DE743501C - Verfahren zum Weichen von trockenen Haeuten und Fellen aller Art - Google Patents

Verfahren zum Weichen von trockenen Haeuten und Fellen aller Art

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DE743501C
DE743501C DEC55670D DEC0055670D DE743501C DE 743501 C DE743501 C DE 743501C DE C55670 D DEC55670 D DE C55670D DE C0055670 D DEC0055670 D DE C0055670D DE 743501 C DE743501 C DE 743501C
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DE
Germany
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salts
soaking
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water
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Expired
Application number
DEC55670D
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English (en)
Inventor
Dr Carl Riess
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Joh A Benckiser GmbH
Original Assignee
Joh A Benckiser GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/04Soaking

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Weichen von trockenen Häuten und Fellen aller Art Die in der Gerberei und in Pelzzurichtereien zur Verarbeitung kommenden Häute, Felle und Pelzfelle. kommen meistens in ge- trocknetem, oder gesalzenem Zustand zur Weiterbehandlung und müssen deshalb vor ihrer Verarbeitung wieder in eine dem ursprünglichen Zustand nahekommende Verfassung ;gebracht werden. Zu diesem Zweck werden die Häute und Felle in Wasser geweicht, um sie möglichst in den ursprüng= lichen Zustand zu versetzen, d. h. insbesondere bei Trockenhäuten diese auf den Wassergehalt der Frischhaut zu bringen.
  • Das Weichen von getrockneten Fellen und Häuten bereitet deshalb Schwiea-igkeiten, weil das getrocknete Kollagen nur langsam wieder Wasser aufnimmt. Lange Weichzeiten bringen jedoch die Gefahr mit sich, daß infolge des anhaftenden Schmutzes, insbesondere in der wärmeren Jahreszeit, sehr bald Fäulnis einsetzt, wodurch Verluste an Hautsubstanz entstehen und auch sonst die Güte der Felle erheblich leidet.
  • Da sich mit Wasser allein der Weichvorgang in vielen Fällen nicht befriedigend durchführen läßt, so hat man zur Beschleunigung dem Weichwasser bereits Säuren oder Alkalien zugesetzt, welche die Haut zum Quellen bringen und dadurch die Wasseraufnahme erleichtern. Als besonders wirksam hat sich vor :allem die ,alkalische Weiche, erwiesen, weil sie durch ihre fettverseifende Wirkung den Netzvorgang zu fördern vermag. So ist z. B. bekannt, als Weichmittel eine 3@`üige Lösung eines Gemisches aus 7oTeil.en Trinatriumph osphat, 2o Teilen Natriumcarbonat und ioTeilen Marsedler Seife zu verwenden. Der p11-Weit der Lösung liegt über 12.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren wird die Weiche mit -der Losung einer Mischung von Phosphaten und Natriumbicarbon.at und bei einer pH-Einstellung &i: Lösung von 8 bis 11,8 durchgefühlt.
  • Für die Verarbeitung der Haut ist jedoch nicht nur der richtige Wassergehalt von wesentlicher Bedeutung, sondern auch ihr Quellungszustan:d. Die richtig geweichte Haut soll in dem verfallenen Zustand vorliegen, den sie nach dem Abziehen vom Tier aufweist. Die saure sowie die.alkalische Weiche stellen keine idta1c Lösung des Weichvorganges dar, zumal ihnen auch folgende Nachteile anhaften. Säuren und Alkalien greifen nämlich die Haut an und führen zu einem unerwünschten Hautsubstanzabbau. Bes.ondels augenscheinlich tritt die hautsubs:tanzschädigende Wirkt= beim Weichen von Fellen in Erscheinung. Weicht man diese beispielsweise mit einer Mischung von Trinatriumphosphat, Soda und Marseiller Seife auf, so verliert das Fell den größten Teil seiner Haare bei der nachfolgenden Streckung. Die besonders empfindlichen Haare werden auch hei Anwendung der alkalischen Weiche in ihrer Qualität beeinträchtigt, wenn die Haare für sich gewonnen werden sollen. Das Haar von so behandelten Häuten und Fellen ist wesentlich spröder als dasjenige, das von mit nicht alkalischen Mitteln geweichtem Gut gewonnen ist. Man hat deshalb bereits nach Mitteln gesucht, die bei neutraler Reaktion den Weichvorgang begünstigen. Solche Mittel sind neutral reagierende Netzmittel, wie z. B. Salze aromatischer Sulfonsäuren, Ammonium-Rhodanat us,v. Schließlich ist es auch bereits bekannt, Enzymlösungen in schiwach alkalischer Einstellung zum Weichen von Pelzfellen zu verwenden. Die Beschleunigungswirkung dieser Mittel ist jedoch sehr beschränkt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man unter Vermeidung der Hautquelluing eine unerwartet schnelle und gleichmäßige @Vasseraufnahine getrockneter Häute und Felle unter Vet-tvendung von phosphorsauren Salzen erzielen kann, wenn man die Weiche mit solchen Lösungen dieser Salze vornimmt, die eine pH-Einstellung von 5 bis 8, insbesondere eine solche von etwa 6, aufweisen. Die dabei auftretende Beschleunigung der Weiche ist überraschend groß. Sie kommt auch schon in sehr geringen Konzentrationen, wie z. B. in o,o5- bis o,io,`oigen Bädern, deutlich zur Geltung. In konzentrierten Lösungen ist sie entsprechend stärker. So beträgt z. B. die Wasseraufnahme von stark getrockneter flaut m einer 2%igen Natriumhexametaphosphatlösung (pH-Wert= 6) nach 2 Tagen 26601o gegenüber iä5@`o in reinem Wasser. Nach 8 Tagen ist in der Metaphosphatl.ösung mit 4o60'o das Maximum der Wasseraufnahme erreicht, während die flaut in reinem Wasser ..im gleichen Zeitraum nur 1310,0 Wasser auf-,-genommen hat. Der besondere Vorteil des :,erfindungsgemäßen Verfahrens liegt somit ,!darin, daß die optimale Wirksamkeit der Phosphate m einem pH-Bereich von 6 bis 7 zur Anwendung gelangt und daß somit die Weiche in neutraler Lösung durchgeführt wird. Es tritt daher keinerlei unnormale Schwellung bei dem Weichvorganig auf, sondern die getrocknete Haut nimmt sehr bald die Beschaffenheit einer vom Tier frisch abgezogenen Haut an. Die erfindungsgemäße Arbeitsweise wirkt auch außerordentlich schonend, da die Menge der gelösten Eiweißsubstanz gering "fr ist als bei einer Weiche in reinem Wasser in gleichem Zeitraum selbst unter sterilen Bedingungen, obwohl die Wasseraufnahme sehr viel schneller vonstatten geht.
  • Durch die erhebliche Abkürzung der Weichdauer ist es im allgemeinen nicht erforderlich, den erfindungsgemäßen Behandlungsflotten noch konservierende Stoffe zuzusetzen. Selbstverständlich läßt sich aber auch das neue Verfahren in der Weise durchführen, daß man den Weichbädern außerdem noch andere übliche Zusätze, wie Netz- und bzw. oder konservierende Stoffe, beifügt.
  • Eine besonders wirksame Ausführungsform des beanspruchten Verfahrens besteht darin, daß man Lösungen in dem erfindungsgemäßen p11-Bereich von Salzen solcher Phosphorsäuren verwendet, die wasserärmer sind als Orthophosphorsäure. Solche Salze zeichnen sich vor anderen Phosphaten dadurch aus, daß sie auf Blut und sonstige Verschmutzungen stark lösend wirken. Mit Salzen dieser Säuren geweichte Häute und Felle neigen infolge der Entfernung der leicht zersetzlichen Verschmutzungen weniger zur Fäulnis -und ergeben auch bei der nachträglichen Färbung des Leders einen klareren und reineren Farbton. Besonders überraschend ist, da.ß diese überlegene Wirkung auch gegenüber den bekannten Weichverfahren mit alkalisch reagierenden phosphorsauren Salzen zutage tritt, obwohl im allgemeinen die Erfahrung gilt, daP# die Reinigungswirkung durch Erhöhung der Alkalität verbessert wird.
  • Das Verfahren kann nicht nur mit Alkali-, sondern auch mit Ammonium-, Amin- oder mittels komplexen Erdalkali- bzw. Erdsalzen der Phospfio-rsäuren durchgeführt werden. Soweit die Phosphate nicht die gewünschte neutrale Reaktion besitzen, sind sie durch entsprechende Zusätze so reinzustellen, daß ihre Lösungen die gewünschten PH-Werte ergeben.
  • Bei der Weiche innerhalb des erfindungsgemäßen PH-Bereiches handelt @es sich nicht um eine ausgesprochene Netzwirkung, sondern um eine spezifische Einwirkung auf das getrocknete Kollagen.
  • Es ist ferner bereits bekannt, zum Weichmacher von Wässer, d. h. zur Entfernung bzw. zum Unschädlichmachen der in den meisten Gebrauchswässern enthaltenen löslichen Erdalkalisalze, die wasserlöslichen Alkalsalze von Pyro-, Poly- und Metapho,sphorsäure zu verwenden, um die Härtebildner durch Komplexbildung unschädlich zu machen. Im Gegensatz dazu wird mit dem rfindungsgemäßen Weichen von Häuten und Fellen das Ziel verfolgt, die getrockneten, d. h. ihres natürlichen Wassergehaltes beraubten Häute in den ursprünglichen Zustand zurückzuführen und die Haut durch Wasseraufnahme wieder geschmeidig zu machen, also auch bei Verwendung von an sich weichem Wasser (Regenwasser, Kondenswasser, Fließwasser usw.) hat ein Zusatz der erfindungsgemäßen Mittel zu erfolgen, während :er sich nach dem bekannten Verfahren :erübri,-t . , Beispiel i In i cbm Wasser wird i kg polymeres Natriummetaphosphat (pH= 5,8) gelöst und darin etwa 3oo bis ¢0o kg gesalzene Kalbfelle behandelt. Nach 24 Stunden sind die Felle gut aufgegangen und sehr rein. -Man erhält ein volles und glattes Leder.
  • Beispiel 2 Getrocknete Ziegenfelle werden in einer Flüssigkeit geweicht, die j e Liter 2 Beines Natriumpolyphosphats von pH etwa 6 und o, i g Natriumfluorid oder Zinkchlorid enthält. Die Wasseraufnahme erfolgt in wesentlich kürzerer Zeit als in. reinem Wasser, ohne daß die Beschaffenheit der Felle dadurch nachteilig b.eeinflußt wird.
  • Beispiel 3 Trockene Javakipse werden in einer Lösung von 5009 polymerem Natriummetaphosphat, Sog Ricinolsäurebutylester-Sch@v-efels,äureester und Sog je Kubikmeter bei einem pH-Wert von ungefähr 6 gewalkt. Die Weiche ist nach verhältnismäßig kurzer Zeit beendet. Man erhält Leder von guter Reißfestigkeit und einem glatten, elastischen Narben.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Weichen von Häuten und Fellen aller Art unter Verwcndung von phosphorsauren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Weiche mit solchen Lösungen dieser Salze vornimmt, die eine pH-Einstellung von 5 bis 8, zweckmäßig 6 bis 7, aufweisen.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man wasserlöslichc Salze der Polyphosphorsäure oder polymeren Metaphosphorsäure verwendet.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsbäder i bis 5 g/1 der phosphorsauren Salze enthalten. q.. Verfahren gemäß Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die phosphorsauren Salze zusammen mit anderen bekannten Weichmitteln, insbesondere mit netzenden und bzw. oder konservierenden Stoffen, verwendet. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: französische Patentschriften . . Nr. 8.46 569, 850853.
DEC55670D 1940-03-05 1940-03-05 Verfahren zum Weichen von trockenen Haeuten und Fellen aller Art Expired DE743501C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR846569A (fr) * 1938-11-24 1939-09-20 Perfectionnement dans le travail de reverdissage et de dégraissage des cuirs et peaux
FR850853A (fr) * 1938-03-01 1939-12-28 Bohme Fettchemie Gmbh Procédé de préparation des peaux en vue du tannage sans détérioration des poils

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR850853A (fr) * 1938-03-01 1939-12-28 Bohme Fettchemie Gmbh Procédé de préparation des peaux en vue du tannage sans détérioration des poils
FR846569A (fr) * 1938-11-24 1939-09-20 Perfectionnement dans le travail de reverdissage et de dégraissage des cuirs et peaux

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