DE622213C - Verfahren zur Verbesserung der Weichheit und Geschmeidigkeit von Leder - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Weichheit und Geschmeidigkeit von LederInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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Description
- Verfahren zur Verbesserung der Weichheit und Geschmeidigkeit von Leder Bekanntlich muß die tierische Haut vor dem . Gerben einer Vorbearbeitung unterworfen werden. Nach dem Äschern und der Entfernung der Epidermis befindet sich die Hautblöße in stark gequollenem, prallem Zustande und schließt im Innern Überreste der Äscher-Chemikalien und Epidermis ein. In diesem Stadium der Quellung gegerbt, liefert die Blöße ein brüchiges, schlechtes Leder. Durch Beizen, z. B. mit vergärten Kleie-, Schrot- und Kotbeizen oder auch mit reinen Enzymen wird die Quellung vermindert, d. h. die Haut in: schlaffen, verfallenen Zustand gebracht, so daß die restlichen, auch inneren Verunreinigungen mechanisch zeit Leichtigkeit entfernbar sind. Zugleich erhält der Narben den für die Gerbung erforderlichen günstigen Zustand, was an dem Grade der Schlüpfrigkeit erkannt wird. Die Weichheit und Geschmeidigkeit des nach der Gerbung erhaltenen Leders ist neben der bekannten spezifischen Wirkung des Äschers. weitgehend abhängig vom Grade-der nachherigen Entfernung der Äschermittel und der Verunreinigungen.
- Es wurde nun gefunden, daß sich die aus pyrophosphorsauren Salzen -und tierischen und pflanzlichen Eiweißstoffen, insbesondere Casein, Sojacasein u. a. m. erhaltenen Gemische für die Vorbehandlung der Blöße vor der Gerbung zwecks Herstellung sehr weicher und geschmeidiger Leder in ausgezeichneter Weise eignen. Wird die wie üblich zur Gerbung vorbereitete tierische Haut mit einem Bade behandelt, das ein Präparat nach obiger Zusammensetzung enthält, wobei die Behandlung vor oder nach dem BeizprozeB vorgenommen werden kann, so werden nach der Gerbung Leder erhalten, die viel weicher und geschmeidiger sind als die nach den bisher üblichen Beizmethoden erzielten. Falls die Häute keine starke Beize benötigen, so läßt sich sogar der bisher ,gebräuchliche Beizprozeß durch -die vorbeschriebene Behandlungsart ersetzet. In diesem Falle müssen. die geäscherten Blößen zur Entfernung der Alkalireste sorgfältig gewässert werden. Die Zeitdauer der Behandlung richtet sich nach den gewünschten Effekten, ebenso die Konzentration der Bäder.
- Neutralisiertes Pyrophosphat liefert im Verein mit tierischen und pflanzlichen Eiweißstoffen die besten Ergebnisse ohne jegliche schädliche Nebenwirkung. Statt alkalisches oder saures Pyrophosphat durch geeignete Zusätze neutral zu stellen, wählt man mit Vorteil die Mischung aus diesen beiden Bestandteilen derart, daß sie eine neutraleLösung ergeben (PH etwa 7). Eine solche Mischung läßt sich beispielsweise aus 65 Teilen Nag P2 07 # z o H,0 und 3 5 Teilen Nag H2 P2 07 zusammensetzen.
- Es ist bereits vorgeschlagen worden, geäscherte, insbesondere gebeizte Hautblößen mit fettlösenden und emulgierenden Salzen in Verbindung mit reinen lipolytischen Fermenten in Gegenwart von Säuren zu behandeln. Im Vergleich dazu besitzen Häute, die mit einer Mischung aus Pyrophosphat und tierischen oder pflanzlichen Eiweißstoffen behandelt wurden, eine bedeutend bessere Weichheit und Geschmeidigkeit.
- Die Anwendung von Pyrophosphat-Eiweiß-Mischungen auf schmutzige Fasern ist bekannt, insbesondere zur Reinigung roher Wolle. Daraus konnte jedoch keinesfalls entnommen werden, daß solche Mischungen auf die geäscherte Hautblöße derart vorteilhafte Wirkungen haben würden. Der Zustand der geäscherten Haut ist derart außergewöhnlich und eigenartig, bedingt durch natürlichen Bau, Alter, Herkunft und Art der. Vorbehandlung, daß die Wirkung in diesem Fälle'eine "viel verwickeltere sein muß. Die Voraussetzungen sind in diesen beiden Fällen derart verschieden, daß aus dem einen Verfahren nicht auf das andere geschlossen werden konnte. Es ist ferner bemerkenswert, daß hartes und weiches Wasser mit gleichem Erfolg für die Behandlung der Hautblößen mit Pyrophosphat-Eiweiß-Mischungen verwendet werden können.
- Beispiel Die in der Wasserwerkstatt . in .üblicher Weise durch Äschern und Beizen vorbereiteten Felle werden in den Haspel oder in das Faß -mit Wasser bei 35 bis 4.o° gelegt und i bis 1112 Stunden unter Zusatz von i bis i112 % einer Mischung aus 2 Teilen neutral gestelltem Pyrophosphat, i Teil Casein und i Teil Ammonsulfat laufen gelassen, dann gespült und wie üblich gegerbt. Die Pyrophosphat-Casein-Mischung löst sich in Wasser ohne weiteres auf, ohne daß es nötig wäre, das Casein besonders -vorzubehandeln, wie z. B. vorzuquellen.
- Wird statt Casein Sojacasein angewendet, so werden gleichwertige Ergebnisse erhalten. Die, zugesetzte Menge Pyrophosphat-Casein-Gemisch hängt von der Herkunft der Felle ab; je fetthaltiger diese sind, desto größere Mengen müssen genommen werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Weichheit und Geschmeidigkeit von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß die Blöße während der Vorbereitung zum Gerben mit einer Lösung der aus pyrophosphorsauren Salzen und tierischen oder pflanzlichen Eiweißstoffen, insbesondere Casein, 'Sojacasein usw.. hergestellten Wasch-. und Emulgierungsmittel behandelt wird.
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