DE2551915C3 - Verfahren zum Fetten von Leder, Pelzfellen und faserigen Materialien - Google Patents
Verfahren zum Fetten von Leder, Pelzfellen und faserigen MaterialienInfo
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Description
Durch die Einwirkung von Fettungsmitteln wird den damit in Kontakt gebrachten Materialien die erforderliche Weichheit, Zügigkeit und Zugfestigkeit verliehen,
ohne Vergilbungserscheinungen hervorzurufen. Solche Hilfsmittel für die Übertragung der für das betreffende
Substrat unentbehrlichen Mengen an Fetten können als Emulsionen (Licker), in halbfester Form (Schmiere) oder
als festes Fett in geschmolzener Form (Einbrennen) angewandt werden. Die Auswahl der FettungsmitteL die
Art des Fettens und die Fettmengen müssen auf das jeweilige Substrat abgestimmt sein.
Zum Fetten von Leder, Pelzfellen und faserigen Materialien werden in der Praxis bisher hauptsächlich
natürliche Fettungsmittel und deren Sulfonierungsprodukte eingesetzt
Bevorzugt kommen dabei sulfonierte und unsulfonierte tierische Fettungsmittel, wie z. B. Fischöle, Klauenöle,
Knochenöle, Schweinefett usw. in Betracht
Aber auch sulfonierte und unsulfonierte Pflanzenfette spielen als Fettungsmittel eine große Rolle, so z. B.
sulfonierte und unsulfonierte Rizinusöle (Türkisch-Rotöle), Palmkernöle, Baumwollsaatöle, Sojaöle, Leinöl
usw.
Bei allen auf diesem Arbeitsgebiet verwendeten Naturfettstoffen handelt es sich um Fettsäureester,
deren an die Fettsäure veresterte Alkoholkomponente zumeist Glycerin ist, in einigen Fällen sind auch
Wachsalkohole (Spermöl) als alkoholischer Bestandteil dieser Ester beteiligt
Nun fallen aber bei der Fettverseifung und der Wachsoxydation freie Fettsäuren in großen Mengen
und zugleich preiswert an. Diese freien natürlichen Fettsäuren eignen sich zur Lederfettung jedoch nur sehr
schlecht, weil sie zu wenig elektrolytbeständig sind und mit den Chromsalzen des Leders Chromseifen bilden,
die in wäßriger Lösung ausflocken, sich an den äußeren Lederschichten ablagern und sodann nicht mehr in das
Lederinnere eindringen.
Die auf diese Weise unter Einsatz freier Fettsäuren gefetteten Leder sind flach und hart und äußerlich
überfettet, zumeist auch sehr fleckig. Nach einiger Zeit treten an der Oberfläche des so behandelten Leders
weiße Ausblühungen auf, die aus freien Fettsäuren bestehen und sich nur durch Nachbehandeln mit
Chlorparaffinen wieder entfernen bzw. durch eine gleichzeitige Mitverwendung von Chlorparaffinen in
der Fettung verhindern lassen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nunmehr ein Verfahren zur Fettung von Leder, Pelzfellen und
faserigen Materialien, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß als Fettungsmittel Fettsäurenitrile eingesetzt
werden.
Für die Durchführung des beanspruchten Verfahrens
kommen im allgemeinen die Nitrile von gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit aliphatischen Kohlenwasserstoffresten von 5 bis 30 C-Atomen oder
Mischungen solcher Fettsäuren in Betracht, insbesondere Stearinsäurenitril, ölsäurenitril oder Talgfettsäureni-
ifi tril. Sie gelangen zweckmäßig in Gegenwart von
bekannten anionischen oder nichtionischen Emulgator
systemen in den für das jeweilige Substrat typischen
es sich überraschenderweise gezeigt, daß die leicht aus
den Fettsäuren zugänglichen und herstellbaren Fettsäurenitrile die oben besprochenen Nachteile der zugrundeliegenden freien Fettsäuren nicht aufweisen und so
elektrolytbeständig sind, daß sie tief in die i-^derinnen
schichten eindringen, ausgesprochen weich fetten und
trotzdem fest an die Lederfaser abgebunden werden.
Im Gegensatz zu freien Fettsäuren lassen sich die Fettsäurenitrile sehr ieicht durch Zusatz von Emulgatoren in eine stabile wasseremulgierbare Form überfüh-
ren, wobei sich die bekannte schlechte Elektrolytbestandigkeit der Fettsäuren nicht bemerkbar macht Die
neuartigen Fettstoffe verleihen dem Leder Effekte, die man sonst nijr mit synthetischen Lederfettungsrnitteln
erzielen kann. Sie erschließen damit die bisher
ίο ungenutzte große Rohstoffreserve der bei der Naturfettspaltung oder katalytischen Paraffinoxydation anfallenden natürlichen und synthetischen Fettsäuren,
weiche für sich selbst als Fettungsmittel ungeeignet sind und die nach Überführung in die entsprechenden Nitrile
für die genannten Zwecke genutzt werden können.
70 Gew.-Teile Stearinsäurenitrii werden mit 15 Gew.-
sulfats, 5 Gew.-Teilen des Umsetzungsproduktes von
1 Mol Nonylphenol mit 4 Mol Äthylenoxid und 10
lagerstabiles klares flüssiges Öl, das nicht mit kaltem oder warmen Wasser leicht in jedem Verhältnis zu einer
milchigen Emulsion verdünnen läßt die selbst im Verlauf von 8 Stunden Verweilzeit nicht bricht Auch bei
Zusatz von 5gew.-%iger Säure-, Kochsalz- oder
Chrom(III)-Sulfatlösung bleibt die wäßrige Emulsion
stabil und trennt nicht auf.
Als Vergleichsbeispiel dazu wurde Stearinsäure (Fp. 72° C) bei 75° C geschmolzen, mit den oben angegebenen Dispergator^ versetzt und entsprechend emul-
giert.
Im Gegensatz zum Verhalten der Nitrile rahmt die unter Verwendung von Stearinsäure erhaltene warme
emulgierte 1 :10-Lösung innerhalb von 1 Minute und die aufgerahmte Schicht erstarrt beim Abkühlen zu
w) einer festen weißen Masse. Beim Zuatz einer 3gew.-%igen Chrom(III)-Salz-GerbstoffIösung flockt die so
erzeugte Stearinsauredispersion sofort aus.
Neutralisiertes Rindbox von 1,8 mm Falzstärke wurde nach den bekannten Methoden mit 1 Gew.-% eines
einheitlichen sauren Braunfarbstoffes (Acid Brown 100)
gefärbt und danach wurden jeweils Musterabschnitte dieser Lederfärbungen in getrennten Bädern mit
4 Gew.-% der beiden in Beispiel 1 genannten Typen von Fettungsmitteln (Stearinsäurenitril und freie Stearinsäure)
gefettet. Dabei betrug die Flottenlänge 100%, die Temperatur der Fettungsbehandlung lag im Bereich um
50° C und die Fettungsdauer war innerhalb von 45 Minuten abgeschlossen. Danach wurde die so behandelte
Ware wie üblich mit 0,6 Gew,-% Ameisensäure (85%ig) abgesäuert und gespült
Die im Anhang befindlichen Tabelle 1 bringt eine vergleichende Gegenüberstellung der in den beiden
Fällen erzielten Versuchsergebnisse.
Handelsübliches, chromgares, zwischengetrocknetes Ziegenvelourleder wurde mit 1000 Gew.-% Wasser 2
Stunden lang bei 60° C aufbroschiert und mit 8 Gew.-% eines Substantiven Schwarzfarbstoffes (Direct Black
19-C. I Nr. 35 255) 30 Minuten bei 60° C gefärbt (nicht abgesäutert). Anschließend wurde jeweils ein Muster
dieser Lederfärbungen in getrennten Bädern bei einer Flottenlänge von 800Gew.-% mit 3% eines der in
Beispiel 1 beschriebenen Fettungsmittel 30 Minuten is lang bei 60°C nachgefettet und mit 2 Gew.-%
Ameisensäure (85%iger) abgesäuert
Tabelle 2 im Anhang ergibt Auskunft über die Resultate aus den beiden Tests.
Anhang
Tabelle 1 (zu Beispiel 2)
Rindieder behandelt mit | beide | Stufe 8 | Stearinsäure | |
Steariüsäürenkri! | 4,1 | fleckig, zum Teil unge färbte Stellen |
||
Aspekt Narben |
sehr egal gefärbt | 5,4 3,9 6,2 |
überfettet, verklebt | |
Fleischseite | sehr hell, trocken | U 0,9 1,3 |
gut | |
Narbenfestigkeit | 4,2 kg/cm | Stufe 2 | ||
Fülle (Skala mit zunehmender Fülle = 1-10) |
4 | |||
Weichheit nach Shirley-Stiffness-Tester (1 = größtmögliche Weichheit) (8 = größte Härte) |
330 | 7 0,4 8,2 |
||
Extrahierbares Fett (Spaltanalyse) a) Narbenspalt b) Mittelspalt c) Fleischspalt |
28% | 0,6 0,4 0,7 |
||
Gebundenes Fett (Spaltanalyse) a) Narbenspalt b) Mittelspalt c) Fleischspalt |
guter Binderverlauf | 1,8 kg/cm | ||
Vulkanisierechtheit (Haftfestigk. Leder/Gummi) |
350 g/cm Breite | 2 | ||
Lichtechtheit (20 h Xenotest) |
283 | |||
Reißfestigkeit, kg/cm2 | 45% | |||
°/o Bruchdehnung | schlechter Verlauf, inselförmiges Zusam menlaufen des Binders |
|||
Verlauf von Zurichtmitteln auf Narben |
HOg | |||
Haftfestigkeit einer Binderzurichtung |
2551 915 | 6 | mit | Stearinsäure | |
5 | verklebt, Velourfasern | |||
Tabelle 2 (zu Beispiel 3) | leblos | |||
Zjegenvelourleder, behandelt | fleckig | |||
Stearinsäurenitril | ||||
Velourseite | samtartiger Griff | |||
mit Schreibeffekt | 43 | |||
Narbenseitc | gleichmäßig gefärbt | 4,9 | ||
Weichheit nach Shirley- | 3 | |||
Stiffness-Tester | 244 kg/cm* | |||
vor ehem. Reinigung | 2,2 | 64% | ||
nach ehem. Reinigung | 2,5 | 30 kg/cm | ||
Lichtechtheit | 5 | 91 kg/cm | ||
Reißfestigkeit | 272 kg/cm* | |||
Bruchdehnung | 67% | |||
Weiterreißfestigkeit | 39 kg/cm | |||
Stichausreißfestigkeit | 94 kg/cm | |||
Claims (2)
1. Verfahren zur Fettung von Leder, Pelzfellen und faserigen Materialien, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettungsmittel Fettsäurenitrile
eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Fettsäurenitrile sich
von gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit aliphatischen Kohlenwasserstoffrcsten von 5 bis 30
C-Atomen herleiten.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752551915 DE2551915C3 (de) | 1975-11-19 | 1975-11-19 | Verfahren zum Fetten von Leder, Pelzfellen und faserigen Materialien |
ES453307A ES453307A1 (es) | 1975-11-19 | 1976-11-13 | Procedimiento para el engrasado de cueros, pieles y materia-les fibrosos. |
IT2943076A IT1070448B (it) | 1975-11-19 | 1976-11-17 | Processo per ingrassare cuoio, pellicce e materiali fibrosti |
FR7634876A FR2332328A1 (fr) | 1975-11-19 | 1976-11-19 | Procede pour nourrir les cuirs, les peaux et les matieres fibreuses |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752551915 DE2551915C3 (de) | 1975-11-19 | 1975-11-19 | Verfahren zum Fetten von Leder, Pelzfellen und faserigen Materialien |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2551915A1 DE2551915A1 (de) | 1977-05-26 |
DE2551915B2 DE2551915B2 (de) | 1978-08-10 |
DE2551915C3 true DE2551915C3 (de) | 1979-04-05 |
Family
ID=5962121
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752551915 Expired DE2551915C3 (de) | 1975-11-19 | 1975-11-19 | Verfahren zum Fetten von Leder, Pelzfellen und faserigen Materialien |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2551915C3 (de) |
ES (1) | ES453307A1 (de) |
FR (1) | FR2332328A1 (de) |
IT (1) | IT1070448B (de) |
-
1975
- 1975-11-19 DE DE19752551915 patent/DE2551915C3/de not_active Expired
-
1976
- 1976-11-13 ES ES453307A patent/ES453307A1/es not_active Expired
- 1976-11-17 IT IT2943076A patent/IT1070448B/it active
- 1976-11-19 FR FR7634876A patent/FR2332328A1/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT1070448B (it) | 1985-03-29 |
FR2332328A1 (fr) | 1977-06-17 |
DE2551915B2 (de) | 1978-08-10 |
DE2551915A1 (de) | 1977-05-26 |
FR2332328B1 (de) | 1982-04-02 |
ES453307A1 (es) | 1978-02-16 |
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