DE606140C - Verfahren zur Fixierung des Gerbstoffes in vegetabilisch gegerbten Ledern - Google Patents

Verfahren zur Fixierung des Gerbstoffes in vegetabilisch gegerbten Ledern

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DE606140C
DE606140C DEB153651D DEB0153651D DE606140C DE 606140 C DE606140 C DE 606140C DE B153651 D DEB153651 D DE B153651D DE B0153651 D DEB0153651 D DE B0153651D DE 606140 C DE606140 C DE 606140C
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DE
Germany
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vegetable
leather
urea
tanning agent
fixing
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DEB153651D
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English (en)
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Dr Arthur Miekeley
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MAX BERGMANN DR
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MAX BERGMANN DR
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
    • C14C9/04Fixing tanning agents in the leather

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Fixierung des Gerbstoffes in vegetabilisch gegerbten Ledern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fixierung des Gerbstoffes in vegetabilisch: gegerbten Ledern, hat also den Zweck, im Leder, welches mit vegetabilischen Gerbstoffen gegerbt oder nachbehandelt worden ist, den nicht an die _ Hautfaser fest gebundenen Gerbstoff unauswaschbar zu machen. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung das mit den vegetabilischen Gerbstoffen behandelte Leder vor dem Auswaschen des Gerbstoffes mit stark verdünnten wäßrigen Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten behandelt. Wie sich gezeigt hat, besitzen diese Stoffe die Fähigkeit, sich mit vegetabilischem Gerbstoff zu verbinden, wodurch das Gerbstoffmolekül so vergrößert wird, daß eine wasserunlösliche Verbindung entsteht. Dabei liegt ein besonderer Vorteil des Verfahrens auch darin, daß das Leder durch Einlegen in die wäßrige Lösung der Formaldchyd-Harnstoffverbindungen vollkommen durchimprägniert und so der Gerbstoff gleichmäßig an allen Stellen des Leders gebunden werden kann. Die so behandelten Leder erleiden keinen oder nur einen sehr geringen Auswaschverlust an Gerbstoff, zeigen aber im übrigen die gleichen Eigenschaften und die gleiche Beschaffenheit wie die unbehandelten und können in üblicher Weise zugerichtet werden.
  • Man hat zwar bereits vorgeschlagen, den vegetabilischen Gerbstoff im Leder mittels Hexamethylentetramin bzw. dessen Salzen zu fällen und dadurch zu fixieren. Es war hiernach aber keineswegs vorauszusehen, daß statt dessen die bekannten waeserlöslichen Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte würden _ benutzt werden können. Beide Arten von Verbindungen gehören ganz verschiedenen Stoffklassen an. Auch die Eigenschaften beider Arten von Verbindungen sind sehr verschieden. So wird beli:anntlich das Hexamethylentetramin von Säuren unter Bildung von Formaldehyd und Ammoniak gespalten und deswegen in der Lederindustrie auch als mildes Neutralisationsmittel verwendet. Die Benutzung des Hexamethylentetramins zur Fixierung des vegetabilischen Gerbstoffes im Leder bietet aus diesem Grunde aber auch die Gefahr, da:ß bei Gegenwart freier Säure, die ja bekanntlich in den Ledern vielfach enthalten ist, die Fixierung leicht wieder rückgängig gemacht wird, und daß solche Leder daher, namentlich nach dem Lagern, wieder auswaschbaren Gerbstoff enthalten werden. Einerseits war @es hiernach keineswegs vorauszusehen, daß man auch bei Anwendung von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten an Stelle des Hexamethylentetramins eine Fixierung des vegetabilischen Gerbstoffes im Leder würde erzielen können, andererseits wird bei Anwendung dieser hondensationsprodukte die oben besprochene Gefahr vermieden, ja es schreitet in diesem, Falle bei Gegenwart von Säure die Kondensation noch fort, und es wird infolgedessen in diesem Falle sogar allmählich eine zunehmend noch festere Bindung des Gerbstoffes eintreten.
  • Es ist zwar auch schon vorgeschlagen worden, fertiges Leder bzw. daraus hergestellte Produkte, wie Treibriemen o. dgl., einer Nachbehandlung mit einer konzentrierten Lösung von Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukten zu unterwerfen. Dabei hat aber diese Behandlung offensichtlich nur den Zweck, das Leder durch Einverleibung der Harnstoff--Aldehyd-Kondensationsprodukte als solcher bzw. durch Bildung deiner Oberflächenschicht aus diesen wasserdichter und widerstandsfähiger zu machen. Von einer Fixierung im Leder etwa vorhandenen ungebundenen vegetabilischen Gerbstoffes ist dort keine Rede, und eine solche könnte ja auch schon deswegen dort nicht in Frage kommen, weil es :sich um eine Nachbehandlung bereits fertiger Ledermassen handelt. Auch bezieht.sich das vorhekannte Verfahren überhaupt nicht speziell auf die Nachbehandlung von vegetabilischem gegerbten Leder.
  • Die Behandlung des Leders mit den Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten gemäß vorliegender Erfindung kann zweckmäßig mit einer Bleichung des Leders verbunden werden, indem der Imprägnierlösung Schwefelsäure, Oxalsäur.e oder Ameisensäure zugesetzt werden. Andererseits können dem Imprägnierbad auch Stoffe wie Glycerin, Zucker, Salze, sulfonierte Öle u. dgl. zugesetzt werden.
  • Statt der Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte lassen sich für den gleichen Zweck auch die Kondensationsprodukte von Derivaten des Harnstoffes sowie diejenigen von Thiohärnstoff und seinen Derivaten. verwenden. Das Formaldehyd kann durch andere : aliphatischeoder aromatische Aldehydd . bzw. durch Aldehyd abspaltende Mittel ersetzt werden. Auch kann man ihn gegebenenfalls ganz oder teilweise durch Ketone ersetzen. Für die Imprägnierungsbäder können statt der fertigen Kondensationsprodukte auch Mischungen von Harnstäff, Thioharnstoff u. dgl. mit Aldehyden oder K etonen in Gegenwart oder Abwesenheit von Kondensationsmitteln 'benutzt werden; indessen verursachte die Anwendung dieser einzelnen Komponenten an Stelle der fertigen Verbindungen Schwierigkeiten. Natürlich ist das Verfahren auch anwendbar auf kombiniert gegerbte Leder, d. h. solche, die gleichzeitig :oder nacheinander mit vegetabilischen und mineralischen Gerbstoffen behandelt worden sind.
  • Vorzugsweise verwendet man für das Verfahren gemäß der Erfindung solche Harnstoff-Aldehyd-Lösungen, . die nicht über -->o % Gehalt besitzen.
  • Ausführungsbeispiele i. 3oo ccm einer technischen 3o%igen Formaldehydlösung werden mit einer Lösung von 6o g Harnstoff in 6o ccm Wasser i Stunde unter Rückfluß. gekocht. Nach Beendigung der Kondensation wird die nötigenfalls filtrierte Lösung mit Wasser auf 1i/21 verdünnt. In diese Lösung wird ein Stück eines lohgaren nichtzugerichteten Croupons eingelegt. Nach seiner halben Stunde wird das Leder herausgenommen, gewaschen und wie üblich zugerichtet. Das Leder hat nur einen geringen Auswaschverlust.
  • 2. Ein lohgares Stück Vacheleder wird mit einer wie unter Beispiel i hergestellten Imprägnierungsflüssigkeit gewalkt. Der Lösung werden aber 2 % Glycerin und 2 oio Oxalsäure zugesetzt. Nach i/4 Stunde wird gewaschen und -alsdann getrocknet. Das Leder hat eine schöne, helle Farbe und - weist in Wässer keinen Auswaschverlust an Gerbstoff auf.
  • 3. Ein vegetabilisch gegerbtes Leder wird mit einer Lösung imprägniert, die in gleicher Weise wie unter Beispiel i angegeben, aber unter Verwendung von Thioharnstoff hergestellt wird. Das Leder wird nach der Behandlung mit Oxalsäure gebleicht und anschließend mit Wasser gewaschen. Ein Gerb- -stoffverlust ist nicht zu bemerken.
  • q.. 20 g Harnstoff werden in 12ö g 38%iger Formaldehydlösung gelöst und bei Gegenwart sehr geringer Mengen Salzsäure 2o Minuten lang gekocht. Das erhaltene Kondensationsprodukt wird auf das 2ofache seines Volumens mit Wasser verdünnt und damit ein Stück vegetabilisch gegerbtes Leder i Stunde gewalkt, wobei gleichzeitig noch o,5 bis i g Magnesiumsulfat auf je i oö ccm Flüssigkeit zugesetzt werden. Das erhaltene Leder hat ein gutes Aussehen und zeigt bei längerem Einlegen in Wasser keinen Auswaschverlust an vegetabilischem Gerbstoff.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE:. i. Verfahren zur Fixierung des Gerbstoffes in vegetabilisch gegerbten Ledern, dadurch gekennzeichnet, daß die gegerbten bzw. mit vegetabilischen Gerbstoffen nachbehandelten Leder vor dem Auswaschen mit stark verdünnten wäßrigen Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten behandelt werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß statt Harnstoff Derivate des Harnstoffs sowie Thioharnstoff und Derivate davon angewendet werden. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß statt Formaldehyd andere aliphatische sowie aromatische Aldehyde bzw. Aldehyd abspaltende Mittel benutzt werden. ¢. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß, die Behandlung in Kombination mit einer Säurebehandlung vorgenommen wird.
DEB153651D 1931-12-22 1931-12-22 Verfahren zur Fixierung des Gerbstoffes in vegetabilisch gegerbten Ledern Expired DE606140C (de)

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