DE589175C - Verfahren zum Ausfaellen und Unloeslichmachen gerbender und nichtgerbender Stoffe inder tierischen Haut und im Leder - Google Patents

Verfahren zum Ausfaellen und Unloeslichmachen gerbender und nichtgerbender Stoffe inder tierischen Haut und im Leder

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DE589175C
DE589175C DEI42160D DEI0042160D DE589175C DE 589175 C DE589175 C DE 589175C DE I42160 D DEI42160 D DE I42160D DE I0042160 D DEI0042160 D DE I0042160D DE 589175 C DE589175 C DE 589175C
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tanning
leather
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animal hide
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DEI42160D
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Inventor
Dr Richard Alles
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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    • C14C3/04Mineral tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Ausfällen und Unlöslichmachen gerbender und nichtgerbender Stoffe in der tierischen Haut und im Leder Üm in Leder eingelagerte, nicht von der Hautsubstanz gebundene Stoffe gerbender oder nichtgerbender Natur unauswaschbar zu machen, wendet man in der Lederindustrie verschiedene Verfahren an. Viel verbreitet ist beispielsweise die Leimfixierung, die jedoch infolge der kolloidalen Natur der Leimsubstanz den Nachteil besitzt, daß sich eine völlige Durchdringung des Leders durch das Fixierungsmittel nicht erreichen läßt, so -daß die Fixierung nur unvollkommen eintritt. Ferner ist ein Verfahren der Fixierung von Gerbstoffen im Leder mittels Anilinchlorhydrat bekannt. Nach diesem Verfahren können jedoch nicht alle vegetabilischen 'Gerbstoffe im Leder ausgefällt werden. Schließlich ist noch die Fixierung der Gerbstoffe im Leder mittels Hexamethylentetramin bekannt. Dieses Mittel fällt aber synthetische Gerbstoffe und Sulfitablaugen nicht.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Komplex= verbindungen von Chromisalzen mit Harnstoff ausgezeichnete Mittel zum Ausfällen und Unlöslichmachen gerbender und nichtgerbender Stoffe in der tierischen Haut und im Leder darstellen. Die genannten Komplexverbindungen fällen vegetabilische sowie synthetische Gerbstoffe und auch Sulfitcelluloseablauge, ferner auch Fettstoffe, höhermolekulare Fettsäuren, überhaupt sämtliche höhermolekularen organischen Stoffe, die wasserlöslich sind und saure Gruppen in freier, veresterter öder an Basen gebundener Form enthalten. Infolge ihrer kristalloiden Natur durchdringen die genannten Komplexverbindungen die tierische Haut bzw. das Leder sehr leicht, so daß eine völlige Fixierung der genannten Stoffe in der Haut bzw. dem Leder bewirkt wird.
  • Die Behandlung mit den erwähnten Komplexverbindungen kann vor, während oder nach der Gerbung erfolgen. Man kann hierbei die Harnstoffchromisalzverbindungen für sich allein gelöst verwenden oder zusammen mit solchen Stoffen, die keine Niederschläge mit diesen bilden, z. B. mit niedrigmolekularen organischen Säuren oder Salzen organischer oder anorganischer Natur, wie Aluminiumsulfat, Magnesiumsulfat, Oxalsäure usw., oder augh zusammen mit solchen Stoffen, in deren Überschuß sich etwa gebildete Niederschläge wieder auflösen, z. B. organischen Sulfosäuren oder deren Salzen, wie p-toluolsulfosaurem Natrium, oder Sulfogruppen enthaltenden synthetischen Gerbstoffen oder- Netzmitteln. . Beispiel i In üblicher Weise entkalkte, gebeizte und eventuell mit einem Säurekochsalzpickel vorbehandelte Kalbsblöße wird mit einer Lösung von 8 01o eines Kondensationsproduktes von Naphthalinsulfosäure und Formaldehyd, 0, 5 '[0 Hexaharnstoffchromichlorid und ioo 0J, Wasser, bezogen auf das Gewicht der angewandten Blöße, während 3 Stunden im Walkzylinder vorgegerbt. Die so vorbehandelte Blöße wird alsdann mit etwa 45 0/0 vegetabilischer Extraktmischung, die man in mehreren Anteilen zusetzt, in frischem Bade ausgegerbt. Man erhält ein volles Leder von heller Farbe.
  • Beispiel 2 Eine in üblicher Weise in drei bis vier vegetabilischen Gerbbrühen mit einer Brühenstärke von etwa 0,5 bis 4° Be vorgegerbte Rindsblöße wird während 5 bis 6 Stunden mit einer Lösung von i 010 Hexaharnstoffchromichlorid und ioo 0f, Wasser, auf die Menge der Rindsblöße berechnet, im Walkzylinder gewalkt, worauf sie in etwa 5 bis 8° Be starker vegetabilischer Brühe ausgegerbt wird. Man erhält ein gut gefülltes wasserbeständiges Leder mit befriedigendem Rendement.
  • Beispiel 3 Vacheleder wird nach der üblichen Füllgerbung mit einer Lösung von -2 0f, Hexaharnstoffchromiehlorid und 4o bis 6o 1110 Wasser, auf -das trockene Leder berechnet, längere Zeit gewalkt, bis die Lösung praktisch vollständig vom Leder aufgenommen ist. Der Gesamtauswachsverlust nach P r o c t e r kann so von etwa 15 o10 auf 2 01o herabgesetzt werden. Der obengenannten Lösung können noch 0,3 0/0 Natriumoxalat oder o,201, Natriumacetat oder 0,5 0f, Aluminiumsulfat, ebenfalls auf trockenes Leder berechnet, zugesetzt werden.
  • Statt mit der obengenannten Lösung kann ferner auch mit Lösungen folgender Zusammensetzung gearbeitet werden: 2010 Hexaharnstoffchromichlorid, 0,3 01o kristallisierte Oxalsäure, o,o2 0f0 Zinnchlorür und q.o bis 6o 11/0 Wasser oder 2 01, Hexaharnstoffchromichlorid, 0,5 01, Magnesiumsulfat, i 01o Glukose und 4o bis 6o 010 Wasser.
  • Beispiel 4 Ein in üblicher Weise in der Füllgerbung behandeltes Vacheleder wird zunächst mit einer Lösung von i 01o eines Kondensationsproduktes aus Ölsäurechlorid mit Oxäthansulfosäure und 25 °fo Wasser, auf die Menge des angewandten Vacheleders berechnet, während 5 Stunden gewalkt. Anschließend wird eine Lösung von 20[o Hexaharnstoffchromichlorid und 4o 01o Wasser, ebenfalls auf die Menge des angewandten Vacheleders berechnet, nachgegeben und noch 6 Stunden lang weitergewalkt.
  • Der Gesamtverlust des Leders bei der Bestimmung des Ausw aschbaren nach P r o c t e r wird so von i i 0f, auf 2,3 0J'0 herabgesetzt.
  • Beispiel s Eine in üblicher Weise in ein bis zwei vegetabilischen Gerbbrühen von 0,5 bis i° B6 Stärke angegerbte Rindsblöße wird während 5 bis 6 Stunden mit einer Lösung von 0,5 0J0 Hexaharnstoffchromichlorid, 2o '/0 des Kondensationsproduktes aus Kresolsulfosäure und Formaldehyd und ioo 0f, Wasser gewalkt und anschließend in etwa 5 bis 8° B6 starker vegetabilischer Brühung ausgegerbt. Man erhält ein gut gefülltes Leder mit heller Außenfarbe.
  • Beispiel 6 In üblicher Weise entkalkte und gebeizte Schafsblöße wird. mit einer Gerbstofflösung gegerbt, die folgendermaßen erhalten ist: o,50/, Hexaharnstoffchromichlorid und 5% dibutylierte ß-Naphthalinsulfosäure werden mit 4o bis 50 Öl, Wasser bei 5o bis 6o° gelöst, worauf in diese warme Lösung 35 0f0 einer Extraktmischung aus gleichen Teilen sulfitiertem Quebracho-, Mimosa- und Kastanienholzextrakt eingerührt werden. Diese Mischung gibt man in 5 bis 6 Anteilen im Zeitabstand von 2 bis 3 Stunden in das Walkgefäß, das mit ioo 01o Wasser beschickt ist. Die Gerbung ist nach etwa il/, Tagen beendet. Man erhält nach üblicher Zurichtung ein helles Leder mit vollem und weichem Griff.
  • An Stelle dieser Gerbstofflösung können auch Gerbstofflösungen benutzt werden, die wie folgt hergestellt sind: a) 5 o10 p-toluolsulfosaures Natrium werden in 40 0f, Wasser bei 6o bis 7o° gelöst, worauf man der warmen Lösung i 0f, Hexaharnstoffchromichlorid zugibt. In diese noch warme Lösung werden 35 °f0 eines handelsüblichen flüssigen sulfitierten Quebrachoextraktes eingerührt.' Auch hiermit erhält man ein weiches und volles Leder mit heller Farbe.
  • b) 5 11, des Sulfierungsproduktes eines Gemisches von Phenanthren, Anthracen und Carbazol werden in 4o 0f, Wasser heiß gelöst, worauf man unter Rühren eine Lösung von o,5 0f0 Hexaharnstoffchromichlorid in etwa io 01o Wasser hinzufügt. In diese noch warme Lösung rührt man. allmählich 2o 01o einer Extraktmischung aus gleichen Teilen sulfitiertem, Ouebrachoextrakt und Fichtenrindenextrakt ein. Diese Gerblösung ergibt ein volles Leder mit brauner Farbe.
  • Sämtliche .Prozentangaben beziehen sich auf das B1ößengewicht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Ausfällen und UnlöS-lichmachen gerbender oder nichtgerbender Stoffe in der tierischen Haut bzw. im Leder, dadurch gekennzeichnet, daB man die tierische Haut bzw. das Leder vor, während oder nach der Gerbung mit Komplexverbindungen aus Chromisalzen und Harnstoff für sich allein oder gemeinsam mit anderen Stoffen organischer oder anorganischer Natur, die mit den Komplexverbindungen keine Niederschläge geben oder die bei Anwendung eines Überschusses etwa gebildete Niederschläge wieder zu lösen vermögen, behandelt.
DEI42160D 1931-07-26 1931-07-26 Verfahren zum Ausfaellen und Unloeslichmachen gerbender und nichtgerbender Stoffe inder tierischen Haut und im Leder Expired DE589175C (de)

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DEI44849D DE592224C (de) 1931-07-26 1932-07-09 Verfahren zum Ausfaellen und Unloeslichmachen gerbender und nicht gerbender Stoffe in der tierischen Haut und im Leder

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