DE672747C - Verfahren zum Gerben von Haeuten und Fellen - Google Patents
Verfahren zum Gerben von Haeuten und FellenInfo
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- DE672747C DE672747C DEC52111A DEC0052111A DE672747C DE 672747 C DE672747 C DE 672747C DE C52111 A DEC52111 A DE C52111A DE C0052111 A DEC0052111 A DE C0052111A DE 672747 C DE672747 C DE 672747C
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Description
- Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen In dem Hauptpatent 671 71:2 wurde ein Verfahren beschrieben, welches die Verwendung von polymeren Metaphosphorsäuren oder ihren wasserlöslichen Salzen mit ein-oder mehrwertigen Metallen, Ammoniak oder organischen Basen als alleinige Gerbmittel, in Gerbstoffgemischen oder zum Angerben bzw. Nachgerben bei der Herstellung von Leder und Pelzwerk betrifft.
- Es wurde nun gefunden, daß man die Gerbung mit polymeren Metaphosphorsäuren oder den wasserlöslichen Salzen dieser Säuren mit ein- oder mehrwertigen Metallen, Ammoniak oder organischen Basen vorteilhaft mit einer Kieselsäuregerbung derart kombinieren kann, daß man neben den erwähnten Metaphosphorsäuren oder ihren Salzen wasserlösliche Silicate, wie z. B. Natron- oder Kaliwasserglas, zur Anwendung bringt. Als besonderer und keineswegs zu erwartender technischer Effekt ist die Tatsache festzustellen, daß selbst die meist etwas sauer reagierenden Metaphosphate sich in wäßriger Lösung mit Alkalisilicaten in beachtlicher Menge mischen lassen, ohne daß Kieselsäure ausflockt. Man kann sogar derartige Lösungen weiterhin ansäuern lind Gerblösungen mit einem pl, von 2,5 und darunter, d. h. also mit erheblichem Gehalt an freier Metaphosphorsäure, herstellen, ohne daß die Kieselsäure ausfällt. Diese wird vielmehr in eine für den Gerbprozeß äußerst geeignete Form übergeführt und liefert so kombiniert gegerbte Leder von guter Fülle und Festigkeit. Die Gerbungen sind nicht auswaschbar.
- Beispiel i Gebeizte und gepickelte Schafblöße wurde, bezogen auf das Blößengewicht, mit ioll t' t' io Natriumhexametaphosphat und 5 11, Natronwasserglas von 40 c' B# in i So% Flotte während i?- Stunden angegerbt, wobei die Brühe allmählich von Pii # 4,5 auf :2,5 gestellt wurde. Dann wurde wieder auf p], = 3,6 gestellt, kurz durch Wasser gezogen und innerhalb von 111, Tagen mit 30'/" Quebrachoextrakt ausgegerbt. Nach der Gerbung wurde gespült und mit 211, eines sulfonierten Öles gefettet. Beispiel 2 Entkälkte und gebeiz-te Zickelblöße wurde mit ioj, Natriumoktometaphosphat, 304 Kochsalz und 7,5'1" Natronwasserglas von 40' B6, unter Anwendung von i5o/, Flotte während 6 Stunden ausgegerbt, wobei die Gerbbrühe allmählich auf Pa=2,5 gestellt wurde. Dann wurde nochmals mit einer Gerbbrühe von gleicher Zusammensetzung bei pH = 2,5 gegerbt und anschließend mit 2, 1 lio Chromoxyd und 3 % Kochsalz in Form einer redu7iert#n "/1, basischen Brühen chromiert. Nach i tägigem Ablagern auf dem Bock wurde gespült, mit 2, % Borax neutralisiert, gefärbt und mit 0,70/a Eigelb gefettet. Es entsteht ein Leder mit Chevreaucharakter. Beispiel 3 Gebeizte und schwach gepickelte Kalbblöße wurde, bezogen auf das Blößengewicht, mit io % Natriumhexametaphosphat, 3,8 0/, Eisenammoniakalaun, 3 %Kochsalz und 5 11/0 Natronwasserglas pulv., welche zuvor getrennt gelöst und dann in Form ihrer wäßrigen Lösungen vereinigt worden sind, derart ausgegerbt, daß die Gerbbrühe i2o0/, betrug. Der p11-Wert wurde während der i2stündigen Gerbdauer auf 2"5 gehalten, dann wurde mit 10 1/,iger Sodalösung allmählich auf Pii = 4,5 gestellt und ohne Brühenwechsel bei 4o' mit :20/, eines salzbeständigen Olsulfonates und 201, Eigelb gefettet. Es entsteht ein weißes Kalbleder, welches als Oberleder geeignet ist. Beispiel 4 Entkälkte und gebeizte Kalbblöße wurde mit io0/"Natriunihexametaphosphat iniool/0 Flotte, berechnet auf das Blößengewicht, angegerbt, wobei die Flottenreaktion allmählich auf P.H=2,0 gestellt wurde. Dann wurden 501, Natronwasserglas pulv. gelöst auf 50% Flotte während 3 Stunden in 6 Anteilen langsam zugesetzt, wobei durch gleichzeitigen Säurezusatz die Flottenreaktion immer auf PII = 2,5 und gegen Schluß der Gerbung auf PH # 3,5 gehalten wurde. Nach kurzem Spülen wurde das vorgegerbte Leder mit 5001" eines synthetischen Weißgerbstoffes (Benzidinabkömmling) nachgegerbt, gespült ,und mit 40/, eines sulfonierten Öles gefettet. ,Es entsteht ein sehr volles weißes Leder für ]Portefenillezwecke. Beispiel 5 Gebeizte Zickelblöße wird in einer Gare, welche aus 8 0/, Eigelb, i o 0/0 Mehl, 3 "/, Kochsalz, 7,5'1, Natriumhexametaphosphat und 7,5% Natronwasserglas von 400B6 sowie 4o'/, Wasser besteht, ausgegerbt, getrocknet und gestollt. Nach einigem Ablagern wird das glac#gare Leder broschiert, mit 1,59, Chromoxyd in 4/ " basischer Brühe nachchromiert, gefärbt-und mit 30/, Ölsulfonat und :2'], Eigelb gefettet, gespült, getrocknet und wieder gestollt. Es ist ein waschbares Handschuhleder von guter Fülle entstanden.
- Man kann auch die Blößen erst mit den wasserlöslichen Silicaten und anschließend mit den Metaphosphaten behandeln, wobei dann der Übergang zu saureren Brühen vorteilhaft erst allmählich im Laufe des Gerbprozesses erfolgt. Auch gerbt man mitunter erst mit Metaphosphaten. an, um dann die Kieselsäuregerbung anzuschließen.
- Genau wie in dem Hauptpatent 671 712 beschrieben, ist das Gerbverfahren mannigfacher Abwandlungen fähig. Man kann auch silicathaltige Gerblösungen in der Art einei: Glac#gare verwenden. Man kann aber auch Kombinationsgerhungen mit mineralischen Gerbstoffen, pflanzlichen Gerbstoffen, Formaldehyd, künstlichen Gerbstoffen usw. durch-, führen, wobei die Metaphospliatkieselsäuregerbung sowohl zum Ang e rben als auch-zum Nachgerben dienen kann.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Ausführungsform des Verfahrens zum Gerben von Häuten und Fellen nach dem Hauptpatent 671 71:2, dadurch gekennzeichnet, daß als gerbende Stoffe die polymeren Metaphosphorsäuren oder ihre wasserlöslichen Salze mit ein- oder mehrwertigen Metallen, Ammoniak oder organischen Basen sowie wasserlösliche Silicate getrennt oder im Gemisch oder auch in Kombination mit anderen Gerbmitteln zur Anwendung gelangen.
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