DE687611C - en - Google Patents

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DE687611C
DE687611C DE1938A0085873 DEA0085873D DE687611C DE 687611 C DE687611 C DE 687611C DE 1938A0085873 DE1938A0085873 DE 1938A0085873 DE A0085873 D DEA0085873 D DE A0085873D DE 687611 C DE687611 C DE 687611C
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Germany
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tanning
tea
skins
fish
broth
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Expired
Application number
DE1938A0085873
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English (en)
Inventor
Arnold Adams Jr
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Leder aus. Fischhäuten Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Leder aus Fischhäuten von sogenannten Konsumfischen, wie Lengfisch, Kabeljau, Seelachs, Katfisch, Rochen usw., durch Gerben mit pflanzlichen Gerbstoffen. Das Gerben von Fischhäuten bringt gewisse Schwierigkeiten mit sich und kann mit der Gerbung der Häute von Warmblütern nicht ohne weiteres verglichen werden. Der Grund hierfür ist in der besonderen Struktur der Fischhaut zu suchen, die von dem Aufbau einer gewöhnlichen Tierhaut völlig abweicht. Im Gegensatz zur Tierhaut besteht die Fischhaut aus zwei Schichten, nämlich der Epidermis und der Lederhaut. Diese andersartige Struktur erfordert auch eine andere Behandlung.
  • Das Gerben von Fischhäuten mit pflanzlichen Gerbstoffen ist bereits in der Literatur wiederholt erwähnt. Nennenswerte Erfahrungen auf diesem Gebiet sind jedoch offensichtlich bisher nicht gesammelt worden, da nähere Angaben, insbesondere über Gerbung der Häute von Konsumfischen, fehlen.
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, aus Fischhäuten in kürzestem Zeitraum ein einwandfreies, den Bedürfnissen der Feinlederindustrie in jeder Hinsicht entsprechendes Leder zu schaffen. Hierzu ist, wie Versuche ergeben haben, der Teegerbstoff in besonderer Weise geeignet.
  • Die Verwendung von Teegerbstoff ist an sich bereits bekannt; seine Verwendung zum Gerben von Fischhäuten ist aber noch nicht vorgeschlagen worden. Der Gehalt des Teestrauches an Teegerbsäure und Teegerbstoff schwankt je nach der betreffenden Teeart zwischen io bis 25°/o. Zur Gewinnung des Gerbstoffes kommt vor allen Dingen nicht fermentierter, also frisch getrockneter Tee in Betracht. Zur Gewinnung des Gerbstoffes kann der ganze Teestrauch verwendet werden. Den größten Anteil an Gerbstoff bzw. Gerbsäure weisen die Blätter und Stengel auf, sie kommen daher in erster Linie für die Gerbstoffgewinnung in Betracht. Die Teeblätter, Stengel usw. werden beispielsweise in einer Glocken- oder Schleudermühle, wie sie in der Gerberei üblich sind, vermahlen. Das feingemahlene Produkt, zu dem auch der bei der Fermentation abfallende Teestaub gehört, kann ausgekocht oder stufenweise, z. B. in Extrakteuren, mit heißem Wasser ausgelaugt werden.
  • Der Teegerbstoff gerbt die Fischhaut sehr schnell durch, ohne sie zu schädigen. Er gibt dem Leder eine weitgehende Reißfestigkeit und macht es außerordentlich geschmeidig und weich. Auch lassen sich kombinierte Gerbungeh, beispielsweise die Anwendung einer Teebrühe nach vorausgegangener Chromgerbung, mit besonderem Erfolg durchführen. Auch können der Teebrühe synthetische oder pflanzliche Gerbstoffe beigefügt werden. Zur Herstellung heller Leder kann der Teeextrakt entfärbt werden.
  • Bei der Vorbehandlung der Fischhaut kann ein tagelanges Äschern, wie es bei Warmblüterhäuten geschieht, oft fortfallen. Statt dessen können die Fischhäute in einer o,2- bis o,5%igen Kalium- oder Natriumhydroxydlösung etwa io bis 30 Minuten lang behandelt werden. Die Häute können jetzt, wenn es erwünscht ist, ohne Beschädigung der Oberhaut entschuppt werden, indessen können die Schuppen auch, wenn eine besondere Schmuckwirkung erzielt werden soll, erhalten bleiben. Im Anschluß an die Alkalibehändlung sollen die Häute sogleich in einem etwa 5 0%igen Natriumbisulfitbad neutralisiert werden, statt dessen kann man auch organische Säuren, wie Milchsäure u. dgl., verwenden.
  • Zum Angerben verwendet man eine leichte Teebrühe, der man vorteilhaft etwa 1% Natriumbisulfit zusetzt. Der Zusatz von #\atriumbisulfit zu Gerbstoffen ist an sich bereits bekannt. Durch Einwirkung von Bisulfit unter Wärme und Druck soll eine Klärung der Farbe und eine bessere Lösbarkeit der Gerbstoffe erzielt werden; ein Verfahren, das übrigens nur für Extrakte angewendet wird. Bei dem vorliegenden Verfahren soll die Anwendung von Natriumbisulfit jedoch lediglich das Durchdringen der Haut mit Gerbstoff beschleunigen. Die Bisulfitlösung hat also eine Pickelwirkung. Ein Sulfitieren des Teegerbstoffes ist nicht erforderlich und oft nicht einmal erwünscht, da die hierin enthaltenen Farbstoffe bei der Gerbung auf naturfarbiges Leder besonders vorteilhaft sind.
  • Die zum Angerben benutzte Brühe kann bei dem Verfahren gemäß der Erfindung laufend bis zur endgültigen Ausgerbung verstärkt werden. Zum Angerben kann die Teebrühe auch durch Formaldehyd ersetzt werden, dessen Gehalt aber 1,5°1o nicht übersteigen soll. Diese Brühe wird nicht verstärkt, sondern man arbeitet in diesem Fall mit Brühenwechsel. Zweckmäßig folgt dann eine Teebrühe von 2,5° Be.
  • Einige Beispiele mögen das Verfahren gemäß der Erfindung erläutern: Seelachs- und Katfischhäute wurden etwa 2 Tage mit etwa 15 0% Kalk geäschert und dann mit 0,q.0/0 einer bekannten Enzymbeize entkälkt. Die Häute wurden dann mit einer leichten Teebrühe angegerbt, die etwa 5 % Teeextrakt mit einem annähernden Gerbstoffgehalt von 2o bis 22 % enthielt (das entspricht auf Zoo kg Hautgewicht einer Menge von 5 kg Teeextrakt von 25° Be). Der Brühe wurde 10/0 Natriumbisulfit zugefügt. Nach 6stündiger Laufzeit wurde der Flotte noch einmal die gleiche Menge Teeextrakt zugesetzt. Mit dieser Besetzung lief das Faß weitere 6 Stunden. Anschließend wurde der Flotte bei den Seelachshäuten 2o0/0 Ouebrachoextrakt, bei den Katfischhäuten 10°/o Quebrachoextrakt und 5 % eines künstlichen Gerbstoffes in 3 Teilen innerhalb von 11/Q Tagen zugesetzt. Bei den Katfischhäuten wurde eine noch hellere Naturfarbe als bei den Seelachshäuten erzielt. Die Katfischhaut zeichnet sich auch durch einen ganz besonders weichen Griff aus. Nach beendeter Gerbung wurden die Häute gespült, genagelt und an der Luft getrocknet. Sie können alsdann noch mit einem Decklack versehen werden. Es ist besonders beachtenswert, daß trotz der Verwendung dieser konzentrierten Gerbbrühen, die eine Schnellgerbung der Fischhäute ermöglichen, kein schädlicher Angriff auf die Blößen erfolgt. Ein Verleimen der Fischhäute findet auf keinen Fall statt.
  • Ein weiteres Arbeitsbeispiel ist folgendes Die mit Alkali vorbehandelte neutralisierte Fischhaut wird ungespült in eine Gerbbrühe gegeben, die aus einer Teebrühe von 11/Q° Be unter Zusatz von 1% Natriumbisulfit besteht. Hiermit läuft das Faß 2 Stunden. Dann wird die Gerbbrühe durch Zusatz von i° Be Teeextrakt weiter verstärkt. Nach einer weiteren Stunde erfolgt eine weitere Erhöhung des Gehalts der Gerbbrühe an Teeextrakt um 1 ° Be. Gleichzeitig wird ein synthetischer Gerbstoff mit guter Bleichwirkung zugesetzt. Hiermit läuft das Faß weitere 2 bis 3 Stunden. Die weitere Anreicherung der Gerbbriihe erfolgt mit Sumach, der ein besonders helles Leder liefert. Innerhalb von 3 Stunden wird die Gerbbrühe durch Zusatz von Sumach in 3 Anteilen um 11/Q° Be verstärkt. Nach Ablauf dieser Zeit kann das Faß, mit kurzen Umlagerungen, 2 Stunden ruhen. Dann wird die Brühe dreimal im Abstand von je i Stunde jedesmal um i° Be, im ganzen also um 3°, verstärkt. Mit dieser Besetzung läuft das Faß etwa 24. bis 30 Stunden bis zur völligen Ausgerbung. Nach beendeter Gerbung werden die Häute gespült, bis das Wasser klar bleibt. Anschließend werden sie gefettet, gefärbt und gegebenenfalls wie üblich nachbehandelt.
  • Es sei besonders darauf hingewiesen, daß der Bisulfitzusatz zur Erzielung des Erfolges nicht notwendig ist. Er hat in der Hauptsache lediglich den Zweck, das Durchbeißen des Teegerbstoffes zu erleichtern. Wird das Bisulfit fortgelassen, so ist nur mit einer Verlängerung der Angerbung um etwa ein Drittel der Zeit zu rechnen. Die Gerbung geht aber in gleicher Weise und mit dem gleichen Ergebnis vor sich. Es empfiehlt sich, in diesem Fall die Gerbbrühe um etwa 5o °/o an Teegerbstoff stärker zu halten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Leder aus Fischhäuten, wie Lengfisch, Kabeljau, Seelachs, Katfisch, Haifisch, Rochen usw., durch Gerben mit pflanzlichen Gerbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die geäscherten Blößen mit einer schwachen Teegerbstoffbrühe, die gegebenenfalls mit Bisulfitlösung versetzt ist, angegerbt und mit pflanzlichen oder synthetischen Gerbstoffen ausgegerbt werden.
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