DE716915C - Verfahren zum Enthaaren und AEschern von Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Enthaaren und AEschern von Haeuten und Fellen

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Publication number
DE716915C
DE716915C DEK153939D DEK0153939D DE716915C DE 716915 C DE716915 C DE 716915C DE K153939 D DEK153939 D DE K153939D DE K0153939 D DEK0153939 D DE K0153939D DE 716915 C DE716915 C DE 716915C
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DE
Germany
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liming
lime
hides
skins
alkaline
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Expired
Application number
DEK153939D
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English (en)
Inventor
Dr Ernst Mezey
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MICHAEL V KRASZNAY
Original Assignee
MICHAEL V KRASZNAY
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Enthaaren und Äschern von Häuten und Fellen Nach den bisherigen -Ascherverfahren,- die in der Hauptsache in der Anwendung von Kalk und Schwefelnatrium bestehen, wurde das Haar oder die Wolle stark beschädigt. Die Führung des. ganzen Äscherverfährens begegnet außerdem Schwierigkeiten, die darauf beruhen, daß einerseits die Verwendung von Kalk wegen seiner geringen Löslichkeit zu diesem Zweck unvorteilhaft und mit üblen Nebenerscheinungen, wie besonders Bildung von unlöslichem Calciumcarbonat, verbunden ist, und daß andererseits das Schwefelnatrium als starkes -Alkali sprunghafte Änderungen im Schwellzustand der tierischen Haut hervorruft, wodurch der Ausfall der Fertigleder nachteilig beeinflußt wird.
  • Es ist bereits ein Verfahren zum Enthaaren von Häuten bekannt, wonach man an an sich noch nicht enthaarend wirkenden Sulfidlösungen schwach reduzierende Stoffe zusetzt und den pH-Wert des Enthaarungsbades durch Zusetzen alkalischer Stoffe- zwischen i i und i z hält. Hierbei handelt es sich also um ein richtiges Ascherverfahren, und es wird mit so starken Bädern gearbeitet, daß die Haare zerstört werden.
  • Die Erfindung hat demgegenüber, den Zweck, unter Vervollkommnung des Äscherverfahrens die . Gewinnung von ganz oder nahezu unbeschädigten Haaren zu gewährleisten.
  • Nach der Erfindung wird nämlich vor dem Äschern die Haut mit Lösungen von wasserlöslichen, alkalisch- -reagierenden und puffernden Alkaliphosphaten oder diese enthaltenden Salzgemischen bei Abwesenheit von Kalk und unter Zusatz von höchstens etwa o,6% eines üblichen Enthaarungsmittels, wie z. B. Schwefelnatrium oder Arsenik, unter Innehältung des optimalen pH-Bereich es von 10,7 bis etwa 11,5 im Anfangsstadium, vorbehandelt. Darauf wird in üblicher Weise enthaart, .entfleischt und schließlich geäschert. Vorzugsweise erfolgt erst nach einiger Einwirkungsdauer der alkalisch reagierenden Puffersalzlösung der Zusatz des Enthaarungsmittels. Ammoniumsalze können zugegen sein. Die verwendeten Lösungen sollen nach Zusatz der die Enthaarung fördernden Sulfide p,1-Werte von höchstens 11,5 oder weniger besitzen. Es ist bezeichnend für das Verfahren, daß die alkalischen Puffersalzlösungen auch in Gegenwart der Sulfide unabhängig vom Anfangs-PH beim Behandeln des Hautmaterials sehr schnell pH-Werte liefern, die höchstens bei 11, 5, meist aber tiefer, liegen.
  • Nach dieser Vorbehandlung werden die Häute enthaart, entfleischt und schließlich geäschert.
  • Die genannten Salze, die nach der Hofmeisterschen Reihe das Kollagen am wenigsten peptisieren, also Sulfate. Phosphate usw., sind zum Enthaaren besonders geeignet, weil sie einer übermäßigen Hydratisierung sowie einem Abbau der Haut entgegenwirken Die Lockerung und Zurückgewinnung der Haare im unversehrten Zustand geschieht derart, daß man die gut geweichte Haut zunächst mit Hilfe der obenerwähnten Puffersalze und einer geringen Menge, z. B. 0,3 bis o,6%:- vom Weichgewicht eines üblichen Enthaarungsmittels, wie Sulfid, vorzugsweise Schwefelnatrium oder rotes Arsenik, in dem optimalen PH-Bereich von 10,7 bis 11,5 vorbehandelt. Hierdurch tritt die Haarlockerung in 3 bis 15 Stunden bei leicht zu enthaarenden Häuten ein und in entsprechend längerer Zeit bei schwerem oder hartstrukturigem Gut. Die Haare werden jetzt entfernt, die Haut entfleischt, und es folgt anschließend das eigentliche Äschern.
  • Das Äschern kann auf jede bekannte Weise vorgenommen werden. Vorzugsweise w=ird jedoch die enthaarte und entfleischte Blöße in demselben Bad, in welchem die Vorbehandlung stattgefunden hat, unter Zusatz einer bestimmten Menge von Schwefelnatrium oder Natronlauge auf einen p11-Wert gebracht, welcher für die vorliegende Rohhaut und zur Erlangung der eben erforderlichen Schwellung der günstigste ist. Das Äschern erfolgt also ohne Kalk, im wesentlichen gemäß Patent 714867. Als Äschermittel dienen hiernach leicht in Wasser lösliche, alkalisch reagierende Puffergemische, deren Alkalität genau einstellbar ist und die somit auch die Schwellung der Haut einer einfachen Kontrolle zugänglich machen.
  • Das Wesentliche an der Erfindung ist die Enthaarung in .einem gepufferten, alkalisch reagierenden Bad mit begrenzten Mengen von 1?nthaarungsmitteln (etwa o,3 bis o,6% vom Weichgewicht) in einem begrenzten ptt-Bercich (vorzugsweise 10,7 bis etwa 11,5) und anschließend, nämlich nach der bevorzugten Arbeitsweise, das eigentliche Äschern in demselben gepuffer ten Bad unter Zusatz von genlau bemessenen Mengen von Alkali im begrenzten PH-Bereich von etwa 11,8 bis 12,6, zur Erzielung der jeweils erforderlichen Schwellung. Die Vorteile dieses Verfahrens sind: der Anfall von unbeschädigten Haaren, eine wesentlich -vereinfachte Arbeitsweise durch die Nichtverwendung von Kalk und eine bis jetzt nicht gekannte Möglichkeit der Regulierbark .eit und der Kontrolle des Schwellzustandes der Haut. Ausführungsbeispiele 1. Gut geweichte Ziegenfelle werden im Faß mit 3ooo,'o Wasser, 3,5ojo Trinatriumphosphat calc. und o.501o Atznatron, bezogen auf das Weichgewicht, bei 35 bis 36° mehrere Stunden behandelt, wobei das pH der alkalischen Puffersalzlösung sich bereits nach 3 Stunden auf etwa 11.3 eingestellt hat. Man setzt am nächsten Tage o,6% konz. Schwefelnatrium zu und behandelt nun unter gelegentlichem Drehen des Fasses bis zur Haarlässigkeit, die in der Regel in 24 bis -3o Stunden, bei Benutzung gebrauchter Brühen auch früher, erreicht ist. Der pH-Wert sinkt hierbei bis etwa 9,3 ab. Die Felle werden dann enthaart und entfleischt, -vorauf die Blößen in die 'mit 1, 5 bis 20,'o Schwefelnatrium verstärkte Äscherbr ühe zurückkommen. Die völlig geschonten Haare werden neutralisiert und gewaschen.
  • 2. Lammfelle werden gründlich geweicht und, bezogen auf das Weichgewicht, mit 35o bis 4ooo/o Wasser, 3% Dinatriumphosphat calc. und 20,lo Trinatriumphosphat calc. bei 35 bis 36° behandelt. Der anfangs bei 11 liegende pH-Wert der Puffersalzlösung sinkt schon nach 12stündiger Bewegung der Felle im Haspel auf etwa 1o,2 bzcv. nach 3stündiger Bewegung auf etwa 9;5 ab. je nach Fellgüte werden 0,4 bis o,6% konz. Schwefelnatrium sofort bei Beginn der Behandlung oder erst nach einiger Einwirkungsdauer der Puffersalzlösung zugesetzt. Der pH-Wert wird durch den Sulfidzusatz nur unwesentlich um o,1 bis o,2 Einheiten erhöht. In der Regel kann bereits 24 Stunden nach erfolgtem Schwefelnatriumzusatz die endgültige Entwollung erfolgen.
  • Da der pnt-Wert der Voräscherbrühe fast auf den Neutralpunkt abgesunken ist, genügt es, die erhaltene Wolle zu -waschen. Die Blößen -erden in der verstärkten Voräscherbrühe oder in einem frischen Äscher nachgeäschert.
  • 3. Gut geweichte Kalbfelle werden im Faß mit 300N gebrauchter Äscherbrühe gewalkt. der o, 5 0;'o Soda calc., 2% Dinatriumphosphat calc. und 2, 5 0;'o Trinatriumphosphat calc. zugesetzt sind. Temperatur 32 bis 34°, Dauer 3 Stunden. Nun setzt man 0,5010 Schwefelnatrium konz. zu und läßt dieses Bad auf die Felle bei gewöhnlicher Temperatur einwirken, wobei durch Zusatz von Trinatriumphosphat oder Ätznatron der PH-Wert der Brühe auf i i bis i i,5 gehalten wird. Das Faß wird jede halbe Stunde einigemal in Umdrehung versetzt. Nach erreichter Haarlässigkeit werden die Felle enthaart und entfleischt. Die so gewonnenen Blößen kommen in das Faß mit dem gleichen Bad zurück, welchem man nur noch i,¢% Schwefelnatrium zusetzt. Man äschert 2¢ Stunden lang weiter, indem man das Faß halbstündlich @einigemal umdreht.
  • Die so gewonnenen Haare sind unversehrt, sie werden mit einer Säure neutralisiert und gewaschen. Die Blöße wird auf pH 8 neutralisiert, gebeizt und wie üblich weiterbehandelt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Äschern von Häuten und Fellen unter Gewinnung unversehrter Haare und unter Verwendung von Gemischen aus Sulfiden und puffernd wirkenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Äschern die Haut mit Lösungen von wasserlöslichen, alkalisch reagierenden und puffernden Alkalipho-sph.aten oder diese enthaltenden Salzgemischen bei Abwesenheit von Kalk und unter Zusatz von höchstens etwa o,6% eines üblichen Enthaarungsmittels, wie Schwefelnatrium oder Arsenik, unter Innehaltung des optimalen pH-Bereiches von 10,7 bis 11,5 im Anfangsstadium, vorbehandelt wird, worauf in üblicher Weise enthaart, entfleischt und schließlich geäschert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Äschern im Vorbehandlungsbad unter weiterem Zusatz von Schwefelalkalien oder Alkalien, jedoch unter Auss.chluß von Kalk, innerhalb des pH-Bereiches von 11,8 bis 12,6 erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Behandlungsbad alkalibeständige Netz-, Dispergier- oder Emulgiermittel zugesietzIt werden.
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