DE1273119B - Verfahren zum Schnellgerben mittelschwerer oder schwerer Haeute - Google Patents

Verfahren zum Schnellgerben mittelschwerer oder schwerer Haeute

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DE1273119B
DE1273119B DEF34601A DEF0034601A DE1273119B DE 1273119 B DE1273119 B DE 1273119B DE F34601 A DEF34601 A DE F34601A DE F0034601 A DEF0034601 A DE F0034601A DE 1273119 B DE1273119 B DE 1273119B
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tanning
agents
chrome
liquor
barrel
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DEF34601A
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English (en)
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Dr Ernst Komarek
Dr Gustav Mauthe
Bruno Zinz
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Schnellgerben mittelschwerer oder schwerer Häute Gegenstand der Patentanmeldung F 34471 IVc/ 28 a (deutsche Auslegeschrift 1244 332) ist ein Verfahren zum Schnellgerben mittelschwerer oder schwerer Leder, bei welchem die in üblicher Weise in der Wasserwerkstatt vorbereiteten Häute mit Chromkomplexgerbstoffen, die durch Mischen normaler oder basischer gerbender Chrom(III)-Salze mit solchen synthetischen Gerbstoffen entstanden sind, die entweder aus Phenolen durch Kondensation mit Sulfiten und bzw. oder Bisulfiten und Aldehyden oder aus Methylolverbindungen der Phenole durch Kondensation mit Sulfiten und bzw. oder Bisulfiten gegebenenfalls in Anwesenheit von Ketonen oder Aldehyden hergestellt worden waren, vorgegerbt und dann im Faß mit pflanzlichen Gerbextrakten ausgegerbt werden. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die zur Ausgerbung dienenden pflanzlichen Gerbstoffe in Form von Pulvern ohne Flotte angewandt werden. Es gelingt so, in überraschend einfacher Weise und sehr kurzer Zeit Leder von hervorragender Beschaffenheit herzustellen.
  • Bei diesem Gerbverfahren findet also die Vorgerbung mit einem gelösten Vorgerbstoff in herkömmlicher Weise entweder in Ruhe in Gruben oder in Bewegung im Faß statt, worauf die eigentliche Ausgerbung im Faß mit pulverförmigen Gerbstoffen ohne Flotte erfolgt.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich das vorbeschriebene Verfahren weiter vereinfachen und rationalisieren läßt, wenn auch die Vorgerbung mit pulverförmigen chromhaltigen Gerbstoffen ohne Flotte im Faß stattfindet. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist damit ein Verfahren zum Schnellgerben mittelschwerer oder schwerer Häute, bei welchem die in üblicher Weise in der Wasserwerkstatt vorbereiteten Häute mit Chromgerbstoffen, Chromkomplexgerbstoffen oder Mischungen von Chromgerbesalzen mit synthetischen Gerbstoffen und/oder Naphthalinsulfonsäure und/oder Sulfitablaugen und/ oder Kondensationsprodukten aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd vorgegerbt und anschließend in üblicher Weise oder mit pulverförmigen synthetischen und/oder pflanzlichen Gerbextrakten ohne Flotte ausgegerbt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Vorgerbung dienenden Gerbstoffe im Faß in Form von Pulvern ohne Flotte angewandt werden.
  • Als geeignete Vorgerbstoffe für das neue erfindungsgemäße Verfahren kommen vor allem folgende Gerbmittel in Frage: 1. Gerbfertige Chrom(III)-Sulfate, die in Pulverform direkt in das Gerbfaß gegeben werden. In besonderem Maße eignen sich die pulverförmigen Chromsulfatverbindungen, die in der belgischen Patentschrift 609 653 beschrieben sind.
  • 2. Chromkomplexgerbstoffe, die durch Mischung von Chrom(III)-Salzen mit solchen synthetischen Gerbstoffen erhalten worden sind, die durch Sulfomethylierung von Phenolformaldehydkondensationsprodukten hergestellt worden sind. Nähere Angaben über den Aufbau solcher Chromkomplexgerbstoffe sind z. B. in der deutschen Patentschrift 1153 857 zu finden.
  • 3. Mischungen von Chrom(III)-Salzen mit synthetischen Gerbstoffen oder mit Naphthalinsulfonsäure oder mit Kondensationsprodukten aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd oder mit Sulfitablaugen.
  • 4. Mischungen der chromhaltigen Vorgerbmittel, die unter 1. bis 3. beschrieben sind, untereinander.
  • Die Vorgerbstoffe werden bevorzugt in einer Menge angewandt, die einem Chromgehalt des fertig vegetabilisch ausgegerbten Leders von weniger als etwa 0,6 % Chromoxyd entspricht. Die Vorgerbstoffe durchdringen die entkälkte Blöße überraschenderweise sehr schnell und erteilen ihr im gesamten Querschnitt eine saure Reaktion. Sie führen zu einer ausgeprägten Narbenverfestigung und begünstigen das Eindringen und die Fixierung des pulverförmigen Gerbstoffes bei der Schnellgerbung. Diese einfache und wirksame Art der Vorgerbung bewährt sich nicht nur bei allen modernen Schnellgerbverfahren, sondern kann auch mit gutem Erfolg bei den bisher üblichen Gerbmethoden nach dem Gegenstromverfahren angewandt werden. Das neue Verfahren zeichnet sich durch eine außerordentliche Einfachheit aus. Dadurch, daß man sich bei diesem Vorgerbverfahren auch nicht mit chromhaltigen Abwässern auseinandersetzen muß, ist darüber hinaus das erfindungsgemäße Verfahren technisch wertvoll und fortschrittlich.
  • Im Gegensatz zu einer üblichen Chromvorgerbung mit einem Pickel und gerbenden Chrom(III)-Salzen zeichnet sich das neue Verfahren aber nicht nur durch seine überraschende Einfachheit aus. Die erfindungsgemäß vorbehandelten Leder weisen darüber hinaus nur einen geringen Gehalt an Chromoxyd auf (unter etwa 0,6% Chromoxyd, vorwiegend etwa 0,31/o), der in keiner Weise die Eigenschaften der Bodenleder nachteilig beeinfiußt. Bekanntlich werden nämlich durch höhere Chromoxydmengen, wie sie bei einer üblichen Vorgerbung mit Chromgerbstoffen vorliegen, und durch die im Pickel eingeschleppten Salze die Eigenschaften der nach diesem Verfahren hergestellten kombiniert gegerbten Bodenleder nachteilig beeinflußt.
  • Aus der USA.-Patentschrift 2 955 904 ist ein Verfahren zum Gerben von Häuten bekannt, nach dem Häute zunächst vorgegerbt, dann durch Pressen mechanisch von einem Teil der Flüssigkeit abgetrennt und schließlich ausgegerbt werden. Chromgerbstoffe werden hierbei in der Vorgerbung in Flotte zur Anwendung gebracht. Im Gegensatz dazu werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die zur Vorgerbung dienenden Gerbstoffe im Faß in Form von Pulvern ohne Flotte angewendet. Der anwendungstechnische Vorteil dieses Verfahrens liegt in der rationelleren Handhabung der Gerbung (keine Restflotte), und im übrigen durchdringen die Chromgerbstoffe bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Blößen überraschend schneller, führen damit zu einer ausgeprägten Narbenverfestigung und begünstigen das Eindringen und die Fixierung des pulverförmigen Gerbstoffes bei der Schnellgerbung. Derartige Vorteile können mit dem Verfahren der USA.-Patentschrift nicht erreicht werden.
  • In der deutschen Patentschrift 602 273 wird ein Gerbverfahren beschrieben, bei dem Blößen mit Chromsalzen in trockener Form bestreut und dann aufeinandergeschichtet werden. Durch Aufsaugen der Chromsalze erfolgt die Gerbung. In diesem Zusammenhang wird herausgestellt, daß die Gerbung ohne Anwendung eines Walkfasses erfolgt. Da eine gleichzeitige mechanische Behandlung der Gerbung vermieden werde, trete keine Lockerung des Narbens oder der gesamten Blöße ein. Die Vorteile in den Ledereigenschaften bei Anwendung des Verfahrens des deutschen Patentes 602 273 werden daher durch das Vermeiden einer mechanischen Behandlung der Häute bei der Gerbung erreicht.
  • Während man demnach aus der deutschen Patentschrift 602 273 die Anweisung entnimmt, eine Chromgerbung ohne mechanische Behandlung im Faß durchzuführen, bedient sich das erfindungsgemäße Verfahren der entgegengesetzten Anweisung, die zur Vorgerbung dienenden Gerbstoffe im Faß in Pulverform ohne Flotte anzuwenden. Das neue Verfahren ist wesentlich rationeller und einfacher als das Verfahren der genannten deutschen Patentschrift 602 273, bei der das Stapeln von Häuten und Einstreuen von Chromgerbsalzen hinsichtlich seines Arbeitsaufwandes einen erheblichen technischen Nachteil darstellt. Gerade bei Kenntnis der Empfehlung der deutschen Patentschrift 602 273 muß der Fachmann von dem erfindungsgemäßen Verfahren, nämlich die mechanische Behandlung der Häute ohne Flotte im Faß in Angriff zu nehmen, abgeleitet werden.
  • Des weiteren ist zu berücksichtigen, daß sich das erfindungsgemäße Gerbverfahren auf die Herstellung von . Vegetabilledem aus mittelschweren und schweren Häuten richtet. Die erfindungsgemäße Vorgerbung begünstigt das Eindringen und die Fixierung der pulverförmigen Gerbstoffe bei der Schnellgerbung, und die Vorgerbung stellt lediglich einen Teil des gesamten Verfahrens zur Herstellung von Vegetabilledern dar. Demgegenüber befaßt sich das Verfahren der deutschen Patentschrift 602 273 allein mit der Chromgerbung an sich. Beispiel 1 1000 kg ungespaltene Rindcroupons werden nach den für Bodenleder üblichen Wasserwerkstattsarbeiten im Faß mit 4% des nachstehend beschriebenen pulverförmigen Chromkomplexgerbstoffes vorbehandelt.
  • 225 Gewichtsteile des nach Angaben des Beispiels 1 der deutschen Patentschrift 1053 517 hergestellten Kondensationsproduktes werden mit einer Lösung von 225 Gewichtsteilen gereinigter Sulfitablauge und einer Lösung von 300 Gewichtsteilen 0-basischem Chromsulfat in 300 Gewichtsteilen heißem Wasser vermischt und im Sprühtrockenverfahren getrocknet.
  • Die Vorgerbdauer mit diesem Chromkomplexgerbstoff beträgt bei dickem Material etwa 3 Stunden. Im Anschluß an die Vorgerbung erfolgt die Ausgerbung mit einem pflanzlichen und synthetischen Gerbstoffgemisch. Diese Vorgerbung eignet sich besonders für die Schnellgerbung im Faß mit pulverförmigen Extrakten ohne Flotte. Die Gesamtgerbdauer beträgt auch bei einem sehr dicken Hautmaterial nicht mehr als 24 Stunden. Beispiel 2 500 kg gespaltene Vachettenblößen werden nach der üblichen Vorbereitung in der Wasserwerkstatt im Faß mit 4% des nachstehenden pulverförmigen Chromgemischgerbstoffes vorbehandelt.
  • 200 Gewichtsteile eines gerbenden Chrom(III)-Salzes werden mit 150 Gewichtsteilen des Natriumsalzes der ß-Naphthalinsulfonsäure innig vermischt.
  • Die Dauer der Vorgerbung beträgt 11/z Stunden. Die Ausgerbung kann in üblicher Weise mit pflanzlichen Gerbstoffen erfolgen. Die erfindungsgemäße Vorgerbung eignet sich besonders für die Schnellgerbung im Faß mit pulverförmigen synthetischen und/oder pflanzlichen Gerbstoffen im Faß ohne Flotte. Die Gesamtgerbdauer beträgt etwa 6 bis 8 Stunden. Beispiel 3 1000 kg Spaltcroupons werden mit 3 % eines 4/12 basisch gestellten Chromgerbesalzes und mit 0,3% Ameisensäure im Faß ohne Flotte 3 Stunden lang gewalkt. Anschließend gerbt man mit einem pulverförmigen synthetischen und pflanzlichen Gerbstoffgemisch aus. Gesamtgerbdauer etwa 18 Stunden. Die Spaltcroupons werden im Anschluß an die Gerbung in üblicher Weise fertiggestellt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Schnellgerben mittelschwerer oder schwerer Häute, bei welchem die in üblicher Weise in der Wasserwerkstatt vorbereiteten Häute mit Chromgerbstoffen, Chromkomplexgerbstoffen oder Mischungen von Chromgerbesalzen mit synthetischen Gerbstoffen und/oder Naphthalinsulfonsäure und/oder Sulfitablaugen und/oder Kondensationsprodukten aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd vorgegerbt und anschließend in üblicher Weise oder mit pulverförmigen synthetischen und/oder pflanzlichen Gerbextrakten ohne Flotte ausgegerbt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Vorgerbung dienenden Gerbstoffe im Faß in Form von Pulvern ohne Flotte angewandt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 602 273; österreichische Patentschrift Nr. 201223; belgische Patentschrift Nr. 562 749; USA.-Patentschriften Nr. 2 621164, 2 955 904.
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