DE253242C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 253242.— KLASSE 2Ba. GRUPPE
Dr. ALBERT GEORGE MANNS in CHICAGO.
Verfahren zum Wiedergewinnen roher Haut aus Chromleder.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. März 1910 ab.
Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Entgerbung von Chromleder, um es wieder
als rohe Haut zu verwenden.
Die Erfindung besteht darin, daß mit Chrom gegerbtes Leder oder Lederabfall durch ein
besonderes Verfahren vollständig entgerbt wird, ohne daß seine Widerstandsfähigkeit oder Beschaffenheit
beeinträchtigt oder angegriffen wird, so daß es nach Vollendung dieses Entgerbungsverfahrens
tatsächlich in seinen ursprünglichen ungegerbten Zustand zurückverwandelt ist und dann zu einer der zahlreichen
Verwendungsmöglichkeiten gebraucht werden kann, für die sich ungegerbte Häute
oder Hautstücke eignen.
Bei der Herstellung und Verarbeitung von mit Chrom gegerbtem Leder entsteht ein verhältnismäßig
großer Prozentsatz von Lederabfall, der infolge des Mangels an geeigneten Verfahren zur Nutzbarmachung solchen Abfalls
geringen oder gar keinen Wert besitzt. Solche Abfälle bestehen aus Lederstücken, gespaltenem
Leder, Besatzteilen, Schabstücken, dicken Stücken, die beim Abschaben oder
anderen Behandlungsarten mit abgerissen werden, sowie aus minderwertigen und ausgemusterten
Lederstücken. :
Wenn Leder mit Chrom gegerbt werden soll, das mit der Haarseite nach außen zur
Verwendung kommt, stellt sich gewöhnlich heraus, · daß ein gewisser Teil der Häute für
diese Ledersorten ungeeignet ist. Dies kann aber erst durch das Gerben und bei dem
Gerben festgestellt werden, und gerade diese Häute können mit Vorteil durch das neue
Verfahren entgerbt und dann durch irgendein 40
anderes Verfahren wieder gegerbt werden, z. B. zur Herstellung eines mit der Fleischseite
nach außen zur Verwendung kommenden Leders.
Das Verfahren wird zweckmäßig wie folgt , ausgeführt:
Das Leder oder der Lederabfall wird zunächst einem Bad oder einer Behandlung mit
heißem Wasser ausgesetzt, welches das Material schnell erweicht, so daß es durch die
danach anzuwendenden Chemikalien schnell und gleichmäßig angegriffen wird. Die Behandlung
mit heißem Wasser wird fortgesetzt, bis das Material vollständig durchtränkt und
erweicht ist.
Das Material wird dann in ein schwaches alkalisches Bad gebracht, welches das Chrom
lockert, so daß es durch die darauffolgende Säurebehandlung schnell und vollständig aufgelöst
wird. Für dieses erste Bad wird am besten Kalkwasser verwandt. Auch entsprechend
stark verdünnte Alkalien und Alkalikarbonate sind benutzbar, nicht aber Kalkmilch,
weil sich aus letzterer durch Umsetzung mit der später verwendeten Schwefelsäure
Gips unlöslich ausscheidet, während das Kalkwasser eine solche Verdünnung besitzt, daß
der sich bildende Gips auf jeden Fall noch gelöst bleibt. Es kann sich daher niemals
Gips in dem Hautgefüge abscheiden, der die Gerbung beeinträchtigen würde. Unter gewöhnlichen
Umständen wird die hier angewendete Kalkwasserbehandlung etwa 6 bis 12 Stunden in Anspruch nehmen.
Das Kalkwasser wird daraufhin abgezogen, und das Material mit Wasser gewaschen. Es
wird nun einer Säurebehandlung ausgesetzt, die das Chrom herauslöst. Hierzu eignet sich
eine schwache Lösung, z. B. eine Lösung von ι bis 2 Prozent Schwefelsäure oder schwefliger
Säure oder Flußsäure oder der technisch gebräuchlichen Säuren, wie Ameisensäure,
Essigsäure, Milchsäure. Wenn ein hellfarbiges Produkt erwünscht ist, wird vorteilhaft eine
Lösung von schwefliger Säure angewendet
ίο oder eine Mischung von schwefliger mit Schwefelsäure, so daß noch eine gewisse
. Bleichwirkung erreicht wird. Wenn die Säure das Chrom vollkommen gelöst hat, wird die
Lösung abgelassen, und da sie so ziemlich das ganze Chrom enthält, kann es aus den
abgezogenen Flüssigkeiten durch irgendein bekanntes Verfahren zurückgewonnen werden.
Das Material .wird nun wieder gewaschen, um einen Überschuß von Säure zu entfernen
und die noch zurückgebliebene Säure durch eine zweite Behandlung mit schwacher alkalischer
Lösung neutralisiert, am besten durch Kalkwasser, worauf das Material nochmals gewaschen wird. Damit ist der Entgerbungsprpzeß
zum Abschluß gebracht.
Nachstehend sei ein auf Versuche gestütztes Beispiel angegeben: Eine Haut, die infolge
der Gerbung aus unaufgeklärten Gründen Narben gezogen hatte, wurde aiifgeweicht,
6 Stunden in Kalkwasser gelegt und von Zeit zu Zeit bewegt. Danach wurde sie herausgenommen,
mit Wasser gewaschen und in iprozentige Schwefelsäure gelegt, bis kein
Kalk mehr beim Anpressen eines kleinen Ab-
35, schnittes nachweisbar war. Darauf wurde sie wieder gewaschen, abermals in Kalkwasser
oder eine andere schwach alkalische Lösung zum Zwecke der Neutralisation gelegt und
dann durch Waschen von löslichen Salzen befreit.
Bei sorgfältiger Innehaltung der gegebenen Vorschriften findet weder eine Schwellung
noch eine Beschädigung der Hautsubstanz statt, und das erhaltene Produkt ist unmittelbar
nach der Entgerbung zu jeder möglichen Verwendung als Rohhaut bereit.
Die Wirkung des Entgerbungsprozesses besteht darin, daß das Leder vollkommen oder
doch wenigstens' in für alle praktischen Fälle hinreichender Weise von den gerbenden Chemikalien
befreit wird, und dies, soweit festzustellen war, ohne daß in irgendeiner Weise die Gewebestruktur, Stärke oder der ursprüngliche
Charakter des Hautmaterials beeinträchtigt wird. Lederstücke, die nach dem vorstehenden
Verfahren entgerbt und dann wieder gegerbt wurden, nahmen die zweite Gerbung eben so vollkommen und in derselben Weise
an, als ob sie zum ersten Male gegerbt worden wären.
In dem Fall, daß frisch gegerbte Häute entgerbt werden sollen, um sie durch ein anderes
Verfahren wieder zu gerben, kann natürlich das vorbereitende Aufweichen des Leders
fortfallen, da das Leder sich nicht in trockenem und hartem Zustand befindet.
Claims (1)
- .Patent-Anspruch:Verfahren zum Wiedergewinnen roher Haut aus Chromleder durch aufeinanderfolgende Behandlung mit Alkali und Säure, dadurch gekennzeichnet, daß das erforderlichenfalls vorher eingeweichte Chromleder zunächst mit Kalkwasser oder einer gleich stark verdünnten anderen alkalischen Lösung behandelt, ausgewaschen, darauf mit ι bis höchstens ioprozentiger Säure nachbehandelt, mit Alkali in üblicher Weise neutralisiert und nochmals ausgewaschen wird, so daß schließlich die Rohhaut in ihrem ursprünglichen, ungegerbten Zustande unverändert wiedergewonnen wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT253242D Expired DE253242C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE253242C (de) |
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0
- DE DENDAT253242D patent/DE253242C/de not_active Expired
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