DE721845C - Verfahren zum Enthaaren von Fellen - Google Patents

Verfahren zum Enthaaren von Fellen

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DE721845C
DE721845C DEST56434D DEST056434D DE721845C DE 721845 C DE721845 C DE 721845C DE ST56434 D DEST56434 D DE ST56434D DE ST056434 D DEST056434 D DE ST056434D DE 721845 C DE721845 C DE 721845C
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DE
Germany
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wool
skins
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depilating
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Expired
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DEST56434D
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English (en)
Inventor
Dr Wolfgang Grassmann
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STUDIENGESELLSCHAFT DER DEUTSC
Original Assignee
STUDIENGESELLSCHAFT DER DEUTSC
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Publication of DE721845C publication Critical patent/DE721845C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming
    • C14C1/065Enzymatic unhairing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Enthaaren von Fellen Im Patent 708 86o ist ein Verfahren unter Schutz gestellt, bei dem man auf die Fleischseite von Fellen eine wasserhaltige .Paste aufträgt und die Häute anschließend mit einem Schwödebrei bekannter Zusammensetzung anschwödet.
  • Es wurde nun gefunden, daß. man besonders hochwertige Wolle bzw. Haare sowie Leder erhalten kann, wenn man die durch Auftragen der Paste geweichten Häute statt nach chemischen, nach biologischen. Enthaarungsverfahren behandelt. Als solche können beliebige enzymatische wie bakterielle Verfahren zur Anwendung kommen, sofern es möglich ist, die enthaarenden Mittel von der Fleischseite aus einwirken zu lassen, ohne daß die Haare bzw.- Wolle befeuchtet werden.
  • Es ist zwar schon verschiedentlich vorgeschlagen worden, zur Enthaarung von Häuten und Fellen biologische Verfahren mittels Enzymen oder Bakterien anzuwenden. Bei diesen Verfahren ist es aber notwendig, die Felle vor der Enthaarung, sei es bei der Weiche, bei der Vorbehandlung oder während. der Haarlockerung selbst der längeren Einwirkung von alkalischen, sauren, neutrale Puffersalze, Netzmittel u. dgl. enthaltenden Bädern oder auch reinem Wasser auszusetzen. In jedem Falle, auch bei der bloßen Weiche mit reinem Wasser, werden aber Haare und Wolle angegriffen und gegenüber ihrer ursprünglichen Beschaffenheit verändert. Insbesondere wird bei der Enthaarung von Schaffellen nach den genannten Verfahren der Wollschweiß, der die Wolle vor chemischen Einflüssen schützt und ein Aneinanderhaften der einzelnen Haare begünstigt, herausgewaschen, so daß, abgesehen vom Verlust des Wollschweißes, die Wolle bei der Enthaarung nicht wie Schuttvolle im zusammenhängenden Vlies erhalten werden kann. Die Gewinnung der Gerbenwolle im Vlies wäre aber für die Wollindustrie von größter Nichtigkeit, da dann eine sachgemäße Sortierung wie bei der Schurwolle vorgenommen werden-könnte.
  • Um diese Mängel auszuschalten, -ist auch schon vorgeschlagen worden, grüne, frische Felle ohne vorherige Weiche mit biologischen Enthaarungsmitteln von der Fleischseite her zu behandeln.- Dieses Verfahren hat aber insofern untergeordnete Bedeutung, als es nur dort Verwendung finden kann, wo die Felle sofort nach der Schlachtung der Tiere verarbeitet werden können.
  • Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung können nun auch getrocknete oder konservierte Häute und Felle, die in der Praxis in überwiegendem Maße verwendet werden, enthaart werden, ohne daß dabei Wolle oder Haar während des Arbeitsprozesses mit Wasser oder irgendwelchen schädigenden Flüssigkeiten in Berührung kommt. Zu diesem Zweck werden die Felle gemäß dem im Hauptpatent beschriebenen Verfahren mittels einer Weichpaste von der Fleischseite bestrichen. Nach gründlichem Durchweichen der Häute wird die Paste entfernt und hierauf die biologischen Enthaarungsmittel auf die Fleischseite aufgebracht, indem beispielsweise Enzymlösungen bzw. Aufschwemmungen von die Haarlockerung bewirkenden Bakterienkulturen aufgespritzt oder aufgepinselt oder nach Zusatz eines Verdickungsmittels nach Art einer Schwöde aufgetragen werden. Nach längerer öder kürzerer, von der Wirksamkeit der angewandten Bakterienkultur oder Enzymlösung abhängigen Einwirkungsdauer lassen sich die Häute mühelos enthaaren und bei Schaffellen die Wolle in zusammenhängendem Vlies gewinnen.
  • Es ist ferner auch möglich, das Enthaarungsmittel gleich der Weichpaste einzuverleiben, wodurch Weiche und Enthaarung in einem Arbeitsgang vereinigt werden. In diesen Falle muß naturgemäß die Weichpaste auf ein für die Wirksamkeit der Bakterien oder Enzyme günstiges pH eingestellt werden.
  • Die nach dem Verfahren des Hauptpatents gewonnene Wolle ist der Schurwolle schon außerordentlich ähnlich; jedoch werden bei diesem Verfahren die Wurzeln bzw. unteren Teile der Haare durch Schwefelnatrium oder die sonst zur Anwendung gelangenden chemischen Schwödemittel zerstört. Die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltene Wolle ist dagegen vollkommen unbeschädigt, wodurch eine bessere Wollausbeute als bei dem Verfahren des Hauptpatents erzielt wird; sie ist der Schurwolle vollkommen gleichwertig und übertrifft sie sogar noch in der Länge der Wollhaare.
  • Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei in folgenden Beispielen erläutert Ausführungsbeispiel 1 Trockene Schaffelle werden auf der Fleischseite mit einer Weichpaste bestrichen, die beispielsweise aus 5 % vorher durch Erhitzen verkleisterter Stärke, 2% Triäthanolamin und 93 0!0 Wasser besteht. Die Felle werden Fleisch auf Fleisch zusammengelegt und mit feuchten Tüchern belegt, um ein Austrocknen an den Seiten zu verhindern. Je nach der Dicke und Art der Felle bleiben sie 2 bis 3 'Page liegen, bis sie gut durchgeweicht sind. Darauf wird die Weichpaste entfernt und auf die Fleischseite eine io%ige Papainlösung aufgetragen, die mit 1/700o g Blausäure pro 1 g Papain aktiviert wird. Die Felle werden im Stapel zusammengelegt und bei Zimmertemperatur gelagert. Nach 48 Stunden läßt sich die Wolle mühelos entfernen und im zusammenhängenden Vlies gewinnen. Sie enthält, da sie nicht mit Wasser oder sonst einer Behandlungsflüssigkeit in Berührung gekommen ist, den gesamten 'Wollschweiß und entspricht in ihrer Qualität vollkommen der Schurwolle. Die Blößen sind von einwandfreier Beschaffenheit.
  • Ausführungsbeispiel 2 Gesalzene, trockene Schaffelle werden nach oberflächlicher Entfernung des Salzes durch Klopfen oder Abwaschen von der Fleischseite mit einem mit Wasser angeteigten Kaolinbrei bestrichen und so gestapelt, daß Fleischseite auf Fleischseite liegt. Dem Wasser, das zum Anfeuchten des Kaolinbreies dient, werden noch 2% eines Fettalkoholsulfonats oder eines anderen bekannten Netzmittels zugesetzt. Nachdem die Felle gut durchweicht sind, wird das Weichmittel entfernt und die Häute von der Fleischseite beispielsweise mit einer Aufschlämmung einer enthaarend wirkenden Bakterienkultur bestrichen, Fleisch auf Fleisch z Stunden zusammengelegt, damit die Bakterien in das Innere der Haut eindringen können, und alsdann in einer feuchtwarmen (25 bis 30°) Schwitzkammer einzeln aufgehängt. Nach 2q. Stunden lassen sich die Häute enthaaren. Wolle und Blößen werden in gleicher Qualität und Dicke erhalten wie nach Beispiel i.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Abänderung des Verfahrens gemäß Patent 7o8 86o .. zum Enthaaren von Fellen durch Weichen und Schwöden, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Auftragen einer wasserhaltigen Paste von der Fleischseite geweichten Felle nach biologischen Enthaarungsverfahren enthaart werden.
DEST56434D 1937-07-22 1937-07-22 Verfahren zum Enthaaren von Fellen Expired DE721845C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2004040021A1 (en) * 2002-10-30 2004-05-13 Council Of Scientific & Industrial Research A novel ecofriendly bio-process for leather processing

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2004040021A1 (en) * 2002-10-30 2004-05-13 Council Of Scientific & Industrial Research A novel ecofriendly bio-process for leather processing

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