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Verfahren zum Weichen von Häuten und Fellen.
Zwecks Herstellung von Pelzen müssen die meist trockenen Häute und Felle gut auf- geweicht werden. Dies geschieht bisweilen, indem man die Felle einige Tage der Fäulnis überlässt, bisweilen durch Einweichen in eine Lösung von Soda und Seife in Wasser. Man erreicht durch diese Behandlung eine Entfernung des oberflächlich anhaftenden Schmutzes,
Auflockerung des auf der Fleischseite haftenden Fleisches und Fettes, das vor der Gerbung entfernt werden muss, und Auflockerung der Hantfaser überhaupt, damit sie den Gerbstoff gut aufnimmt und damit das Leder weich wird.
Nach vorliegendem Verfahren wird dieses Aufweichen und Reinigen viel besser und schneller als mit den alten Verfahren bewirkt, indem die Felle in eine Lösung der Enzyme der Bauchspeicheldrüse eingelegt werden. Die Weiche ist hiebei meistens in einem Tag beendigt, selbst bei hart getrockneten ausländischen Fellen, bei denen das richtige Auf- weichen häufig vier bis acht Tage dauert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Fett leicht gelöst und die Gerbstoffaufnahme dadurch erleichtert wird, ausserdem wird das
Fleisch ganz mürbe und lässt sich mit Leichtigkeit mit dem Messer abschaben. Dies bringt
Ersparnis an Zeit und bessere Erhaltung der Felle, welche leicht Löcher bekommen, wenn das Fleisch schlecht abgeht und deshalb die Felle stark mit dem Messer bearbeitet werden müssen.
Man muss'bei dem Verfahren darauf achten, dass es beizeiten unterbrochen wird, weil bei zu langer und zu starker Enzymebehand ! ung die Haare herausgehen. Es wurde weiter gefunden, dass Haare und Wolle angegriffen werden, und zwar um so mehr, je neutraler die Reaktion der Enzymlösung ist und dass dieser Angriff auf Haare und Wolle voll- kommen vermieden wird, wenn die Lösung genügend Alkalität zeigt. Zum Beispiel arbeitet man sehr gnt mit einer wässerigen Lösung von 0-050/, Pankreatin + 10/0 kalz. Soda. Ausser- dem kann die richtige Alkalität der Lösung auch auf andere Art und Weise hergestellt werden. Ebenso können auch fett-und eiweissspaltende Enzyme anderer Herkunft angewendet werden.
Die aufweichende Wirkung auf die Haut ist noch erheblich besser, wenn man die
Enzymlösung annähernd neutral wählt, z. D. durch einen Zusatz von Natriumbikarbonat.
Man wird also der Lösung ein alkalisch reagierendes Salz, wie Soda und dgl., zusetzen, wenn man Haare und Wolle schonen und Pelze machen will, und man wird sie neutral machen, wenn man die Haare und Wolle entfernen und Leder herstellen will. Das Ver- fahren kann natürlich auch mit Vorteil angewendet werden zum Weichen von Häuten und
Fellen, die nicht zur Herstellung von Pelzen, sondern von gewöhnlichem Leder dienen sollen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Weichen von Häuten und Fellen, dadurch gekennzeichnet, dass man sie in einer wässerigen Lösung der fett-und eiweissopaltenden Enzyme der Bauchspeichel- drüse behandelt.
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