DE557203C - Verfahren zum Vorbehandeln und zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Vorbehandeln und zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen

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DE557203C
DE557203C DEF62736A DEF0062736A DE557203C DE 557203 C DE557203 C DE 557203C DE F62736 A DEF62736 A DE F62736A DE F0062736 A DEF0062736 A DE F0062736A DE 557203 C DE557203 C DE 557203C
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FARB und GERBSTOFF WERKE CARL
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    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zum Vorbehandeln und zum Gerben von tierischen Häuten und Fellen Die gewöhnlichen Türkischrotöle und die nach dem Verfahren des Patents 1i3433 erhaltenen, unter dem Namen Monopolseife im Handel befindlichen Fettprodukte sind in sauren Lösungen nicht beständig. Sie bilden wohl in schwach sauren Flüssigkeiten Emulsionen, die aber nur kurze Zeit haltbar sind und unter Abspaltung organisch gebundener Schwefelsäure und Bildung wasserunlöslicher Fettsubstanz zerfallen. Die gewöhnlichen Türkischrotöle und die unter dem Namen Monopolseife im Handel befindlichen Fettprodukte enthalten bei einem handelsüblichen Fettgehalt von etwa 38 °o maximal 3 # 3 °@o organisch gebundenes S O3. Wenn auch diese Öle zum Abölen fertiger Leder sowie in der Schnell- und Nachgerbung lohgarer Leder sowie in der Chromgerbung Verwendung finden, so war es insbesondere wegen ihrer Empfindlichkeit gegen saure Brühe nicht möglich, dieselben bei den Vorbereitungsarbeiten und in den ersten Stadien der Gerbung selbst nutzbar zu machen, da die hierbei ausgeschiedenen Fettkörper sich an den Außenschichten der Haut festsetzen und eine völlige Durchgerbung verhindern oder doch sehr stark verzögern. Hinzu kommt noch die Bildung unlöslicher Kalkseifen einerseits aus dem Kalkgehalt der Blöße und andererseits durch Verwendung harten Wassers. Es ist nun in neuerer Zeit die technische Herstellung von Sulfierungsprodukten von Ölen und Fetten aller Art gelungen, die gegenüber den bisher in den Handel gebrachten Türkischrotölen und ähnlichen Produkten einen wesentlich höheren Gehalt an organisch gebundener Schwefelsäure aufweisen. -Die Herstellung dieser Schwefelsäureester erfolgt in der Art, daß die Öle und Fette mit überschüssigen, sulfierenden Agentien behandelt werden, wobei die Sulfierung eventuell bei Gegenwart von Lösungsmitteln, Reaktionsüberträgern und Reaktionsbeschleunigern aller Art durchgeführt wird. Die hierbei entstehenden Schwefelsäureester von Ölen und Fetten stellen Sulfoverbindungen dar, deren Sulfogruppe in esterartiger Bindung über ein Sauerstoffatom mit der Kohlenstoffkette verknüpft ist. Sie unterscheidet sich grundsätzlich von sulfonierten Ölen, die durch Sulfierung von Ölen bei Gegenwart von Anhydriden oder Chloriden organischer Säuren erhalten werden, bei denen die Sulfogruppe an eine Methingruppe direkt angelagert ist. Die Darstellungsweise soll an folgendem Beispiel ganz allgemein erläutert werden: r Mol. Rizinolsäure wird mit 3 Mol. Schwefelsäure bei Gegenwart von Chlorkohlenwasserstoffen unter intensiver Kühlung in Reaktion gebracht, das Reaktionsgemisch nach Beendigung der Umsetzung mit Salzlösungen säurefrei gewaschen und je nach Bedarf neutralisiert. Die auf diese Weise hergestellten Öle zeigen überraschenderweise eine Säurebeständigkeit bis zur molekulardispersen Lösung in stark sauren Flüssigkeiten und eine außerordentliche Kalkbeständigkeit sowie Bittersalzbeständigkeit. Die Bittersalzbeständigkeit ist von wesentlicher Bedeutung in der Zurichtung von Bodenleder, da bekanntlich in dieser Industrie Bittersalz in größterri Maßstab Verwendung findet und bei Verwendung bisher bekannter Türkischrotöle Magnesiaseife als weißer Ausschlag auf der Haut auftritt. Die neuen Öle nehmen nach ihrem chemischen Verhalten eine @tvischenstellung zwischen Türkischrotölen und synthetischen Gerbstoffen ein. Einerseits haben sie den Ölcharakter noch nicht verloren und verleihen daher dem Leder einen hohen Grad von Weichheit und Geschmeidigkeit; andererseits zeigen sie jedoch die Eigenschaften der synthetischen Gerbstoffe. Sie setzen die Adstringenz von starken Gerbstofflösungen herab und dringen schnell in die Haut ein, wodurch einerseits die Geschwindigkeit, mit der sich die vegetabilischen Gerbstoffe mit der Haut verbinden, herabgesetzt und andererseits die Diffusionsgeschwindigkeit erhöht wird. Außerdem wirken sie auf Phlobaphene und andere schwerlösliche Gerbstoffe lösend ein. Durch ihren Zusatz zu den Gerbbrühen wird also die Gerbung in hohem Maße unterstützt. Gleichzeitig können sie auch ebenso wie die synthetischen Gerbstoffe zum Entkälken und Beizen verwendet werden, und infolge der hohen Acidität ihrer Lösung wird die Farbe von Gerbstoffen und Leder aufgehellt, so daß sie auch zum Bleichen hervorragend geeignet sind. Die Säurebeständigkeit dieser Produkte ermöglicht es, daß sie mit anorganischen und organischen Säuren noch gemischt werden können, wodurch es möglich ist, auch Mischungen dieser Öle mit Säuren, z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Milchsäure, Oxalsäure usw., wie sie in den Beiz-, Schwell- und Gerbvorgängen zur Einstellung des erforderlichen ph-Wertes verwendet werden, als solche in diese Prozesse einzuführen, wobei unter größter Schonung der Hautfaser die intensivste Wirkung erreicht wird. Je nach dem erforderlichen Säuregrad können sowohl die freien Schwefelsäureester als auch deren Alkalisalze für die ganzen vorgenannten Arbeitsgänge in der Lederindustrie Verwendung finden. Beispiel I Die Milchsäure, die zum Beizen von Vacheleder heute vielfach verwendet wird, kann vorteilhaft durch die Sulfoverbindungen der hochsulfonierten Öle ersetzt werden.
  • An Stelle von etwa q.oo g etwa 8o °/oiger Älilchsäure werden auf ioo kg Blöße 3009 der Sulfosäure verwendet und damit einwandfrei entkälkte und gebeizte Blößen erhalten. Beispiel 11 Bei der Schnellgerbung von schweren Häuten im Faß werden den vegetabilischen Gerbbrühen Sulfosäuren hochsulfonierter Öle zugesetzt.
  • Auf ioo kg Blöße, die mit Ouebrachoextrakt ausgegerbt werden, gibt man etwa 2 kg der Sulfosäuren.
  • Dieser Zusatz verbindet sich mit den Hautproteinen und verzögert dadurch die Bindung des vegetabilischen Gerbstoffes, so daß derselbe in das Innere der Faser eindringen kann, ohne schon oberflächlich gebunden zu werden. Dadurch wird eine wesentliche Beschleunigung der Gerbung erreicht, und außerdem tritt die Aufhellung der Brühen deutlich zutage. Auf diese Weise wird ein einwandfreies Leder von besonders schöner, heller Farbe erhalten. BeispielIII Die Schicht von Phlobaphenen und Ellagsäure, die sich bei der vegetabilischen Gerbung bekanntlich an der Oberfläche der Leder abscheidet, wird vielfach durch Behandlung der Leder mit Soda- und Oxalsäurelösung entfernt, um dadurch eine Aufhellung der Farbe zu erreichen. Die Bleiche kann in Wegfall kommen, wenn die fertigen Leder mit einer Lösung der Sulfosäure abgeölt werden. Durch diese Behandlung werden ebenso helle Leder erhalten wie durch die Bleiche mit Soda-und Oxalsäurelösung, und das Bleichen und Abölen der Leder erfolgt bei diesem Verfahren in einem Arbeitsgange.
  • Die Verwendung der hocbsulfierten Öle in der mineralischen Gerbung soll an folgenden Beispielen näher erläutert werden: Beispiel IV ioo kg Kalbsblößen' werden nach dem Pickel zunächst mit einer Chrombrühe folgender Zusammensetzung vorgegerbt: 2,5 kg Chromalaun, 5 kg Kochsalz, ioo kg Wasser, 2 kg eines hochsulfierten Öles mit 8 °i, organisch gebundener Schwefelsäure bei 38 °/o Fettgehalt. Die Blößen laufen 2 Stunden in dieser Brühe, dann wird alles herausgeworfen und mit folgender Brühe weitergegerbt: io kg Chromalaun, 3,5 kg Kristallsoda, 2 kg hochsulfiertes Öl wie oben, 9o kg Wasser. In dieser Brühe laufen die zu behandelnden Leder etwa io Stunden lang, dann wird auf den Bock gesetzt und am nächsten Tag gefalzt, neutralisiert und gefärbt. Die Gerbung wird durch die Zusätze an hochsulfiertem Öl außerordentlich günstig beeinflußt; es wird jeder Narbenzug dadurch verhindert und ein Leder von gleichmäßigem, hellem und reinem Narben erhalten, was bei der Färbung besonders vorteilhaft in Erscheinung tritt. Neben der hervorragenden egalen Färbung zeichnet sich das Leder noch dadurch aus, daß es sehr voll und griffig ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Vorbehandeln und zum Gerben von tierischen Häuten und Fellen mit mineralischen oder vegetabilischen Gerbstoffen, gekennzeichnet durch die Verwendung von Schwefelsäureestern von Ölen und Fetten mit einem Gehalt von und mehr organisch gebundener Schwefelsäure, berechnet als SO, und bezogen auf den handelsüblichen Fettgehalt von 38 %.
DEF62736A 1926-12-27 1926-12-27 Verfahren zum Vorbehandeln und zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen Expired DE557203C (de)

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DEF62736A DE557203C (de) 1926-12-27 1926-12-27 Verfahren zum Vorbehandeln und zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen
FR637441D FR637441A (fr) 1926-12-27 1927-06-28 Procede d'application au tannage d'huiles a rouge turc fortement sulfonees
BE343437A BE343437A (fr) 1926-12-27 1927-07-01 Procede d'application au tannage d'huiles a rouge turc fortement sulfonees
GB20574/27A GB282710A (en) 1926-12-27 1927-08-04 A process for the employment of highly sulphonated turkeyred oils in tanning
FR700727D FR700727A (fr) 1926-12-27 1930-08-18 Procédé de fabrication de cuir chromé

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DEF62736A DE557203C (de) 1926-12-27 1926-12-27 Verfahren zum Vorbehandeln und zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen

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BE (1) BE343437A (de)
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FR (2) FR637441A (de)
GB (1) GB282710A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2496640A (en) * 1944-05-18 1950-02-07 Nopco Chem Co Fat liquoring and alum tanning

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2496640A (en) * 1944-05-18 1950-02-07 Nopco Chem Co Fat liquoring and alum tanning

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Publication number Publication date
FR700727A (fr) 1931-03-06
FR637441A (fr) 1928-04-30
BE343437A (fr) 1927-08-31
GB282710A (en) 1929-02-04

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