DE426842C - Verfahren zur Herstellung von in kaltem Wasser leicht loeslichen Gerbstoffauszuegen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von in kaltem Wasser leicht loeslichen Gerbstoffauszuegen

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DE426842C
DE426842C DEG59584D DEG0059584D DE426842C DE 426842 C DE426842 C DE 426842C DE G59584 D DEG59584 D DE G59584D DE G0059584 D DEG0059584 D DE G0059584D DE 426842 C DE426842 C DE 426842C
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cold water
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tanning
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GERB und FARBSTOFFWERKE H RENN
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GERB und FARBSTOFFWERKE H RENN
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning
    • C14C3/12Vegetable tanning using purified or modified vegetable tanning agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von in kaltem Wasser leicht löslichen Gerbstoffauszügen. Es ist bekannt, daß durch Zugabe von Sulfosäuren der verschiedensten Art (gerbender oder nichtgerbender Natur) bzw. deren Alkalisalzen zu pblobaphenhahigen Gerbstoffauszügen diese klar löslich werden (vg?. G ra s s e r: »Synthetische Gerbstoffe«, S. ioo, Toi, 121, 123, 1.1; und 1q.8). Um dies zu erreichen, muß man aber derart große Mengen an Sulfosäuren anwenden (beispielsweise für Quebracho nach G r a s s e r ; o Teile Neradol N auf 3o Teile Quebracho), daß so hergestellte Quebrachoauszüge nicht mehr die Eigenschaft eines rein pflanzlichen Gerbextraktes besitzen und die damit gegerbten Häute naturgemäß von ganz anderer Art sind als die mit reinem pflanzlichen Extrakt ausgegerbten Leder. Man hat es hierbei mit einer sogenannten Isombinationsgerbung zu tun. Meistens geht auch mit steigendem Gehalt an Sulfosäuren eine Dunkelfärbung der Extrakte und damit auch Dunkelfärbung der Leder Hand in Hand (vgl. G ra s s e r: >Synthetische Gerbstoffe«, S. 1z2).
  • Ein weiterer Nachteil der mit Sulfosäuren stark verschnittenen Extrakte ist der, daß sie eine geringere gewichtbildende Wirkung ausüben als die unverschnittenen Extrakte.
  • Es wurde nun die überraschende, nicht vorauszusehende Beobachtung gemacht, daß bei Einwirkung sehr wesentlich geringerer Mengen von Sulfosäuren bzw. deren Alkalisalzen unter -Druck auf phlobaphenhaltige Gerbstotfauszüge i vornehmlich Quebrachoextrakte) in kaltem Wasser leicht löslich-: Gerbextrakte erzielt werden, die völlig den Charakter des unverschnittenen Ausgangsstoffes beibehalten haben, in bezug auf Farbe diese übertreffen, in Beziehung auf gewichtsgebende Gerbwirkung ihnen völlig gleichkommen. Die Temperatur wird dabei auch erhöht. Um diese Wirkung zu erreichen, genügt schon eine Zugabe von etwa io Prozent der in den bisher bekannten Verfahren angewandten Mengen von Sulfosäuren bzw. deren Salzen. Durch diese neue, bisher nicht bekannte Arbeitsweise wird nicht nur eine bessere technische Wirkung in bezug auf Beschaffenheit des Leders erreicht, sondern ganz besonders :eine beträchtliche Ersparnis an teuren, teilweise auf umständlichem Wege herzustellenden Sulfosäuren. Das Verfahren stellt also .eine erhebliche Verbesserung in technischer und wirtschaftlicher. Beziehung dar.
  • Statt mit sulfosauren Alkalien unter Druck in einem Arbeitsgang zu arbeiten, kann man die Reaktion auch in zwei Stufen zerlegen. Man erhitzt zunächst unter Druck mit einem Alkali und nimmt dann eine Druckbehandlung mit der äquivalenten Menge einer Sulfosäure vor. Auch der umgekehrte Weg - zunächst Druckbehandlung mit einer freien Sulfosäure und folgende Nachbehandlung mit der äquivalenten Menge Alkali - führt zum Ziel.
  • Es zeigte sich, daß in den auf diese Weise mit sulfosauren Alkalien löslich gemachten Gerbextrakten die Salze nicht mehr durch irgendeine noch zuzusetzende Säure kompensiert zu werden brauchen, da die natürliche Säure der Gerbstoffe dies bereits bewirkt. Die so erhaltenen Extrakte zeichnen sich durch einen geringen Aschegehalt aus.
  • Die nach obigem Verfahren hergestellten Gerbextrakte reagieren auf Kongo neutral, auf Lackmus sauer. Sie lassen sich wie die gewöhnlichen pflanzlichen Gerbstoffe zu festem Extrakt eindampfen, der in kaltem Wasser löslich ist. Als Druck hat sich 11/2 bis 2 Atm., als Temperatur i25° C zweckmäßig erwiesen. Beispiel i.
  • 1 ooo kg sogenannter unbehandelter argentinischer Quebrachoextrakt (mit etwa io Prozent unlöslichem) werden in 2 5oo kg Wasser heiß gelöst und mit 3oo kg einer 25prozentigen wäßrigen Lösung von dikresylmethandisulfosaurem Natrium fünf Stunden im Autoklaven unter ständigem Rühren auf 125° erhitzt. .Nach dem Erkalten entsteht ein dünnflüssiger Extrakt von 16° B6, der ohne weitere Nachbehandlung zum Gerben benutzt werden kann. Beispiel 2.
  • i ooo kg des in Beispiel i erwähnten Quebrachoextraktes werden in 2ooo kg Wasser heiß gelöst und älsdann mit- 3oo kg einer 17prozentigen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes einer Disulfosäure des durch teilweise Oxydation und gleichzeitige Kondensation von Kresol erhältlichen Produktes so lange auf i3o° im Autoklaven erhitzt, bis eine Probe in Wasser von 2o° C löslich ist. Der so erhaltene Extrakt spindelt etwa ig° Be und eignet sich ohne weiteres zur Herstellung von Gerbflotten. Beispiel 3.
  • 5o kg des Kaliumsalzes der Monosulfosäure des gleichen Kresolderivates wie in Beispiel 2 werden in 2ooo 1 Wasser heiß gelöst und nach und nach ioookg fester Quebraeho Ordinary eingetragen. Das Ganze wird dann unter Umrühren so lange im Autoklaven auf etwa 125° erhitzt, bis eine herausgenommene Probe sich in Wasser von 20°C löst. Man erhält einen Gerbextrakt von etwa 2o° B6.
  • Die nach den Beispielen 2 und 3 als Ausgangsstoffe zur Anwendung gelangenden Sulfosäuren werden derart gewonnen, daß man i, i Teil Kresol gleichzeitig mit fünf Teilen 20 prozentiger Kaliumdichromatlösung in 6,7 Teile mäßig erwärmter 2o prozentiger Schwefelsäure allmählich einfließen läßt. Hierbei tritt die Oxydation und gleichzeitige Kondensation ziemlich schnell unter Bildung eines zunächst in der Wärme flüssigen, kalt festen, bräunlich gefärbten Produktes ein, das von anhaftendem, wäßrigem Chromisulfat durch Waschen befreit, scharf getrocknet und pulverisiert wird, worauf man es in der üblichen Weise in die Sulfosäuren überführt.
  • Beispiel q..
  • 5o kg 2-atnino-8-oxynaphthalin-6-sulfosaures Natrium werden heiß in 3ooo kg Wassergelöst und nach dem Eintragen von iooo kg Ordinary fünf Stunden auf etwa i25° im Autoklaven unter Umrühren erhitzt. Man erhält so einen gebrauchsfertigen Quebrachoextraktvon etwa 15° B6.
  • Beispiel 5.
  • i ooo kg Ordinary werden heiß in i 5oo 1 heißem Wasser gelöst und alsdann mit 5oo kg einer 2o prozentigen wäßrigen Lösung von ctunaronsulfosaurem Natrium fünf Stunden im Autoldaven auf 125° erhitzt. Es entsteht ein vollkommen löslicher, gebrauchsfertiger Quebrachoextrakt von etwa 2o° B6.
  • Beispiel 6.
  • i ooo kg Ordinary werden genau wie unter 5 mit 3o kg benzolsulfosaurem Ammonium behandelt.
  • Beispiel 7.
  • ioookg Ordinary werden, wie üblich, in i 5oo 1 Wasser gelöst und dann mit i ooo kg einer i o prozentigen wäßrigen Lösung von naphthalin-a-sulfosaurem Natrium so lange im Autoklaven unter Druck auf i3o° erhitzt, bis der Extrakt in Wasser von 2o° C löslich geworden ist. Der so erhaltene Gerbextrakt von 18° B6 eignet sich ohne weiteres zum Ausgerben von Häuten.
  • Beispiel B.
  • ioookg .Ordinary werden, wie üblich, in 2ooo 1 Wasser gelöst und alsdann mit 5 kg wasserfreiem Natriumcarbonat fünf Stunden im Autoklaven auf 125° erhitzt und danach auf Zusatz von 300 kg einer 2oprozentigen wäßrigen Cumaronsulfosäurelösung weitere zwei Stunden erhitzt. Es resultiert ein 18° B6 starker Gerbextrakt.
  • Beispiel g. Genau wie vorher ,gehendes Beispiel, nur werden hier an Stelle von Natriumcarbonat 4. kg Ammoniumcarbonat genommen.
  • Beispiel io.
  • io oool Quebrachodiffusionsbrühe von 3° Be . werden im Autoklaven vier Stunden mit i o kg Naphthalin-;3-sulfosäure auf 125° erhitzt. Die klarlöslich gewordene Brühe, die auffälligerweise kongoneutrale Reaktion zeigt, kann unmittelbar als Gerbflotte benutzt oder auf festen Extrakt verarbeitet werden. Beispiel ii.
  • i o ooo 1 Quebrachodiffusionsbrühe von 4.° B6 werden im Autoklaven so lange mit 15 kg cumaronsulfosaurem Natrium auf etwa 125' erhitzt, bis eine herausgenommene Probe der Brühe klar löslich geworden ist. Sie kann unmittelbar zum Gerben gebraucht oder auch auf festen Extrakt verarbeitet werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSpRÜCi3E: i. Verfahren zur Herstellung von in kaltem Wasser leicht löslichen Gerbstoffauszügen beliebiger Stärken, vornehmlich Quebrachoauszügen, durch Behandlung mit Sulfosäuren oder sulfosauren Salzen: dadurch gekennzeichnet, daß man dem Rohauszug einen Bruchteil der bisher üblichen Menge von Sulfosäuren oder deren Salzen zufügt und im Autoklaven so lange über ioo° erhitzt, bis eine Probe in kaltem Wasser leicht löslich ist. ?. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, darin bestehend, daß die Druckbehandlung der pflanzlichen Gerbstoffauszüge mit sulfosauren Salzen in zwei Stufen zerlegt wird, indem man entweder zuerst die Basen und danach die Sulfosäuren einwirken läßt oder den umgekehrten Weg einschlägt.
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