DE556865C - Verfahren zum Bleichen vegetabilischer Fasern - Google Patents

Verfahren zum Bleichen vegetabilischer Fasern

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DE556865C
DE556865C DEC36018D DEC0036018D DE556865C DE 556865 C DE556865 C DE 556865C DE C36018 D DEC36018 D DE C36018D DE C0036018 D DEC0036018 D DE C0036018D DE 556865 C DE556865 C DE 556865C
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
KURT LINDNER DR
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L4/00Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
    • D06L4/10Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which develop oxygen
    • D06L4/12Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which develop oxygen combined with specific additives

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Verfahren zum Bleichen vegetabilischer Fasern Der Bleichprozeß der bekannten vegetabilischen Fasern Baumwolle, Flachs, Jute, Ramie u. dgl. wird in der Regel durch die sogenannte Bäuche eingeleitet. Diese stellt einen Abkochprozeß dar, in dem siedende Lösungen von Alkalien, Alkalicarbonaten, Kalk, Harzseife o. dgl. bei gewöhnlichem Druck oder überdruck auf die rohe vegetabilische Faser einwirken und durch Aufschließen, Lösen, Einttlgieren oder Verseifen der natürlichen Verunreinigungen die Faser reinigen bzw. entfetten. Erst eine derartig vorbehandelte Faser wird von den Lösungen der üblichen Bleichmittel, wie Chlorkalk, Natriumhypochlorit, Wasserstoffsuperoxyd, Kaliumpermanganat usw., ordnungsgemäß geiietzt, durchdrungen und durchgebleicht.
  • Man hat vielfach versucht, den Abkochprozeß zu vermeiden und lediglich eine Kaltbleiche anzuwenden. Nach der Patentschrift 36 96:2 soll Baumwolle mit kalten Laugen im Vakuum genetzt und dann gebleicht werden. Auch wurde versucht, mit konzentrierten Chlorlösungen im Vakuum zu netzen.
  • Eine weitere Möglichkeit, das Benetzen und Durchdringen der vegetabilischen Fasern durch die Bleichlaugen zu fördern, besteht im Zusatz von Netzmitteln. Man hat versucht, dieses Ziel durch Zusätze von Seifen, Türkischrotölen, Glycerin, Alkohol u. dgl. zu erreichen (vgl. Patentschrift 176 6o9). Während alkoholartige Zusätze allein die gewünschte Durchbleichung nicht ermöglichen, treten bei Seifen, Türkischrotölen sehr leicht Störungen durch Bildung von Kalkseife ein, die ein schlechtes und ungleichmäßiges Durchbleichen des Materials zur Folge haben. Eine Mitverwendung derartiger Netzmittel beim Bleichen mit Chlorkalklösungen ist überhaupt unmöglich, da die sofort auftretende starke Kalkseifenbildung jedes derartige Netzmittel wirkungslos macht und den Bleichprozeß stört; außerdem ist das Netzvermögen der gewöhnlichen Seifen und Türkischrotöle verhältnismäßig gering.
  • Es wurde nun gefunden, daß eine Anzahl von äliphatisch substituierten aromatischen Sulfonsäuren sowie ihre Alkali- und Erdalkalisalze vorzügliche Benetzungsmittel darstellen, die auch in Gegenwart von Bleichmitteln, wie Chlorkalk usw., ihre volle Wirkung ausüben, da sie lösliche Kalksalze bilden. Als besonders wirksam erwiesen sich z. B. die Hexadecylbenzolsulfonsäure, Octadecyltoluolsulfonsäure, Isopropylnaphthalinsulfonsäure sowie deren Salze. Diese Säuren sind durchweg in Wasser löslich, ebenso ihre Alkali- und Erdalkalisalze: Sie sind daher im Gegensatz zu den- bekannten Netz- und Reinigungsmitteln vollkommen beständig gegen Säuren, Salze und Kalkverbindungen aller Art. .
  • Bereits geringe Zusätze von o,z bis o,5°/0 der vorerwähnten Verbindungen zur Bleichlauge genügen, um eine vorzügliche Bleichwirkung zu erzielen, die an die in der Bleiche mit vorgängiger Bäuche erzielte Wirkung völlig heranreicht. Das Fasermaterial wird fast augenblicklich genetzt und in kurzer Zeit völlig durchgebleicht. Das Verfahren eignet sich zum Bleichen im offenen Gefäß ebensogut wie zum Bleichen in Apparaten. Es eignet sich zum Bleichen von loser Ware, Strang- und Stückware, zur Buntbleiche usw.
  • Die Vorzüge des Verfahrens beruhen zunächst auf der allgemeinen Verwendbarkeit der Zusätze zu allen Bleichmitteln, besonders zu dem heute noch in großem Maßstabe gebrauchten Chlorkalk. Durch das Fortlassen der Bäuche werden ganz erhebliche Ersparnisse an Zeit, Arbeitskraft und Dampf erzielt, die die Kosten der ganz geringfügigen Zusätze bei weitem übersteigen. Mit besonderem Vorteil wird das Verfahren überall dort angewandt, wo durch die vorhergehende Abkochung die Entstehung von Kochflecken sowie Schädigungen der Faser, der Farben usw. zu befürchten sind. Letzteres gilt besonders für die Buntbleiche.
  • Eine besonders schöne Vollbleiche auch von Fasermaterialien, die reich an Schalenbestandteilen, Pektinstoffen u. dgl. sind, wird erzielt durch kurze vorherige Behandlung mit verdünnten kalten Lösungen von ?;tzalkalien oder Alkalicarbonaten, deren Netz- und Durchdringungsvermögen durch Zusatz der obenerwähnten Stoffe erhöht wird. Nach dieser Vorbehandlung wird gespült, abgesäuert und dann gegebenenfalls unter Zusatz der obenerwähnten Netzmittel gebleicht.
  • Die netzende und durchdringende Wirkung der erwähnten Sulfonsäuren und ihrer Salze kann durch Zusätze von ein- und mehrwertigen wasserlöslichen Alkoholen, wie Methanol, Äthylalkohol, Fuselalkohole, Glykol, Glycerin usw., noch verbessert werden. Auch kann durch den Zusatz dieser Sulfonsäuren zur Bäuchflotte die Bäuche stark gefördert und abgekürzt werden. Beispiel i Rohes Baumwollgarn wird in einer Natriumhypochlorit- .oder Chlorkalkbleichlösung, die 3 g aktives Chlor im Liter 'und außerdem o,6 g des Natriumsalzes der Di-i-Butyinaphthalinsulfonsäure enthält, bei etwa 18° C 2 Stunden lang gebleicht. Flottenlänge 1 :25. Nach der Bleiche wird das Garn io Minuten. in kaltem Wasser gespült, dann mit einer verdünnten Salzsäure (5 ccm Salzsäure von 20° B6 pro Liter) abgesäuert und schließlich antichloriert, gespült und getrocknet.
  • Beispie12 Rohes Baumwollgarn wird in einer 1 ° B8 starken Natronlaugelösung, die i g des Natriumsalzes der i-Propylnaphthalinsulfonsäure im Liter enthält, i Stunde lang genetzt. Flottenlänge i :25. Nach dem Zentrifugieren wird das Garn 3 Stunden lang in einer Chlorbleichlauge, die 3 9 aktives Chlor im Liter enthält, bei 18° C gebleicht. Flottenlänge i : 2o. Nach der Bleiche wird das Garn, wie in Beispiel z beschrieben, gespült, abgesäuert, gespült und antichloriert. Zum Schluß wird % Stunde lang mit einer Lösung, die i g Soda und 2 g Marseiner Seife im Liter enthält, kochend geseift, gespült, ausgeschleudert und getrocknet. Beispiel 3 Rohes Baumwollgarn wird in einer i° Be starken Natronlauge, die i g eines zuvor bereiteten und in Wasser gelösten Gemisches von 8o°/, des Natriumsalzes der i-Propylnaphthalinsulfonsäure und 2o°/, Methylcyclohexanol im Liter enthält, 3 Stunden lang abgekocht. Flottenlänge 1 :25. Nach Beendigung der Bäuche wird das Garn erst warm und dann kalt gespült, abgesäuert und gebleicht. Beispiel q. Rohes Baumwollgarn wird unter den im Beispiel 3 angegebenen Arbeitsbedingungen abgekocht, nur findet an Stelle der Natronlauge eine gesättigte Ätzkalklösung, die 1,25 g Ätzkalk im Liter enthält, Verwendung. Die Kochdauer beträgt hier vorteilhaft q. Stunden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Bleiehen vegetabilischer Fasern, wie Baumwolle, Flachs, Jute und andere, dadurch gekennzeichnet, daß gegebenenfalls unter Fortfall der Bäuche das Textilgut mit Bleichlösungen unter Mitverwendung geringer Zusätze von lösliche Kalksalze bildenden, aliphatisch substituierten aromatischen Sulfonsäuren, derenAlkali- oder Erdalkalisalzen oder Gemischen solcher behandelt wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor der eigentlichen Bleiche eine V orbehandlung mit verdünnten alkalischen Lösungen unter Zusatz der Netzmittel nach Anspruch i durchgeführt wird.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Netzmittel nach Anspruch i statt in der Bleiche in der Bäuche oder einer alkalischen Vorbehandlung verwendet werden. q.. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch die Mitverwendung von ein- oder mehrwertigen wasserlöslichen Alkoholen in den Bleich- oder Vorbehandlungsbädern oder in beiden Bädern.
DEC36018D 1925-01-14 1925-01-15 Verfahren zum Bleichen vegetabilischer Fasern Expired DE556865C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE743564C (de) * 1934-01-12 1943-12-29 Oranienburger Chem Fab Ag Verfahren zum Faerben von Pflanzenrohfasern mit substantiven Farbstoffen unter Mitverwendung von faseraufschliessenden Mitteln in der Siedehitze

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE743564C (de) * 1934-01-12 1943-12-29 Oranienburger Chem Fab Ag Verfahren zum Faerben von Pflanzenrohfasern mit substantiven Farbstoffen unter Mitverwendung von faseraufschliessenden Mitteln in der Siedehitze

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