DE481031C - Verfahren zur Entfettung von Rohwolle u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Entfettung von Rohwolle u. dgl.

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DE481031C
DE481031C DESCH74283D DESC074283D DE481031C DE 481031 C DE481031 C DE 481031C DE SCH74283 D DESCH74283 D DE SCH74283D DE SC074283 D DESC074283 D DE SC074283D DE 481031 C DE481031 C DE 481031C
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Germany
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water
wool
solvents
fat
degreasing
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RUDOLF BRAUCKMEYER DIPL ING
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RUDOLF BRAUCKMEYER DIPL ING
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entfettung von Rohwolle u. dgl. Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des den Gegenstand des Hauptpatents bildenden Verfahrens zur Entfettung von Rohwolle u. dgl., welches mit dem aus der französischen Patentschrift 584046 bekannt gewordenen Verfahren übereinstimmt. Sie besteht darin, daß an Stelle von Aceton andere, im Wasser mindestens im Verhältnis i : io lösliche milde Fettlösungsmittel, beispielsweise Methylacetat, oder Gemische mehrerer dieser Fettlösungsmittel in flüssiger Form auf das weitgehend vom Wasser befreite, z. B. bis auf einen Wassergehalt von 2 bis 3 0/0 getrocknete Gut zur Einwirkung gebracht und das entfettete Gut hierauf einer Nachbehandlung mit Wasser unterworfen wird, um das noch im Gut vorhandene Lösungsmittel zu entfernen. Milde wasserlösliche Fettlösungsmittel im Sinne der Erfindung sind solche, die, wie das Aceton des Hauptpatentes, bei gewöhnlicher Temperatur und bei gewöhnlichem Druck nicht über 2o 0/0 Wollfett zu lösen vermögen. Während aber das bei dem bekannten Verfahren des Hauptpatents benutzte Aceton den Nachteil besitzt, auch die im zu entfettenden Gut vorhandenen Harnzersetzungsprodukte und den Harnstoff zu lösen, ist das bei den anderen milden wasserlöslichen Fettlösungsmitteln nicht der Fall, die deshalb. zu einem praktisch stickstofffreien und infolgedessen wertvolleren Wollfett führen. Das Verfahren gemäß der Erfindung beruht gleich dem bekannten Verfahren des Hauptpatents auf der Erkenntnis, daß für die Durchführung der Entfettung von Rohwolle u: dgl. die Verwendung flüssiger wasserlöslicher an Stelle der bislang benutzten wasserunlöslichen Fettlösungsmittel von erheblicher technischer Bedeutung ist. Infolge der großen Oberfläche des Fasergutes und der starken Netzfähigkeit der organischen Lösungsmittel bleiben nach vollendeter Extraktion bedeutende Mengen des Lösungsmittels in dem Extraktionsgut zurück. Selbst nach Abpressen oder Abschleudern enthält die Wolle im allgemeinen noch mehr als 50 % ihres Eigengewichtes an Lösungsmitteln. Die Entfernung des von der Wolle zurückgehaltenen Lösungsmittels und seine Wiedergewinnung bietet nun erhebliche technische Schwierigkeiten. Infolge der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Wolle liefert z. B. die Zuführung von Verdampfungswärme keine befriedigenden Ergebnisse, während z. B. das Durchleiten erwärmter inerter Gase zu stark verdünnten Gemischen führt, welche eine wirtschaftliche Wiedergewinnung der Fettlösungsmittel z. B. mit Hilfe von Adsorptionsmitteln im allgemeinen nicht zulassen. Es wurde außerdem die Beobachtung gemacht, daß die Befreiung des extrahierten Wollguts von den zurückgehaltenen Lösungsmitteln unter Wärmeanwendung wie auch die Entfettung mit Lösungsmitteln in der Dampfphase zu Schädigungen der Faser Veranlassung gibt.
  • Die Verwendung wasserlöslicher Fettlösungsmittel bietet nun den großen Vorteil, daß das Austreiben derselben aus dem Extraktionsgut in einfachster Weise mit Hilfe von Wasser (oder wäßrigen Lösungen) erfolgen kann. Es ist hierbei von sehr großer Wichtigkeit, die mit Hilfe mild wirkender Lösungsmittel entfettete Faser unter solchen Bedingungen mit Wasser zu behandeln, daß einerseits das organische Lösungsmittel aus dem Innern der Faser entfernt wird und andererseits eine gewisse Menge von Wasser von der Faser aufgenommen wird. Versuche haben ergeben, daß bei Verwendung wasserlöslicher Lösungsmittel durch einfaches Waschen oder Spülen der entfetteten Wolle mit Wasser das darin vorhandene Lösungsmittel restlos entfernt und gleichzeitig dem Wasser Eingang in das Innere der Faser gewährt wird. Auch in Wasser schwerer lösliche organische Lösungsmittel, z. B. sölehe, welche nur im Verhältnis i : io oder z : io in Wasser löslich sind, können noch im Sinne der Erfindung verwendet werden.
  • Im übrigen besitzen auch die nach vorliegender Erfindung anzuwendenden wasserlöslichen Fettlösungsmittel infolge ihrer milden Wirkung gegenüber den früher verwendeten hochwirksamen Mitteln, wie Benzin, Benzol u. dgl., den bereits im Hauptpatent erwähnten Vorteil, daß die Entfettung regelbar unter Erhaltung des wertvollen Kapillarfettes der Fasern in mehr oder weniger großen Mengen durchgeführt werden kann. In dem Hauptpatent ist es z. B. als besonders erstrebenswert bezeichnet worden, in der Faser noch einen Fettgehalt von etwa z bis 5 °/o zu erhalten. Es hat sich nun gezeigt, daß man die Entfettung unbesorgt auch weitertreiben kann, was z. B. für das spätere Färben der Faser von Vorteil ist, wenn man durch die an die Extraktion anzuschließende Wasserbehandlung der Faser Gelegenheit gibt, eine gewisse Wassermenge aufzunehmen, also gewissermaßen das entzogene Fett durch Einlagerung von Wasser in die Faser zu ersetzen. Hierdurch werden die Fasern auch bei weitergehender Entfettung gegen Schädigungen geschützt.
  • Bei der Behandlung der entfetteten Wolle mit Wasser werden gleichzeitig die wasserlöslichen Kalisalze und Kaliseifen gewonnen. Die die Kaliverbindung enthaltenden Waschwässer können in üblicher Weise z. B. auf Pottasche verarbeitet oder zu anderen Zwekken nutzbar gemacht werden. Schließlich bietet die Wasserbehandlung der entfetteten Lösungsmittel noch den Vorteil, daß hierdurch die auf der Wolle vorhandenen Schmutzbestandteile entfernt werden, und zwar ohne Zusatz von Stoffen oder Verbindungen, welche, wie z, B. Soda, zu Verfilzungen Veranlassung geben können.
  • Für die Durchführung des Verfahrens ist es erforderlich, die zu, entfettenden Rohwollen, welche im allgemeinen 15 bis 2o °/o Feuchtigkeit enthalten, vor der Behandlung mit Fettlösungsmitteln weitgehend von Wasser zu befreien, z. B. derart, daß der Wassergehalt der Wolle auf etwa 2 bis 3 °%o erniedrigt wird. Zweckmäßig wird die Wasserentfernung durch vorsichtiges Erwärmen, z. B. mittels heißer Luff, vorgenommen. Hierdurch wird das in Klumpen an der Faser hängende Wollfett zum Schmelzen gebracht, so daß es gleichmäßig auf das Fasergut verteilt wird. Bei der darauffolgenden Extraktion wird dann in erster Linie das auf der Oberfläche der Faser befindliche Fett entfernt, während das die Elastizität der Faser begünstigende Kapillarfett erhalten bleibt. Im übrigen wird durch die der Extraktion vorangehende Entwässerung der Wolle das Lösungsvermögen der Lösungsmittel gesteigert und eine gleichmäßige Entfettung der Wolle gewährleistet. Schließlich wird durch die Entwässerung der Wolle noch der Vorteil, erzielt, daß -ein unerwünschtes Inlösunggehen der Kalisalze und Kaliseifen während der Fettextraktion verhindert wird, so daß dieselbeir nach Beendigung des Extraktionsvorganges restlos gewonnen und nutzbar gemacht werden. können, z. B. durch Verarbeiten auf Pottasche.
  • Als Lösungsmittel kommen andere wasserlösliche Ketone als Aceton, ferner Ester, Alkohole. u. dgl. in Betracht. Ihre Auswahl bzw. Zusammensetzung hat naturgemäß unter dem Gesichtswinkel zu erfolgen, daß es bei der Wollentfettung in erster Linie auf eine möglichst schonende Behandlung der wertvollen Wollfaser unter tunlichster Erhaltung ihrer guten Eigenschaften ankommt, während andererseits das Lösungsmittel bzw. das anzuwendende Lösungsmittelgemisch eine ausreichende und gleichmäßige Entfettung der Faser gewährleisten muß. Neben dem durch das Hauptpatent geschützten Aceton hat sich z. B. Methylacetat ausgezeichnet bewährt. Alkohole, wie z. B. Methylalkohol, werden zweckmäßig nur in 'Mischung mit anderen wasserlöslichen Lösungsmitteln verwendet. Von in der Technik anfallenden billigen Mischprodukten kommt z. B. der Holzgeist in Betracht.
  • Schließlich wurde noch gefunden, daß das vorstehend erläuterte Verfahren der Rohwollentfettung mit Hilfe von wasserlöslichen Fettlösungsmitteln mit Vorteil zur Reinigung von bereits bearbeiteten Textilien angewandt werden kann, insbesondere wenn es sich darum handelt, Spinn- oder Schmieröle von Wollabfällen, Garnen und Geweben zu entfernen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Entfetten von Rohwolle u. dgl. nach Patent 411 334., dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Aceton andere, in- Wasser mindestens im Verhältnis r : ro lösliche milde Fettlösungsmittel, wie z. B. Methylacetat, oder Gemische mehrerer derartiger Fettlösungsmittel mit der Maßgabe verwendet werden, daß das weitgehend von Wasser befreite, z. B. bis auf einen Wassergehalt von z bis 3 °/a getrocknete Gut mit Fettlösungsmitteln der gekennzeichneten Art behandelt und hierauf einer Nachbehandlung mit Wasser unterworfen wird.
DESCH74283D 1922-10-27 1925-05-26 Verfahren zur Entfettung von Rohwolle u. dgl. Expired DE481031C (de)

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