DE572613C - Verfahren zur Veredelung gereinigter Textilstoffe - Google Patents

Verfahren zur Veredelung gereinigter Textilstoffe

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DE572613C
DE572613C DEN30269D DEN0030269D DE572613C DE 572613 C DE572613 C DE 572613C DE N30269 D DEN30269 D DE N30269D DE N0030269 D DEN0030269 D DE N0030269D DE 572613 C DE572613 C DE 572613C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/10Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
    • D06M13/184Carboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof
    • D06M13/188Monocarboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Veredelung gereinigter Textilstoffe Natürliche Textilfasern kann man zur Gewinnung hochwertiger Produkte nicht im natürlichen Zustande endgültig verwerten. Schon ihres unansehnlichen Äußeren wegen müssen sie in irgendeinem Stadium der Verarbeitung, sei es vor oder nach dem Spinnen, Zwirnen oder Verweben, einer Kette von Reinigungsprozessen unterworfen werden. Dazu gehören bei der Baumwolle beispielsweise die Bäuche, die Bleiche und die Mercerisation, bei der Wolle besonders die alkalische Wäsche. Durch diese Prozesse werden eine Anzahl von Nebenbestandteilen der Faser entfernt, deren Anwesenheit im Fertigprodukt nicht erwünscht ist, wie beispielsweise färbende Körper u. dgl. m.
  • Es ist nun bekannt, daß im Laufe dieser Veredelungsprozesse gewisse Eigenschaften der Faser, wie beispielsweise die Reißfestigkeit im nassen Zustande, die Widerstandsfähigkeit gegen Säuren u. dgl., leiden, dagegen aber die Benetzbarkeit steigt; man hat aber diese Schädigungen notgedrungen mit in Kauf nehmen müssen, um ein brauchbares Endprodukt zu erzielen.
  • Der Erfinder hat nun erkannt, daß diese Schädigungen teilweise auf der Entfernung einer Anzahl von Nebenbestandteilen der natürlichen Faser beruhen, und er ist weiter zu der Erkenntnis gekommen, daß man diese Schädigungen wieder aufheben kann, indem man die betreffenden Nebenbestandteile, nämlich Radikale von Fettsäuren, durch Veresterungsprozesse wieder in die gereinigte Faser einführt. Dabei ist es wesentlich, daß die auf diese Weise eingeführten Mengen dieser Radikale in derselben Größenanordnung gehalten werden, in der sie sich in der natürlichen Faser befinden. Insbesondere darf die Veresterung nur so weit getrieben werden, daß die veredelte Faser nicht ohne Veränderung ihres chemischen Charakters in organischen Lösungsmitteln löslich wird. In der Regel führt man den Veresterungsvorgang so durch, daß der Gehalt des Produktes an den eingeführten Nebenbestandteilen nicht mehr als doppelt so groß ist wie in der natürlichen Faser, Die Fettsäureradikale, die die wasserabstoßenden Eigenschaften der natürlichen Fasern bewirken, sind sehr verschiedenartig. In der Baumwolle finden sich zum Beispiel die Reste von Palmitin-, Stearin-, Carnaubamenthan und Cerotinsäure (vgl. Hall, Cottoncellulose, London, Ernst Benn Ltd. [ig-.4] S. 36f.), also von hochmolekularen Fettsäuren, wie denn überhaupt nur die höher molekularen Fettsäuren mit wenigstens io C-Atomen im Molekül ausgesprochen wasserabstoßende Eigenschaften haben. Desgleichen erhält die rohe Wolle durch ihren Fettgehalt ihr Wasserabstoßungsvermögen. Der größte Teil dieses Fettes ist dem Haar mechanisch aufgelagert. Ein Teil aber, etwa 4°/o, ist in der Haarsubstanz fein verteilt oder gebunden (vgl. Mark, Beiträge zur Kenntnis der Wolle und ihrer Bearbeitung, Berlin, Gebr. Bornträger [1g25] S.32). Das Wollfett enthält teilweise die gleichen Fettsäuren wie das Baumwollfett, nur fehlen in ihm ungesättigte Fettsäuren, wie Ölsäure.
  • Was die Mengen anbelangt, in denen man die genannten Nebenbestandteile gemäß der Erfindung wieder einführt, so sind sie stets außerordentlich niedrig; denn an Fett, Harz und Wachs enthalten natürliche Pflanzenfasern etwa bis zu 3%, Wolle dagegen ein Mehrfaches davon, wovon aber nur ein Teil dem Haar wirklich eingelagert ist. Ein Teil dieser Stoffe ist esterartig gebunden. .Die Fettsäureradikale bewirken, wie oben angeführt wurde, die wasserabstoßende Kraft der Faser.
  • Zur Durchführung des Verfahrens unterwirft man beispielsweise eine gebäuchte oder gebleichte Baumwolle in mercerisiertem oder unmercerisiertem Zustand oder nach vorheriger Säurebehandlung, wie sie in der Technik in verschiedenen Prozessen ausgeführt wird, einer Veresterung mit den in der natürlichen Faser enthaltenen Fettsäureradikalen. Diese Veresterung muß man anders ausführen als bisher bei der Herstellung 'definierter Celluloseester der höheren Fettsäuren, die wenigstens i Mol des Fettsäureradikals auf i Mol Cellulose enthalten sollten. In solchen Fällen behandelte man Baumwolle mit einem großen Überschuß von Lösungen des Fettsäurechlorids unter gleichzeitiger Anwendung stark veresternd wirkender Basen, wie Pyridin und Chinolin.
  • So erhielt man Ester, die im Gegensatz zur ursprünglichen Baumwolle in organischen Lösungsmitteln löslich sind, wie zum Beispiel in Fettsäuren, Fettsäureglyceriden, in Aceton, Benzol u. dgl. Während dieses Veresterungsprozesses nahm die Faser in Anbetracht des hohen Molekulargewichtes der Fettsäure eine außerordentliche Menge des Radikals auf, sie vergrößerte ihr Volumen stark und verlor dabei alle vorteilhaften mechanischen Eigenschaften. Es hat daher bis heute noch niemand daran gedacht, durch Veresterung von Textilien mit Hilfe höherer Fettsäuren unmittelbar einbrauchbares Textilprodukt zu erhalten, vielmehr hat man diese Körper, soweit man die technische Anwendung im Auge hatte, hergestellt, um sie in organischen Lösungsmitteln zu lösen und die Lösung auf Filme, Kunstfäden u. dgl. zu verarbeiten.
  • Im Gegensatz zu dieser Verfahrensweise soll nun der neue Prozeß gemäß der Erfindung derart durchgeführt werden, daß die Veresterung unter außerordentlich milden Bedingungen erfolgt.
  • Beispielsweise stellt man eine Lösung von etwa 5 bis roo/o Säurechlorid her, setzt ungefähr die äquivalente Menge einer.schwachen organischen Base, wie Diäthylanilin, hinzu und behandelt mit dieser Lösung gereinigte Textilfasern, Fäden oder Gewebe bei einer Temperatur von etwa 6o bis 8o' etwa 24 Stunden lang. Nach Ablauf dieser Zeit und sorgfältigem Auswaschen und Trocknen kann man an der so behandelten Ware keine Gewichtsvermehrung nachweisen. Die Menge des bei dieser milden Einwirkung aufgenommenen Fettsäureradikals liegt also innerhalb der Fehlergrenzen; trotzdem hat das Textilprodukt seine Eigenschaften von Grund auf verändert; das Gewebe ist unbenetzbar geworden.
  • Man kann die Veresterung auch statt mit Säurechloriden mit Säureanhydriden durchführen. In diesem Fall genügt es, das Anhydrid in einem neutralen Lösungsmittel, wie Benzin, Benzol, Aceton, Alkohol o. dgl., auf das Fasergut einwirken zu lassen. Auch bei dieser Behandlung erhält man den oben beschriebenen Effekt ohne nachweisbare Gewichtszunahme. Sofern man bisher versucht hat, Cellulose mit Hilfe von Fettsäureanhydrid zu verestern, hat man zu diesem Zweck unter starker Einwirkung kondensierender Mittel, wie Chlorzink, Pyridin o. dgl., gearbeitet und hat dabei Produkte mit höheren Fettsäuregehalten erstrebt, die in organischen Lösungsmitteln löslich sind. Will man beim Verfahren gemäß der Erfindung statt neutraler Lösungsmittel Lösungen von Kondensationsmitteln verwenden, so ist die Einhaltung der oben gestellten Bedingungen bezüglich der Zusammensetzung des Produktes wesentlich. Andernfalls verliert dieses seine für ein Textilprodukt notwendige Eigenschaft. In analoger Weise kann man statt Säureanhydriden Säureamide verwenden.
  • Die Hauptsache ist bei dem vorliegenden Verfahren, daß man die betreffenden Radikale der gereinigten Faser chemisch einverleibt.
  • Aus diesem Grunde bleibt die erzielte Veränderung auch erhalten, wenn man das Einwirkungsmittel durch geeignetes Auswaschen wieder entfernt. Der Griff des so behandelten Textilproduktes wird dabei nicht nur nicht verschlechtert, sondern sogar noch verbessert. Im Gegensatz hierzu verschwindet bekanntlich, wenn man beispielsweise Textilien mit Lösungen von Stearinsäure, Harz u. dgl. imprägniert, die erzielte Veränderung mit dem Auswaschen des Imprägniermittels.
  • Die Einführung des Radikals durch Veresterung kann man nicht nur mittels einer Auflösung der veresternden Chemikalien durchführen, sondern auch mittels Emulsionen. Dazu eignen sich insbesondere die Säureanhydride, die man zum Beispiel in Wasser, verdünntem Alkohol o. dgl. in der in ähnlichen Fällen üblichen Weise emulgieren kann.
  • Auffallend ist es, daß man durch Anwendung dieses Verfahrens auf gereinigte Wolle die gleichen Ergebnisse erzielt wie bei Behandlung cellulosehaltiger Fasern. Das hängt offenbar damit zusammen, daß auch die Substanz der Wolle OH-Gruppen enthält, ` die der Veresterung zugänglich sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCFIE: I. Verfahren zur Veredlung von durch übliche Reinigungsverfahren, wie Bäuchen, Bleichen, alkalisches Waschen, Extraktion o. dgl., vorbehandelten Textilstoffen durch Behandlung mit veresternden Mitteln, wie Säureanhydriden oder Säurechloriden, dadurch gekennzeichnet, daß man die in den natürlichen Fasern enthaltenen, bei der Vorbehandlung aber entfernten Radikale wasserabstoßender Fettsäuren, nämlich solcher mit mindestens io Kohlenstoffatomen, dem Textilstoff durch Behandlung mit veresternden Mitteln unter sehr milden Bedingungen in Abwesenheit von Alkali wieder einverleibt, und zwar in einer den Gehalt der natürlichen Faser an den genannten Radikalen nicht wesentlich übersteigenden Menge. a. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch den gleichzeitigen Zusatz einer schwachen organischen Base. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Anhydrid in einem neutralen Lösungsmittel, wie Benzin o. dgl., ohne Kondensationsmittel auf die Faser wirken läßt. 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Kondensationsmittel, vorzugsweise Pyridin, anwendet, und zwar in so geringenMengen, daß das Produkt nicht ohne Veränderung seines chemischen Charakters in organischen Lösungsmitteln löslich ist. g. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Veresterungsmittel in Form von Emulsionen verwendet.
DEN30269D 1929-04-19 1929-04-19 Verfahren zur Veredelung gereinigter Textilstoffe Expired DE572613C (de)

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DEN30914D DE619228C (de) 1929-04-19 1929-09-14 Verfahren zum Veredeln von Textilien mit Hilfe von veresternden Abkoemmlingen hoeherer Fettsaeuren
US443633A US2130150A (en) 1929-04-19 1930-04-11 Process for the treatment of textiles
FR693803D FR693803A (fr) 1929-04-19 1930-04-12 Procédé de fabrication de textiles hydrofuges
GB12061/30A GB355256A (en) 1929-04-19 1930-04-16 Improved process for rendering textiles water repellant

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE752516C (de) * 1936-12-19 1952-08-28 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zum Wasserabstossendmachen von Textilgut

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE752516C (de) * 1936-12-19 1952-08-28 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zum Wasserabstossendmachen von Textilgut

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