DE636880C

DE636880C - Verfahren zum Faerben von Leder

Info

Publication number: DE636880C
Application number: DEZ21608D
Authority: DE
Original assignee: Zschimmer and Schwarz GmbH and Co KG
Current assignee: Zschimmer and Schwarz GmbH and Co KG
Priority date: 1934-03-03
Filing date: 1934-03-03
Publication date: 1936-10-16

Description

Verfahren zum Färben von Leder Es ist bekannt, Lösungen, die durch Alkaliaufschluß von Braunkohlen, insbesondere von geologisch jungen Braunkohlen mit einem hohen Gehalt an Huminsäuren, erhalten werden, zum Gerben tierischer Häute zu verwenden.
Es wurde nun gefunden, daß: die Huminatlösungen ausgezeichnet geeignet sind, fertiggegerbte Leder zu färben. Die Huminsäuren, die in den Huminatlösungen in Form ihrer Alkalisalze vorliegen, sind außerordentlich lichtechte Farbstoffe und liefern so gleichmäßige Färbungen, wie sie mit Anilinfarben auf Leder nicht ohne weiteres oder höchstens nach sehr sorgfältigem Sumachieren zu erreichen sind.
Die zur Verwendung kommenden Huminsäurelösungen werden durch Alkaliaufschluß humusreicher junger Braunkohlen gewonnen und durch Filtrieren von Ton und anderen nicht löslichen Bestandteilen befreit. Die Huminatlösungen können durch. Trocknen in geeigneten Trockenvorrichtungen mit Leichtigkeit in tiefbraune amorphe Pulver übergeführt werden.
Die vegetabilisch oder mineralisch fertiggegerbten Leder werden erfindungsgemäß in den Huminatlösungen, zweckmäßig unter gleichzeitigem Zusatz der gegebenenfalls benötigten Fettlikker, gefärbt, und -zwar wird z. B. durch Verwendung von etwa a °[o Huminat vom Falzgewicht der fertigen Leder eine schöne braune Färbung erhalten, die vollkommen lichtecht und ausgezeichnet reibecht ist. Es hat sich ferner gezeigt, daß diese braunen Färbungen durch Zusatz von Anilinfarbstoffen weitgehend im Farbton verändert werden können und daß die zugesetzten Anilinfarbstoffe nach dem Vorfärben mit Huminat viel gleichmäßiger ziehen. Außerdem wird eine erhebliche Ersparnis an teuren Anilinfarbstoffen erzielt.
Das Färben des Leders mit den Huminaten kann in der üblichen Weise im Faß oder durch Aufbürsten erfolgen.
Das Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Anwendungsmöglichkeiten der Huminate in der Lederfärberei durch die: Beispiele keineswegs erschöpft sind, da nur die hauptsächlichsten Anwendungsgebiete erläutert werden.
Beispiel i ioo kg chromgares gefalztes Leder werden in ein mit 150 1 Wasser von 65e C beschicktes Walkfaß gegeben. Durch die hohle Achse läßt man die Lösung von a kg Huminatpulver in etwa ao 1 Wasser von 65' C zufließen. Nach io Minuten fügt man eine Lösung von 0,4 kg Ameisensäure in 41 Wasser zu. Als Fettlikker-wird :sulfonierter Tran oder der sonst übliche Likker verwendet.
-Beisspiel @2 ` .@ In ein mit 150 1 Wasser von 65' C 1 schicktes Walkfaß gibt man zoo kg neutral= siertes, chromgares, gefalztes Leder. Durch die hohle Achse läßt man eine Lösung von 2 kg Huminat in 2o kg Wasser von 65° C zufließen. Der Huminatlösung können noch bekannte Fettlikker zugesetzt werden. Nach 30 Minuten Laufzeit setzt man 0,3 kg eines roten Farbstoffes zu, der durch Kondensation von 4-Ätho.xydiphenylamin - mit Äthylbenzylanilin und nachträgliches Sulfonieren erhalten wurde (Triphenylmethanfarbstoff, vgl. F r i e d 1 ä n d e r , Teerfarbenfabrikation, Bd. 16, 'g3ez, Teil r, S. 13o6). Man walkt noch e@''Wa 30 Minuten, und die fertiggefärbten leider werden dann zugerichtet.

Claims

PA.TENTA.NSPRUCH: Verfahren zum Färben von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man die fertiggegerbten Leder mit Huminsäurelösungen behandelt, die durch Alkaliaufschluß von Braunkohle, insbesondere von geologisch jungen Braunkohlen, erhalten werden.