DE761842C - Verfahren zum Gerben mit Formaldehyd - Google Patents

Verfahren zum Gerben mit Formaldehyd

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DE761842C
DE761842C DEB200524D DEB0200524D DE761842C DE 761842 C DE761842 C DE 761842C DE B200524 D DEB200524 D DE B200524D DE B0200524 D DEB0200524 D DE B0200524D DE 761842 C DE761842 C DE 761842C
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DE
Germany
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tanning
formaldehyde
leather
fatty alcohol
liming
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Expired
Application number
DEB200524D
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English (en)
Inventor
Alfred Jeremias
Friedrich Dr Schmitt
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Boehme Fettchemie GmbH
Original Assignee
Boehme Fettchemie GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/16Chemical tanning by organic agents using aliphatic aldehydes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Abstract

Gerben von Häuten durch Vorgerbung mit Formaldehyd und Nachgerbung mit Fettalkoholsulfonat und Aluminiumsalzen anorganischer oder organischer Säuren bei saurer Reaktion.

Description

  • Verfahren zum Gerben mit Formaldehyd Es wurde gefunden, daß man zur Herstellung von Glace-, Chairleder sowie technischen Ledern und Rauchwaren vorteilhaft eine kombinierte Gerbung mit Formaldehyd und einem Gemisch von Fettalkoholsulfonaten und Aluminiumsalzen anorganischer oder organischer Säuren bei saurer Reaktion durchführen kann. Die Vorbereitung der Häute und Felle zur Gerbung, d, h. das Weichen, Äschern, Entkä.lken und Beizen, wird entsprechend der herzustellenden Lederart in an sich bekannter Weise durchgeführt. Als Ausgangsstoffe für Glace-, Chairleder und ähnliche weiche Lederarten kommen Lamm-, Zickel-, Schaf-, Gazellenfelle und sonstige geeignete kleinere Felle in Betracht. Das Verfahren kann beispielsweise folgendermaßen durchgeführt werden: i. Herstellung von Glace-, Chairleder und ähnlichen Lederarten Die in üblicher Weise durch Weichen, Äschern, Beizen und Spülen vorbereiteten Blößen werden in 200% Wasser von 18 bis z5°, io% Kochsalz und 3% Formaldehydlösung (38%ig) vorgegerbt. Die Zugabe der Formaldehydlösung erfolgt zweckmäßig in 3 Anteilen im Abstand von 1/z bis i Stunde. Ungefähr io Minuten nach jeder Form, aldehydzugabe wird mit o, i % Soda calc. abgestumpft. Insgesamt rechnet man auf 3 Teile Formaldehydlösung i Teil calc. Soda. Die restliche Sodamenge, und zwar etwa 0,7%, wird 11s bis i Stunde nach der letzten Formaldehydzugabe zugefügt. Dann werden die Blößen noch etwa i bis 2 Stunden gewalkt oder über -Nacht in der Flotte liegengelassen. Der pH-Wert der Flotte nach der Formaldehydgerbung ist 8 bis 8.5. Die angegebene Formaldehydmenge kann auch auf einmal der Flotte zugegeben werden. In diesem Fall erfolgt das Abstumpfen mit Soda nach i bis 2 Stunden Laufzeit in 3 bis :I Anteilen.
  • Dauer: 2 bis 3 Stunden. Die Zugabe der Formaldehydlösung in mehreren Anteilen und das Abstumpfen nach jeder Zugabe hat aber den Vorteil, daß unter keinen Umständen eine unerwünschte Schwellung der Blöße auftreten kann. Dadurch wird die Betriebssicherheit erhöht, insbesondere in solchen Betrieben, wo noch keine Erfahrungen mit Formaldehydgerbung vorliegen.
  • Nach der Vorgerbung mit Formaldehyd kann nach einer der im folgenden unter a) und b) angegebenen Vorschriften weitergegerbt werden.
  • a) 7 bis 80/a Oleylalkoholsulfonat (330/0 Fettalkoholgehalt), .I bis 6% Alaun werden unter gutem Umrühren mit 2o % heißem Wasser gemischt. Die sämige Masse läßt man dann auf 35° abkühlen, bevor man sie ins Faß gibt. Nach 2 bis 3 Stunden ist die Gare aufgenommen. Die Leder bleiben dann 6 bis 8 Tage auf dem Bock liegen, werden gespült und auf pH 5 bis 6 eingestellt. Das Färben und Zurichten erfolgt wie üblich.
  • b) 3 bis 51/o Oleylalkoholsulfonat (330/0 Fettalkoholgehalt), 3 bis 501o schwefelsaure Tonerde werden mit 20% heißem Wasser angeteigt und die Masse auf etwa 35° abkühlen gelassen. Die Masse wird dann ins Faß gegeben und in die Leder eingewalkt. Dauer etwa 3 Stunden. Die Leder bleiben 2 bis 3 Tage über dem Bock liegen und werden dann mit i bis 1,5% Bariumacetat in 2o bis 2_3"/o Flotte oder -2 bis 3% Ammonacetat oder Natriumacetat in 4o bis 5010 Flotte behandelt. Anschließend bleiben die Leder 8 Tage über dem Bock liegen und werden dann gut gespült, abgestumpft, wieder gespült und hierauf -wie üblich gefärbt und zugerichtet.
  • Die Prozentangaben unter a) und b) beziehen sich auf das Beizgewicht. 2. Technische Leder und Spaltleder a) Die Felle und Häute werden in einem mit Schwefelnatrium angeschärften Äscher behandelt: hierin verbleiben sie je nach dem Verwendungszweck 2 bis 5 Tage. Sollen die fertigen Leder einen guten Stand haben. so wird kurz geäschert, sollen sie weicher und etwas zügiger sein, so wird länger geäschert. Spalte können nach dem angeschärften Äscher noch 6 bis io Tage in einen Weißkalkäscher gebracht werden, wodurch das Fasergefüge noch besser gelockert wird.
  • ach dem Äschern wird gespült und dann mit i bis 3% einer technischen Abfallsäure. enthaltend Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure (30% auf Essigsäure berechnet) oder der äquivalenten Menge Ameisensäure 2 bis 3 Stunden bei 25 bis 30° im Faß oder in der Haspel entkälkt. Die Entkälkung kann auch über Nacht durchgeführt werden.
  • Anschließend wird wie üblich gebeizt und dann im Faß gegickelt unter Verwendung von ioo bis isoo/o Flotte mit 8% Kochsalz und 2% der obenerwähnten technischen Abfallsäure oder der äquivalenten Menge Ameisensäure. Diese Prozentangaben beziehen sich auf das Beizgewicht. Um einen besonders glatten Narben zu erzielen und die Aufnahme des Gerbmittels bei der N achgerbung zu erleichtern, kann man vor dem Pickeln mit 0,5 % Fettalkoholsulfonat, hergestellt aus dem Vorlauf der Kokosfettalkohole. enthaltend Fettalkohole von 6 bis io Kohlenstoffatomen, behandeln.
  • Es folgt die Nachgerbung mit 3 bis 30l0 Oleylalkoholsulfonat (33% Fettalkoholgehalt, 6 bis 71/o Alaun und 20% `%'asser. Dieses Gemisch wird heiß angeteigt und im Walkfaß in die Blößen eingewalkt, Walkdauer 3 bis 4. Stunden. Die Leder bleiben dann 3 bis .4 Tage über dem Bock liegen, werden gründlich gespült und wie üblich «-eiterbearbeitet.
  • b) Bei der Herstellung von technischem Leder und Spaltleder mittels Aluminiumacetat sind die Vorarbeiten mit Einschluß der Vorgerbung mit Formaldehyd dieselben wie unter 2 a) angegeben. Es folgt dann die -i achgerbung mit 3 bis 50/a Oleylalkoholsulfonat (33% Fettalkoholgehalt) und 3 bis 5% Aluminiumsulfat krist., die seit 20019 heißem Wasser zunächst zu einer sämigen Paste verrührt und im Walkfaß eingewalkt werden. Dauer 3 bis d. Stunden. Die Leder bleiben dann 3 bis d. Tage über dem Bock liegen und erhalten einen. Nachsatz von Bariumacetat bzw. Ammon- oder Natriumacetat, wie im Ausführungsbeispiel i b) angegeben.
  • Für sämtliche Gerbungen nach den verschiedenen kombinierten Verfahren mit Formaldehyd einerseits und Fettalkoholsulfonat und Aluminiumsalzen andererseits gilt allgemein folgendes: Wenn die Leder nach dem Gerben, Liegenlassen und Spülen auf einen pH-Wert von 5 bis 6 eingestellt werden, so sind sie wenig wasseraufnahmefähig, wie es beispielsweise für Handschuhleder und Bekleidungsleder erwünscht ist. Sollen die Leder saugfähig sein, so werden sie durch Neutralisieren auf einen PH-Wert von 7 bis 7,5 gebracht.
  • Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß dabei nicht oder nur schwierig beschaffbare Chemikalien bzw. Gerbmittel durch solche Mittel ersetzt werden, die im Inland leicht und in beliebiger Menge beschaffbar sind. Die fertigen Leder stehen den nach bekannten Verfahren hergestellten in keiner Weise nach und genügen allen Anforderungen der Praxis.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Gerben unter Mitverwendung von Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß Häute, Felle und Pelzfelle, die vorher in bekannter Weise durch Weichen, Äschern, Entkälken und Beizen vorbereitet worden sind, einer Vorgerbung mit Formaldehyd und einer Nachgerbung mit Fettalkoholsulfonat und Aluminiumsalzen anorganischer oder organischer Säuren bei saurer Reaktion unterworfen werden.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Blöße bzw. Pelzfelle vor der Formaldehydgerbung gepickelt werden, und zwar vorzugsweise unter Mitverwendung von; Sulfaten der Fettalkohole mit 6 bis io Kohlenstoffatomen oder nach einer Vorbehandlung mit den genannten Fettalkoholsulfonaten.
DEB200524D 1942-11-29 1942-11-29 Verfahren zum Gerben mit Formaldehyd Expired DE761842C (de)

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