DE413093C - Verfahren zum Abhaspeln von Seidenkokons - Google Patents
Verfahren zum Abhaspeln von SeidenkokonsInfo
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- DE413093C DE413093C DEL57234D DEL0057234D DE413093C DE 413093 C DE413093 C DE 413093C DE L57234 D DEL57234 D DE L57234D DE L0057234 D DEL0057234 D DE L0057234D DE 413093 C DE413093 C DE 413093C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C3/00—Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool
- D01C3/02—De-gumming silk
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C3/00—Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool
Description
- Verfahren zum Abhaspeln von Seidenkokons. Gemäß der vorliegenden- Erfindung werden die Kokons, in ein Bad getaucht, das aus einer alkalischen oder ;erdalkalischen Lösung (sei diese in kaustischem Zustande oder in Verbindung mit schwachen Säuren) besteht und dessen Temperatur gleich oder niedriger ist als die gewöhnliche Zimmertemperatur, aber auch unter dem Gefrierpunkt liegen kann. Die Tauchdauer richtet sich nach der Konzentration und der Temperatur des: Bades. Dabei bilden sich je nach der Zusammensetzung des, verwendeten Bades mit dem Bast der Kokonfäden mehrfache Albuminate, die in kaltem Wasser unlöslich, in heißem Wasser aber löslich sind. Der Bast wird hierdurch weich und klebrig, die Fadenteile mehrerer gleichzeitig behandelter Kokons verkleben sich und das Abhaspeln der nicht entbasteten Kokonfäden geht dann, in kaltem Wasser oder in feuchtem Zustande in freier Luft sehr leicht vor sich.
- Von dem Verfahren nach. der Patentschrift 26o859 K1. 29b unterscheidet sich das vorliegende. dadurch, daß es sich bei dem älteren Verfahren darum handelte, die Seidenfäden s,cb.on beim Abhaspeln der Kokons: vollkommen zu entbasten, wozu alkalische oder erdalkallsche Bäder benutzt wurden, deren Konzentration so groß war, dä.ß die Leimsubstanz gelöst werden konnte. Jetzt aber handelt es sich darum, die Leimsubstanz aufzuweichen und klebrig zu machen; wobei auch je nach dem Konzentrationsgrad des: Bades gewisse Temperaturen eingehalten werden sollen. Das Entfernen des aufgeweichten Bastes geschieht erst nach dem bei Zimmertemperatur auszuführenden Abhaspeln in heißem Wasser.
- Das Entbasten der abgehaspelten Seide (Greges oder gezwirnte Seide) kann nachher in einfacher Wise vor dein Färben durch Behandeln mit heißem Wasser geschehen, im Gegensatz zu den gebräuchlichen Abbaspelverfahren, wobei zum Entbasten alkalische Bäder, Seife, Seifenschaum o. dgl. verwendet werden.
- Bei der Behandlung von Kokons der vorliegenden Erfindung kann man beispielsweise folgendermaßen vorgehen: i. Man beginnt vorzugsweise mit dem Eintauchen der Kokons: in ein erstes kaltes Bad, das, aus neutralen, alkalischen oder sauren Salzen, mineralischen oder organischen Säuren oder in Alkohol oder Äther emulgierten oder gelösten Ölen, aber auch sulfonierten ölen, je nach der Beschaffenheit, die der abgehaspelte Faden (Greges oder gezwirnte Seide) .erhalten soll, besteht. Diese Behandlung hat den Zweck, die unnm'ittelbare Einwirkung der alkalischen oder erdalkalischen Lösungen, die nachher benutzt werden, auf den Kokonfaden abzuschwächen, indem nur eine mittelbare Einwirkung zugelassen-wird. Für derartige Vorbchandlungsbäder kann man beispielsweise Stoffe wie Natriumazetat, Natriumformi.a.t, Zinkazetat, Ammoniumsulfat, Magnesiumsulfat, Natriumchlorid, Zinkchlorid, Salzsäure, Essigsäure, Milchsäure, Ameisensäure, Ölsäuren u. dgl. m. verwenden. Man kann die Kokons z. B. 15 Minuten lang oder auch mehrere Stunden, je nach dem Konzentrationsgrad dieses Vo:rbehandlungsbades, eingetaucht lassen, wobei auch zur Beschleunigung der Einwirkung mit Vakuum oder Druck gearbeitet werden kann.
- Durch diese Vorbehandlung werden auch die in den Kolons befindlichen Seidenraupenpuppen getötet, und ist dies geschehen, so können die Kokons beliebig lange liegen bleiben, ehe sie weiterbehandelt und abgehaspelt werden, nachdem sie getrocknet worden sind. Das Abhaspeln der Kokons kann dann nach jeder beliebigen Methode ausgeführt werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird aber folgendermaßen vorgegangen: 2. Unmittelbar nach der Behandlung der Kokons in dem unter i. angegebenen Bad oder auch kürzere oder längere Zeit nachher bringt man die Kokons, nachdem sie noch gewaschen worden sind oder nicht, oder nachdem sie, wenn erforderlich, neutralisiert worden sind, in ein Bad, welches, wie eingangs :erwähnt, aus einer alkalischen oder erdalkalischen Lösung, in kaustischem Zustande oder in Verbindung mit schwachen Säuren, wie z. B. Kohlensäure, Salizylsäure o. dgl.. besteht. Man verwendet beispielsweise eine Lösung von Atznatron von o bis 3' B6 oder mehr von einer Temperatur von 2 5° C oder darunter, gegebenenfalls: bis unter o'. Die Tauchdauer beträgt i bis: 3o Minuten, kann aber auch mehrere Stunden währen und richtet sich nach dem Konzentrationsgrad und der Temperatur des Bades.
- Man kann diesem Bad auch fette öle oder Stoffe zusetzen, welche geeignet sind, die -\Virkung des Bades abzuschwächen oder zu verstärken. Um das Eindringen der Lösung in alle Hohlräume des, Kokons zu sichern, kann man auch bei Unterdruck oder Überdruck arbeiten. Die ganzen Baststoffe der Kokons werden dann bis in die tiefsten Schichten weich, und das nachfolgende Abhaspeln der Kokons bietet keinerlei Schwierigkeiten. Das Zusammenkleben der Fäden mehrerer Kokons ist vollkommen.
- Es sei noch bemerkt, daß die hier unter 2. angegebene Behandlung auch für sich allein, also ohne die unter i. angegebene Vorbehandlung, vorgenommen werden kann.
- 3. Hierauf folgt das Schlagen der Ko@ kons, sei es in kaltem Wasser, sei. es, noch in dem eben beschriebenen Bad, in welchem sie behandelt worden sind, zu dem Zweck, um die Enden des Kokons zu finden und sie nachher in kaltem Wasser abzuhaspeln, ohne daß eine Entbastung vorgenommen werden würde. Das Entbasten kann später bei den fertigen Greges oder gezwirnten. Fäden durch. eine einfache Behandlung in kochendem Wasser geschehen, indem die abgehaspelte Seide beispielsweise ungefähr 30 Minuten lang im Wasser von ioo° C getaucht wird.
- Um den Glanz, die Geschmeidigkeit, die Elastizität und Zähigkeit der Fäden zu erhöhen, kann man den Bädern, in welchen die Kokons behandelt worden sind, Stoffe wie öl, Glyzerin, Glukose o. dgl. zusetzen.
- Schließlich kann man die Kokons auch vor dem Abhaspeln färben, indem man sie nach der geschilderten chemischen Behandlung in ein geeignetes, der gewünschten Färbung entsprechendes Färbebad taucht. In diesem Bad läßt man sie so lange, bis die Farbe in .alle Hohlräume eingedrungen ist, wobei man gleichfalls,, wenn erforderlich, Vakuum oder Druck anwenden kann. Die so gefärbte Seide ist nicht entbastet und kann beim Färben der Kokons durch Zusätze, wie z. B. öle u. dgl., weichgemacht werden. Dann spült man die Kokons: in kaltem Wasser oder in einem schwach angesäuerten Bad, worauf das: Abhaspeln und Spinnen vorgenommen werden kann. Je nach der Art des: Spinnens erhält man auf diese Weise gefärbte Greges oder gezwirnte Seide.
Claims (3)
- PATENT-ANsPRÜCHE: i. Verfahren zum Abhaspeln von Seidenkokons, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokons in einem Bad, das aus einer Lösung von Alkalien: oder Erdalkalien oder deren Verbindungen mit sehwachen Säuren . besteht, bei gewöhnlichen oder niedrigeren Temperaturen (auch unter o') behandelt werden, worauf das, Abhaspeln in kaltem Wasser oder mit feuchten, nassen oder trockenen Kokons in freier Luft geschieht.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Entbasten der abgehaspelten Fäden (Greges oder gezwirnte Seide) durch Behandeln mit heißem Wasser geschieht.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß. dem Bad, je nach seiner Zusammensetzung, seine Wirkung abschwächende oder verstärkende Stoffe, -wie z. B. Öle oder Seife, zugesetzt werden. ¢. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man, die Kokons einer Vorbehandlung in einem Bade unterwirft, das aus neutralen oder sauren Salzen, mineralischen oder organischen Säuren oder Ölen, die sich in Alkohol oder Äther lösen oder emulgieren, besteht, worauf die Weiterbehandlung entweder sofort oder nach Trocknen der Kokons. vorgenommen werden kann. 5. Verfahren nach Anspruch i bis ,l, dadurch gekennzeichnet, daß den Bädern Glyzerin, Glukose oder andere Stoffe zugesetzt werden, die geeignet sind, die Elastizität, Geschmeidigkeit und Zähigkeit der Seidenfäden zu erhöhen. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokons nach ihrer chemischen Behandlung in einem Färbebad, dem gegebenenfalls, Üle zugesetzt werden, gefärbt und dann abgehaspelt werden. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandhing der Kokons in den verschiedenen Bädern auch unter Vakuum oder Druck vorgenommen werden kann.
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