DE289305C - - Google Patents

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DE289305C
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pancreatin
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scar
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming
    • C14C1/065Enzymatic unhairing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zur Herstellung mancher Ledersorten wird von den enthaarten Blößen der Narben abgestoßen. Um diese Abstoßung des Narbens vorzubereiten, wurden bisher hauptsächlich zwei Verfahren angewendet. Nach der älteren Methode läßt man die Blöße 3 bis 4 Wochen im Kalkäscher liegen. Nach einer neueren Methode wurde diese Vorbereitungszeit dadurch auf 8 bis 10 Tage herabgesetzt, daß man dem Kalkäscher Schwefelnatrium zusetzte.
Diese bisherigen Methoden haben den Nachteil, daß die gekalkte Haut beim Abstoßen des Narbens mit dem Schabeisen sehr vorsichtig bearbeitet werden muß, da sonst Löeher entstehen, und daß die Behandlung zu lange dauert.
Es wurde nun gefunden, daß man diesen Nachteil vermeiden und die chemische Vorbereitung in höchstens 1 bis 2 Tagen bewirken kann, wenn man die Blößen mit einer Lösung von Pankreatin behandelt. Dieses Verfahren bietet nicht nur den Vorteil einer wesentlichen Zeitersparnis, sondern es verhütet auch, daß die unterhalb des Narbens gelegene Hautschicht angegriffen wird. Es ist dann fast unmöglich, selbst bei unvorsichtigem Arbeiten mit dem Schabeisen beim Abstoßen des Narbens Löcher in die Unterhaut zu stoßen oder sie sonst zu beschädigen. Arbeitet man geschickt, so gelingt es sogar, den Narben selbst als zusammenhängendes Stück zu gewinnen, aus welchem ebenfalls Leder hergestellt werden kann, während bei dem alten Verfahren der Narben stets zerstört wird.
Es hat sich aber auch gezeigt, daß das neue Verfahren nicht nur für Blößen anwendbar ist, sondern daß man die Felle auch mit den Haaren derselben Vorbereitung unterziehen kann.
Nach dem neuen Verfahren läßt man das Pankreatin in alkalischer, neutraler oder schwach saurer Lösung wirken. Besonders gut wirkt es in einer iopromilligen Natriumbikarbonatlösung oder in einer Lösung von ähnlicher Ionen-Konzentration. Die Wirkung wird unterstützt, wenn man entweder vorher oder nachher oder vorher und nachher die Felle in einer irgendwie alkalisch gemachten Flüssigkeit schwellt. Das Pankreatin kann man durch andere eiweiß- und fettspaltende Enzyme ersetzen oder durch Stoffe, welche solche Enzyme enthalten, z. B. Kot von Hunden und anderen Tieren.
Beispiel 1.
Die Blößen werden mehrere Stunden in eine warme oder 1 bis 2 Tage in eine kalte wässerige Lösung von 0,1 Promille Pankreatin und 10 Promille Natriumbikarbonat gelegt und dann in einer 5 promilligen Lösung von Ätznatron geschwellt. Dann legt man sie auf den Gerberbaum und stößt mit dem Schabeisen den Narben ab.
Beispiel 2.
Die noch behaarten Felle werden zunächst in einer 5 promilligen Lösung von Ätznatron ι bis 2 Tage geschwellt und dann in eine wässerige Lösung von 0,2 Promille Pankreatin -+■ 10 bis 20 Promille Natriumbikarbonat gelegt. Nach einem Tage können die Haare abgemacht werden, dann wird nochmals in 5 pro-
milliger Ätznatronlösung geschwellt und der Narben sofort abgestoßen.
Es ist bereits bekannt, Pankreatin in der
Gerberei zu benutzen, und zwar zum Beizen von enthaarten Häuten. Beim Beizen soll der Narben, d. i. die oberste Hautschicht der Blöße, nicht abgestoßen werden, sondern auf dem Leder verbleiben. Dagegen bezweckt das vorliegende Verfahren, die Trennung von
ίο Narben und Unterhaut vorzubereiten.
Das Verfahren beruht also auf der neuen Erkenntnis, daß man beim Behandeln der Blößen mit Pankreatin allein oder unter Mitwirkung von Alkali den Zusammenhang zwischen Narben und Lederhaut aufheben kann, wenn man genügend Pankreatin anwendet, und ferner, daß man dasselbe Ziel erreicht, wenn man nicht erst die Blößen, sondern schon die behaarten Felle der gleichen Behandlung mit Pankreatin unterwirft.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren, um Blößen und Rohfelle zum Abstoßen des Narbens vorzubereiten, gekennzeichnet durch die Benutzung von eiweiß- und fettspaltenden Enzymen, vorzüglich des Pankreatins.
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