DE693065C - Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen

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DE693065C
DE693065C DE1938I0060457 DEI0060457A DE693065C DE 693065 C DE693065 C DE 693065C DE 1938I0060457 DE1938I0060457 DE 1938I0060457 DE I0060457 A DEI0060457 A DE I0060457A DE 693065 C DE693065 C DE 693065C
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Germany
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acid
pelts
hides
ashed
water
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DE1938I0060457
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Dr Walter Pense
Dr Otto Troesken
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
    • Y10STECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10S424/00Drug, bio-affecting and body treating compositions
    • Y10S424/06Chelate

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Indole Compounds (AREA)
  • Preventing Corrosion Or Incrustation Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entkälken von geäscherten Häuten und Fellen Die Entfernung des. Kalkes aus g eäscherten Häuten und Fellen zählt mit zu den Wichtigsten Arbeitern. bei der Vorbereitung der Häute für den eigentlichen Gerbprozeß. Es ist erfoTderlich, die Entkälkung der Häute und Felle möglichst schnell und ohne Schädigung des Hautmaterials durchzuführen. Bekanntlich vermag der nach einer unvollständig durchgeführten Entkälkung noch in den Blö5-ßen verbleibende Kalk bei der Weiterverarbeitung zu mancherlei Fehlern Anlaß zu geben. . So bildet er beispielsweise leicht mit den in Wasser gelösten Carbönaten bzw. Bicarbonaten unlösliche Niederschläge, die auf dem fertigen Leder als Kalkschatten in Erscheinung treten, was sich besonders bei Feinledern unangenehm bemerkbar macht.
  • Bei den bekannten Verfahren werden zur Entkälkung anorganische oder organische Säuren, wie z. B. Salzsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure, oder die sog. Beizen, z. B. Kotbeizen, oder künstliche Beizen bienutzt. Jedoch läßt es sich bei Anwendung dieser Entkälkungsmittel auch bei sorgfältigster Arbeitsweise nicht immer vermeiden, idaß eine mehr oder weniger starke Schädigung der Hautsubstanz eintritt. So ist bekanntlich die Anwendung von Säuren oft mit einer Quellung der Blößen verbunden, die in manchen Fällen, wie z. B. bei der Herstellung. von Oberleder, unerwünscht sein kann, während bei der Anwendung der Beizen durch Einwirkung schädlicher Bakterien häufig ein Proteinabbau stattfindet, der zum Verlust von wertvollem Hautrnaterial führt.
  • Es. wurde nun gefunden, daß sich wasserlösliche Salze von Aminosäuren, die mehr als eine in a ,-Stellung befindliche Carböxylgruppe, bezogen auf ein basisches Stickstoffato@m5 enthalten, vorzüglich zum Entkälken von geäscherten Häuten und Fellen verwenden lassen. Als Säuren der gekennzeichneten Art seien beispielsweise genannt: Nitrilotri,essigsäure und ihre Substitutionsprodukte, wie z. B. C-Methyl- oder C-Pheny1nitrilotriessigsäure, Äthylenbisimino,di@essigsäure, ferner Iminodiessigsäure und ihre am Stickstoff substituierten Abkömmlinge, wie z.-B. N-Methyl-, N-Butyliminodiessigsäure oder i-Aminobenzol-N, N--diessigsäure-2-carbonsäure.
  • Die Salze der obengenannt®en Aminoca.rbonsäuren zeichnen sich dadurch aus, daß sie mit dem Kalk bzw. mit den in der Haut vorhandenen Calciumverbindungen Salze bilden, in denen das Caleium komplex gebunden ist. Dieses in nichtionisierter Form gebundene Calcium vermag ,aber nicht mehr in Reaktion zu treten, so daß Umsetzungen im weiteren Verlauf des Gerbprozesses, beispi@elswei'se mit den in Wasser ,gelösten Bicarbonaten oder mit Gerbstoffen, ausgeschlossen sind. Darüber hinaus sind die gebildeten Komplexverbindungen äußerst leicht in Wasser löslich, so daß sie schon durch kurzes Behandeln mit Wasser ,aus der Hautentfernt werden können, wodurch ein langer Spülprozeß, durch --den die Blößen leicht geschädigt werden können, vermieden wird.
  • Man kann die Salze der genannten Aminocarbonsäuren auch zusammen mit den sonst üblichen E.ntkälkungsmitteln anwenden, was besonders bei der Verwendung von Beizmitteln von Vorteil ist, da durch die Mitverwendung der neuen Entkälkungsmittel eine wesentliche Abkürzung des Entkäl'kungsprozesses eintritt, lvodurch eine Schädigung der Hautsubstanz weitgehend vermieden wird.
  • Es ist bekannt, Phosphorsäuen, beispielsweise Hexametaphosphorsäure, ,als Entkälkungsmittel zu verwenden. Gegenüber dieser Arbeitsweise verläuft die Entkälkung nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung schneller, @da die gebildeten Komplexverbindungen in Wasser - sehr leicht löslich sind. Darüber hinaus zeichnet sich das Verfahren der vorliiegenden Erfindung dadurch aus, daß :die zur Verwendung kommenden Entkälkungsmitttel keine gerbende Wirkung aufweisen. Eine Angerburg während der Entkälkung, wie sie bei Verwendung von Metaphosphorsäure :eintritt, ist in den mQisten Fällen .durchaus unerwünscht, @da die nachfolgende Gerbung nicht zu einheitlichen Resultaten führen würde. Beispiel i Rindblößen werden nach dem Äschern in üblicher Weise gespült. Dann werden sie in einem Bade behandelt, das 3% des Trinatriumsalzes der Nitrilotriessigsäure, bezogen auf das Blößengewicht, enthält. Nach 12 Stunden sind die Blößen @entkälkt und können nach kurzem Spülen direkt weiterverarbeitet werden.
  • Beispiel 2 Geäs.cherbe Rindblößen werden nach dem Wässern in einem Bade mit 2,5 % des Tetranatiz ums.alzes der Äthylenbisiminodiessigsäure, bezogen auf das Blößengewicht, entkälkt.
  • Beispiel 3 Geäscherte Kalbfelle werden nach kurzem Spülen in ein Bad eingebracht, das _q. 0;ö des Trinatriums:alzes der i-Aminobenzol-N, N-:diessigsäure-o-carbonsäure, bezogen auf das Bl,ößengeiiicht, enthält. Die Entkälkung ist nach 2o Stunden beendet. Beispiel ioo kg Rindblöße, die mit 20 kg gebranntem Kalk in i cbm Wasser 14 Tage geäschert sind, werden nach dem Spülen mit Wasser in einem Bade mit i kg Natriumbisulfit, o,2oo kg des Trinatriumsalzes der Nitrilotriessigsäure und 3001 Wasser 4. Stunden behandelt. Anschließend werden die Blößen 2 Stunden gespült und zeigen nach dieser Zeit im Schnitt keine Rotfärbung mit Phenolphthalein, während sich ohne Zusatz .des Trinatriumsalzes der Nitrilotriessigsäure noch deutliche Rotfärbung zeigt. Beispiel 5 i oo kg Kalbblöße, die in einem -Äscher mit i kg Schwefelnatrium konz. und 6 kg gebranntem Kalle in i cbm Wasser geäschert sind, werden nach dem Spülen mit 0,3001g Glykolsäure 35 %ig, o,zoo kg Am,moniumchlorid und o,o5o lcg Trinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure und Zoo 1 Wasser von 35'C i Stunde behandelt. Hierauf erfolgt in das gleiche Bad er Zusatz von o,3ookg eines konzentriertenPankreasauszuges. Nach i Stunde sind die Blößen genügend ,entkälkt und gebeizt und werden in üblicher Weise gespült und ausgegerbt. Die Blößen zeigen einen glatteren Griff des Narbens, wobei .die Mastfalten weniger stark hervortreten als bei den Blößen, die ohne Zusatz des Trinatriumsalzes der Nitrilotriessigsäure in sonst gleicher Weise behandelt werden. Beispiel 6 ioo kg geäscherte Schafblöße werden mit Zoo 1 Wasser von 3 5° C, i kg Milchsäure und o,o i 5 kg des Trinatriumsalzes der i-Aminobenzol-N, N-diessigsäure-o-carbonsäure behandelt. Nach il/.. Stunden sind die Blößen gut entkälkt und können in diesem Zustande für die Gerbung verwendet werden. Beispiel 7 ioo kg Rindblöße werden mit 3b0 1 Wasser und o, i oo kg des Tetranatriumsalzes der Äthylenbisiminodiessigsäure i Stunde gewalkt. Hierauf erfolgt der Zusatz von o, i oo kg Salzsäure und nach einer weiteren Stunde der Zusatz von o,2oo kg Salzsäure. Nach einer weiteren Stunde sind die Blößen genügend kalkrein, um für die weitere Gerbung Verwendung finden zu können. Der Vergleichsversuch ohne Zusatz des Tetranatriums:alzes der Äthylenbisimino.di-essigsäüre zeigt mit Phenolphthalein im Schnitt eine _ wesentlich stärkere Rotfärbung.
  • Beispiel 8 Ioo kg Rindblöße werden mit i kg Ammoniumchlarid, o,5 kg Alnmoniumsulfat und 3oo1 Wasser --Stunden ,gewalkt. Nach Zusatz von o, i oo kg des Trinatr iumsalzes ,der hiitrilotriessigsäure wird noch 3 Stunden gewalkt und hierauf gut ,gespült: Beispiel g i oo kg g eäs.cherte Ziegenblöße werden mit o,zookg Ameisensäure, o,5ookg des Tetranatriumsalzes der Äthylenbisimino,diessigsäure i Stunde gewalkt und hierauf 1/2 Stunde gespült. Die Blößen zeichnen sich durch glatten Griff und gutes Verfallen aus.
  • Beispiel io ioo kg ,geäscherte -Kalbblöße werden nach dem Spülen mit o,zookg .eines konzentrierten Pankreasauszuges und o,z5o kg des Trinatriums,a.lzes der Nitrilotriessigsäure i Stunde behandelt. Nach .etwa 1/2stündigem Spülen sind die Blößen, die sich durch glatten Griff des Narbens und gute Verfall auszeichnen, für die weitere Gerbung zu verwenden.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCII: Verfahren zum Entkälken von geäscherten Häuten und Fellen, dadurch gekennzeichnet, daß man ,als entkalkende Stoffe wasserlösliche Salze von Aminosäuren verwendet, die mehr als eine in. a -Stellung befindliche Carboxylgruppe, bezogen auf ein basisches Stickstoffatom, enthalten.
DE1938I0060457 1938-02-07 1938-02-07 Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen Expired DE693065C (de)

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US254008A US2266448A (en) 1938-02-07 1939-02-01 Process and products for deliming limed pelts
FR849935D FR849935A (fr) 1938-02-07 1939-02-06 Procédé permettant d'enlever la chaux des cuirets plamés
GB4073/39A GB524788A (en) 1938-02-07 1939-02-07 Improvements in or relating to the deliming of limed pelts

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