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Kombinationsgerbung Es wurde gefunden, daß man äußerst wertvolle Kombinationsgerbungen
erhalten kann, wenn man unter teilweisem Ersatz der bekannten Gerbmittel auf Blößenmaterial
aller Art die bekannten Gerbmittel und wäßrige Lösungen von Hexamethylentetramin
oder solchen Stoffen, welche vorzugsweise Hexamethylentetramin liefern, wie z. B.
wäßrige Lösungen, die Kaliumcyanid oder Natriumcyanid oder Ammoniak und Formaldehyd
enthalten, in getrennten Arbeitsgängen einwirken läßt. Nach einem bekannten Verfahren
wird Hexainethylentetramin in - bestimmten (geringen) Mengen zur Pufferung' und
Verolung von Chrombrühen bei reiner Chromgerbung im Einbadverfahren mitverwendet.
Weiterhin ist ein Verfahren bekannt, bei dem zur Fixierung von im überschuß angewandten
vegetabilischen Gerbstoffen mit Hexamethylentetramin eine Nachbehandlung und damit
,eine Fixierung des im überschuß angewandten vegetabilischen Gerbstoffes erreicht
werden soll. Demgegenüber wurde bei dem vorliegenden Verfahren festgestellt, daß
dem Hexamethylentetramin allein bereits gerbende Eigenschaften zukommen. Es eignet
sich daher für Kombinationsgerbungen mit allen pflanzlichen, künstlichen oder mineralischen
Gerbstoffen. -So erhält man beispielsweise mit Sumachextrakt ausgezeichnet
hellfarbige und lichtechte Ausgerbungen. Auch mit mineralischen Gerbstoffen, wie
Alaun, Chromalaun, Magnesiumsalzen, Eisensalzen usw., sowie mit synthetischen Gerbstoffen,
welche beispielsweise aus Kondensationsprodukten höhermolekularer einfacher oder
substituierter aromatischer oder hydroaromatischer Sulfonsäuren mit kernbindenden
Mitteln,- wie Aldehyden, Ketonen, Alkyl- oder Arylhaloiden, bestehen (vgl. G r a
m m, Die Gerbstoffe und Gerbmittel 1925, S. 3 i i ff.), sind in Verbindung mit H.examethylentetramin
sehr wertvolle Gerbeffekte zu erzielen. Die Reihenfolge der Behandlungen kann von
Fall zu Fall und je nach Anspruch variiert werden, z. B. kann die vegetabilische,
mineralische oder synthetische Gerbung zuerst durchgeführt werden, worauf sich eine
Nachgerbung mit Hexamethylentetramin anschließt, oder aber es wird mit H.examethylentetramin
oder solches enthaltenden Stoffen vorgegerbt, worauf dann die andere Gerbung zwecks
Fertigstellung des Leders durchgeführt wird. Auch mit der Sämischgerbung kann die
Hexamethylentetramingerbung vorteilhaft kombiniert werden.
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Wesentlich ist es, daß die Kombinationsgerbungen in getrennten Arbeitsgängen
durchgeführt werden, da das Hexamethylentetramin, mit den üblichen Gerbmitteln zusammen
angewandt, nicht die gewünschten Gerbeffekte hinsichtlich schneller Vorgerbung,
vorteilhaftem Narbenbild mit vollem Griff, gibt. So treten mit vegetabilischen
und künstlichen Gerbstoffen unerwünschte Erhöhungen der Wasserstaffionenkonzentration
auf, während in Chrombrühen, wie bereits bekannt ist, das Hexamethylentetramin als
neutralisierende und puffernde Substanz wirkt, ohne jedoch in gewünschter Weise
vom Leder adsorbiert
zu werden. Mit den Pettgerbmitteln der Sämischgerbung
wiederum -ist Hexamethylentetramin nicht mischbar.. Führt man dar gegen die Einzelteile
der Kombinationsgr# bung unter sich getrennt durch, wobei nach Beendigung des einen
Gerbprozesses nicht" unter allen Umständen eine Brühenerneuerung stattzufinden braucht,
so erhält. man' ausgezeichnete Gerbeffekte. Als besonders wertvoll sind das schöne
Narbenbild und der gute Griff der nach dem vorliegenden Ver-' fahren erhältlichen
Gerbungen anzusprechen. Ferner ist die schnelle Vorgerbung, die besonders bei nachfolgender
vegetabilischer Gerbung durch Vorbehandlung mit Hexamethylentetramin zu erzielen
ist, technisch wertvoll. Erwähnenswert ist schließlich die helle Farbe der Gerbungen,
welche gestattet, weiße oder außerordentlich hellgefärbte Leder zu gewinnen.
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In den nachfolgenden Beispielen sind die Unterschiede der nach der
vorliegenden Erfindung durchgeführten Kombinationsgerbungen und den bisher üblichen
Gerbungen zum Vergleich nebeneinander gestellt. Es ist daraus ersichtlich, daß durch
die Verwendung von Hexamethylentetramin eine erhebliche Reduzierung der sonst allein
verwendeten Gerbstoffmenge stattfindet, was ja. auch dem Sinn einer Kombinations.gerbung
entspricht. . Beispiel ia iookg gepickelte Schafblößen wurden mit 30/6 Kochsalz
und i 5 % Chromalaun 4/12 basisch unter allmählichem Zusatz von Soda bis zu einer
Basizität von 5/12 gegerbt. Beispiel ib ,Lzk#zookg gepickelte Schafblößen wurden
mit 4 .,, f,gjoI,ochsalz und 6% Hexamethylentetramin ,." ,'ter: allmählicher Neutralisation
mit 2% Biönat angegerbt, danach wurde mit 'i @`Vis 2% Oxalsäure die Brühe wieder
schwach sauer eingestellt. Mit 90/6 Chromalaun wurde in üblicher Weise fertiggegerbt.
Beispiel 2a iookg nicht gepickelte Schafblößen wurden mit 3o% Quebrachoextrakt (42%ig)
unter Zusatz von i % Türkischrotöl (5o%ig) gegerbt und mit o, 5 % Oxalsäure zum
Nachbleichen behandelt.
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Beispiel 2b i oo kg nicht gepickelte Schafblößen wurden mit r7% Quebrachoextrakt
(42%ig) unter Zusatz von i % Türkischrotöl (5 o %ig ) gegerbt. Die Brühe wurde abgelassen
und das Leder finit 6% Hexamethylentetramin nachgegerbt. Zum Bleichen wurde, wie
unter 2a, mit Oxalsäure nachbehandelt.