DE749830C - Verfahren zum Beizen von enthaarten Haeuten und Fellen mittels proteolytischer Enzyme - Google Patents

Verfahren zum Beizen von enthaarten Haeuten und Fellen mittels proteolytischer Enzyme

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DE749830C
DE749830C DER112427A DER0112427A DE749830C DE 749830 C DE749830 C DE 749830C DE R112427 A DER112427 A DE R112427A DE R0112427 A DER0112427 A DE R0112427A DE 749830 C DE749830 C DE 749830C
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Germany
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pickling
tryptase
pelts
leather
proteolytic enzymes
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DER112427A
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Inventor
Dr Otto Grimm
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Roehm GmbH Darmstadt
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Roehm and Haas GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Abstract

Beizen von enthaarten Häuten und Fellen unter Verwendung von Rinderpankreastryptase und Schimmelpilztryptase (10: 1 bis 1 : 10) gemeinsam.

Description

  • Verfahren zum Beizen von enthaarten Häuten und Fellen . mittels proteolytischer Enzyme Eines der wirksamsten Beizmittel für bereits enthaarte tierische Häute und Felle stellen die aus Rinderpankreas gewonnenen Tryptasen dar. Ihre Wirksamkeit erstreckt sich vor allem auf Schmutzlösung, Schlüpfrigmachen des Narbens, Herbeiführung des Verfalls der Blößen, Erzielung eines weichen und zügigen Leders. Gegenüber diesen außerordentlichen Vorteilen weist die Verwendung von Rinderpankreasenzymen jedoch in manchen Fällen verschiedene Nachteile auf. Insbesondere kann die Hautsubstanz zu starkangegriffen werden, was sich in loserem Narben, vor allem in den an sich lockeren Flemmen sowie in geringerer Fülle des fertigen Leders äußert.
  • Es wurde überraschenderweise gefunden, daß man die dargelegten Nachteile in vorzüglicher Weise dadurch beseitigen und ohne ungünstige Beeinflussung der Qualität auch weiche und zügige Leder erhalten kann, wenn man die zum Beizen zu verwendende Rinderpankreastryptase teilweise durch aus Schimmelpilzen gewonnene Tryptasen ersetzt. Die erfindungsgemäß hergestellten Leder zeichnen sich dadurch aus, daß sie einen wesentlich festeren Narben, ferner bessere Flemmen und größere Fülle besitzen. Eine derartige Wirkung der gemeinsamen Verwendung von Rinderpankreastryptase und Schimmelpilztryptasekonnte von vornherein nicht erwartet werden, da die als teilweiser Ersatz der Rinderpankreastrvptasev erwendete Schimmelpilztryptase an sich in manchen Fällen zu einer genügenden Beizwirkung nicht ausreicht. Häufig führt die Anwendung solcher Tryptasen daher zu platzendem Narben. Aber auch wenn ein solches Platzen nicht eintritt, wird, zumal bei der Herstellung sehr kräftiger Leder, von denen trotzdem eine gewisse Geschmeidigkeit verlangt wird, wie z. B. bei Militärfahlleder, die für die verlangte Weichheit genügende Durchbeizung der Blöße nicht erreicht. Solche Leder fallen durch einen zu beanstandenden härtlichen Griff auf. Ferner eignen sich derartige Tryptasen auch nicht für rein weiße Leder oder Leder, die auf helle Farbtöne gefärbt werden sollen, da eine genügende Entfernung des Grundes nicht möglich ist, so daß die spätere Ausfärbung nicht einheitlich ausfällt.
  • Durch die gemeinsame Anwendung der beiden vorgeschlagenen Tryptasen ergänzen sich deren Wirkungen in glücklicher Weise; ohne daß dies von vornherein selbstverständlich gewesen wäre. Es ist auch nicht möglich, bei Verwendung nur einer einzigen der beiden genannten Enzymarten etwa durch Herabsetzung oder Erhöhung ihrer Mengen die den einzelnen Enzymen innewohnenden Wirkungsnachteile zu beseitigen, da jede Tryptaseart für sich eine spezifische Wirkung entfaltet.
  • Die beiden Enzymarten können in verschiedenen Verhältnissen angewendet werden, je nach der Blößenart und der Art der daraus herzustellenden Leder. Im Gemisch sollen mindestens ioo/o der einen Tryptase enthalten sein.
  • Beim Beizen von Kalbsblößen für Boxcalf hat sich ein Verhältnis von etwa 75'10 Pilztryptase -i- 251/o Pankreastryp.tase als besonders günstig erwiesen, da diese Kombination festnarbige und volle Leder ergab bei ausreichender Entfernung des Grundes und genügender Durchbeizung, während im Vergleich dazu bei Verwendung von iooo/o Pankreasenzym die Leder in der Farbe wohl sehr rein, im Narben aber etwas flüssiger und im Griff etwas flacher waren.
  • Bei der Herstellung von Chevreau wird durchweg eine sehr starke enzymatische Wirksamkeit verlangt, um den für Chevreau typischen feinen -Narben zu erhalten. Bei bestimmten weichnaturigen Provenienzen, wie z.1. deutschen oder spanischen Zickelfellen, geht dadurch häufig zuviel Substanz verloren, d. h. die Leder werden etwas zu flach. In diesem Fall wird daher die Mitverwendung eines mäßigen Anteiles einer etwas weniger aggressiven Tryptase günstig sein, d. h. also eine Kombination aus etwa 251/o Pilztryptase und 75% Pankreastryptase.
  • Bei der Verarbeitung von Lammblößen auf Chromhandschuhleder hat sich eine Kombination von etwa 50% Pankreastryptase und _5o '/o Pilztrvptase als zweckdienlich erwiesen. Die hierdurch erhaltenen Ergebnisse sind auffallend besser als bei der Anwendung von Pilztryptase oder Pankreastryptase allein. Während z. B. die mit iooo/o Pankreastryptase gebeizte Vergleichspartie im Narben etwas flüssig, in den lockeren Teilen der Haut etwas ausgezehrt erschien und im ganzen etwas flacher war, ist die mit 5o 5o gebeizte Partie durch besondere Fülle, ohne Neigung zum flüssigen Narben aufgefallen. Daraus geht hervor, daß bei dieser Partie die Hautsubstanz weitgehend erhalten blieb, ohne daß eine Unterbeizung zu beobachten war.
  • Die angegebenen Verhältnisse der beiden Tryptasen zueinander können natürlich für besondere Fälle in weiten Grenzen geändert «-erden, sokann mandieTryptasen, allgemein gesprochen, in den Verhältnissen von io : i bis i : io anwenden.
  • Vorstehende Hinweise auf praktische Ergebnisse zeigen, daß es bei der erfindungsgemäß kombinierten Verwendung verschiedenartiger Tryptasen möglich ist, sich besser als bei der Verwendung einer einzigen Enzymart an die verschiedenen Fell- und Häutearten einerseits bzw. an die Anforderungen an die ()ualität der verschiedenen Lederarten andererseits anzupassen. Auch eine weitgehende Anpassung an den vorverwendeten Äscher ist hierdurch möglich.
  • Im allgemeinen wird bei PH 8 bis 9 gebeizt. In manchen Fällen hat sich auch das Arbeiten bei niedrigeren oder höheren pH-Werten als günstig erwiesen.
  • Als Entkälkungsmittel können im Fall der Anwendung der erfindungsgemäßenTryptasenkombination z. B. Ammoniumsalze, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumacetat, Ammoniumformiat, Aminoniumchlorid usw., saure Salze, wie z. B. \ atriumbisulfit, Säuren, wie z. B. Salzsäure, Ameisensäure, Milchsäure, Essigsäure, Buttersäure, Glykolsäure, verwendet «-erden. Auch andere Entkälkungsmittel, wie z. B. Kohlehydrate, kommen in Betracht.
  • Es ist an .sich bereits bekannt, Kombinationen verschiedener Tryptasen zur Behandlung von tierischen Häuten und Fellen zu verwenden, doch wurde die erfindungsgemäße Kombination Rinderpankreastryptase -I- Pilz-, bisher noch nicht vorgeschlagen. Versuche haben ergeben, daß die erfindungsgemäße Kombination den bisher bekannten, anders zusammengestellten Kombinationen von Enzymen weit überlegen ist.
  • Beispiele i. Mit Kalkschwefelnatrium und Arsenik geäscherte Lammfelle, die auf Chromhandschuh,leder verarbeitet werden, beizt man mit 300% Wasser von 30°; o,6% Ammoniumsulfat, o,2 % Rinderpankreastryptase, o,2 % Pilztryptase aus Aspergillus parasiticus. Die Beize wird bei pH 8 bis 9 durchgeführt.
  • a. .Mit Kalk und Schwefelnatrium äscherte Kalbfelle werden gebeizt mit 3o00/0 Wasser vom Dläßengewicht, 0,4% Ammoniurnsulfat, 0,o3 % Rinderpankre@astryptase, 0,o8 % Pilztryptase aus Aspergillus flavus, o,3 % Milchsäure 43,5%ig. Die Beize wird bei pH 8 bis 9h durchgeführt. 3. Mit Kalk, Schwefelnatrium und Arsenik geäscherte Ziegenfelle werden gebeizt mit 300'/o Wasser vom Bläßengewicht, 0,5010 Ammoniumsulfat, o,6% Rinderpankreas.tryptase, o,2 % Pilztryptase aus Aspergillus glaucus. Die Beize wird bei pH 8 bis 9 durchgeführt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Beizen von enthaarten Häuten und Fellen mittels proteolytischer Enzyme, dadurch gekennzeichnet, daß Rinderpankreastryptase und Pilztryptase, insbesondere Schimmedpilztryptase, gemeinsam verwendet werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Rinderpankreastryptase und Pilztryptase im Verhältnis von io : i bis i : io, vorteilhaft 3 : i bis i :3, verwendet werden.
DER112427A 1942-03-09 1942-03-09 Verfahren zum Beizen von enthaarten Haeuten und Fellen mittels proteolytischer Enzyme Expired DE749830C (de)

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FR896429D FR896429A (fr) 1942-03-09 1943-07-16 Procédé pour confire au moyen d'enzymes protéolytiques des peaux et cuirs verts ébourrés
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE927464C (de) * 1953-09-04 1955-05-09 Roehm & Haas G M B H Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Bloessen
DE974813C (de) * 1954-12-24 1961-05-04 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen
DE1282837B (de) * 1963-05-09 1968-11-14

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1282837B (de) * 1963-05-09 1968-11-14

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CH235772A (de) 1944-12-31
FR896429A (fr) 1945-02-21
BE451689A (de) 1943-08-31

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