DE976107C - Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen fuer Chevreauleder - Google Patents

Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen fuer Chevreauleder

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DE976107C
DE976107C DER14242A DER0014242A DE976107C DE 976107 C DE976107 C DE 976107C DE R14242 A DER14242 A DE R14242A DE R0014242 A DER0014242 A DE R0014242A DE 976107 C DE976107 C DE 976107C
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DE
Germany
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pickling
leather
pelts
pickled
chevreau
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Expired
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DER14242A
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English (en)
Inventor
Otto Dr Grimm
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Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Description

  • Verfahren zum Beizen tierischer Hautblößen für Chevreauleder Es ist bekannt, zum Beizen von Blößen proteolytisch wirksame Enzyme zusammen mit Ammoniumsalzen und anderen, Entkalkungsmitteln zu verwenden. Das bekannteste Beizmittel für diesen Zweck ist Pankreastryptase. Daneben kommen aber auch Pilztryptase und Bakterienprotease zur Anwendung. Wie aus der deutschen Patentschrift 888 741 hervorgeht, können. Blößen verschiedenster Art mit Pankreiastryptase und Pilztryptase in beliebiger Reihenfolge nacheinander gebeizt werden. Aus der deutschen Patentschrift 545 443 ist ein Verfahren bekannt, nach deren Felle und Häute ausschließlich mit Bakteriienproteasie gebeizt werden. Es ist nun nicht in allen Fällen gelungen, die früheren Beizmittel, nämlich Hühnermist und Hundekot, durch Pankreastryptase im Geiinisch mit anderen proteolytiischein Enzymen zu ersetzen. Vornehmlich bei der Verarbeitung von Ziegenblößen auf Chevreauleder hat man festgestellt, daß bei der alleinigen Verwendung von enzymatischen Beizmittieln bei dem Leder nicht die gleichen Eigenschaften wie beim Beizen mit Hundiekot erzielt werden kann. Aus der britischen Patentschrift z¢ 982 ist es zwar bekannt, tierische Hautblößen zweistufig mit trytischen und bakteriellen Proteasen zu beizen. Hierbei werden jedoch keine isolierten Bakterienenzyme, sondern Bakterienkulturen -ver- wendet; auch enthält die Patentschrift keinerlei Angaben über die pH-Werte, bei denen die beiden Stufen des Beizpyozesses vorgenommen werden sollen. Damit mag es zusammenhängen, daß dieses seit Jahrzehnten bekannte herfahren keinen Ein- gang in die Praxis gefunden hat. Man hat deshalb bei der Herstellung feiner Chevreauleder bis heute nicht darauf verzichten können, im Anschluß an eine Beize mit Pankreastryptase eine wenn auch abgeschwächte Hundekotbeive nachzugeben. Ausgedehnte Versuche, auch bei der Chevreaulederherstellung ohne die unbequeme Hundekotbeize auszukommen, führten bisher zu keinen befriedigenden Ergebni ,sen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man beim Beizen von Ziegenblößen, die durch enzymatische Enthaarung ohne Schwellung und nachfolgernden .Schwelläsclier mit Sulfiden, wie Schwefelnatrium, gewonnen worden sind, mit Proteasen den gleichen Effekt wie bei der Hundekotbeize erreichen kann, wenn der Beizprozeß erfindungsgemäß in der Weise durchgeführt wird, daß zunächst reit Pankreastryptase, gegebenenfalls zusammen mit Schimnaelpilzprotedsen, in neutraler. bis schwach alkalischem Medium vorgebeizt und anschließend mit Bakterienproteasen in schwach saurem Medium nach- gebeizt wird.
  • Die Mitverwendung von reduzierenden Schwe- felverbindungen, besonders Na.triumbisiilfit, in. Gegenwart vorn Ammoniumsalzen hat sich als sehr zweckmäßig erwiesen. In vielen Fällen ist es vor- teilhaft, bei der Durchführung des Beizprozesses zusammen mit den Bakterienproteasm Carbohydrasen mitzuverwenden. Bei den Garbohydrasen handelt es sich uni Enzyme, die in der Lage sind, glycosidische Bindungen zu spalten. Der Vorgang, der sich. unter der Einwirkung von Proteasen und Carbohydrasern abspielt, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.
  • Solche kohlenhydratspaltenden Enzyme erhält man beispielsweise durch Züchtung von becillus subtilis auf Getreid'emehlmaii@sche, wie dies von L. D. Beckord, Eric Kneen und K. H. Lewis i11 Industriial and Engineeriing Chemistry, 1945, S. 692, ausführlich beschrieben worden ist. In entsprechender Weise können die im Sinne vorliegender Erfindung zu verwendenden kohlenhydratsp:altend@en Enzyme auch aus: Schimmelpilzen. gewonnen.werden, wenn man beispielsweise Aspergillus orvrae auf Nährböden der in der genannten Arbeit beschriebenen Art züchtet.
  • Es verdient darauf hingewiesen zu werden, daß sich auf die genannte Weise ein Gemisch von Ca:rbohydra,sen bildet, das zum überwiegenden Teil aus Amylase besteht. Die Konstitution der übrigen kohlenhydratspaltend#en Enzyme, deren Existenz durch ihre Wirksamkeit als sicher nachgewiesen gellten, muß, ist im einzelnen noch nicht geklärt.
  • Dieses Beizverfah ren ist nicht nur für Ziegenblößen geeignet, sondern auch für Blößen aus anderer hartnaturiger Rohware, wenn es sich dartun handelt, einen besonders feinen und dünnen, mit künstlichen Beizmitteln allein nicht erreichbaren Beineffekt zu erzielen.
  • Allgemein sind unter hartnaturigcr Rohware solche Felle und Häute zu verstehen, bei denen man mit Hilfe von künstlichen Beizmitteln nach den bisher bekanntgewordenen Verfahren nicht zu dem erforderlichen feinen und zarten Narben kommt, wie er sich nach dein erfindungsgemäßen Verfahren ergibt.
  • Beispiel Aus einem enzymatischen Äscher ohne Schwellung enthaarte Ziegenfelle, d. h. nach Äschern der Felle mit Schimmelpilztryptase ohne alkalische Vorschwellung mit Ätzna.tron, werden dieselben nach dem Auswaschen mit Schwefelnatrium nachgeschwellt und dann gebeizt mit 300"/o Wasser von 38° C, 0,4% Pankreastryptase, r,6o/o Ammoniumsulfat. Nach 3stünd;iger Beindauer werden o,5 % Bakteri.enprotease, 0,4'°/0 :linmoniumsulfat, o,4% @Tatriumbisulfat zugegeben. Es wird so lange bei PH 5,5 bis ö weitergebeizt, bis die Blößen den typischen Hundekotgriff aufweisen. Dies ist aneistens nach 30 biss 45 Minuten der Fall. Zur Erzielung eines besonders feinen Narbens ist es biswail.en vorteilhaft, neben der Bakterienprotease noch o,5 % eines aus Bakterien gewonnenen Carbohydrasenpräparates mitzuverwenden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. I'erfalirein zum Beizen vors. Ziegenblößen, die durch enzymatische En.thaaning ohne Schwellung und nachfolgenden Schwelläscher mit Sulfiden gewonnen. worden sind, mit Pro- teasen, dadurch gekennzeichnet, da-1.) der Beizprozeß in. der Weise durchgefHlvrt wird, daß zitnäclcst mit Pankreastryptase, gegebenenfalls ausainmen mit Sehimmelpilzproteasen, in neu- tralen bis schwach alkalischem llediiirri vor- gebeizt und anschließend -rrnit Bahterienpr-oteasen in schwach saurer. 11-Iedium nachgebeizt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in. der zweiter. Stufe des Beinvorganges Bakterienproteasen unter Zusatz reduzierender Schwefelverbindungen zw- Anwendung kommen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Stufe des Bei.zvorganges Bakterienproteasen unter Zusatz von Carbohydrasen verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 888 741, 847 9.47, 545 443, 767 064 britische Patentschrift -Yr. 24 982; Handbuch der Gerbereichernie und Lederfabrikation, r. Band, a. Teil [1938], S. 214, 226; Das Leder; iggi, S. iss.
DER14242A 1954-05-19 1954-05-19 Verfahren zum Beizen tierischer Hautbloessen fuer Chevreauleder Expired DE976107C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5102422A (en) * 1987-02-13 1992-04-07 Rohm Gmbh Methods for leather processing including liquid enzyme formulation

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DE767061C (de) * 1935-10-20 1951-08-16 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen von geaescherten Hautbloessen
DE847947C (de) * 1943-09-11 1952-08-28 Roehm & Haas G M B H Beizverfahren fuer Pelzfelle
DE888741C (de) * 1943-09-14 1953-09-03 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Beizen von enthaarten Haeuten und Fellen mittels proteolytischer Enzyme

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