DE289742C - - Google Patents

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DE289742C
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bleaching
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washed
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L4/00Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
    • D06L4/10Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs using agents which develop oxygen

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 289742 KLASSE Bi. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1913 ab.
Es ist bekannt, daß das Bleichen mit Persalzen, so z. B. mit Perborat, sich noch immer kostspieliger stellt als die bisher übliche Bleichmethode mit Chlorkalk o. dgl. Dies liegt im wesentlichen daran, daß bei dem Erhitzen der Bleichflotte sich zu große Mengen der in der Flotte aufgelösten Persalze zersetzen, ohne daß der dabei freiwerdende aktive Sauerstoff zum Bleichen der in der Flotte befindlichen
ίο Faser dienen kann. Eine lukrative Ausnutzung der Persalze findet also bei diesen gebräuchlichen Bleichmethoden nicht statt.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren, mit dessen Hilfe der genannte Ubelstand beseitigt und ein lukratives Arbeiten mit den Persalzen erreicht wird, so daß sich diese Arbeitsweise fast ebenso billig wie die mit Chlorkalk stellt, ohne daß die Faser hierbei beeinträchtigt wird.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß die zu bleichenden Stoffe mit der Persalzlösung, so z. B. mit Natriumperboratlösung, bei gewöhnlicher Temperatur getränkt und nach dem Ausquetschen einem Dämpfprozeß unterworfen werden. Hiernach wird die Ware gewaschen und, gelangt von neuem in die Persalzlösung und wird nach dem Quetschen wiederum gedämpft und gewaschen, ein Vorgang, der sich so lange wiederholt, bis die Ware genügend gebleicht ist.
Auf diese Weise wird also die Bleichflüssigkeit selber in der Bleichflotte nicht erhitzt, sondern nur auf der Faser selbst, wo der bei dem Dämpfen freiwerdende aktive Sauerstoff eine intensive Wirkung auf der Faser selbst auszuüben imstande ist.
Es hat sich herausgestellt, daß man durch diese intensive, wenn auch nur minutenlange Einwirkung der Persalze während des Dämpfens bei Baumwolle z. B. alle Schalen vollständig entfernen kann, was bis jetzt bei dem gewöhnlichen Bleichen mit Perborat nicht erreicht werden konnte.
Bei Behandlung von Baumwolle läßt sich auch das Bäuchen mit dem Bleichen verbinden, und man kann auf diese Weise sowohl loses Material als auch Garne und Gewebe vollständig in einer oder einigen Stunden bleichen. Zum Bäuchen ist zweckmäßig der Ätzkalk als billiges Verseifungsmittel zu verwenden. Es ist klar, daß man das Baumwollgewebe auch vorher auf die übliche Weise entschlichten kann, um das Netzen und Durchdringen der .Faser mit der Bauch- und Bleichflotte zu erleichtern. . -55
Um die Ausführung des Verfahrens an einem Beispiel zu erläutern, mögen folgende Angaben dienen:
Die Ware wird mit einer kalten, aus 10 bis 15 g gebranntem Kalk pro Liter Wasser hergestellten Ätzkalkflotte unter Zusatz von etwa 5 bis 10 g Natriumperborat getränkt, dann gequetscht und etwa 3 bis 8 Minuten gedämpft. Hierauf wird kalt gespült, gequetscht und das Tränken, Dämpfen und Waschen einige Male wiederholt.
Erforderlichenfalls kann man säuern und nachträglich wieder mit kalter Perboratlösung ohne weiteren Zusatz tränken, quetschen, dämpfen und waschen, ein Vorgang, der so lange wiederholt wird,
bleicht ist.
bis die Ware genügend ge
Garne, Copse, wobei sowohl Pack- als Aufstecksystem benutzt werden kann, das Quetschen durch Absaugen (mit der Pumpe) oder mit komprimierter Luft ersetzt wird, und loses Material bleicht man in ähnlicher Weise viel leichter und schneller; die Operation braucht hier nicht so oft wie bei den Geweben wiederholt zu werden.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, mit
ίο Hilfe von Perborat Rohware gleichzeitig zu bauchen und zu bleichen. Bei diesem Verfahren wurde jedoch die Perboratlösung, während sich die Ware in ihr befand, stundenlang erwärmt, wobei die Temperatur bis zu 90 ° gesteigert wurde. Bei einer solchen Arbeitsweise zersetzt sich das in dem Bade befindliche Perborat vollständig, ohne daß durch die hierbei verbrauchte, relativ große Menge Perborat eine vollständige Bleiche und insbesondere eine Entfernung der Schalen erreicht werden kann.
Im Gegensatz zu dieser bekannten Arbeitsweise wird bei dem vorstehenden Verfahren mit der Ware zunächst in die kalte Perboratbleichflotte gegangen, so daß zunächst die Ware nur damit genetzt wird. Die Erwärmung der von der Ware aufgenommenen Perboratlösung erfolgt dagegen außerhalb der Bleichflotte, so daß also jedesmal nur diejenige Perboratmenge verbraucht wird, die der Bleichflotte von der Ware entzogen worden ist, während das in der Bleichflotte selbst vorhandene Perborat erhalten bleibt. Ein solcher Vorgang hat neben dem geringeren Verbrauch an Perborat den Vorteil, bedeutend schneller vonstatten zu gehen, und bietet einen besonderen Vorteil dadurch, daß er auch zum Breitbleichen auf Baumwollwaren in der Einzellage auszuführen ist.
Das neue Verfahren sieht keine allmählich steigende Temperatur vor, vermeidet Kochflecke und ist für jede Warengattung geeignet, während das Verfahren, die Ware in einer erhitzten Perboratflotte zu bleichen, nur auf reine, möglichst schalenfreie Ware anwendbar ist.
Das vorliegende Verfahren arbeitet auch wesentlich sicherer und billiger als das Wasserstoffsuperoxyd und Ammoniak benutzende, bei dem ebenfalls das Bleichen in zwei Phacen vorgesehen ist. Denn die sehr unbeständigen Wasserstoffperoxydlösungen müssen durch Zusätze, die gegebenenfalls dem zu bleichenden Gewebe schädlich werden können, beständiger gemacht werden., Solche Zusätze verteuern natürlich das Verfahren. Es besteht auch die Gefahr, daß bei nicht genügender Menge an alkalischen Gasen die Zellulose durch den Säureüberschuß des Wasserstoffsuperoxyds angegriffen und sogar zerstört wird. Ferner bedingt das Verfahren ein vorheriges Auskochen (Bäuchen) des Bleichgutes. Die Ware wird zuerst in einem Bäuchkessel mit alkalischen Lösungen kochend, also im Strang, behandelt, und zwar bei Überdruck.
Dagegen wird das Bäuchen gemäß dem vorstehenden neuen Verfahren im breiten Zustand vollzogen. Die Ware wird mit Natronlauge imprägniert und ohne Druck gedämpft. Desgleichen entfallen die bei den älteren Verfahren notwendigen Zusätze, die das Verfahren gefährlicher und teurer gestalteten.

Claims (2)

Pat ent-An Sprüche:
1. Verfahren zum Bleichen von Textilstoffen mittels Persalze, insbesondere Perborate, dadurch gekennzeichnet, daß die erforderlichenfalls entschlichteten oder vorgereinigten Stoffe wiederholt mit Persalzlösungen bei gewöhnlicher Temperatur getränkt, dann kurze Zeit gedämpft und gewaschen werden, bis genügende Bleichung erfolgt ist.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Vereinigung des Bleich- und Bäuchprozesses die zu dämpfenden Stoffe mit einer Persalzlösung getränkt werden, die Ätzkalk o. dgl. enthält, worauf nach Vollendung des Bäuchens die Ware angesäuert, gewaschen und das Bleichen in gleicher Weise mit einer Persalzlösung vollendet werden kann.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2433370A (en) * 1940-04-24 1947-12-30 Buffalo Electro Chem Co Method of scouring cellulosic materials

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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