DE514874C - Verfahren zum Gerben tierischer Haeute - Google Patents

Verfahren zum Gerben tierischer Haeute

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DE514874C
DE514874C DEC36914D DEC0036914D DE514874C DE 514874 C DE514874 C DE 514874C DE C36914 D DEC36914 D DE C36914D DE C0036914 D DEC0036914 D DE C0036914D DE 514874 C DE514874 C DE 514874C
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tanning
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synthetic
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DEC36914D
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Novartis AG
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JR Geigy AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben tierischer Häute Es ist bekannt, Häute und Felle mit synthetischen Gerbstoffen zu gerben, deren Löslichkeit in Wasser auf der Anwesenheit von Sulfogruppen beruht. Derartige Kondensationsprodukte reagieren sauer und gerben auch nur in saurem Zustande. Stellt man sie neutral ein, dann verlieren sie ihre Eigenschaft, die Haut in Leder überzuführen, d. h. sie werden von der Haut nicht mehr oder nur sehr lose und in geringem Maße aufgenommen.
  • Der Säuregehalt solcher synthetischen Gerbstoffe bringt immer eine gewisse Gefahr für die Haut mit sich; die Anwendungsmöglichkeit dieser Gerbstoffe ist daher eine beschränkte. Man hat deshalb den Säuregehalt dieser synthetischen Gerbstoffe bereits durch Überführung der sauren Verbindungen in die Chrom-, Aluminium- und Eisensalze unschädlich gemacht (vgl. z. B. die schweizerische Patentschrift gz 878 und die britische Patentschrift 138 796) und dadurch auch bessere Ergebnisse erzielt. Aber auch dieses Hilfsmittel ist nicht überall anwendbar. Die salzartigen Verbindungen der genannten Metalle mit den synthetischen Gerbstoffen sind oftmals unlöslich oder wenigstens schwerlöslich, so daß sie als Gerbstoffe kaum in Betracht kommen. Die leichter löslichen Verbindungen gerben zwar gut, aber man kann mit diesen Metallsalzen nur ganz bestimmte Ledersorten erzielen, welche durch die einmal gegebene Zusammensetzung der fraglichen Metallverbindungen festgelegt werden.
  • Man kennt bereits einen synthetischen Gerbstoff, der seiner Zusammensetzung nach das Chromsalz eines synthetischen Gerbstoffes mit einer Basizitätvon etwa 5bis ro°/o (nach Schorrlemmer) darstellt. Behandelt man Blößen mit diesem Gerbstoff, so erhält man Leder mit einem ganz bestimmten Chromgehalt, der durch die vorhandene Basizität von 5 bis xo °/o ein für allemal festgelegt ist. Für manche Zwecke ist es jedoch erwünscht, Leder mit einem höheren Chromgehalt zu erzeugen, was nur durch Erhöhung der Basizität zu erreichen wäre. Das gelingt aber im vorliegenden Falle und bei vielen anderen im Handel befindlichen synthetischen Gerbstoffen nicht, weil mit steigender Basizität die Löslichkeit der Chromsalze dieser synthetischen Gerbstoffe abnimmt und man zu unlöslichen Produkten gelangt; dadurch wird ihre Verwendung auf eine bestimmte Basizität beschränkt.
  • Dieser Übelstand wird nun dadurch behoben, daß man Chromsalz und synthetischen Gerbstoff nicht gleichzeitig, sondern nacheinander auf die Blöße einwirken läßt. Man ist dann in der Basizität des Chromsalzes ebensowenig beschränkt wie bei der reinen Chromgerbung.
  • Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß Blößen, die man mit neutralen oder basisch gehaltenen Chrom-, Aluminium- oder Eisensalzen nach Art eines Pickels vorbehandelt hat, nach dieser Vorbehandlung neutral eingestellte synthetische Gerbstoffe rasch und leicht aufnehmen und von diesen in Leder übergeführt werden.
  • Die Vorteile einer solchen Arbeitsweise sind in die Augen springend. Man hat es ganz in der Hand, den Chrom-, Aluminium- oder Eisengehalt des Leders, das man erzeugen will, zu regeln, also z. B. ein Leder mit wenig oder mit mehr Chromoxydgehalt herzustellen, je nach der Sorte und den Eigenschaften, die das Leder haben soll. Ferner kann man dem Chromsalz eine bestimmte Basizität erteilen oder man kann es neutral anwenden, wodurch wiederum die Aufnahme des synthetischen Gerbstoffes und in zweiter Linie dadurch auch die Beschaffenheit des Leders beeinflußt und zweckmäßig gestaltet werden kann.
  • Ganz besondere Vorteile bietet aber die Anwendung der synthetischen Gerbstoffe in neutraler Form, weil dadurch schon von vornherein eine Schädigung der Lederfaser, .wie sie durch Säuren irgendwelcher Art so leicht eintreten kann, ausgeschlossen ist. Auf diese Weise ist es auch möglich, nicht nur solche synthetischen Gerbstoffe zu verwenden, welche leichtlösliche Metallsalze, sondern auch diejenigen, welche schwer- bzw. unlösliche Metallsalze bilden. Die genannten synthetischen Gerbstoffe können auch in Mischung mit Sulfitcelluloseablauge angewandt werden.
  • Die Arbeitsweise zur Lederherstellung ist eine sehr einfache und unterscheidet sich nicht von den bekannten und gewöhnlich angewandten Gerbmethoden. Es ist möglich, mit den Chrom-(Aluminium- oder Eisen-) Salzen anzugerben und in demselben Bade durch Zusatz der synthetischen Gerbstoffe weiter- und auszugerben, so daß also die gesamte Gerbung in einem Arbeitsgang ausgeführt werden kann.
  • Beispiele i. Vorbehandlung mit Chromalaun. Ausgerbung mit einem Kondensationsprodukt, erhalten aus Kresolsulfosäuren und Formaldehyd (vgl. Patentschrift 262 558), neutral eingestellt.
  • Das Blößengewicht beträgt 27o g ioo °/o Wasser (vom Blößengewicht) werden angewandt und darin 8 % (vom Blößengewicht) Chromalaun gelöst. Diese Lösung wird in das Gerbgeschirr gegeben und alsdann die Blöße hinzugefügt und das Gerbgeschirr in Drehung versetzt. Nach 2- bis 3 ständigem Laufen ist der Chromalaun von der Blöße ziemlich aufgenommen. Es werden nun io °/o (vom Blößengewicht) des oben genannten Kondensationsproduktes der Chromalaunbrühe zugefügt und i Stunde weiter laufen gelassen. Nach dieser Zeit werden nochmals io °/o des Kondensationsproduktes hinzugefügt und noch etwa 2 Stunden laufen gelassen.
  • Nachdem der Gerbstoff gut aufgenommen ist, wird das gegerbte Leder 1/2 Stunde lang in kaltem Wasser ausgewaschen und hierauf mit 404 eines Gemisches von sulfoniertem Tran und Mineralöl gefettet. Nachdem das Fett gut aufgenommen ist, wird das Leder getrocknet und später gestollt und zugerichtet.
  • 2. Vorbehandlung mit Kalialaun und Kochsalz. Ausgerbung mit einem Kondensationsprodukt, erhalten aus Kresolsulfosäuren und Formaldehyd, neutral eingestellt.
  • Die nachfolgenden Prozentangaben beziehen sich alle auf das Blößengewicht.
  • Zickelblöße, Gewicht q.5o g 8 °/o Kalialaun und 3°/a Kochsalz werden in ioo°/o Wasser gelöst, diese Lösung in das Gerbgeschirr eingebracht und die Blöße hinzugefügt. Das Gerbgeschirr wird nun in Drehung versetzt und etwa 2 Stunden laufen gelassen, nach welcher Zeit der Alaun gut aufgenommen ist. Es werden nun io°/o des oben genannten Kondensationsproduktes hinzugefügt und weiter laufen gelassen. Nach etwa 2 Stunden werden nochmals io °/o des Kondensationsproduktes hinzugefügt und bis zur vollständigen Aufnahme laufen gelassen. Nach weiteren 2 Stunden ist die Gerbung beendet; das Leder wird hierauf kurz gewaschen und nachher mit 3 % eines Fettgemisches gefettet, welches aus sulfoniertem Tran und Mineralöl besteht. Nachdem das Fett gut aufgenommen ist, wird das Leder getrocknet und später gestollt und zugerichtet.
  • 3. Vorbehandlung mit Eisenalaun. Ausgerbung mit einem Kondensationsprodukt, erhalten aus Naphthahnsulfosäure und Formaldehyd (vgl. Patentschrift 2g2 53i), neutral eingestellt.
  • Die nachfolgenden Prozentangaben beziehen sich alle auf das Blößengewicht.
  • Zickelblöße, Gewicht 35o g. io°/o Eisenalaun werden in ioo % Wasser gelöst, diese Lösung in das Gerbgeschirr eingebracht und die Blöße hinzugefügt. Das Gerbgeschirr wird in Drehung versetzt und etwa 2 Stunden laufen gelassen, nach welcher Zeit der Alaun gut aufgenommen ist. Es werden nun 350/, des oben genannten Kondensationsproduktes der Eisenalaunlösung hinzugefügt und 2 Stunden lang laufen gelassen. Nach dieser Zeit werden nochmals 35 °/o des Kondensationsproduktes zugebessert und bis zum Abend weiter laufen gelassen. Über Nacht bleibt die Blöße in der Brühe liegen und wird am nächsten Tage nochmals in der Brühe bewegt. Nach i Stunde Laufen werden zum Schluß noch 5 % Eisenalaun in Wasser gelöst hinzugesetzt und bis gegen Mittag laufen gelassen.
  • Nachdem die Gerbung beendet ist, wird das gegerbte Leder dreimal j e io Minuten lang ausgewaschen und alsdann mit 8 °/o eines Fettgemisches, bestehend aus sulfoniertem Tran und Mineralöl, gefettet. Nachdem das Fett gut aufgenommen ist, wird das Leder getrocknet und später gestollt und zugerichtet.
  • q.. Vorbehandlung mit Chromalaun und Kalialaun. Ausgerbung mit einem Kondensationsprodukt, erhalten aus Kresolsulfosäuren und Formaldehyd, neutral eingestellt. Die nachfolgenden Prozentangaben beziehen sich alle auf das Blößengewicht.
  • Zickelblöße, Gewicht 420 g. zo °/o Chromalaun, 3°/o Kalialaun werden in 7o 0/, Wasser gelöst, diese Lösung in das Gerbgeschirr eingebracht und die Blöße hinzugefügt. Das Gerbgeschirr wird nun in Drehung versetzt und 1/2 Stunde lang laufen gelassen. Nach dieser Zeit werden 5 °/o Natriumthiosulfat hinzugefügt und 1/, Stunde lang weiter laufen gelassen. Hierauf werden zo °/o des Kondensationsproduktes der Lösung beigegeben und nach einer weiteren 1/4 Stunde wiederum 20/, Natriumthiosulfat hinzugesetzt. Man läßt wieder % Stunde laufen und bessert alsdann nochmals 5 °/o des Kondensationsproduktes zu. Das Fell läuft bis zum Abend in der Gerbbrühe, wird dann herausgenommen und über Nacht auf dem Block gelagert.
  • Am nächsten Tage wird es zweimal je 1/4 Stunde lang ausgewaschen und hierauf mit einem Gemisch aus 211/, Carbidöl und 2°/0 Eigelb gefettet. Das Carbidöl ist in der Hauptsache ein Gemisch aus sulfoniertem Tran und Mineralöl. Nachdem das Fett gut aufgenommen ist, wird das Leder getrocknet und später gestollt und zugerichtet.
  • 5. Vorbehandlung mit Chromalaun. Ausgerbung mit einem Kondensationsprodukt, erhalten aus Kresolsulfosäuren und Formaldehyd, neutral eingestellt, sowie mit Sulfitcelluloseablauge von 2o° B6. Die nachfolgenden Prozentangaben beziehen sich alle auf das Blößengewicht.
  • Zickelblöße, Gewicht 300 g. Die Vorbehandlung mit Chromalaun geschieht genau wie im Beispiel z angegeben. Nach etwa 3 Stunden Vorbehandlungwerden zo°/o des oben genannten Kondensationsproduktes der Chromalaunbrühe zugefügt und x Stunde weiter laufen gelassen. Nach dieser Zeit werden :2o0/, Sulfitcelluloseablauge von 2o° B6 der Gerblösung hinzugefügt und noch etwa 2 Stunden laufen gelassen.
  • Nachdem das Gemisch der Gerbstoffe gut aufgenommen ist, wird das gegerbte Leder 1/2 Stunde lang in kaltem Wasser ausgewaschen und hierauf mit 40/, eines Gemisches von sulfoniertem Tran und Mineralöl gefettet. Nachdem das Fett gut aufgenommen ist, wird das Leder getrocknet und später gestollt und zugerichtet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gerben tierischer Häute, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hautblößen mit mineralsauren, neutralen oder basischen Chrom-, Aluminium- oder Eisensalzen vorbehandelt und alsdann im gleichen Bade oder auch in frischen Lösungen mit neutral eingestellten synthetischen Gerbstoffen, deren Löslichkeit in Wasser auf der Anwesenheit von Sulfogruppen im Molekül beruht, gegebenenfalls unter Zusatz von Sulfitcelluloseablauge, weiter- und ausgerbt.
DEC36914D 1925-07-07 1925-07-07 Verfahren zum Gerben tierischer Haeute Expired DE514874C (de)

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DEC36914D DE514874C (de) 1925-07-07 1925-07-07 Verfahren zum Gerben tierischer Haeute

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DE514874C true DE514874C (de) 1930-12-19

Family

ID=7022542

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DE (1) DE514874C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1273120B (de) * 1957-09-12 1968-07-18 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Leder

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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