DE1669354C3 - Verfahren zur Entfernung von Grannenhaaren auf Pelzfellen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Grannenhaaren auf Pelzfellen

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DE1669354C3 DE1669354A DE1669354A DE1669354C3 DE 1669354 C3 DE1669354 C3 DE 1669354C3 DE 1669354 A DE1669354 A DE 1669354A DE 1669354 A DE1669354 A DE 1669354A DE 1669354 C3 DE1669354 C3 DE 1669354C3
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Rolf Dr. 6100 Darmstadt-Eberstadt Monsheimer
Ernst Dipl.-Chem. 6100 Darmstadt-Arheilgen Pfleiderer
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Roehm GmbH Darmstadt
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Roehm GmbH Darmstadt
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    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/06Facilitating unhairing, e.g. by painting, by liming
    • C14C1/065Enzymatic unhairing

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

Die unterschiedliche' Lockerungswirkung -? die Grannenhaare im Schwitzraum muß vielrae;- iarin gesehen werden, daß die von den Bakterien gebildeten Enzyme an verschiedenen Stellen des PelzJellcs
1. Verfahren zur Entfernung von Grannenhaaren auf Pelzfellen durch Lockerung der Grannenhaare mittels Enzymeinwirkung und Zupfen
der Grannenhaare, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Lockerung der
Grannenhaare die Pelzfelle mit aus Bakterien-
und/oder Pilzkulturen gewonnenen, proleotytisch io in Folge von dessen unterschiedlicher Dicke und Bewirkenden,· Enzympräparaten im etwa neutralen, schaffenheit unterschiedlich stark auf die Grannenbis schwach 4lk€u's<3tetTMifieu solange tfeir«inäcU| -"j* jHaaiawsiigeln einwirken. Unter dieser Voraussetzung bis eine gleichmäßige Lockerung der Grannen- hatie man auch mit einer unterschiedlichen Einwirhaare eingetreten ist. kung bei Anwendung eines Enzympräparates zu
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch, gc- 15 rechnen. Man mußte erwarten, daß an dünneren kennzeichnet, daß bei rohen Pelzfellen die En- oder sonstwie lter Enzymeinwirkung leichter zuzymbehandlung in der Weichflotte erfolgt. gänzlichen Mautsteüen eine schnellere und tiefer-
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- gehende Haarlockerungswirkung eintritt. Dadurch kennzeichnet, daß geweichte Rohfelle durch Ein- mußte aber auch an diesen Stellen eine Lockerung wirkung von auf die Fleischseite in Pulver- oder 20 der Wollhaare eintreten, bevor an anderen z. B. Pastenform aufgetragenem Enzymprodukt be- dickeren Stellen die Grannenhaare gelockert sind.
I-s wurde nun überraschend gefunden, daß bei Anwendung von proteolytischen Enzympraparaten zur Lockerung von Grannenhaaren auf Pelzfellcn die *5 Nachteile des bekannten Verfahrens vermieden und die Grannenhaare in kurzer Zeit über das ganze Fell so gleichmäßig gelockert werden, daß sie in einem Arbeitsgang ausgezupft werden können. Die Grannenhaare brechen bei dieser Behandlung nicht ab, so
handelt werden.
Grannenhaaren mechanisch, gegebenenfalls nach
einem Schwitzverfahren, ausgerupft oder der Teil
der Grannenhaare, der die Wollhaare überragt, wird
abgeschoren.
Der Prozeß des mechanischen Ausrupfens hat den
Nachteil, daß die Grannenhaare hierbei abbrechen
und Reste derselben stehen bleiben. Den gleichen
Nachteil bringt das Scheren mit sich. Das sich die
Die Lockerung und Entfernung von Grannenhaaren auf Pelzfellen führt zu einer erheblichen
Qualitätsverbesserung. Das Entfernen von Grannenhaaren wird vorwiegend auf Edelpelzen wie z, B.
Nutria, Biber, Bisam und Seehund, angewandt. Bei 3° daß nach der Färbung ein völlig gleichmäßiger Pelz den bekannten Verfahren dieser Art werden die erhalten wird. Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Entfernung von Grannenhaaren auf Pel/fellen durch Lockerung der Grannenhaare mittels Enz>meinwirkung und Zupfen der Grannenhaare 35 und ist erfindungsgcmäß dadurch gekennzeichnet, daß man zur Lockerung der Grannenhnare die Pel/felle mit aus Bakterien und/oder Pilzkulturen gewonnenen, proteolytisch wirkenden Enzympraparaten im etwa neutralen bis schwach alkalischen Grannenhaare bei der späteren Veredelung beim 4° Milieu so lange behandelt, bis eine gleichmäßige Färben anders als Wollhaare verhalten, kann man Lockerung der Grannenhaare eingetreten ist. Das ist mit diesem Verfahren nur eine begrenzte Qualitäts- im allgemeinen nach 4 bis 6 Stunden der Fall. Das verbesserung erzielen. Enzym kann in flüssiger Phase zur Einwirkung kom-
Das Schwitzverfahren wird im Anschluß an die men; es wird dann vorteilhaft in die Weichflotte ge-Weiche in von der Schaffellentwollung her bekann- 45 geben. Nach einci Einwirkungszeit von 3 bis 5 Stunten Weise ausgeführt. Hierbei wird die Lockerung den werden die Felle Fleischseite an Fleischseite bei der Grannenhaare durch die Einwirkung von En- Temperaturen von 30 bis 40 C und 70 bis 80°/u zymen hervorgerufen, die von unkontrolliertem Bak- relativer Luftfeuchtigkeit für weitere 1 bis 2 Stunden terienwachstum bevorzugt auf der Fleischseite der aufgehängt. Man kann auch das Enzym in Pulver-Felle herrühren. Nach der Lockerung der Grannen- 5° 0(jer Pastenform auf die Fleischseite geweichter Rohhaare werden diese dann manuell ausgezupft. Die felle aufbringen und die Felle dann aufhängen. So-Zeitdauer, die man benötigt, bis die Lockerung der bald die Grannenhaare gleichmäßig gelockert sind, Grannenhaare eingetreten ist, ist jedoch unbestimmt werden sie ausgezupft. Es empfiehlt sich, die F.nt- und es ist bei diesem Verfahren nicht möglich, die fernung der Grannenhaare abzuschließen, bevor Grannenhaare über die gesamte Fläche der betref- 55 durch die fortschreitende Einwirkung des Enzyms die fenden Felle in einem Arbeitsgang zu zupfen. Es ist Lockerung der Wollhaarc in den Flamen beginnt. Zu vielmehr erforderlich, nach einer bestimmten Zeit- diesem Zeilpunkt ist die Festigkeit der Wollhaarc dauer das Zupfen so weit als möglich durchzuführen noch nicht beeinträchtigt.
und anschließenden die Felle wieder in den Schwitz- Nach Entfernung der Grannenhaare soll das En-
raum zurückbringen. Die unkontrollierbaren Bcdin- 6u z.ym so bald wie möglich inaktiviert werden. Dies gungcn dieses Verfahrens bringen es mit sich, daß geschieht z. B. durch eine Formaldchydbehandlung hierbei nicht nur Grannenhaare,sondern auch WoIl- oder durch die übliche Zurichtung, haare gelockert weiden, wodurch Kahlstellcn ent- Für das Verfahren der Erfindung werden beistehen, spiclsweise die aus Aspcrgillus-Kulturen, wie von
Hei dem Schwilzverfahren werden die Bedingun- 6s Aspergillus oryzae, Aspergillus flavus, oder aus KuI-gen im Schwitzraum optimal für eine Infektion mit türen von Bacillus subtilis gewonnenen proteoly-Baktcricn und für deren Entwicklung gestaltet. Es tischen Enzyme (Baktierien- oder Pilzproteasen kann daher nicht davon ausgegangen werden, dal.' an oder Kombinationen derselben verwendet. Es win.'
im neutralen bis schwach alkalischen Bereich, bis etwa pH 9, gearbeitet. Bei pH-Werten unter 6 tritt die beabsichtigte Wirkung nicht mehr oder nur nach langer Einwirkungszeit ein. Bei naturfeUreicher Ware ist es vorteilhaft, nichtionogene Netzmittel, z. B. auf •ier Basis von Glykoläthern, bei der Enzymbehand- :ung mitzuverwenden.
Beispiel 1
Getrocknete Nutriafelle werden im Gewichtsverläknis 1 :8 bis 1 : 10 mit Wasser von 20' C überschichtet. Dieser Brühe werden
5 g Bakterienprotease/Liter Flotte
zugegeben. In dieser Brühe verbleiben die Felle 1 bis 2 Stunden, danach werden sie Fleischseite auf Fleischseite zusammengeschlagen in einem Raum mit 30 bis 40'- C bei 70 bis 8O«/o Luftfeuchtigkeit gehängt. Nach 1- bis 2stündiger Behandlung lassen sich die Grannenhaare zupfen.
Beispiel 2
Getrocknete Bisamfelle werden auf das Gewichtsverhältnis 1:8 bis 1:10 mit Wasser von 20° C überschichtet. Der Flotte werden
5 g Bakterienprotease/Liter Flotte
1 g Polyglykoiäther/Liter Flotte
zugesetzt. Die Behandlungsdauer beträgt 3 bis 4 Stunden. Die Weiterbehandlung erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben.
Beispiel 3
Getrocknete Nutriafelle werden auf das Gewichtsverhältnis 1 :8 bis 1 : 10 mit Wasser von 20° C überschichtet. Der Lösung werden
5 g Pilztryptase/Liter Flotte
zugegeben. Die Behandlung dauert 2 bis 3 Stunden, danach wird wie in Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 4
Getrocknete Nutriafelle werden im Gewichtsverhältnis 1 : 8 bis 1 : 10 mit Wasser von 20° C überschichtet. Der Brühe werden je Liter Flotte
2 g Bakterienprotease,
4 g Pilztryptase,
1 g Polyglykolether,
zugegeben. Die Behandlung dauert 4 bis 5 Stunden, danach wird wie in Beispiel 1 verfahren.
Die Behandlung der Rauchwaren wird mit Enzymprodukten vorgenommen, deren Enzymstärke sowohl für Bakterienprotease als auch für Pilztryptase 8000 bis 12 000 (A. Küntzel, Gerbereitechnisches Taschenbuch, 1955, S. 86) beträgt.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    manchen Stellen. ' <j§sPelzfelles keine ausreichende . lnfgktipB eintrifii?$jier nach der Infektion ein ausreichendes Watfcistifm ausbleibt, d. h„ daß nur an einigen Stellen del Haut enzymbildende Bakterien 5 gedeihen.
DE1669354A 1967-03-03 1967-03-03 Verfahren zur Entfernung von Grannenhaaren auf Pelzfellen Expired DE1669354C3 (de)

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DER0045420 1967-03-03

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DE1669354A1 DE1669354A1 (de) 1971-05-06
DE1669354B2 DE1669354B2 (de) 1974-08-15
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DE2836824A1 (de) * 1978-08-23 1980-03-06 Henkel Kgaa Verfahren zur enzymatischen pelzweiche
DE2930342A1 (de) * 1979-07-26 1981-02-19 Roehm Gmbh Verbessertes verfahren zur herstellung von leder
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DE3704465C2 (de) * 1987-02-13 1995-11-02 Roehm Gmbh Flüssig-Formulierungen von Enzymen
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US3558430A (en) 1971-01-26
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DE1669354B2 (de) 1974-08-15
FR1550918A (de) 1968-12-20
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