DE691868C - Verfahren zum Verseifen von ganz oder teilweise auvon Kunsthaar, Baendchen, Filmen, Folien oder Hohlkoerpern aus Celluloseestern - Google Patents

Verfahren zum Verseifen von ganz oder teilweise auvon Kunsthaar, Baendchen, Filmen, Folien oder Hohlkoerpern aus Celluloseestern

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DE691868C
DE691868C DE1937D0075220 DED0075220D DE691868C DE 691868 C DE691868 C DE 691868C DE 1937D0075220 DE1937D0075220 DE 1937D0075220 DE D0075220 D DED0075220 D DE D0075220D DE 691868 C DE691868 C DE 691868C
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DE
Germany
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saponification
foils
tapes
hollow bodies
cellulose esters
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Expired
Application number
DE1937D0075220
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English (en)
Inventor
Dr Jacques Corbiere
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Deutsche Rhodiaceta AG
Original Assignee
Deutsche Rhodiaceta AG
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Publication of DE691868C publication Critical patent/DE691868C/de
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M11/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
    • D06M11/32Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with oxygen, ozone, ozonides, oxides, hydroxides or percompounds; Salts derived from anions with an amphoteric element-oxygen bond
    • D06M11/36Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with oxygen, ozone, ozonides, oxides, hydroxides or percompounds; Salts derived from anions with an amphoteric element-oxygen bond with oxides, hydroxides or mixed oxides; with salts derived from anions with an amphoteric element-oxygen bond
    • D06M11/38Oxides or hydroxides of elements of Groups 1 or 11 of the Periodic Table
    • D06M11/385Saponification of cellulose-acetate

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

Die bekannten Verfahren zur mehr oder weniger vollständigen Verseifung von Gebilden aus Celluloseestern, wie Filmen, Fasern, Fäden, Geweben otier Gewirken, welche ganz oder teilweise aus Celluloseestern bestehen, . benutzen gewöhnlich Ätzalkalien oder Salze der Alkalien mit schwachen Säuren in Gegenwart von Puffern (brit. Patentschrift 431 701). Auch sind eine Reihe von Verfahren bekanntgeworden, welche organische Basen allein oder zusammen mit Säuren als Verseifungsimittel verwenden (brit. Patentschriften 429103 und 443710).
Zur Erzielung des gewünschten Verseifungsgrades ist es nun besonders wertvoll, die Verseifung bei einer ganz bestimmten Stufe unterbrechen zu können. Hierzu ist die Erfüllung folgender drei Forderungen notwendig :
1. Die Verseifung muß in jedem Augenblick durch eine einfache und schnell auszuführende Kontrolle des Bades' verfolgt werden können.
2. Die Wirksamkeit des Bades muß immer gleichbleiben, auch dann, wenn sich die Konzentration im Verlaufe der Verseifung geändert hat.
3. Die Verseifung muß über die ganzei Oberfläche der zu verseifenden Ware hin langsam· und gleichmäßig vor sich gehen. -
Es wurde nun gefunden, daß diese Forderungen auf eine leichte und bisher nicht bekannte Art erfüllt W'erden können. Sie ist besonders dadurch gekennzeichnet, daß man als Verseifungsmittel eine Mischung aus Alkalicarbonat und Borsäure verwendet. Die Borsäure besitzt vor anderen Puffersuibstanzen den Vorzug, eine Säure zu sein, welche
den Verlauf de.r Verseifung durch. Titration des während desselben gebildeten Natriumacetates zu verfolgen gestattet. Hierbei kann das Fortschreiten der Verseifung leicht dur eine Titration des Alkahlsalzes, welches
im Verlaufe des Arbeitsprozesses bildet, ver*- folgt werden, z. B. durch Bestimmung _des Natriumacetates im Falle der Verseifung von Acetyloellulose durch Soda. Die zur Verseifung erforderliche Menge Alkalicarbonat wird aus der in idem zu verseifenden Gebilde enthaltenen Menge Celluloseester berechnet. Wichtig ist hierbei die Feststellung, daß das Natriumcarbonat bei einem Gehalt von unter 2 g im1 Liter seine Wirksamkeit verliert.
Auf diese Tatsache ist bei der Berechnung der dem Bad zuzusetzenden Menge Rücksicht zu nehmen, um Verseifungsbäder von einem ganz bestimmten.- Wirkungsgrad zu erhalten. Weiterhin darf die Borsäuremenge ioo/0 des Celluloseacetatgewichtes nicht überschreiten, da sonst keine Verseifung; auftritt. Der Erfinder hat erfahrungsgemäß festgestellt, daß 'die optimale Konzentration zwischen 3 und 70/0 beträgt.
Das vorliegende Verseifungsverfahren ist ebenso wie für Gewebe und Gewirke auch für Fasern und Fäden, und zwar in beliebiger Aufmachung, als Strang oder in der Flocke, und Kunsthaar und Bändchen verwendbar.
Ferner kann dieses Verfahren mit Vorteil auch zur oberflächlichen Verseifung von FiI-men, Folien oder Hohlkörpern wegen seiner gleichmäßigem Wirkung zur Anwendung kommen.
Eine . vorzügliche Eigenschaft der Borsäure-Natriumcarbonat-Lösung besteht darin, daß sie Wolle und Naturseide nicht schädigt; zum Unterschied von den bisher bekannten Verseif ungsbädem greift sie nämlich tierische Fasern nicht an. Dieser Umstand ist um so bemerkenswerter, als tierische Fasern in den warmen bekannten alkalischen Bädern ihre Festigkeit nahezu verlieren und es also mit letzteren unmöglich ist, Gewebe oder Gewirke3 welche neben den Celluloseestern Wolle oder Naturseide 'enthalten, einer verseifend wirkenden Behandlung zu'unterwerfen.
Beispiele
ι. Man verseift ein Kreppgewebe, welches in der Kette aus Acetatkunstseidefäden, im Schuß aus Viscosekreppfäden besteht, so weit, daß der Essigsäuregehalt der Acetatseide auf 310/0 vermindert wird. Das Gewebe 'enthält 64,5% Acetatkunstseide,· bei einem Gesamt^ gewicht von 3200g entspricht dies einer Oelluloseacetatmenge von 2064 g. Als Verseifungsbad wird demnach eine Lösung von 1685 g1 Natriumeaxbonat und 103 g Borsäure in 4301 Wasser gewählt. In dieses wird das ,Gewebe bei 350 eingebracht, wobei man die r Temperatur innerhalb Vs Stunde auf 8o° er-"hoht, hierauf hält man dieselbe dann während der Dauer der Verseifung·. Durch eine einfache Rechnung ergibt sich, daß die am Ende der gewünschten Verseifung gebildete Menge Natriumaoetat 637 g betragen muß. Die im Verlaufe der Verseifung durch Titration des Carbonatf und Bicarbonats ausgeführten Kontrollen haben folgende Ergebnisse gezeitigt:
Verseifungsdauer
2 Stunden
3 - 30 Minuten
4 - 30 -
Menge gebildetes
Natriumacetat
164 g
395 g·
552 g ■
618 g
Nach Unterbrechung der Verseifung kann man feststellen, daß die Acetatkunstseide in dem Gewebe sehr gleichmäßig verseift ist, und zwar in der gewünschten Stärke auf 310/0 Essigsäuregehali.
2. Um· ein Mischgewebe aus Acetatkunstseide und Naturseide, welches bei einem Gesamtgewicht von 2550g 63,90/0 Acetatkunstseide enthält, bis zu einem Essigsäuregehalt der Acetatseide von 31% zu verseifen, geht man in ein Bad ein, welches1 auf 3001 Wasser 85g Borsäure'und 1251g Natriumcarbonat enthält. Die Anfangstemperatur soll 35° be- 9S tragen; hiervon ausgehend, erhöht man dieselbe innerhalb 1/2 Stunde auf 8o° und hält dieselbe während der ganzen Verseifungsdauer ein. Die Feststellung des Carbonat- und Bicarbonatgehaltes gestattet dann, die gebildete Menge Natriumaoetat zu ermitteln. Bei einem1 Gehalt des Bades. an Natriumacetat von 520 g muß die Verseifung unterbrachen werden. Beispielsweise ergaben die Kontrollen im Verlaufe einer Verseifung fol- »05 gende Werte:
Zeit 'Natriumacetat
2 Stunden 307
3 - 455 3 - 35 Minuten 517
Danach betrug der Essigsäuregehalt der Acetatkunstseide noch 31,9-0/0. Die Naturseide hat bei der Verseifung in keiner Weise gelitten.
Wie man aus obigen Zahlenreihen ersieht, verläuft die Verseifung mit einer ganz gleichmäßigen Geschwindigkeit; mit anderen Worten, das "Fortschreiten der Entacetylierung kann durch eine Gerade wiedergegeben werden. Diese 'Beobachtung besitzt beträchtliches1 praktisches Interesse, denn dadurch
bietet sich die Möglichkeit, den Augenblick der Unterbrechung des Verseifungsprozesses vorauszubestimrnen..

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Vier fahren zum Verseifen von ganz oder teilweise aus Celluloseesterfasem bestehendem· Textilgut bzw. von Kunsthaar, Bändchen, Fämen, Folien oder Hohlkörpern aus Cellulosee'stenn, dadurch gekennzeichnet, daß das- Gut in der Wärme mit einem wässerigen Bad behandelt wird, das Borsäure in Mengen von weniger als ioo/0, bezogen auf das Celluloseestergewicht, und Alkalicarbonat in einer Menge, die mehr als 2 g/l Badflüssigkeit beträgt, enthält.
DE1937D0075220 1936-05-29 1937-05-04 Verfahren zum Verseifen von ganz oder teilweise auvon Kunsthaar, Baendchen, Filmen, Folien oder Hohlkoerpern aus Celluloseestern Expired DE691868C (de)

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FR (1) FR818271A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE921890C (de) * 1953-02-10 1954-12-30 Sphinx Film A G Verfahren zur Verseifung von Celluloseacetatfolien mit Natronlauge
DE1268577B (de) * 1959-01-02 1968-05-22 Polymark Int Ltd Mittels Waerme und Druck anzubringende, aus einem Traegermaterial bestehende Laschezum voruebergehenden Markieren von in Wasch- oder Reinigungsbetrieben behandelten Gegenstaenden

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE921890C (de) * 1953-02-10 1954-12-30 Sphinx Film A G Verfahren zur Verseifung von Celluloseacetatfolien mit Natronlauge
DE1268577B (de) * 1959-01-02 1968-05-22 Polymark Int Ltd Mittels Waerme und Druck anzubringende, aus einem Traegermaterial bestehende Laschezum voruebergehenden Markieren von in Wasch- oder Reinigungsbetrieben behandelten Gegenstaenden

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FR818271A (fr) 1937-09-22

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