DE638088C - Verfahren zur Herstellung von Leder mit einem hohen Schwefelgehalt - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Leder mit einem hohen Schwefelgehalt

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DE638088C
DE638088C DER90649D DER0090649D DE638088C DE 638088 C DE638088 C DE 638088C DE R90649 D DER90649 D DE R90649D DE R0090649 D DER0090649 D DE R0090649D DE 638088 C DE638088 C DE 638088C
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leather
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Leder mit einem hohen Schwefelgehalt Es ist bereits vorgeschlagen worden, Schwefel mit Hilfe von Thiosulfat in Chromleder einzulagern. Die Erfolge sind aber nicht b.efriedigend. Bei der Zweibadchromgerbung mit Thiosulfat und Bichromatenthält das entstehende Chromleder nur etwa o,5o/a Schwefel.
  • Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Eisenleder mit Schwefel zu füllen (vgl. die Patentschriften 338 477, 342 o96und 349 335). Bei diesen bekannten Verfahren werden Blößen mit basischem Eisenchlorid gegerbt mit der Maßgabe, daß vorher, gleichzeitig oder nachher mit Aldehyd, vorzugsweise Formaldehyd behandelt wird und durch Nachbehandlung mit Sulfiden oder Polysulfiden Schwefel eingelagert wird. Nach einer Ausführungsform dieser bekannten Verfahren (vgl. die Patentschrift 338 477) wird derart verfahren, daß Blößen mit Formaldehyd gleichzeitig oder anschließend mit basischen Eisensalzen und schließlich mit einer Polysulfidlösung behandelt werden, worauf noch ein Oxydationsprozeß zwecks Überführung der schwarzen Farbe in Rostrot angeschlossen werden soll.
  • Eine Überführung der vorstehend aufgeführten Verfahren in die Praxis ist nicht gelungen. Die Erzeugnisse besaßen u. a. den Nachteil, daß die Leder einen zu spröden Narben aufwiesen. Ein weiterer übelstand bestand darin, daß die Beseitigung der unerwünschten Schwarzfärbung des Leders durch Oxydation Schwierigkeiten bereitet, da die Durchoxydation des schwarzgefärbten Leders nur langsam vor sich geht.
  • Nach vorliegender Erfindung gelingt die Herstellung von Ledern mit einem hohen Schwefelgehalt unter Verwendung von Polysulfiden in einfachster Weise und unter Erzielung einwandfreier Erzeugnisse dadurch, daß man mit alkalischen Formaldehydlösungen vorgegerbfies Leder mit einer Polysulfidlösung behandelt, dann eine Behandlung mit zur Sulfidbildung befähigten Metallsalzlösungen, wie Lösungen von Ferro-, Ferri- oder Zinksalzen vornimmt und die Leder gegebenenfalls noch einer bekannten oxydierenden Nachbehandlung !unterwirft; Leder, welche mineralische Gerbstoffe, wie z. B. mehr oder weniger basisches Eisenchlorid, enthalten, lassen sich nicht alkalisch stellen, ohne in ihrer Qualität beeinträchtigt zu werden. Wenn anderseits die Leder vor der Zugabe der Polysulfidlösung nicht vollständig neutralisiert oder schwach alkalisch gestellt sind, so tritt eine lästige Schwefelwasserstoffbildung auf. Durch vorliegende Erfindung werden diese Schwierigkeiten behoben.
  • Durch Anwendung von Polysulfiden ist ma.n in der Lage, große Mengen von nutzbarem Schwefel einzulagern. Man kann infolgedessen starke Füllungen auf verhältnismäßig billigem Wege erzielen. Überraschenderweise verschwindet die bei Zugabe von Eisensalzlösungen zu dem mit Formaldehyd und Polysulfid behandelten Leder auftretende Schwarzfärbung bereits nach kurzer Zeit wieder.
  • In Ausübung der Erfindung wird z. B. derr:, art verfahren, daß das formaldehydgare un: alkalisch gestellte Leder mit Piolysulfidlösung@;; imprägniert und alsdann mit zur Sulfidbildung befähigten Salzen, wie Ferrisalzen, . Ferrosalzen, Zinksalzen usw., behandelt wird. Für das Verfahren geeignete Salze sind z. B. Eisensulfat, Eisensulfatchlorid, Zinksulfat usw. Man kann z. B. derart verfahren, daß man in alkalischer Lösung forinaldehydgargemachte Blößen mit Polysulfidlösung imprägniert und alsdann mit Ferxisalzen behandelt, wodurch Schwefel und Ferrosalz in. das Leder eingelagert werden. Die Ferrosalze können alsdann mit Hilfe von Oxydationsmitteln, wie Nitriten, Hyp.ochloriten, Bichromaten, Wasserstoffsuperoxyd usw., in saurer Lösung oxydiert werden, wobei eine Überoxydation zweckmäßig zu vermeiden ist. Gegebenenfalls kann unter Zusatz von weiteren Mengen von Ferrisalzen, von Aluminium- oder Chromsalzen, auch von synthetitschen Gerbstoffen, nach üblichen Methoden ausgegerbt werden.
  • Zwecks Erzeugung von weißem Leder kann man z. B. so vorgehen, daß man formaldehyd gares und alkalisch gestelltes Leder mit Polysulfidlösung imprägniert und alsdann mit einer Lösung aus Zinksulfat behandelt. Hierbei wird Zinksulfid und Schwefel eingelagert. Das Zinksulfid kann mit Hilfe von Oxydationsmitteln, z. B. Wasserstoffperoxyd, in Schwefel und Zinkoxyd übergeführt werden. Das Leder kann alsdann gegebenenfalls noch mit Aluminiumsalz o. dgl. ausgegerbt werden.
  • Man kann aber auch auf die Oxydation verzichten und das Leder nach der .Behandlung mit der Zinksulfatlösung i Tag lagern, auswaschen, fetten, trocknen und zurichten.
  • Durch Anwendung von überschüssigem Zinksulfat kann man das Leder schwach sauer stellen und ein mit Schwefel gefülltes saures Formaldehydleder erhalten.
  • Zur Oxydation kommen etwa io- bis 30 %ige, vorzugsweise aber 15- bis 20 % ige Piolysulfidlösungen in Betracht. Zweckmäßig wird man in der Praxis so verfahren, daß man eine Polysulfidlösung von einer solchen Konzentration anwendet, daß man nicht zu viel Flüssigkeit braucht, um die vorgesehene Menge Schwefel zur Einwirkung zu bringen und daß annähernd die ganze Flüssigkeitsmenge aufgenommen wird. Beispiele i. Neutrale Kalbsblößen werden einer üblichen sauren Formaldehydgerbung unterworfen und anschließend mit einer Bicarbonatlösung rund einer Ammoniaklösung gewalkt. Die aldehydgaren alkalischen Leder werden in feuchtem Zustande mit io % einer Polysulfidlösung von 2o % Schwefelgehalt be-:'";i,äiAelt. Nachdem die Leder durch etwa .vi`-lündiges Bewegen mit dieser Flüssigkeit -imprägniert sind, werden 15 % Eisen->:svlfä.tchlorid, gelöst' in 30 % Wasser, zugesetzt. Nachdem das Eisensalz durchgedrungen ist, gibt man 47 % Natriumnitrit in 5 % Wasser gelöst zu. Mit dieser Lösung wird so lange gewalkt, bis alles Eisen oxydiert ist, d. h. bis das Leder im Schnitt mit Ferricyankalium keine Blaufärbung mehr ergibt. Hierauf wird das Leder i Tag gelagert, ausgewaschen, gefettet, getrocknet und wie üblich zugerichtet.
  • 2. Aldehydgares Leder wird, wie in Beispiel i beschrieben, mit Polysulfidlösung etwa i Stunde lang gewalkt. Hierauf werden 8 % Eisensulfatchlorid, in 30 % Wasser gelöst, zugegeben. Sobald das Eisensalz durchgedrungen ist, werden 9 % Eau, de javelle (25° B6 mit etwa io % aktivem Chlor) zugefügt; hierauf wird gewalkt, bis der Eisengerbstoff oxydiert ist. Alsdann werden 7 % Chromalaun gelöst und 4/12 basisch eingestellt zugegeben. Es wird bis zur gleichmäßigen Durchgerbung gewalkt, dann i Tag gelagert, ausgewaschen, gefettet und getrocknet.
  • 3. Die Blößen werden, wie in Beispiel i beschrieben, vorbehandelt. Nach dem Zusatz der Polysulfidlösung und etwa istündigem Walken gibt man 4% Zinksulfat (Zn S O4 . 7 H2 O ), gelöst in 30 % Wasser, zu, bewegtetwa 30 Minuten, setzt dann 1,5 % Wasserstoffsuperoxyd (30%ig) zu und bewegt nochmals i Stunde. Hierauf wird in frischer Brühe mit 5o % Wasser und 8 % Alaun nachgegerbt; das Leder kann urausgewaschen aufgetrocknet werden.
  • 4. Die Blöße wird, wie in Beispiel i beschrieben, behandelt. Nach Zusatz der Polysulfidlösung und i ständigem Walken gibt man 6 % Zinksulfat (Zn S04. 7 H20), gelöst in 45 % Wasser, zu. Nach mehrstündigem Walken wird das Leder i Tag gelagert, ausgewaschen, gefettet, getrocknet und zugerichtet.
  • 5. Es wird, wie in Beispiel i beschrieben, gearbeitet. Nach Zusatz der Polysulfidlösung und i ständigem Walken werden 4 % Zinksulfat (ZnS O4. 7 H20), gelöst in 300/0 Wasser, zugegeben. Hierauf wird eine weitere Stunde gewalkt, dann i Tag gelagert, ausgewaschen, gefettet, getrocknet und zugerichtet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Ledern mit einem hohen Schwefelgehalt unter Verwendung von Polysulfidlösungen, dadurch gekennzeichnet, daB man mit alkalischen Formaldehydlösungen vorgegerbtes Leder mit einer Polysulfidlösung behandelt, dann einer Behandlung mit zur Sulfidbildung befähigten Metallsalzlösungen, wie Lösungen von Ferro-, Ferri- und Zinksalz,und gegebenenfalls noch einer bekannten oxydierenden Nachbehandlung unterwirft.
DER90649D 1934-05-18 1934-05-18 Verfahren zur Herstellung von Leder mit einem hohen Schwefelgehalt Expired DE638088C (de)

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