere Natriumsulfit, greifen Haar oder Wolle sowie die Epidermis an, sofern sie nicht in sorgfältig abgemessenen Mengen benutzt werden, zerstören sie dieses sehr wertvolle Nebenprodukt ,der Gerberei. Sulfite reagieren im übrigen mit in der Haut oder dem Fell vorhandenen Eisensalzen. Es bilden sich Flecke, die in dem fertigen Leder bleiben.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Vermeidung der Nachteile, die bei der Behandlung dier Häute in .einem Natriumsulfitbade auftreten, sie in einem Natriumthiosulfatbade einer sofortigen anschließenden Nachbehandlung zu unterwerfen. Auch ist es bereits be= kannt, frische Felle in einem 5- bis io °/oigen Bade von Natriumthiosulfat zu behandeln.
  • Zweck der Erfindung ist es, die -Nachteile der bekannten Verfahren zu beseitigen, und zwar durch Verwendung eines Enthaarungsbeschleunigers, der keinen schädlichen Einfluß auf die Haut oder das Haar hat, selbst wenn er im überschuß verwendet wird, und der eine saubere, fleckenfreie Haut ergibt. Es soll das Haar in ausgezeichneter Beschaffenheit und großer Ausbeute anfallen.
  • Die Erfindung besteht darin, daß man die Rohhäute mit einer Kalkbrühe behandelt, die einen geringen Gehalt an Alkali- oder Erdalkalihyposulfit, z. B. 0,5 bis i °%, berechnet auf das Trockengewicht der Rohhäute, aufweist.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die Alkaliuii: :l Erdall;alihyposulfite, itisbesond°re Natriunilivposulfit (Na_S_04) bei Zusatz in kleinen Mengen zu der Kalkflüssigkeit die Wirkung derselben auf das Keratin der Epidermis stark beschleunigen und die Zeit herabsetzen, die zur Lockerung des Haares nötig ist. (`berschüssige -Mengen schädigen zwar nicht die Haut oder das Haar, sie bedeuten aber eine Verschwendung an Behandlungsmittel. Durch sorgfältig angesetzte Versuche hat sich herausgestellt, daß die Wirkung der Hyposulfit-e nicht dieselbe ist wie d-ie des Natrium- o;ler Arsensulfits; sie ist indessen augenscheinlich auf eine besondere Reduktionswirkung der. Hypostilfite auf die Keratinstruktur der Haut zurückzuführen, die, wenn die liydrofvtisclie Wirkung des Kalkes darauf folgt, zu einem Aufbrechen und Lockern der Epidermis führt, wodurch diese zusammen mit dein Haar oder der Wolle leicht entfernt werden kann. Indessen rufen andere Reduktionsmittel, wie \ atriumthiosulfat, nicht dieselbe Wirkung hervor.
  • Das '\.-erfahren wird so ausgeführt, daß man mit der Kalkbrühe entweder vor, j edoch zweckmäßig nach i5minutigem bis 2Stündigem Eintauchen der Häute oder Felle 1/2 bis. r % Hyposulfit, gerechnet auf das Trockengewicht der Häute oderFelle,beimischt. lAfankanngrößere -Mengen Hyposulfit verwenden. -Man erreicht aber wenig, wenn man -Mengen von mehr als i °(o benutzt. Der verwendete Kalk kann auch stark inagnesiumhaltig sein. Das Verfahren kann in den üblichen Äschern, wie in Gruben, Rührzylindern oder Trommeln, durchgeführt werden. Nach Zusatz des Hyposu1fits wird die Lösung kurze Zeit gerührt, Dann läßt man sie r i' , uh , stehen. Zweckmäßig werden die Häute oder Felle ein- oder zweimal täglich gewendet. Nach diesem Verfahren können grüne Kalbshäute sehr zufriedenstellend in .Tagen und ;_n der Sonne getrocknete Ziegenhäute in 5 Tagen enthaart werden. @; ach dem Enthaaren werden die Häute in die Beizbrühe gelegt, gegerbt und nach irgendeinem der üblichen Verfahren in Leder übergeführt, wobei die Erfindung keine Änderungen der folgenden llaßnahinen erforderlich macht.
  • Das Verfahren kann auf das Enthaaren aller Arten von Fellen und Häuten angewendet werden, z. B. von Stier- und Büffelhäuten, Kalbs-und Ziegenfellen u. dgl. Die folgenden Beispiele veranschaulichen die besondere Anwendung der Erfindung. Wie man leicht erkennt, sind Änderungen und die Verwendung von Ermöglich. Die Kalkmenge kann von der angegebenen abweichen. Die Temperaturen l@tnn inan erhöhen oder erniedrigen. So ist es auch möglich, Alkalien und Versch:irfungsmittel finit dein Kalk zu verwenden, uni eine verschärfende Wirkung zusätzlich zu dem beschleunigenden Einfluß des Hyposulfits zu erhalten. An Stelle von \atriumliyposulfit köiinen andere 1-fyposulfite, wie Calciumliyposulfit, -;er@ven@let «-erden. Beispiel i i8oo kg geweichte Häute werden in einen ll"ülirwerlczylinder getan, der ;5;01 Wasser enthält, in dem i 8o kg Calciumhydroxyd suspendiert sind. Die Häute werden bewegt.
  • ach etwa'/2 Stunde setzt man i 8 kg =\ atriumhyposulfit zu. Das Rühren setzt man eine weitere Viertelstunde fort und läßt dann die Häute ruhig liegen.
  • Die Häute wendet man zweimal täglich um. Nach .I bis 5 Tagen ist die Haarschicht zufriedens.tellend geweicht. Die Häute werden aus der Kalkflüssigkeit entfernt und auf Maschinen enthaart.
  • Sodann werden die Häute zugerichtet, vom Fleisch befreit, nachgeschabt und in die für das gewünschte Leder geeignete Beizbrühe gelegt.
  • Beispiel 136o kg grüne gesalzene Kalbshäute läßt man in einem Rührwerkzylinder mit 568o l Wasser bei etwa : o° über Nacht weichen. Die Häute werden gründlich gewaschen und der Zylinder bei etwa 2o° mit Wasser aufgefüllt. Dann setzt man 140 kg Calciumliydroxyd zu. Die Felle werden etwa '/4 Stunde bewegt. Darauf werden etwa ii kg Natriumhyposulfit zugegeben. Das Rühren wird eine weitere Viertelstunde fortgesetzt. Die Felle beläßt man noch im Zylinder und wendet sie darauf zweimal täglich vorsichtig um.
  • Nach .1 Tagen erhält man einen sehr zufriedenstellenden Haarschlamm. Die Häute werden herausgenommen, enthaart, mit Hundekot behandelt, gepickelt und zwecks Erzielung des gewünschten Leders gegerbt.
  • Beispiel 3 Ein Stapel von goo kg getrockneter brasilianischerZiegenfellewird. in geeigneter Weise geweicht, gründlich gewaschen und in einen Rührwerkzylinder eingebracht, der 38001 Wasser enthält. Unter Bewegen der Häute werden 360 kg C alciumhydroxyd zugesetzt. Die Häute werden eine weitere Stunde umgewälzt. Sodann setzt man etwa 9 kg Natriumlivposulfit _iertelstutide zu. fortgesetzt. Das Rühren Die wird Häute eine läßt weitere man ruhig liegen und wendet sie zweimal täglich. Nach 5 'lagen können die Häute enthaart, mit ldundekot gebeizt und zum Gerben vorbereitet wc-rden.
  • N:icü jeder dieser besonderen Behandlungs-ZN arten erhält man das Haar in ungeschwächtem Zustande und die Häute und Felle fleckenfrei.
  • Zum Unterschied von Arsenik und Natriumsulfit greift das Hyposulfit, selbst in größeren Mengen als sie in den Beispielen angegehen sind, das Haar nicht an. Die Erfindung gibt daher ein Verfahren an, die Wirkung des Kalkes zu beschleunigen, ohne - daß man Gefahr läuft, daß das Haar zerstört wird. Gleichzeitig erhält man sehr saubere Häute, die metallfleckenfrei sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren. zum Äschern von geweichten Rohhäuten mit Kalk, dadurch _gekennzeichnet, daß man eine Kalkbrühe mit einem geringen Gehalt an Alkali- oder Erdalkalihyposulfit (M2 S, 04) verwendet. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man o,5 bis i % Hyposulfit, insbesondere Natriumhyposulfit, berechnet auf das Trockengewicht der behandelten Häute, verwendet. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: französische Patentschriften. . Nr. 329 656, 508 484.
DER101419A 1937-02-19 1938-01-29 AEschern von geweichten Rohhaeuten Expired DE747485C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
US494065XA 1937-02-19 1937-02-19

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DE747485C true DE747485C (de) 1944-09-29

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ID=21959649

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DER101419A Expired DE747485C (de) 1937-02-19 1938-01-29 AEschern von geweichten Rohhaeuten

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DE (1) DE747485C (de)
FR (1) FR833086A (de)
GB (1) GB494065A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1288728B (de) * 1963-07-27 1969-02-06 Roehm & Haas Gmbh Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen

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FR2457324A1 (fr) * 1979-05-22 1980-12-19 Union Chimique Indle Sarl Procede d'epilage de peaux destinees au tannage

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR329656A (fr) * 1903-02-23 1903-08-04 Samuel Keehmley Felton Junior Perfectionnements au traitement des peaux
FR508484A (fr) * 1914-05-26 1920-10-13 Raymond Vidal Procédé déterminant la conservation et l'épilage des peaux en poil et le nettoyage de la peau et du poil ou de la laine séparés

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GB494065A (en) 1938-10-19
FR833086A (fr) 1938-10-11

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