DE502265C - Verfahren zur Veredelung von Cellulosestoffen und insbesondere von vegetabilischen Textilfasern - Google Patents

Verfahren zur Veredelung von Cellulosestoffen und insbesondere von vegetabilischen Textilfasern

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DE502265C DED48096D DED0048096D DE502265C DE 502265 C DE502265 C DE 502265C DE D48096 D DED48096 D DE D48096D DE D0048096 D DED0048096 D DE D0048096D DE 502265 C DE502265 C DE 502265C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

Description

  • Verfahren zur Veredelung von Cellulosestoffen und insbesondere von vegetabilischen Textilfasern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veredelung, d. h. zur Verbesserung der Cellulosestoffe und insbesondere der Textilfasern im natürlichen oder bearbeiteten Zustande durch die Einwirkung von Gemischen von Ätzalkalien und Phenolen.
  • Bekanntlich schälen und merzerisieren die Ätzalkalilösungen die vegetabilischen Fasern, aber diese Wirkung ist gewöhnlich von einer starken Bräunung begleitet. Es ist auch bekannt, daß durch Hinzufügung von Methyl- oder Äthylalkohol oder von Seifen oder Sulforicinaten zu dem alkalischen Bade die Durchdringung der Faser durch das Alkali erleichtert und die Schnelligkeit sowie die Intensität seiner Wirkung erhöht wird.
  • Behandelt man vegetabilische Textilstoffe mit einer verdünnten Lösung von Alkaliphenolat, so kann man nach einer gewissen Zeit das Entfasern, das Abkochen und das teilweise Bleichen dieser Stoffe erzielen; aber dieses Verfahren ermöglicht eine bemerkenswerte Einwirkung nur um den Preis komplizierter und oft sehr langwieriger Behandlungen.
  • Die 'Erfindung beruht nun auf der Beobachtung der bemerkenswerten Wirkungen, welche die Alkalien auf die Cellulosestoffe ausüben, wenn sie gleichzeitig mit einem Phenol in einem Bade verwendet werden, das mehr als die doppelte Menge Alkali enthält, als zur Bildung des Phenolats erforderlich ist. Unter Phenol versteht man hier die ein- und mehrwertigen Phenole und ihre Homologen (Kresole usw.) oder Gemische dieser Stoffe.
  • Es ist festgestellt worden, daß man unter den genannten Bedingungen das Entfasern, Abkochen und teilweise Bleichen der Fasern nicht nur viel schneller als bisher verwirklichen kann, sondern daß man auch, wenn die Konzentration stark genug ist (z. B. mindestens 5 % wasserfreies Ätzalkali und 10/, Phenol), den Stoff besonders vorteilhaft wollig machen, merzerisieren oder sogar gelatinieren kann. Jedes dieser Resultate kann, selbst wenn man von Rohfasern ausgeht, in einer einzigen Operation erzielt werden.
  • Man hat sogar beobachtet, daß man, wenn man gewisse Fasern behandelt, die ihrer Natur nach sich im Zustande ziemlich großer Reinheit befinden, in einer einzigen Operation ohne ZuhilfenahmeeinesanderenBleichmittelsschälen, merzerisieren und bleichen kann. Die Verwendung des Bades gemäß der Erfindung ergibt besonders bemerkenswerte Resultate, wenn man dem überschüssigen Alkali neben Phenol enthaltenden Bade ein Oxydationsmittel hinzufügt. Die Verwendung eines Gemisches von Ätzalkali und einem Oxydationsmittel, welches in alkalischem Medium wirkt, zur Behandlung von Bastfasern, um diese wollig zu machen und zu bleichen, ist bekannt. Wenn aber einem alkalischen, oxydierenden Bade ein Phenol hinzugefügt wird, so kann man feststellen, daß das Phenol auf das Oxydationsmittel noch eine besondere Wirkung ausübt, welche nicht nur gestattet, auch solche Oxydationsmittel zu verwenden, welche in saurer oder neutraler Wirkung wirken (z. B. die Permanganate), und zwar ebenso wie diejenigen, welche nur in alkalischer Lösung wirken, sondern auch auf die Operation auf andere Fasern als Bastfasern auszudehnen, z. B. auf Baumwolle und auf Cellulosestoffe im allgemeinen, zum Zwecke, gleichzeitig mit dem Bleichen das Wolligmachen oder das Merzerisieren oder soger das Gelatinieren des Stoffes zu erzielen.
  • Die in dem Alkali-Phenol-Bade, dem noch andere chemische Stoffe hinzugefügt werden können, zu verwendenden Phenolinengen und die Mengen dieser Stoffe können erheblich variieren, je nach der Wirkung, welche man erzielen will, nach den Arbeitsbedingungen, der Temperatur des Bades, der Natur der Stoffe, welche hinzugefügt werden können, und insbesondere je nach der Natur des zu behandelnden Stoffes.
  • Die Dauer der Behandlung ist ebenfalls veränderlich. Für reine Cellulosen ist die Wirkung eine fast augenblickliche und nach Verlauf von etwa fünf Minuten vollständig beendet. Für unvollkommen vorbehandelte Fasern ist eine etwa zweistündige Behandlung erforderlich, während für gewisse unreine Rohfasern eine Behandlungsdauer von einem halben Tag und mehr erforderlich sein kann.
  • Die Wirkung der Mischung macht sich bei allen Temperaturen bemerkbar, und in, der Praxis wird die Temperatur dem zu erzielenden Resultat angepaßt. So kann man beispielsweise in der Kälte oder bei mäßiger Temperatur arbeiten, wenn es sich um das Merzerisieren oder das Wolligmachen handelt, und bei höherer Temperatur, wenn es sich um die Gelatinierung handelt. Wie bereits obenerwähnt wurde, kann das eine oder andere Resultat gleichzeitig mit dem Bleichen erzielt werden, wenn man dem Bade ein Oxydationsmittel hinzusetzt, doch kann man natürlich auch der Behandlung im Alkali-Phenol-Bade ein gesondertes Bleichen vorausgehen lassen. Oder man kann diese Behandlung in allen den Fällen anwenden, in denen man vorher Säurebäder oder alkalische Bäder benutzt, um die Cellulosestoffe zu verbessern.
  • Beispiel I Jutefasern werden zunächst in einer kalten oder lauwarmen Lösung eines Oxydationsmittels angefeuchtet, sodann abgespült, sorgsorgfältig getrocknet und etwa 5 bis 15 Minuten lang der Einwirkung eines Bades ausgesetzt, welches sich aus einem Volumen wässeriger Natronlauge von 38 ° B6 und einem Volumen Phenol zusammensetzt. Das Material wird dann ausgeschleudert, ausgespült und wieder getrocknet.
  • Beispiel II Jutefasern werden in ein wässeriges Bad von i,i6o Dichtigkeit, welches 165 g Natron und i5 ccm Phenol pro Liter enthält, eingetaucht. Die Behandlung dauert bei einer Temperatur von 25' C eine halbe Stunde. Die Fasern werden dann ausgespült und getrocknet, und man kann dann feststellen, daß sie wollig geworden sind. Beispiel III Um das Bleichen und Wolligmachen gleichzeitig zu erreichen, benutzt man dasselbe Bad wie bei Beispiel II, unter Hinzufügung von Hypochlorit, welches 0,5 g Chlor pro Liter entspricht. Die Dauer der Behandlung ist dieselbe wie in Beispiel II.
  • Beispiel IV Man behandelt i kg Jutefasern mit 15 1 einer wässerigen Lösung, welche 3,7°/o Natronphenolat und 13,72,0/, freies Natron im Überschuß enthält. Nach einer 1/2stündigen Behandlung bei gewöhnlicher Temperatur wird das Material aus dem Bade herausgenommen, gespült und getrocknet. Das Wolligmachen ist vollkommen.
  • Das Verfahren kann auf bearbeitete Stoffe (Fäden, Gewebe) und auch auf rohe oder teilweise behandelte Stoffe angewendet werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Veredeln von Cellulosestoffen und insbesondere von pflanzlichen Textilfasern mittels Bädern, welche ein Alkali und ein Phenol enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bad verwendet wird, in dem außer der Alkalimenge, mit der sich das Phenol verbinden kann, ein Überschuß an freiem Ätzalkali vorhanden ist, der größer ist als die mit dem Phenol verbundene Alkalimenge und vorteilhaft ein Vielfaches der Menge beträgt, wobei das Bad außerdem noch ein Oxydationsmittel enthalten kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Bad verwendet, welches mindestens 50/,wasserfreies Ätzalkali und i°/0 reines Phenol enthält.
DED48096D 1925-05-25 1925-05-30 Verfahren zur Veredelung von Cellulosestoffen und insbesondere von vegetabilischen Textilfasern Expired DE502265C (de)

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