DE767061C - Verfahren zum Beizen von geaescherten Hautbloessen - Google Patents

Verfahren zum Beizen von geaescherten Hautbloessen

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DE767061C
DE767061C DER99285A DER0099285A DE767061C DE 767061 C DE767061 C DE 767061C DE R99285 A DER99285 A DE R99285A DE R0099285 A DER0099285 A DE R0099285A DE 767061 C DE767061 C DE 767061C
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Germany
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pickling
tryptases
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sodium
ashed
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Roehm GmbH Darmstadt
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Roehm and Haas GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Beizen von geäscherten@ Hautblößen Es ist bereits ein -Verfahren zum Beizen von geäscherten Hautblößen mit aus Aspergillusarten gewonnenen Schimmelpilztryptasen, bei denen die Tryptasen zusammen mit Natxiümbisulfit und gegebenenfalls Ammoniumsalzen in neutraler bis schwach saurer Lösung verwendet werden, unter Schutz gestellt. ` Es wurde gefunden, daß man Schimmelpilztryptasen aus Äspergillustryptasen vorteilhaft auch in schwach alkalischer Lösung zum Beizen geäscherter Hautblößen verwenden -kann, - wenn man Natriumbisulfit, Natriumsulfit oder Natriumthiosulfat. den Schimmelpilzen als reaktionsfördernde Stoffe zusetzt. Natriumbisulfit ist ein besonders geeigneter Zusatz für den häufig vorkommenden Fall alkalisch vorbehandelter Häute und Felle. Zwecks Aufrechterhaltung der schwach alkalischen Reaktion beim Beizvorgang setzt man nur so viel Natriumbisulfit zu, daß es mit dem Alkali von der Vorbehandlung restlos in Sulfit übergeht. Zur Einstellung auf die günstige alkalische Reaktion kann man der Brühe auch andere saure Salze oder Säuren, z. B. Ameisensäure, Milchsäure, Salzsäure, zugeben.
  • Vorteilhaft setzt man den erfindungsgemäßen Beizen außer den angegebenen reaktionsfördernden Stoffen noch Ammoniumsalze zu.
  • Gegenüber dem Arbeiten in neutraler bis schwach saurer Lösung unter Zusatz von Natriumbisulfit erzielt man beim Arbeiten in schwach alkalischer Lösung einen flacheren feineren Narben. Außerdem treten die Mastfalten weniger hervor.
  • Es ist bereits bekannt, mit Schimmelpilztryptasen ohne reaktionsfördernde Stoffe zu beizen. Die dabei erhaltenen Blößen sind jedoch nicht rein genug, da die Wirkung der Schimmelpilztryptasen ohne reaktionsfördernde Stoffe auf die Entfernung des Grundes und der Grundhaare mangelhaft ist. Verwendet man jedoch die Schimmelpilztryptasen zusammen mit den erwähnten Verbindungen in schwach alkalischer Lösung, so bekommt man sehr reine grund- und grundhaarfreie Blößen.
  • Gegenüber dem besten der bekannten Geizverfahren, nämlich dem Beizverfahren mit Pankreastryptase, liefert das erfindungsgemäße Verfahren Leder mit festerem und eleganterem Narben. Außerdem bewirkt die erfindungsgemäße Beize ein rascheres Verfallen der Blößen.
  • Es ist ein Verfahren bekannt, Blößen mit Bakterienproteasen unter Zusatz von Natriumbisulfit als Entkälkungsmittel zu beizen. Dieses Verfahren hat sich in der Praxis nicht einführen können, da es nicht gelingt, genügend aktive Bakterienproteasen herzustellen.
  • Es ist bekannt, Schimmelpilztryptasen, welche aus auf besonderen Nährböden gezüchteten Schimmelpilzen gewonnen sind, zum Beizen zu verwenden, auch gemeinsam mit Ammoniumsalzen. Die Verfahren haben sich aber wegen der Schwierigkeit der Züchtung nicht eingeführt. Der wesentliche Unterschied des erfindungsgemäßen Verfahrens ist demgegenüber die Verwendung der genannten schwefelhaltigen Verbindungen als reaktionsfördernde Stoffe. Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt den Vorteil, daß die Züchtung der Schimmelpilze auf beliebigen Nährböden erfolgen kann und daß man trotzdem eine vorzügliche Beizwirkung erzielt.
  • Es ist ferner bekannt, tierische und pflanzliche Proteasen mit sauerstoffhaltigen Verbindungen, die Schwefel in zwei- oder vierwertiger Form enthalten, zu aktivieren. Als tierische und pflanzliche Proteasen sind hierbei ausschließlich Proteasen des Papaintyps, gekennzeichnet durch dieAktivierbarkeit mittels Blausäure oder Schwefelwasserstoffs, angegeben worden. Dieser Fermentgruppe gehören die gemäß der Erfindung zu verwendenden Schimmelpilztryptasen nicht an; sie zeigen keine Aktivierbarkeit durch Blausäure oder Schwefelwasserstoff und verhalten sich auch sonst in den meisten Fällen von den Enzymen des Papaintyps verschieden.
  • Als Beispiel für die Aktivierung von Proteasen des Papaintyps ist eine Enthaarung von Kalbfellen mit Papain oder Hefeprotease oder N ierenprotease unter Zusatz von N atriumhy drosulfit (N atriumhy posulfit) beschrieben worden. Abgesehen davon, daß es sich hierbei um ein Enthaarungsverfahren und nicht um ein Beizverfahren für bereits enthaarte Felle handelt, ist das Natriumhydrosulfit (-.L\Ta2S204) grundverschieden von dem erfindungsgemäß zu verwendenden N atriumbisulfit (NaH S 03) nicht nur in chemischer Beziehung, sondern auch in Hinsicht auf die Aktivierung von Enzymen in der Wasserwerkstatt. Die erfindungsgemäß mit Schimmelpilztryptasen unter Zusatz von N atriumbisulfit oder den anderen genannten Schwefelverbindungen erzielbare gute Wirkung wird mit Schimmelpilztryptasen unter Zusatz von Natriumhy drosulfit nicht erreicht. Es handelt sich also bei der Erfindung um eine spezifische, nicht vorauszusehende Wirkung des N atriumbisulfits, N atriumsulfits oder N atriumthiosulfats bei der Beize mit Schimmelpilztryptasen. Beispiele i. Normal mit Kalkarsenik geäscherte Lammfelle werden nach dem Entwollen mit weichem Wasser gewaschen und dann je ioo kg Blößengewicht gebeizt mit 300 1 Wasser von 25 bis 3o ° C, i kg Natriumbisulfit, i kg Ammoniumsulfat, 0,35 kg Pilztryptase aus Aspergillus flavus. Die Beize kann über Nacht ausgeführt werden. Am anderen Morgen werden die Blößen wie üblich weitergearbeitet, d. h. entfleischt, geglättet, gespült und fertiggemacht. Die Beize erfolgt bei einem pH-Wert von 7 bis B.
  • 2. Mit Kalkschwefelnatrium geäscherte und enthaarte Kalbfelle werden pro ioo kg Blößengewicht mit o,i kg Pilztryptase aus Aspergillus parasiticus, o,2 kg Xmmoniumsulfat, o,2 kg Natriumthiosulfat, o,5 kg Milchsäure 43,5%ig i bis 2 Stunden gebeizt, bis die Blößen genügend verfallen sind. Dann wird ausgewaschen und gepickelt oder gegerbt. Die Beize erfolgt bei einem pH-Wert von 7,5 bis B.

Claims (2)

  1. PATENTANSPßt'CHE: i. Verfahren zum Beizen von geäscherten Hautblößen unter Verwendung von aktivierten, aus Aspergillusarten gebildeten Schimmelpilztryptasen als Beizmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in schwach alkalischer, N atriumbisulfit, Natriumsulfit oder N atriumthiosulfat als reaktionsfördernde Stoffe für die Tryptasen enthaltender Lösung durchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniumverbindungen mitverwendet werden. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 396 956, 459 990, 531 017, 532 398, 546 145; französische Patentschrift Nr. 689 858; USA.-Patentschrift Nr. 1855 431; Chem. Zentralblatt, 1932, Bd. II, S. 386/87; Ergebnisse der Enzymforschung, 1932, Bd. I, S. 149; Journal of the international society of leather trades chemists, Bd. XII, 1928, SS.:216 bis 234; Collegium, Wissenschaftl. Zeitschrift für Gerbereichemie, I932, S. 167 bis 178; S t i a s s n y , Gerbereichemie, 1931, Seiten 288, 3o8.
DER99285A 1935-04-02 1935-10-20 Verfahren zum Beizen von geaescherten Hautbloessen Expired DE767061C (de)

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NL75530A NL43953C (nl) 1935-04-02 1935-11-14 Werkwijze voor het ontharen en beitsen van huiden en vellen met behulp van door zwavelverbindingen geactiveerde schimmeltryptassen
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GB9652/36A GB472911A (en) 1935-04-02 1936-04-01 Improvements in or relating to the manufacture of unhaired skins or hides

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