DE530149C - Verfahren zum Behandeln faseriger Pflanzen - Google Patents

Verfahren zum Behandeln faseriger Pflanzen

Info

Publication number
DE530149C
DE530149C DED57868D DED0057868D DE530149C DE 530149 C DE530149 C DE 530149C DE D57868 D DED57868 D DE D57868D DE D0057868 D DED0057868 D DE D0057868D DE 530149 C DE530149 C DE 530149C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wool
solutions
sweat
fiber
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED57868D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEN IND TEXTILES
Original Assignee
GEN IND TEXTILES
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by GEN IND TEXTILES filed Critical GEN IND TEXTILES
Priority to DED57868D priority Critical patent/DE530149C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE530149C publication Critical patent/DE530149C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Behandeln faseriger Pflanzen Vorliegende Erfindung hat zum Gegenstand ein Verfahren, welches ermöglicht, aus faserigen Stoffen pflanzlichen Ursprungs (Lein, Brennesselfaser, entholzte Rindenfaser usw.) deren Fasern dadurch zu gewinnen, daß man bei ihrer Behandlung Lösungen von Schafwollschweiß oder von alkalischen Salzen organischen Ursprungs, welche kein Schäumen des Wassers verursachen, verwendet.
  • An sich ist es bereits bekannt, zum Behandeln von Textilstoffen pflanzlichen Ursprungs zum Zwecke der Veredlung Alkalicarbonatlösungen, z. B. die in der Seifenfabrikation als Nebenprodukt erhältlichen Unterlaugen, zu verwenden. Der chemischen Zusammensetzung und dem chemischen Verhalten nach besteht aber ein bedeutsamer Unterschied zwischen jenen Alkalicarbonatlösungen und Wollschweißlösungen.
  • Wäßrige Wollschweißlösungen bestehen bekanntlich aus Wasser, welches die Bestandteile enthält, die es der Rohwolle entzieht, wenn man das Wasser bei gewöhnlicher Temperatur durch die in dicken Schichten ausgebreitete Wolle hindurchziehen läßt. Diese wäßrigen Wollschweißlösungen, deren Wollschweißkonzentration ungefähr 3° B8 oder mehr beträgt, besitzen eine hohe Waschkraft, die zum Waschen der Wolle vor dem, Krempeln nutzbar gemacht wird, Außer zum Waschen von Wolle vor dem Krempeln eignen sich wäßrige Wollschweißlösungen auch zur Behandlung von Wolle in anderen Verarbeitungsstadien oder Zuständen, z. B. zur Behandlung von Wollgarnen oder Wollgeweben oder auch zur Behandlung anderer Textilstoffe in beliebigem Zustande, zu dem Zwecke, deren Geschmeidigkeit; Elastizität, Widerstandsfähigkeit usw. zu erhöhen, welch letzteres dadurch zustande kommt, daß das Gut bei der Behandlung gewisse in den Wollschweißlösungen enthaltene Bestandteile adsorbiert.
  • Gemäß vorliegender Erfindung benutzt man wäßrige Wollschweißlösungen zur Beeinflussung von Pflanzen oder Stoffen pflanzlichen Ursprungs, um daraus die Textilfaser in besonders hochwertiger Form zu gewinnen. So z. B. erweist sich die Behandlung der Ramie, des Leins, der Brennessel, der Rinde gewisser Hölzer oder des Schilfes mittels wäßriger Wollschweißlösungen als äußerst vorteilhaft, indem die Textilfasern von dem Gummi und anderen vegetabilischen Stoffen befreit werden, die ihnen anhaften.
  • Erstes Ausführungsbeispiel (Jute- und Sisalfaser) In einem ungefähr 1500 1 fassenden Holz-oder Blechbottich werden roo kg Jute- oder Sisalfaser mit zooo 1 Wollschweißlösung von S° Be während z Stunden in der Siede= hitze behandelt. Danach wird die Faser ausgeschleudert, sodann in Seifenwasser und in gereinigtem Warmwasser gespült und schließlich,. nach einer der bekannten Methoden gebleicht.
  • Zwei tes--Ausfüh-i;üngs-beispiel (Flachs- und Hanffaser) ioo kg Flachs- oder Hanffaser werden während etwa 12 Stunden in iooo 1- einer Wollschweißlösung von mindestens 8° Be eingeweicht, wobei die Temperatur des Bades auf 5o bis 6o° erhalten wird. Nach Ablauf der 12 Stunden wird das Bad zum Sieden gebracht und während 3 Stunden auf Siedehitze erhalten. Die Faser wird dann zwischen zwei Walzen ausgequetscht und hernach in einem Seifenbad von 8o° und in gereinigtem Warmwasser gespült. Zur Vervollständigung der Degummierung folgt noch ein Bleichen in einem ein Oxydationsmittel enthaltenden Bade. So kann man z. B. eine Lösung von unterchlorigsaurem Natrium verwenden, die je Kilogramm bei normalem Druck und normaler Temperatur 21 gasförmigen Chlors liefert. Während des Bleichens wird die Temperatur unter 30` gehalten.
  • Die Dauer der Bleiche beträgt % bis 3 oder 4 Stunden. Nach dem Bleichen im Hypochlöritbade läßt man das Fasergut während einiger Minuten in einem auf gewöhnlicher Temperatur -stehenden 3 %igen Natriumbisulfitbade verweilen, worauf in gereinigtem Warmwasser gespült, sodann das Wasser ausgetrieben und schließlich getrocknet wird.
  • Drittes Ausführungsbeispiel (Ramiefaser) Die Degummierung der Ramiefaser erfolgt in gleicher Weise wie die des Flachses und Hanfes (zweites Beispiel), wobei jedoch der Wollschweißlösung von mindestens 8 ° Be kaustische Alkalisalze oder Alkalicarbonate zugesetzt werden.
  • Gute Resultate geben z. B. folgende Mengenverhältnisse.
  • Wollschweiß von 8° Be ... ioo 1, Ätznatron _ . . . . . _ . . . . . . . 2 kg oder Wollschweiß von 8° Be ... ioo 1, Natriumcarbonat . . . . . . . . . 4 kg.
  • Die benutzten Wollschweißlösungen können gereinigt und dann wieder verwendet werden.
  • Die zur Vornahme der beschriebenen Behandlungen dienenden w äßrigen Wollschweißlösungen können vorher zu anderen Zwecken, z. B. zum Waschen von Rohwolle, benutzt worden sein Die aus der Rohwolle gewonnenen wäßrigen Wollschweißlösungen können gemäß der Erfindung durch Verdampfung konzentriert werden, wodurch deren Transport an die Verwendungsstelle sich wirtschaftlicher bewirken läßt. Die Verdampfung kann so weit getrieben werden, daß das Produkt bei gewöhnlicher Temperatur breiige oder pastenartige Konsistenz annimmt. Zum Zwecke der Verwendung wird dann diese Paste durch Wasserzusatz bis zur gewünschten Konzentration verdünnt. Gemäß der Erfindung kann auch die Wollschweißlösung oder Wollschweißpaste durch eine passende Behandlung, z. B. durch Oxydation, entfärbt, desgleichen geruchlos gemacht werden, z. B. unter Vakuum und mittels überhitzten Dampfes. Die wäßrigen Wollschweißlösungen können auch sterilisiert werden, z. B. durch Hitze oder durch passende Antiseptika.
  • Die wäßrigen Wollschweißlösungen enthalten alkalische Verbindungen. Diese können auf chemischem Wege gewonnen werden, indem man z. B. Kohlenwasserstoff e, wie Paraffin, oxydiert, dann in Gegenwart von überhitztem Wasserdampf destilliert und die hierbei gewonnenen Fettsäuren mit Alkalien behandelt. Diese alkalischen Körper bewirken kein Schäumen des Wassers wie Seife; enthält aber das Wasser genügende Mengen davon, 'so waschen sie ausreichend. Sie können daher an Stelle wäßriger Wollachweißlösungen zu den oben angegebenen Behandlungszwecken verwendet werden.
  • Es können auch auf chemischemWege Verbindungen hergestellt werden, die den im Wollschweiß enthaltenen ähnlich sind. Die vorliegende Erfindung ist anwendbar nicht nur unter Benutzung wollschweißhaltiger Lösungen, sondern auch unter Benutzung von Körpern, die den im Wollschweiß enthaltenen ähnlich sind, d. h. von Körpern, die nicht, wie Seife, das Wasser zum Schäumen bringen, aber nichtsdestoweniger waschen, wenn sie sich in genügender Menge im Wasser befinden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:. Verffa_hren zum Behandeln faseriger Pflanzen oder faseriger Stoffe pflanzlichen Ursprungs, wie Lein, Brennesselfaser, entholzte Rindenfaser u. dgl., darin bestehend, daß diese Pflanzen, Stoffe oder Fasern in wäßrigen Wollschweißlösungen von mindestens 3° Be gewaschen, dadurch degummiert, veredelt und für den Webprozeß geeigneter gemacht werden.
DED57868D 1929-03-09 1929-03-09 Verfahren zum Behandeln faseriger Pflanzen Expired DE530149C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED57868D DE530149C (de) 1929-03-09 1929-03-09 Verfahren zum Behandeln faseriger Pflanzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED57868D DE530149C (de) 1929-03-09 1929-03-09 Verfahren zum Behandeln faseriger Pflanzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE530149C true DE530149C (de) 1931-08-05

Family

ID=7057261

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED57868D Expired DE530149C (de) 1929-03-09 1929-03-09 Verfahren zum Behandeln faseriger Pflanzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE530149C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE684047C (de) Verfahren zum Bleichen von Fasergut
DE1010048B (de) Verfahren zum Waschen von Faserstoffen oder Textilwaren
DE1005923B (de) Verfahren zum Reinigen, insbesondere zum Abkochen und Beuchen von Cellulosefasefasern
DE530149C (de) Verfahren zum Behandeln faseriger Pflanzen
DE547204C (de) Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Textilfaserstoffen
DE875390C (de) Verfahren zum Roesten von Stengelpflanzenfasern
DE565184C (de) Verfahren zur Degummierung von rohen nicht geroesteten Pflanzenfasern
DE2229455A1 (de) Verfahren zum entschlichten, entfetten und bleichen von rohtextilfasern
DE1026275B (de) Mehrstufiges Verfahren zur Vorbereitung von Baumwolle enthaltenden Waren fuer das Faerben und Drucken und andere Fertigbehandlungen
DE556865C (de) Verfahren zum Bleichen vegetabilischer Fasern
DE686091C (de) Verfahren zum Bleichen von Flachs und verwandten Fasern
DE712430C (de) Verfahren zum Veredeln von Bastfasern
DE808706C (de) Verfahren zur Behandlung von Zellulosematerial mit konzentrierter Alkalilauge
DE502265C (de) Verfahren zur Veredelung von Cellulosestoffen und insbesondere von vegetabilischen Textilfasern
DE289742C (de)
DE407500C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinen Zellulosefasern aus zellulosehaltigen, durch inkrustierende Begleitstoffe verunreinigten Materialien, wie Zellstoff und pflanzlichen Faserstoffen
AT264445B (de) Verfahren zum stufenweisen Bleichen von Bastfasern
DE579170C (de) Verfahren zur Gewinnung textiler Rohfasern aus Pflanzenstengeln
DE1061283B (de) Verfahren zum Bleichen von natuerlichen oder kuenstlichen Fasern oder Erzeugnissen hieraus
DE735019C (de) Verfahren zum Auflockern und zur Verhinderung von Verklebungen von nach ueblichen Methoden nassbehandelten Pflanzenfasern
AT207356B (de) Verfahren zum gleichzeitigen Entschlichten und Bleichen
DE602582C (de) Verfahren zum Entschlichten von vegetabilischen Fasern
AT92954B (de) Verfahren zum gleichzeitigen Isolieren, Wolligmachen und Bleichen von Bastfasern.
DE514053C (de) Verfahren zur Herstellung von Luftstickereien
DE481031C (de) Verfahren zur Entfettung von Rohwolle u. dgl.