DE2137603A1 - Mittel zum gerben von haeuten und fellen - Google Patents

Mittel zum gerben von haeuten und fellen

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DE2137603A1
DE2137603A1 DE19712137603 DE2137603A DE2137603A1 DE 2137603 A1 DE2137603 A1 DE 2137603A1 DE 19712137603 DE19712137603 DE 19712137603 DE 2137603 A DE2137603 A DE 2137603A DE 2137603 A1 DE2137603 A1 DE 2137603A1
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Germany
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tanning
leather
glutaraldehyde
methylglutaraldehyde
tanned
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Pending
Application number
DE19712137603
Other languages
English (en)
Inventor
Guenther Francke
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Diamalt AG
Original Assignee
Diamalt AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/16Chemical tanning by organic agents using aliphatic aldehydes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Mittel zum Gerben von Häuten und Fellen Bei der Ilerstellung von Ledern ist es seit altersher bekannt, die tierische Haut einem sogenannten Gerbprozeß zu unterwerfen. Unter der Gerbung versteht man dabei generell eine Vernetzungsreaktion der Eiweißketten des zu gerbenden Hautsubstrats. Dieser Gerbvorgang bewirkt die Umwandlung der tierischen itaut in das, was man normalerweise hunter Leder versteht, d.h. einen gegen Fäulnis, Temperatur, Chemikalien mehr oder weniger beständig-en Körper.
  • Kennzeichen einer echten Gerbung ist dabei, daß diese Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des tierischen Materials in irreversibler Weise vor sich geht.
  • Es ist seit längerem bekannt, für diese Gerbung pflanzliche Gerbstoffe der verschiedensten Art einzusetzen, auch hat sich speziell die Gerbung mit mehrwertigen Metallsalzen, wie etwa Chrom oder Aluminium und Zirkonium eingeführt. Daneben kennt man seit langem eine Gerbung mit Formaldehyd, die Jedoch wohl nur aus einer Eiweißdenaturierung besteht.
  • Seit 1957 ist aus der amerikanischen Fachliteratur ein Gerbverfahren bekannt geworden, das auf einem anderen Prinzip beruht. Bei diesem Gerbverfahren, der sogenannten Glutaraldehydgerbung, handelt es sich um Vernetzungsreaktionen des Kollagens, bei denen als vernetzendes Agens nicht ein mehrwertiges Metallsalz, sondern Glutardialdehyd verwendet wird.
  • In der Praxis hat es sich bei der Glutaraldehydgerbung als praktikabel herausgestellt, nicht eine sogenannte Vollgerbung mit Glutaraldehyd durchzuführen, sondern es wurde vielmehr praxisüblich, eine Glutaraldehydvorgerbung oder Glutaraldehydnachgerbung vor bzw. nac einer konventionellen Gerbung mit Chrom oder anderer/-MetaLlgerbstoffeE bzw. pflanzlichen Gerbstoffen auf Phenolbasis durchzuführen.
  • Als Vorteil der mit Glutaraldehyd vor- oder nachgegerbten Leder gegenüber solchen, denen dieser Behandlungsschritt nicht zuteil wurde, hat sich dabei vor allem eine wesentlich verbesserte Schweißechtheit des Leders herausgestellt. Diese Schweißechtheit hat dem glutaraldehydgegerbten Leder neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet. So ist es z.B. üblich geworden, chromgegerbtes Schuhoberleder, das zur Verwendung z.B.
  • in Sportschuhen oder Militär- und Arbeitsstiefeln gedacht ist, zur Erhöhung der Schweißechtheit einer Glutaraldehydnachgerbung zu unterziehen, womit sich eine wesentliche Verbesserung der Anwende- und Trageigenschaften, sowie der Lebensdauer des Schuhmaterlals ergeben hat.
  • Glutaraldehydgerbung bewirkt darüber hinaus im derartig bebehandelten Leder einen weichen angenehmen Griff, der insbesonder bei der Verwendung zu Schuhmaterial die Trageigenschaften verbessert und susätzlicll wird dem glutaraldehydgegerbten Leder Fülle verliehen, die sich praktisch nicht in einem Dicken-Zuwachs des Leders auswirkt.
  • Ein dritter ositiver Effekt der Glutaraldehydgerbung ist die Verleihung erhöhter Formbeständigkeit für das behandelte Leder, was sich insbesondere bei Waschledern, d.h. Ledern, die hernach einer Wasserbehandlung zur Reinigung unterzogen werden, angenehm bemerkbar macht.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß 3-Methylglutardialdehyd als Gerbstoff gegenüber der Verwendung von Glutardialdehyd weitere Vorteile erbringt. Es konnte nicht nur eine weitere Verbesserung der allgemeinen Ledereigenschaften erzielt werden, sondern insbesondere auch eine Erhöhung der Schrumpfungstemperatur. Gleichzeitig wurde beobachtet,-daß man bei Einsatz von 3-Methylglutardialdehyd mit geringeren Gerbstoffmengen auskommt.
  • Dieser Effekt ist um so überraschender, als durch die Methylsubstitution die Molekülgröße des Gerbstoffs erhöht wird und es daher zu erwarten gewesen wäre, daß 3-Methylglutardialdehyd weniger reaktiv und daher als Gerbmittel nicht geeignet sei.
  • Aus der Fachliteratur ist es bekannt, daß ein mit Glutaraldehyd im Alleinverfahren gegerbtes Leder eine Schrumpfungstemperatur von 850C besitzt, d.h. gegenüber einer Schrumpfung in heißem Wasser nur bis zu 85 0C beständig ist. Eine weitere Erhöhung der Schrumpfungstemperatur auf 90°C ist nur möglich, wenn zusätzlich zur Glutaraldehydgerbung eine mineralische Gerbung durchgeführt wird. Bei Verwendung von 3-Methylglutardialdehyd dagegen konnte bei um 10 % reduzierter Einsatzmenge eine Schrumpfungstemperatur von mehr als 95° gemessen werden, d.h., das geprüfte Leder wies auch in einem auf 97OC erhitztem Wasser noch keine merkliche Schrumpfung auf. Die Schweißbeständigkeit des Leders erwies sich als höher, als die eines mit Glutaraldehyd behandelten Leders. Zusätzlich wurde eine Weicht heit und Fülle des behandelten Leders erreicht, die sich einer exakten Messung entzieht, jedoch vom Fachmann bei einer gefühlsmäßigen Beurteilung des Leders deutlich empfunden wird.
  • Vorzugsweise wird zusätzlich zu einer Gerbung mit 3-Methyl glutardialdeliyd eine-vor- bzw. nachgeschaltete Gerbung mit mineralischen oder vegetabilen Gerbstoffen durchgeführt.
  • Die Gerbung mit 3-Methylglutardialdehyd wird mit einer wässrigen Lösung des Gerbmittels bei pH-Werten von 3-9, vorzugsweise 3,5 - 8 durchgeführt. Bei kombinierten=Gerbungen richtet sich der pH-Wert vorzugsweise nach den Bedingungen, die durch die mineralischen oder vegetabilen Gerbstoffe diktiert werden.
  • Die Einsatzmenge an 3-Methylglutardialdehyd liegt im allgemeinen je nach Bedingung bei 3 - 7 Gew.-Teile 25 obige wässrige Lösung auf 100 Gew.-Teile Blößen, bei Bodenledern bei 8 - 12 Gew.-Teile Lösung. Der Gerbvorgang kann üblicherweise bei Temperaturen von 20 - 400C vorgenommen werden. Die Einwirkungsdauer wird entsprechend den gewünschten Effekten von 1 - 24 Stunden variiert, beträgt aber im allgemeinen 2 - 4 Stunden.
  • Beispiele: 1. Chromgegerbte Rinderhälse wurden anstelle eine-r sonst üblichen vegetabilen Nachgerbung im Anschluß an die selbstabstumpfende Chromgerbung in gleicher Flotte mit 3 % 3-Methylglutardialdehyd-Lösung (25 %ig) bei pil 4, 25 C, innerhalb von 2 Stunden nachgegerbt.
  • Das resultierende Leder war im Gegensatz zu üblichen Provenienzen in den lose strukturierten Hautteilen weniger schwammig, im Griff jedoch angenehm weich, der Narben lag fest an.
  • 2. Lohgare Leder wurden vorgegerbt, mit 3 % Methylglutardialdehyd-Lösung (25 ig) in Kombination mit einem Chromgerbstoff, dessen Menge 0,25 Cr203 entsprach. Die Vorgerbung wurde bei pH 3.8 und 200C innerhalb von 3 Stunden bei einem Flottenverhältnis von 100 % durchgeführt. Die Leder wurden vegetabil nachgegerbt.
  • Die Leder hatten die charakteristischen Eigenschaften vegetabiler gegerbter iläute, wiesen aber infolge der 3--Nethylglutardiald ehyd-Einwirkung hohe Schweißechtheiten auf. Der gesamte Gerbprozeß konnte durch 3-Methylglutardialdehyd-Vorgerbung als Schnellgerbung durchgeführt werden.
  • 3. Zur Schafpelzherstellung wurden gepickelte Schaffelle (33 1 Wasser pro Fell) in der Pickelflotte bei p 3,5 mit 10 g 3-Methylglutardialdehyd-Lösung (25 %ig) je Liter Flotte versetzt. Innerhalb von 2 Stunden wurde der pH-Wert auf 6.2 erhöht (Zugabe Bicarbonat, insgesamt 7.7 g/l Flotte). Nach weiteren 12 Stunden bei ruhendem Faß wurden die Pelze entnommen, getrocknet und zugerichtet. Bei dieser Gerbung färbt sich die Wolle mit einem matten Zitronengelb an, das Leder entspricht in den Eigen-.
  • schaften einer Rauchwarenzurichtung.

Claims (1)

  1. Patentanspruch
    Verwendung von 3-Methylglutardialdehyd zum Gerben von Häuten und Fellen.
DE19712137603 1971-07-27 1971-07-27 Mittel zum gerben von haeuten und fellen Pending DE2137603A1 (de)

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