DE579374C - Verfahren zum Weichen von trockenen Haeuten und Fellen aller Art - Google Patents

Verfahren zum Weichen von trockenen Haeuten und Fellen aller Art

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DE579374C
DE579374C DEI39015A DEI0039015A DE579374C DE 579374 C DE579374 C DE 579374C DE I39015 A DEI39015 A DE I39015A DE I0039015 A DEI0039015 A DE I0039015A DE 579374 C DE579374 C DE 579374C
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Germany
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fur
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hides
softening
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DEI39015A
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Inventor
Dr Richard Klein
Dr Heinrich Ulrich
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/04Soaking

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

  • Verfahren zumWeichen von trockenen Häuten und Fellen aller Art Bekanntlich macht das Weichen von an der Luft getrockneten Häuten und Fellen, besonders solchen tropischer oder subtropischer Herkunft, erhebliche Schwierigkeiten, die besonders groß sind, wenn es sich um Großv iehhäute .handelt, die mit Formaldehyd oder Sublimat enthaltenden Konservierungs- oder Desinfektionsmitteln imprägniert sind. Solche Häute lassen sich in reinetn Wasser selbst nach Wochen nur unvollkommen weichen, wobei gleichzeitig bedeutende Hautsubstanzverluste eintreten.
  • Die beschleunigende Weichwirkung von Alkalihydroxyden oder -sulfiden, wie Ätznatron oder Schwefelnatrium, tritt bei diesen Häuten erst nach mehrtägiger Einwirkung und auch dann nur unvollkommen ein, da die Häute, ohne vorher weich zu werden, sofort in einen Schwellungszustand übergehen, den sie normalerweise erst im Äscher erhalten sollen. Die Folge davon ist, daß ein grober und loser Narben an den fertigen Ledern zu beobachten ist.
  • Es wunde nun gefunden, daß eine überraschend schnelle und gründliche Weichwirkung erzielt wird, wenn man die trockenen Häute und Felle mit wäßrigen Lösungen von aliphatischen Aminen behandelt, welche einen oder mehrere organische Reste mit einer oder mehreren Oxygruppen enthalten. Es zeigte sich, daß bis`veilen bereits nach 6 Stunden ein Weicheffekt eintritt, der mit keinem der bisher bekannten Mittel zu erreichen war. Gleichzeitig erhalten die Häute die der normalen Weiche eigentümliche Quellung, wodurch sie dem in der Weiche erstrebten Zustande dei# Haut nach der Schlachtung sehr nahe kommen. Als weiterer Vorteil sei erwähnt, daß die Weichmittel .die Haarlässigkeit im Äscher in keiner Weise beeinflussen und ein feiner, glatter und festsitzender Narben erzielt wird.
  • Man hat zwar schon vorgeschlagen, netzend wirkende aliphatische, isocyclische, aromatische bzw. partiell hydrierte Verbindungen zum Weichen von Leder und Häuten zu benutzen. Bei dem beschriebenen Verfahren handelt es sich dagegen speziell um die Verwendung von Lösungen aliphatischer Amine ganz bestimmter Zusammensetzung für die genannten Zwecke, die bisher noch nicht bekannt war. Die Anwendung der im vorliegenden Fall beanspruchten speziellen Mittel zum Weichen von Leder und Häuten ist mit einer ganz besonders vorteilhaften Wirkung verbunden, indem der Weichvorgang bereits bei Anwendung außerordentlich geringer Mengen der Mittel sehr rasch und vollständig vor sich geht.
  • Beispiel r Trockene javakipse, die mit einer Formaldehyd enthaltenden Flüssigkeit desinfiziert waren, werden in einer Weichflüssigkeit, welche pro Liter Wasser i g Monoäthanolamin enthält; eingelegt. -Nach 6 Stunden beginnt das Weichen; der optimale Quellungseffekt .ist nach-etwa: -i:2-Stunden eingetreten, und die Gewichtszunahme (.Weicheffekt) beträgt 2io o/0. An Stelle von Monoäthanolamin kann man mit .dem gleichen Erfolge L:ycloliexyläth,anolamin verwenden.
  • Beispie12 Trockenhäute werden mit einer Lösung, die pro Liter Wasser i g Diäthanolamin enthält, behandelt. Das Weichen beginnt nach 2d. Stunden, das Ouellnngsoptimum beträgt --#n0 °/o Beispiel 3 Trockenhäute werden mit einer Lösung, die pro Liter Wasser i g Triäthanolamin enthält, behandelt. Das Weichen beginnt nach 24 Stunden, das Quellungsoptimum beträgt 200 0/0, der Weicheffekt 18910/".
  • An Stelle des genannten Mono-, Di- und Triäthanolamins kann man auch in gleicher Weise und mit etwa der gleichen Wirkung O,1o/oi.ge Lösungen folgender Amine verwenden: Dimethyläthanolamin, Methyläthylbutanolamin, Methy läthanolpropanolätliyl.erndiamin, Äthanolpropanoläthylentetramin und Polyäthanolamin. Die Einwirkungsdauer beträgt zweckmäßig 24 Stunden.
  • Beispiel q.
  • Schwere Rio-Grande-Häute werden mit einer Flüssigkeit, die i g Monobutanolamin pro Liter Wasser enthält, behandelt. Nach 72 Stunden sind die Häute vollkommen geweicht und zeigen nunmehr ein Gewicht von 230'1, ihres Trockengewichtes.
  • - Beispiel Trockene jav akipse werden 72 Stunden lang in einem Bad, das i g Methylbutanolamin pro Liter Flüssigkeit enthält, behandelt. ioo kg der trockenen Häute besitzen nach dieser Behandlung ein Gewicht von 233 kg. Beispie16 Eine Weichflüssigkeit mit einem Gehalt von i g Polyäthanol.amin pro Liter Wasser erhöht das Gewicht von trockenen javakipsen nach 2tägiger Behandlung auf 213 0/0.
  • In einer Veröffentlichung theoretischer Natur über den Chemismus des Enthaarungsprozesses, welche sich mit den chemischen Einwirkungen des Enthaarungsbades (Calcitimhydroxyds) auf die Epidermis und mit der chemischen Zusammensetzung bereits einige Zeit lang gebrauchter Enthaarungsbäder befaßt, wurde auch im Anschluß an die Beobachtung, daß in letzteren Bädern stets gewisse Mengen Amine auftraten, durch künstlichen Zusatz von Methylamin zu aminfreien, aber schwefelhaltigen Enthaarungsbädern eine beschleunigende Wirkung auf den Enthaarungsvorgang festgestellt. Diese Wirkung zeigte sich auch dann, wenn das Amin der der Enthaarung vorangehenden Weiche zugesetzt wurde; sie zeigte sich weniger oder gar nicht bei sekundären und tertiären Aminen. Eine Verbesserung des Weichvorganges selbst wurde dabei nicht beobachtet. Die Autoren, deren Ziel lediglich in der theoretischen Aufklärung der Vorgänge bei der Enthaarung bestand, kamen zu dem Schluß, daß die Beschleunigung der Enthaarung durch-die Amine auf eine unmittelbare cheinischeUmsetzung der letzteren mit dem epidermalen Keratin zurückzuführen sei. Die Veröffentlichung bot insbesondere auch deshalb keine Anhaltspunkte für die Lösung der vorliegenden Aufgabe, weil bei den erwähnten Versuchen ausdrücklich gesalzene Häute zur Anwendung gelangten, also ein Material, bei dem die eingangs geschilderten, beim Weichen getrockneter Häute auftretenden Schwierigkeiten nicht besteheü. In der Tat hat denn auch Methylamin keinerlei praktische Anwendung für den vorliegenden Zweck gefunden. Dieser Stoff wäre in der Praxis den gemäß der Erfindung anzuwendenden Oxyalkylaminen in mehrfacher Hinsicht erheblich unterlegen. Während Methylamin ein unter normalen Bedingungen gasförmiger Körper von bekanntlich sehr üblem Geruch ist, stellen die Oxyalkylamine unter normalen Bedingungen nichtflüchtige Flüssigkeiten dar, .die keinen störenden Geruch aufweisen. Sie sind einfacher und bequemer zu transportieren und zu handhaben als Methylamin oder dessen wäßrige Lösungen. Bezüglich des Weichvorganges selbst sind sie vor allem zufolge ihrer schwächeren Basizität den entsprechenden nichthydroxylierten Aminen überlegen. Sie führen zu einer besonders gleichmäßigen Erweichung der gesamten Haut, im Gegensatz zu stärker basischen Körpern, die leicht örtliche Schwellungen verursachen können; der PH-Wert (Wasserstoffionenkonzentration) des Methylamins wurde in einer Lösung von 1/loo Mol in 1 1 Wasser mit 11,05 bestimmt, während beispielsweise .eine Lösung von 1/10o Mol Triäthanolamin in 1 1 Wasser einen-.Wert von 9,95 und eine entsprechende Lösung von %o Mol einen solchen von _10,75 ergab. Als ein besonderer Vorteil der neuen Weichmittel hat sich auch die Möglichkeit erwiesen, die Bäder in praktisch unveränderter Wirksamkeit wiederholt verwenden zu können.

Claims (1)

  1. PATLNTANSPRUCII: Verfahren zum Weichen von trockenen Häuten und Fellen aller Art mit netzend wirkenden aliphatischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, dafi man wäßr.ige Lösungen von aliphatischen Aminen, die einen oder mehrere organische Reste mit einer oder mehreren Oxigruppen enthalten, verwendet.
DEI39015A 1929-08-16 1929-08-16 Verfahren zum Weichen von trockenen Haeuten und Fellen aller Art Expired DE579374C (de)

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