DE907339C - Verfahren zum Gerben und Fetten von tierischen Haeuten - Google Patents

Verfahren zum Gerben und Fetten von tierischen Haeuten

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DE907339C
DE907339C DESCH3255A DESC003255A DE907339C DE 907339 C DE907339 C DE 907339C DE SCH3255 A DESCH3255 A DE SCH3255A DE SC003255 A DESC003255 A DE SC003255A DE 907339 C DE907339 C DE 907339C
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DE
Germany
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tanning
leather
greasing
fatty acid
fatliquoring
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Expired
Application number
DESCH3255A
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English (en)
Inventor
Dr Adalbert Pruetz
Heinz Wetzel
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Schill and Seilacher Chemische Fabrik
Original Assignee
Schill and Seilacher Chemische Fabrik
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
    • C14C9/02Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes using fatty or oily materials, e.g. fat liquoring

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben und Fetten von tierischen Häuten Es ist bekannt, .daß im Zuge der Ledergerbung das Gerben der Blößen und das Fetten (Lickern) der bei der Gerbung erhaltenen Leder in getrennten Arbeitsgängen vorgenommen wird, mit Ausnahme der sogenannten Fettgerbung zur Herstellung von Sämischleder, wobei aber der Fettstoff, der ungesättigte Fettsäuren oder Glyceride, z. B. Tran, Eigelb, enthält, die gerbende Wirkung selbst übernimmt, sowie der allgemein bekannten Glacegerbung.
  • Die Trennung der beiden angeführten Arbeitsgänge des Gerbens und Fettens ist darauf zurückzuführen, daß die Fettungsmittel gegen vegetabilische, mineralische (insbesondere Chrom-) und synthetische Gerbstoffe nicht oder nur ungenügend beständig sind.
  • Ferner ist es bekannt, tierische Häute unter gleichzeitigem Zusatz von als Fettungsmittel wirkenden hochmolekularen echten Sulfonsäuren aus Ölen, Fetten und Fettsäuren (vgl. die Patentschrift 598 300) zu gerben. Es wurde nun gefunden, daß ein gleichzeitiges Gerben und Fetten im Einbadverfahren ohne Abscheidung der Gerbstoffe dann möglich ist, wenn als Fettungsmittel sulfonierte Fettsäureamide oder ihre Salze zugesetzt werden, wodurch die Blößen in den gegerbten und gefetteten Zustand übergeführt werden. Als Sulfonate der Fettsäureamide kommen Alkali- und Ammoniumsalze des Schwefelsäureesters des Ricinolsäureamids, Ölsäureamids oder des Tranfettsäureamids in Frage. Insbesondere z. B. erweisen sich die Fettsäureal@kyl-olamide der nachstehenden Formel als geeignet: Weiterhin wurde gefunden, daß durch Zugabe diese Fettungsmittel, die sogenannte Maskierung (Bildung der Chrornkomplexverbindungen) in überraschender Weise begünstigt wird.
  • Diese Fettungsmittel sind für den vorgesehenen Prozeß deshalb in besonderer Weise geeignet, weil sie eine der Hautsubstanz verwandte Konstitution besitzen. So ergeben dieselben sowohl im sauren als auch im alkalischen Medium mit Kollagenlösungen vollständig klare Mischungen ohne jede Ausflockung oder Abscheidung, was bei den normal sulfonierten Ölen und Tranen nicht der Fall ist. Sie vertragen sich auf der anderen Seite ebenso mit fast allen bekannten pflanzlichen, mineralischen und synthetischen Gerbstofflösungen. Bei pflanzlichen Gerbstofflösungen wirken diese Körper noch dispergierend. Beispiele i. Zur Herstellung von Handschuhleder aus Kalb, Ziegen. Lamm usw. wird dem gelösten mineralischen Gerbstoff, z. B. Chromgerbstoff, das erfindungsgemäße Fettungsmittel zugesetzt. Der Zusatz des Fettungsmittels richtet sich nach dem Weichheitsgrad und schwankt zwischen 1 und 6%, gerechnet auf Blößengewicht.
  • Die Zugabe dieser Gerbstoff-Fettungsmittel-Lösung erfolgt in der üblichen Weise in Anteilen. Nach erfolgter Ausgerbung im Anschluß an das Abstumpfen erfolgt nach etwa 12- bis 2-1stündiger Ablagerung das Egalisieren (falzen, spalten). Die Leder werden dann gespült und neutralisiert. Im Anschluß daran können die Leder im Faß gleich gefärbt werden, ohne das vorherige Auftrocknen und anschließende Broschieren. An Stelle der Faßfärbung kann gleich nach dem Neutralisieren die Bürstenfärbung erfolgen. In beiden Fällen lassen sich die Leder einwandfrei klar färben. Sie trocknen weich und zügig auf. Die Brillanz der Farben wird erhöht.
  • Diese Arbeitsweise ermöglicht einen kontinuierlichen Arbeitsgang von der Blöße bis zum Fertigleder und gibt eine Zeitersparnis von mindestens iaTagen. Die vielfach eintretenden Schwierigkeiten des Auftrocknens und nachfolgenden Broschierens kommen in Wegfall.
  • Sollte nach dem Gerb- und Fettungsprozeß das Leder direkt aufgetrocknet werden, so läßt sich dieses gegenüber den seitherigen Verfahren in wesentlich verringerter Arbeitszeit broschieren.
  • z. Bei der Herstellung von Rindbox und Boxcalf werden, wie unter i beschrieben, den gelösten mineralischen Gerbstoffen o,5 bis 30/0 Fettungsmittel zugerührt. DieZugabe derGerbstoff-Fettungsmittel-Lösung kann in einem oder mehreren Anteilen innerhalb 30 bis 6o Minuten erfolgen, ohne daß der sonst nachteilige Narbenzug eintritt. Durch diese Behandlungsweise wird die Feinheit des Narbens erhöht und die Gerbdauer, die nach -4 bis 6 Stunden beendet ist, wesentlich verkürzt. Nach 12- bis 24stündigem Ablagern kann gefalzt, neutralisert und gefärbt werden. Wenn eine Nächfettung im Faß oder auf der Tafel erfolgen muß, so geschieht dies zweckmäßigerweise durch o,5 bis i % Tran oder Klauenöl, die in .verseiften oder sulfonierten Fetten emulgiert sind.
  • 3. Ledersorten, die üblicherweise kombiniert gegerbt werden, z. B. Formaldehyd-vegetabilischsynthetisch oder Chrom-vegetabilisch-synthetisch, erhalten zurVorgerbung o,5bis4%Fettungsmittel. Die anschließende Nachgerbung mit vegetabilischen oder synthetischen Gerbstoffen oder die Kombination beider Gerbstoffgruppen kann in stärkerer Konzentration als üblich erfolgen, ohne daß ein Zusammenziehen des Narbens stattfindet. Dabei erübrigt sich vielfach das bisher übliche Lickern des Leders.
  • Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die Gerbd@auer wesentlich verkürzt wird. Bei Reptilledern und anderen auf Weißeffekt gegerbten Ledern wird durch die Fettungsmittel zum Gerbbad das Nachgilben verhindert. Sohlleder, die nach diesem Verfahren behandelt werden, erhalten einen sehr flexiblen Charakter und ermöglichen ein hohes Rendement.
  • a. Vegetabilisch oder synthetisch gegerbte Leder erhalten durch den Zusatz von i bis 5% des erfindungsgemäßen Fettungsmittels, berechnet auf Blößengewicht, zu der Gerbstofflösung einen besonders auffällig weichen und vollen Griff. Die übliche N achfettung, die bei erhöhter Temperatur durchgeführt werden muß, erübrigt sich zumeist. Besonders vorteilhaft wirkt sich dabei aus, daß bei diesen Lederarten die Gerbdauer wesentlich verringert wird. Das nachfolgende Trocknen kann rascher und bei höheren Temperaturen als nach den seitherigen Verfahren vorgenommen werden, ohne daß eine bemerkenswerte Schrumpfung und Verhärtung des Leders eintritt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gerben und Fetten von tierischen Häuten in einem Arbeitsgang, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettungsmittel sulfonierte Fettsäureamide oder ihre Salze, z. B. Alkali- oder Ammoniumsalze des Ricinolsäure-, Ölsäure- und Tranfettsäureamids, insbesondere der Fettsäure-Alltylolamide, verwendet «-erden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 545 264, 546 4o6, 5983oo, 6i2686, 6147o2,629996, 63-1032:. 672.192, 672748, 678731; Prospekt »Spezialprodukte für die Rauchwaren-Veredlungsindustrie« vom 3o, April 1932. S. 12 und 13; B e r g m a n n, Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation, Bd.3, 1936, S.232; D i s e r e n s, Neue Verfahren in der Technik der chemischen Veredlung der Textilfasern, Hilfsmittel in der Textilindustrie, 1948, S. 188.
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