DE888741C - Verfahren zum Beizen von enthaarten Haeuten und Fellen mittels proteolytischer Enzyme - Google Patents

Verfahren zum Beizen von enthaarten Haeuten und Fellen mittels proteolytischer Enzyme

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DE888741C
DE888741C DER2071D DER0002071D DE888741C DE 888741 C DE888741 C DE 888741C DE R2071 D DER2071 D DE R2071D DE R0002071 D DER0002071 D DE R0002071D DE 888741 C DE888741 C DE 888741C
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DE
Germany
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tryptase
pickling
pancreatic
pelts
proteolytic enzymes
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Expired
Application number
DER2071D
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English (en)
Inventor
Otto Dr-Ing Grimm
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Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Beizen von enthaarten Häuten und Fellen mittels proteolytischer Enzyme Das im Patent 749 830 beschriebene Beizverfabre.n bezieht sich auf die gemeinsame Verwendung von Rinderpankreastryptase und Pilztryptase. Dieses Kombinationsbeizverfahren ermöglicht die Herstellung eines besonders hochwertigen Leders, da sich diese beiden Tryptasearten in ausgezeichneter Weise ergänzen.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man die im Patent 749 830 geschilderten Vorteile an der Blöße und am fertigen Leder nicht nur erzielt, wenn man die beiden Tryptasearten gleichzeitig in ein und -derselben Lösung verwendet, sondern nacheinander. Die günstige Wirkung dieser Beizart erreicht man z. B., wenn die Beize mit der erforderlichen Menge Rinderpankreastryptase vorgeschaltet und nach bestimmter Einwirkungsdauer der gleichen Bei.zflüssigkeit die notwendige Menge Pilztryptase zugesetzt -wird, wobei gleichzeitig die erforderliche Menge E.ntkälkungsmittel zugegeben wird. Zu einer ähnlichen Wirkung führt das Beizverfahren auch, wenn man umgekehrt verfährt, d. h. von :der Pilztryptase ausgeht und erst später das Beizmittel auf Basis Rinderpanlcreastryptase zusetzt.
  • EineweitereÄnderungsmöglichkeit besteht darin, daß man zuerst in getrenntem Bad mit Rinderpankreastryptase und Entkälkungsmittel beizt und im frischen Bad die Beize mit Pilztryptase zu Ende führt. In manchen Fällen kann man auch hier wieder zunächst die Beize mit Pilztryptase vornehmen und anschließend mit Rinderpankreastryptase nach,beizen.
  • Das neue Beizverfahren läßt sich aber auch insofern mit dem im Hauptpatent geschilderten kombinieren, als man die Blößen zuerst in eine Beizbrühe auf Basis Rinderpankreastryptase einbringt und dann ein kombiniertes Beizmittel aus Rinderpankreastryptase und Pilztryptase zugibt. Die Beize mit der Kombination aus Rinderpankreastryptase und Pilztryptase kann aber auch in getrenntem Bad angeschlossen werden; aber auch diese Kombination kann wiederum in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden.
  • Wie bereits im Hauptpatent zum Ausdruck gebracht worden ist, ergänzen sich die Wirkungen der beiden Tryptasearten in 'besonders günstiger Weise, so daß es nicht möglich ist, bei Verwendung einer einzigen der beiden genannten Enzymarten etwa durch Herabsetzung oder Erhöhung ihrer Mengen .die diesen einzelnen Enzymen innewohnenden Nachteile zu beseitigen, .da jede Tryptaseart für sieh eine spezifische Wirkung entfaltet.
  • Die beiden Enzymarten können in verschiedenen Verhältnissen angewendet werden, je nach der Blößenart und der Art der daraus herzustellenden Leder.
  • Beim Beizen von Kalbsblößen für Boxkalf hat sich ein Verhältnis von etwa 75% Pilztryptase und 25 % Pankreastryptase als besonders günstig erwiesen, da diese Kombination festnarbige und volle Leder ergab bei ausreichender Entfernung des Grundes und genügender Durchbeizung, während im Vergleich dazu bei Verwendung von roio % Pankreasenzym die Leder in der Farbe wohl sehr rein, im Narben aber etwas flüssiger und im Griff etwas flacher waren.
  • Bei der Herstellung von Chevreaux wird durchweg eine sehr starke enzymatische Wirksamkeit verlangt, um den für Chev reaux typischen feinen Narben zu erhalten. Bei bestimmten weichnaturigen Provenienzen, wie z. B. deutschen oder spanischen Zickelfellen, geht dadurch häufig zu viel Substanz verloren, d. h. :die Leder werden etwas zu flach. In diesem Fall wird daher die Mitverwendung eines mäßigen Anteils einer etwas weniger aggressiven Tryptase günstig sein, d. h. also eine Kombination aus etwa 25 % Pilztryptase und 75010 Pankreastryptase.
  • Bei der Verarbeitung von, Lammblößen auf Chromhandschuhleder hat sich eine Kombination von etwa 5o % Pankreastryptase und 500/0 Pilztryptase als zweckdienlich erwiesen. Die hierdurch erhaltenen Ergebnisse sind auffallend besser als bei der Anwendung von Pilztryptase oder Pankreastryptase allein. Während z. B. die mit iloo % Pankreastryptase gebeizte Vergleichspartie im Narben etwas flüssig, in den lockeren Teilen, der Hautetwas ausgezehrt erschien und im ganzen etwas flacher war, ist die mit 5oi% Pankreastryptase und 50% Pilztryptase gebeizte Partie .durch besondere Fülle, ohne Neigung zum flüssigen Narben, aufgefallen. Daraus geht hervor, daß hei dieser Partie die Hautsubstanz weitgehend erhalten blieb, ohne daß eine Unterbeizung'zu beobachten war.
  • Die angegebenen Verhältnisse der beiden Tryptasen zueinander können natürlich fürbesondere Fälle in weiten Grenzen geändert werden; so kann man die Tryptasen, allgemein gesprochen, etwa in den Verhältnissen 1o : z bis r : zo anwenden.
  • Vorstehende Hinweise auf praktische Ergebnisse zeigen, daß es bei der erfindungsgemäß kombinierten Verwendung verschiedenarfi;ger Tryptasen möglich ist, sich besser als bei der Verwendung einer einzigen Enzymart an .die verschiedenen Fell-und Häutearten einerseits bzw. an die Anforderungen an die Qualität der verschiedenen Lederarten andererseits anzupassen. Auch eine weitgehende Anpassung an den vorverwendeten Äscher ist hierdurch möglich.
  • Im allgemeinen wird bei pH, 8 bis 9 gebeizt. In manchen Fällen hat sich auch das Arbeiten bei n.ie-@drigeren oder höheren pH-Werten als günstig erwiesen.
  • Als Entkalkungsmittel können im Falle .der Anwendung der erfindungsgemäßen Kombination z. B. .die Ammoniumsal.ie von Salzsäure, Schwefelsäure, Amneisensäure, Essigsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Capronsäure usw., saure Salze, wie z. B. Natriumbisulfit, Säuren, wie z. B. Salzsäure, Ameisensäure, Milchsäure, Essigsäure, Buftersäure, Glykolsäure, aliphatische Äthercarbonsäuren, wie z. B. Butyloxyessigsäure, verwendet werden. Auch die bei der Paraffinoxydation anfallenden Vorlauffettsäuren sowie die mit der Restluft entweichenden und in einer Vorlage kondensierten säurehaltigen wä@ßri@gen Lösungen können bei dieser Kombination als Entkalkungsmittel dienen. Auch andere Entkälkungsmittel, wie z. B. Kohlenhydrate, kommen in Betracht. Beispiele r. Mit Kalk-S.chwefelnatrium und Arsenik geä-scherte Lammfelle, die auf Chromhandschuhleder verarbeitet werden, beizt man mit 3000/0 Wasser von S0°, 0,31/o Ammoniumsulfat und o,2,% Pilztryptase aus Aspergillus parasiticus. Nach zweistündiger Beindauer werden 0,3 % Ammoniumsulfat und @o,2% Rinderpankreastryptase zugesetzt. Die Beize wird bei pH $ bis 9 durchgeführt.
  • 2.. Mit Kalk und Schwefelnatrium geäscherte Kalbfelle werden gebeizt mit 300% Wasser vom Blößengewicht, 0;03 % Rinderpankreastryptase, 0,4% Ammoniumsulfat und -oy3 % Milchsäure 43,5o/oig- Nach 30 Minuten Beiz-dauer werden o,o8% Pilztryptase aus Aspergillus flavus zugesetzt. Die Beize wird bei pH 8 bis 9 durchgeführt.
  • 3. Mit Kalk-Schwefelnatrium und Arsenik geäscherte Ziegenfelle wenden :2 Stunden vorgebeizt mit 300% Wasser vom Blößengewicht, o,2% Rin.derpankreastryptase und o,2 % Ammoniumsulfat. Anschließend werden die Blößen herausgenommen und 2 bis 3 Stunden auf dem Boden gestapelt und dann in einer frischen Beize aus 300 0/0 Wasser vom Blößengewicht, 0,4% Rinderpankreastryptase, o,2 "/ü, Pilztryptase aus Aspergillus glaucus und a,3 % Ammoniumsulfat bei pH 8 bis 9 fertiggebeizt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Abänderung des Verfahrens gemäß Patent 749 830 zum Beizen von enthaarten Häuten und Fellen mittels proteoly tischen Enzyme,- dadurch gelcennzeiohnet, da.B Rinderpankreastryptase und Pilztryptas in beliebiger Reihenfolge nacheinander verwendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß einer Beize mit Rinderpankreastryptase eine solche aus Rin!derpankreastryptase und Pilztryptase oder umgekehrt angeschlossen wird.
DER2071D 1943-09-14 1943-09-14 Verfahren zum Beizen von enthaarten Haeuten und Fellen mittels proteolytischer Enzyme Expired DE888741C (de)

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Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974813C (de) * 1954-12-24 1961-05-04 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen
DE976107C (de) * 1954-05-19 1963-02-28 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen fuer Chevreauleder
DE1211349B (de) * 1959-03-26 1966-02-24 Roehm & Haas Gmbh Enzymatische Enthaarung mit Pankreastryptase
DE1233530B (de) * 1953-02-26 1967-02-02 Samuel Smith & Sons Colne Ltd Verfahren zum enzymatischen Enthaaren und bzw. oder Beizen von Haeuten und Fellen
DE1282837B (de) * 1963-05-09 1968-11-14
DE3312840A1 (de) * 1983-04-09 1984-10-11 Röhm GmbH, 6100 Darmstadt Verfahren zur nassentfettung von hautmaterial

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