DE601912C - Verfahren zur Herstellung von mineralgaren Ledern mit eisenhaltigen Gerbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von mineralgaren Ledern mit eisenhaltigen Gerbstoffen

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DE601912C
DE601912C DEB156825D DEB0156825D DE601912C DE 601912 C DE601912 C DE 601912C DE B156825 D DEB156825 D DE B156825D DE B0156825 D DEB0156825 D DE B0156825D DE 601912 C DE601912 C DE 601912C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von mineralgaren Ledern mit eisenhaltigen Gerbstoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Leder unter Verwendung der nach den Patenten 529 419 und 532 327 durch Behandeln von Eiweißstoffen in Gegenwart von Eisensalzen mit Säuren und oxydierend wirkenden Stoffen bzw. mit oxydierenden Säuren hergestellten eisenhaltigen Gerbmittel. Wie in diesen Patentschriften angegeben, zeichnet sich das mit diesen Eiseneiweißgerbstoffen ausgegerbte Leder durch gute Narbenbildung und gute Fülle aus und unterscheidet sich dadurch insbesondere auch vorteilhaft von gewöhnlichem Eisenleder. In der Patentschrift 529 419 ist auch schon angegeben, daß man die dort beschriebenen eisenhaltigen Gerbmittel auch kombiniert mit anderen Gerb- oder Füllmitteln zur Anwendung bringen könne; nähere Angaben über die Art und Durchführung einer solchen kombinierten Gerbung fehlen dort aber.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß besondere und überraschendeWirkungen erzielt werden können, wenn man die mit Eiseneiweißgerbstoffen der in den genannten Patentschriften angegebenen Art vorbehandelten Leder -einer Nachgerbung mit einem andern mineralischen Gerbstoff, wie Chrom-, Aluminium- o. dgl. Gerbstoff, unterwirft. Dadurch wird unter Erhaltung eines sehr guten Nä,rbens eine für mineralgare Leder aller Art ganz ungewöhnlich gute Fülle und ein ausgezeichneter Stand des Leders erreicht. Überraschenderweise fallen auch trotz dieser hohen Fülle die sog. Mastfalten sehr günstig aus, und auch die abfälligen Teile der Haut bieten bei diesem Leder ein besonders günstiges Bild; wie es mit den bisher bekannten Kombinationsgerbungen nicht erzielt werden konnte. Die besonderen Vorzüge des so erhaltenen Leders ermöglichen, es sowohl für Oberleder als auch für Sohlenleder und andere Lederarten zu verwenden. Das Leder zeichnet sich durch eine helle, gleichmäßige Farbe aus und eignet sich deswegen auch vorzüglich für Farbleder.
  • Die Möglichkeit, das mit dem Eisengerbstoff gegerbte Leder nachträglich noch mit reichlichen Mengen anderer mineralischer Gerbstoffe zu gerben. und zu füllen, wird erst dadurch gegeben, daß als Eisengerbstoff einer der nach den Patenten 529 419 bzw. 532 327 erhaltenen Eisengerbstoffe benutzt wird, der Eiweißstoffe bzw. Eiweißabbauprodukte in komplexer Bindung enthält. Die Mehraufnahme an Gerbstoff durch die Nachgerbung erklärt sich möglicherweise dadurch, daß das Chrom o. dgl. noch an die mit dem Eisengerbstoff in das Leder eingebrachten Eiweißstoffe gebunden werden kann. Wie schon hieraus- ohne, weiteres verständlich und wie durch Vergleichsversuche festgestellt läßt sich dieses günstige Ergebnis nur erzielen, wenn die Behandlung mit den Chrom- oder sonstigen Mineralgerbstoffen derjenigen mit den Eiseneiweißgerbstoffen folgt, nicht aber wenn man-beide Arten Gerbstoffe gleichzeitig verwendet- oder etwa gar die Häute zunächst mit Chromsalzen o. dgl. und dann erst mit dem eiweißhaltigen Eisengerbstoff behandelt. Die Qualität des bei derartiger Behandlungsweise erhaltenen Leders ist, wie die Versuche ergeben haben, gegenüber derjenigen des nach dem vorliegenden Verfahren durch Nachgerbung mit Chromverbindungen erhaltenen Leders bedeutend unterlegen und entspricht etwa nur der von mit den eiweißhaltigen Eisengerbstoffen gemäß den Patentschriften 529 419 und 532 327 allein gegerbtem Leder. Es war hiernach in keiner Weise vorauszusehen, daß gerade die Nachbehandlung des mit den eiweißhaltigen Eisengerbstoffen vorbehandelten Leders mit Chrom-oder anderen Mineralgerbstoffen besondere Wirkungen haben würde.
  • Zwar hat man auch schon vorgeschlagen, bei Behandlung von Häuten und Fellen mit Komplexverbindungen von Eisen mit gewissen organischen Säuren eine Nachgerbung mit anderen Gerbstoffen vorzunehmen. Aber abgesehen davon, daß dabei von der Benutzung von Chromgerbstoffen für die Nachbehandlung nicht ausdrücklich die Rede war, ist dort die Nachbehandlung der Vorbehandlung und der gleichzeitigen Behandlung der Häute und Felle mit den beiden Arten von Gerbmitteln vollkommen gleichgesetzt worden. Es war hiernach also nicht anzunehmen, daß in jenem Falle die Nachgerbung der mit Eisenverbindungen vorgegerbten Materialien unter gewissen Umständen besondere Wirkungen- zu zeitigen vermag, und man konnte daher auch diesen Vorveröffentlichungen nicht die Lehre entnehmen, gerade beim Arbeiten mit den eiweißhaltigen Eisengerbstoffen, die in den Patentschriften 529 419 und 532 327 angegeben sind, die kombinierte Gerbung unter Mitverwendung von Chromsalzen oder anderen Mineralgerbstoffen in der Weise vorzunehmen, daß dieselben als Nachgerbrnittel zur Anwendung gelangen müssen, und daß bei Innehaltung gerade dieser Reihenfolge sich in diesem besonderen Falle unerwartete Wirkungen erzielen lassen. Dieses "Verfahren war durch, jene Vorveröffentlichungen aber um so weniger nahegelegt, als darin von der Benutzung eiweißhaltiger Eisengerbstoffe keine Rede war.
  • Vergleichsversuche, bei denen einerseits eine Vorgerbung mit Komplexverbindungen von Eisen mit organischen Säuren, die mehr als ein Kohlenstoffatom enthalten, und eine Nachgerbung mit Chromgerbstoffen, andererseits aber eine Vorgerbung mit den eiweißhaltigen Eisengerbstoffen der Patentschriften 529 419 und 532 327 und eine Nachgerbung mit dem gleichen Chromgerbstoff unter im übrigen gleichen Verhältnissen vorgenommen wurde, führte im übrigen zu dem Ergebnis, .daß das nach letzterem Verfahren behandelte Leder dem nach dem ersteren behandelten weit überlegen war. Diese Überlegenheit gab sich äußerlich kund durch größere Fülle des Leders und einen sehr guten Griff und konnte ferner noch dadurch besonders festgestellt werden, daß der Gesamtgehalt des aufgenommenen Gerbstoffes bei Anwendung des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung bedeutend höher war als bei Anwendung des bekannten Verfahrens. Ganz besonders groß war dieser Unterschied der aufgenommenen Menge von Mineral-. Stoffen bei den Seitenstücken der Felle. Dies zeigt, daß durch das neue Verfahren gerade die Seitenstücke einen besonders guten Stand und eine Fülle erhalten können, die nach keinem der bisher bekannten einfachen oder kombinierten Verfahren zu erreichen war.
  • Ausführungsbeispiele 1. 500 kg wie üblich vorbereiteter Blöße werden mit einer im Patent 529 419 unter Beispiel 1 bis 8 'angeführten Brühe, die 1,50/, Fe203 in 8o°/, Flotte, bezogen auf das Blößengewicht, enthält, bei PH = 2,1 angegerbt. Der pH-Wert dieser Angerbbrühewird durch Behandlung der Brühe mit io°/oiger Sodalösung eingestellt. Nachdem die Blöße durchgebissen ist, wird mit einer- gleichartigen Brühe, die jedoch konzentrierter ist und 1,50/, Fe, 0, in etwa 5o°/, Flotte von pH = 2,o enthält, zugebessert und durch allmähliche Zugabe von IoD/oiger Sodalösung die Gesamtflotte auf pH =4,o gebracht. Bei Erreichung dieses pH-Wertes ist das Leder durchgegerbt. Nach zweitägigem Lagern wird das Eisenleder durch Waschen von dem überschüssigen Eisengerbstoff befreit, neutralisiert und darauf entweder unmittelbar oder nach vorherigem Abwelken mit i0/0 Cr" 0, in 1oo°/ö Flotte von 40°/o Basizitat in Form von Chromalaun oder einem anderen dreiwertigen Chromsalz nachbehandelt. Das auf diese Art kombiniert gegerbte Leder kann wie gewöhnliches Chromleder weiterbehandelt werden.
  • 2. Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, nur mit dem Unterschied, daß das eisengegerbte Leder ohne Neutralisation mit einem Chromgerbstoff nachgegerbt wird.
  • 3. Das nach Beispiel s oder 2 hergestellte Eisenleder wird entweder unmittelbar oder nach vorhergehendem Abwelken mit 30/(, A120, in etwa iooo/o Flotte in Form von Aluminiumsulfat oder Alaun nachbehandelt, Zur besseren Fixierung wird während der Nachbehandlung allmählich io°/oige Sodalösung in der' Menge zugesetzt, daß während der Behandlung noch keine Ausfällung von Aluminiumhydroxyd eintritt. Nach mehrtägigem Lagern kann auch das so hergestellte Leder wie gewöhnliches Chromleder weiterverarbeitet werden.

Claims (1)

  1. PATL,NTANSPRUCI3: Verfahren zur Herstellung von mineralgaren Ledern unter Verwendung der gemäß den Patenten Sag 419 und 532 327 hergestellten eisenhaltigen Gerbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die mit diesen eisenhaltigen Gerbstoffen vorgegerbten Leder mit Chrom- oder anderen Mineralgerbstoffen nachgegerbt werden.
DEB156825D 1932-08-02 1932-08-02 Verfahren zur Herstellung von mineralgaren Ledern mit eisenhaltigen Gerbstoffen Expired DE601912C (de)

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