AT112597B - Verfahren zum Abhaspeln von Seidenkokons. - Google Patents

Verfahren zum Abhaspeln von Seidenkokons.

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  Verfahren zum Abhaspeln von   Seidenkokons.   
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 oder nicht, oder nachdem sie, wenn erforderlich, neutralisiert worden sind, in ein Bad, welches, wie eingangs erwähnt, aus einer alkalischen oder erdalkalischen Lösung, in kaustischem Zustande oder in Verbindung mit schwachen Säuren, wie z. B. Kohlensäure, Salizylsäure od. dgl. besteht. Man verwendet beispielsweise eine Lösung von Ätznatron von   0-30 Bè.   oder mehr von einer Temperatur von 25  C oder darunter, gegebenenfalls bis unter   0 .   Die   Tauehdauer   beträgt 1 bis 30 Minuten, kann aber auch mehrere Stunden währen und richtet sich nach dem Konzentrationsgrad und der Temperatur des Bades. 



   Man kann diesem Bad auch fette Öle oder Seife zusetzen, welche Stoffe geeignet sind, die Wirkung des Bades abzuschwächen oder zu verstärken. Um das Eindringen der Lösung in alle Hohlräume des Kokons zu sichern, kann man auch bei Unterdruck oder   Überdruck   arbeiten. Die ganzen Baststoffe der Kokons werden dann bis in die tiefsten Schichten weich, und das nachfolgende Abhaspeln der Kokons bietet keinerlei Schwierigkeiten. Das Zusammenkleben der Fäden mehrerer Kokons ist vollkommen. 



   Es sei noch bemerkt, dass die hier unter 2 angegebene Behandlung auch für sich allein, also ohne die unter 1 angegebene Vorbehandlung vorgenommen werden kann. 



   3. Hierauf folgt das Schlagen der Kokons, sei es im kalten Wasser, sei es noch in dem eben   beschrie-   benen Bad, in welchem sie behandelt worden sind, zu dem Zweck, um die Enden der Kokons zu finden und sie nachher in kaltem Wasser abzuhaspeln, ohne dass eine Entbastung vorgenommen werden würde. 



  Das Entbasten kann später bei den fertigen Grèges oder gezwirnten Fäden durch eine einfache Behandlung in kochendem Wasser geschehen, indem die abgehaspelte Seide beispielsweise ungefähr 30 Minuten lang im Wasser von   1000 C getaucht   wird. 



   Um den Glanz, die Geschmeidigkeit, die Elastizität und Zähigkeit der Fäden zu erhöhen, kann man den Bädern, in welchen die Kokons behandelt worden sind, Stoffe, wie Öl, Glyzerin, Glukose od. dgl. zusetzen. 



   Schliesslich kann man die Kokons auch vor dem Abhaspeln färben, indem man sie nach der geschilderten chemischen Behandlung in ein geeignetes der gewünschten Färbung entsprechendes Färbebad taucht ; in diesem Bad lässt man sie so lange, bis die Farbe in alle Hohlräume eingedrungen ist, wobei man gleichfalls, wenn erforderlich, Vakuum oder Druck anwenden kann. Die so gefärbte Seide ist nicht entbastet und kann beim Färben der Kokons durch Zusätze, wie z. B. Öle od. dgl. weichgemacht werden. 



  Dann spült man die Kokons in kaltem Wasser oder in einem schwach angesäuerten Bad, worauf das Abhaspeln und Spinnen vorgenommen werden kann. Je nach der Art des Spinnens erhält man auf diese Weise gefärbte Grèges oder gezwirnte Seide. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Abhaspeln von Seidenkokons, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokons in einem Bad, das aus einer alkalischen oder erdalkalischen Lösung, kaustisch oder in Verbindung mit schwachen Säuren, besteht, bei gewöhnlichen oder niedrigeren Temperaturen (auch unter   0 )   derart behandelt werden, dass die Leimsubstanz aufgeweicht und klebrig wird, worauf das Abhaspeln in kaltem Wasser oder mit feuchten, nassen oder trockenen Kokons in freier Luft vorgenommen wird, wobei dem Bade seine Wirkung abschwächende oder verstärkende Stoffe, z. B. Öle oder Seife oder auch andere Stoffe, wie Glyzerin, Glukose od. dgl. zugesetzt werden   können, welche   die Eigenschaften des Seidenfadens beeinflussen sollen.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Entbasten der abgehaspelten Fäden (Grèges oder gezwirnte Seide) durch Behandeln in heissem Wasser geschieht.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokons vor Durchführung des Abhaspelverfahrens in ein Bad getaucht werden, das aus neutralen, alkalischen oder sauren Salzen, mineralischen oder organischen Säuren oder Ölen, die sich in Alkohol oder Äther lösen oder emulgieren, besteht, worauf die Weiterbehandlung entweder sofort vorgenommen werden kann oder, nach Trocknen der Kokons, erst auch nach kürzerer oder längerer Zeit.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokons nach ihrer chemischen Behandlung in einem Färbebad, dem gegebenenfalls Öle zugesetzt werden, gefärbt und abgehaspelt werden.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, bzw. 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung der Kokons in den verschiedenen Bädern unter Vakuum vorgenommen wird.
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