DE566671C - Verfahren zur Herstellung von alaungarem Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von alaungarem Leder

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DE566671C
DE566671C DEI35765D DEI0035765D DE566671C DE 566671 C DE566671 C DE 566671C DE I35765 D DEI35765 D DE I35765D DE I0035765 D DEI0035765 D DE I0035765D DE 566671 C DE566671 C DE 566671C
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DE
Germany
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tanning
leather
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aluminum
alum
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DEI35765D
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English (en)
Inventor
Dr Edmund Stiasny
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von alaungarem Leder Die bekannten Verfahren zur Herstellung von alaungarem Leder, bei denen die Gerbung z. B. mit Alaun oder Aluminiumsulfat im Gemisch mit Kochsalz, gegebenenfalls unter Zusatz von Soda, durchgeführt wird und unter Umständen noch eine Nachbehandlung mit Natriumsalzen organischer Säuren, wie Essigsäure, Milchsäure u. dgl., stattfindet, führen zu Produkten, denen durch unmittelbar an das Gerbverfahren sich anschließendes Waschen mit Wasser ein großer Teil des aufgenommenen Aluminiumsalzes wieder entzogen werden kann und die alsdann hart auftrocknen. Infolgedessen dürfen derartige Leder erst nach einiger Lagerzeit zwecks Entfernung des überschüssigen Aluminiumsalzes gewaschen (broschiert) werden, und auch dann darf diese Behandlung nur vorsichtig erfolgen, damit nicht zu große Mengen von Aluminiumsalz herausgelöst werden.
  • Es ist ferner bekannt, pflanzliche Gerbstoffe und deren Ersatzstoffe, zu denen Celluloseablauge, die Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit Naphthalinsulfosäuren oder Kresolsulfosäuren und die Sulfierungsprodukte von Anthracenrückständen gezählt werden, zusammen mit mineralischen Gerbstoffen, wie Chrom-, Eisen- und Aluminiumsalzen, zum Gerben zu verwenden. Man hat auch schon die Gerbung mit Lösungen von Metallsalzen und salzender Kieselsäure durchgeführt, wobei auch Aldehyde zugesetzt werden können. Es sind auch Aluminiumphosphate sowie die Aluminiumsalze niederer Fettsäuren zum Gerben verwendet worden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man alaungare Leder herstellen kann, die vor den bisher bekannten den Vorzug besitzen, daß sie unmittelbar nach der Gerbung gewaschen werden können, ohne daß sie das wirksame, in diesem Falle an die Faser gebundene Aluminium verlieren, und die nach dem Waschen wieder weich auftrocknen, wenn man zur Gerbung komplexe Aluminiumverbindungen verwendet, in denen an das Aluminiumatom organische und anorganische Reste koordinativ gebunden sind, wobei sowohl die organischen als auch die anorganischen Reste unter sich voneinander verschieden sein können: Atomkomplexe dieser Art führen zu höher kolloidalen ,Lösungen des gleichzeitig anwesenden Gerbstoffs, als sie unter Anwendung der bisher zur Gerbung benutzten Aluminiumsalze erhalten werden.
  • Die gemäß der vorliegenden Erfindung-hergestellten Leder geben auch bei längerer Behandlung mit größeren Wassermengen nur praktisch unbedeutende Mengen von Aluminiumsalz ab und vertragen auch ein mehrmaliges Waschen mit darauffolgendem Trocknen, ohne an Weichheit und sonstigen günstigen Eigenschaften einzubüßen. Außerdem besitzen sie eine erheblich größere Widerstandsfähigkeit gegen heißes Wasser als die üblichen alaungaren Leder.
  • Der besondere Wert der vorliegenden Erfindung liegt also in der weitgehenden Vereinigung der Vorteile der Alaungerbung mit denen anderer Gerbarten, wie Unauswaschbarkeit, Heißwasserbeständigkeit usw.; man ist demzufolge in der Lage, Leder herzustellen, die für zahlreiche Verwendungszwecke, z. B. für die Herstellung von Oberleder, von technischen Ledern, Glaceledern usw., besser geeignet sind als die bisher hierfür verwendeten Ledersorten.
  • Beispiel i Eine wäßrige Lösung von i Mol Aluminiumsulfat wird mit i Mol Natriumacetat versetzt. Hierzu werden auf je ioo Gewichtsteile Aluminiumsulfat q.o Gewichtsteile eines Gerbstoffes, z. B. eines teilweise neutralisierten Kondensationsproduktes aus Naphtholsulfosäure und Formaldehyd, gegeben. Das Ganze wird alsdann in eine Lösung von 3 Molen Natriumsulfat laufen gelassen.
  • Die Gerbung wird unter Verwendung dieser Gerbbrühe in üblicher Weise durchgeführt. Das erhaltene Leder kann unmittelbar nach der Gerbung gewaschen werden, ohne daß Entgerbung stattfindet; es zeigt eine Schrumpfungstemperatur von über 8o°.
  • Beispiel 2 Eine wäßrige Lösung von z Mol Aluminiumsulfat wird mit o,i5 Mol Soda und o,5 Mol Natriumlactat.versetzt. Hierzu gibt man auf ioo Teile Aluminiumsulfat 2o Teile des mit Natriumbisulfat angesäuerten Kondensationsproduktes aus Naphthalinsulfosäure und Formaldehyd. Diese Lösung läßt man in eine Lösung von 3 Molen Natriumsulfit laufen und erhält eine Gerbbrühe mit den bei Beispiel i genannten Eigenschaften.
  • Beispiel 3 Eine wäßrige Lösung von i Mol Alaun wird mit i Mol Natriumlactat und 3 Mol der Diphenolacetondisulfosäure versetzt. Diese Lösung läßt man in eine Lösung von 2 Mol Natriumsulfit einlaufen. Die Berberischen Eigenschaften dieser so erhaltenen Gerbbrühe entsprechen denen der nach Beispiel i erhältlichen Gerbbrühe. Beispiel q.
  • Zu einer wäßrigen Lösung von i MoI Alaun und i Mol Natriumacetat fügt man auf ioo Teile Alaun 5o Teile des sauren Kondensationsproduktes von Kresolsulfosäure und Formaldehyd hinzu und läßt diese Lösung in eine Lösung von i Mol Natriumsulfit einlaufen. Man erhält eine Gerbbrühe mit den bei Beispiel i genannten Eigenschaften.
  • Beispiels Eine wäßrige Lösung von i Mol Aluminiumsulfat und 2 Mol Natriumacetat wird auf ioo Teile Aluminiumsulfat mit 75 Teilen des sauren Kondensationsproduktes von Kresolsulfosäure und Formaldehyd versetzt. Diese Lösung läßt man zu einer Lösung von i Mol Natriurnsulfit laufen und erhält eine Gerbbrühe ähnlich der nach Beispiel q. erhältlichen Brühe.
  • Beispiel 6 Man behandelt entkalkte Blöße zunächst mehrere Stunden mit einer Gerbbrühe, die als erstes Bad aus einer wäßrigen Lösung von i Mol Alaun, q. Mol Kochsalz und i,2 Mol Natriumlactat besteht.
  • Die so vorbehandelte Blöße wird nun noch mehrere Stunden in einem zweiten Bad nachbehandelt, das wie folgt hergestellt wird: Man läßt eine wäßrige Lösung von i Mol Alaun, o,8 MoI Milchsäure und i,5 Mol Diphenolacetondisulfosäure in eine Lösung von i,5 Mol Natriumsulfit einlaufen.
  • Beispiel ? Entkalkte Blöße wird zunächst mehrere Stunden in einer Lösung von i Mol Alaun und 3 Mol Kochsalz behandelt. Dann wird die so vorbehandelte Blöße in einem zweiten Bad, dessen Brühe wie folgt hergestellt wird, nachbehandelt: Eine wäßrige Lösung von i Mol Alaun und i Mol Natriumlactat wird, auf ioo Teile Alaun gerechnet, mit 5o Teilen des mit Natriumbisulfat angesäuerten Kondensationsproduktes von Naphthalinsulfosäure und Formaldehyd versetzt. Diese Lösung läßt man in eine wäßrige Lösung von i Mol Natriumsulfit, die mit einem säurebeständigen Öl, beispielsweise hochsulfierten Olein (i °/o vom Blößengewicht) versetzt ist, einlaufen. Beispiel 8 Entkalkte Blöße wird in einem Bad, wie bei Beispiel 7 beschrieben, vorbehandelt. Dann behandelt man diese Blöße mehrere Stunden im zweiten Bad gemäß folgender Zusammensetzung nach: Eine wäßrige Lösung von i Mol Alaun und o,5 Mol Natriumacetat wird, auf ioo Teile Alaun gerechnet, mit 3o Teilen des Sulfierungsproduktes von Anthracenrückständen versetzt. Diese Lösung läßt man in eine Lösung von i Mol Natriumsulfit einlaufen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von alaungarem Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Gerbung komplexe Aluminiumverbindungen benutzt, in denen an das Aluminiumatom organische und anorganische Reste koordinativ gebunden sind.
DEI35765D 1928-10-11 1928-10-12 Verfahren zur Herstellung von alaungarem Leder Expired DE566671C (de)

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FR681283D FR681283A (fr) 1928-10-11 1929-09-04 Procédé de fabrication de cuirs mégissés

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DE750988C (de) * 1937-01-26 1953-03-02 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zum Gerben mit Aluminium enthaltenden Gerbstoffen

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US3232696A (en) * 1959-01-21 1966-02-01 Bohme Fettchemie Gmbh Tanning assisted by basic aluminum chloride and nitrates complexed with dicarboxylic acids or aromatic hydroxy carboxylic acids

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GB333221A (en) 1930-07-28
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