AT204993B - Kontinuierliches Verfahren zur Reinigung, Entschlichtung und Bleiche von Gespinsten und Geweben aus Rohbaumwolle - Google Patents
Kontinuierliches Verfahren zur Reinigung, Entschlichtung und Bleiche von Gespinsten und Geweben aus RohbaumwolleInfo
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Description
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Kontinuierliches Verfahren zur Reinigung, Entschlichtung und Bleiche von Gespinsten und
Geweben aus Rohbaumwolle Es ist bekannt, Oxydationsmittel zur Entschliohtung von Baumwollgespinsten bzw. gemeinsam mit Reinigungsmitteln zum Ansetzen von Reinigungsbädiern fjr Baumwollgewebe anzuwenden, in gewissen Fällen auch mit einer anschliessenden leichten Bleiche.
Bei diesem Verfahren wird die depolymerisierende Wirkung ausgenutzt, die der atomare Sauerstoff auf die Stärke ausübt.
Es wurde nun gefunden, dass, wenn die Baumwolle mit einer bestimmten Mischung (auf die in der Folge näher eingegangen werden wird) behandelt wird, wobei dieses Gemisch aus normalen, chemischen, reinigenden, mit Oxydationsmitteln zusammenwirkenden Reagentien besteht, und die Baumwolle anschliessend, nach vorausgehender Mazerationsdauer, einer thermischen Behandlung ausgesetzt wird, man nicht nur eine ausserordentliche Beschleunigung der Entschlichtung erreicht, sondern dass bei gleichzeitiger Verbesserung der färberischen Eigenschaften der Baumwollgespinste oder-gewebe, oder der Mischgewebe Baumwolle ! Zellwolle, auch'die Reinigung und Bleiche rascher durchgeführt werden können.
Auch die gegebenenfalls erforderlichen nachfolgenden Bleichprozesse, welche dazu dienen, eine Ware mit besonders hohem Weissgehalt herzustellen, werden wesentlich erleichtert und beschleunigt.
Das erfindungsgemässe kontinuierliche Verfahren zur Reinigung, Entschlichtung und Bleiche von Gespinsten und Geweben aus Rohbaumwolle besteht nun darin, dass, diese vorzugsweise in zusammengerolltem Zustand mit einer einzigen, an sich bekannten Lösung imprägniert werden, die im wesentlichen Ätzalkali, Alkalisilikat, Wasserstoffperoxyd und ein Netzmittel enthält, dass nach erfolgter Imprägnierung das Gespinst oder Gewebe, bei normaler oder erhöhter Temperatur eine gewisse Zeit (3-12 Stunden, je nach der Temperatur) mazerieren gelassen wird, dass nach erfolgter Mazeration äusserst kurz, höchstens eine
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Cwendete Lösung besteht aus Atzalkali, Alkalisilikat und Wasserstoffperoxyd. Von einer Mitverwendung eines Netzmittels ist an keiner Stelle die Rede.
Das gemäss dieser Patentschrift behandelte Gut kann somit keinesfalls die Eigenschaften aufweisen, welche das erfindungsgemäss behandelte Gut aufweist. Vor allem sei in diesem Zusammenhang die Möglichkeit hervorgehoben, das nach dem erfindungsgemässen Verfahren behandelte, zusammengerollte Gewebe unmittelbar zu färben. Es wurde bisher als unmöglich betrachtet, das gleiche Ergebnis bei Geweben im zusammengerollten Zustand nach den bisher bekannten Dämpfungsmethoden zu erzielen ; es besteht auch tatsächlich bei allen bisher bekannten Verfahren die Gefahr, dass infolge der gro- ssen zu behandelnden Baumwollmasse, Streifen bzw. sogenannte Flammenbildung und andere Erscheinungen verursacht werden, wodurch erhebliche Färbungsfehler entstehen. Es ist daher auch das Verfahren dieser Patentschrift von dem erfindungsgemässen Verfahren als durchaus verschieden zu betrachten.
Die USA-Patentschrift Nr. 2, 257, 716 schliesslich offenbart eine Behandlungslösung, welche in ihrer Zusammensetzung wohl im Prinzip der Lösung entspricht, welche gemäss dem vorliegenden Verfahren angewandt wird, doch sind in dieser USA-Patentschrift gänzlich andere Behandlungarten vorgeschrieben als dies gemäss der vorliegenden Erfindung der Fall ist. Dies ist auch insoferne leicht verständlich, als ja auch der Zweck des Verfahrens dieser USA-Patentschrift ein anderer ist ; das Gut soll nach der darin beschrie- benen Behandlung lediglich gebleicht und ab- sorptionsfähig gemacht werden. Von einer Reinigung bzw. Entschlichtung ist in dieser Patentschrift keine Rede.
Zum Unterschied zu dieser Patentschrift, gemäss welcher das zu behandelnde Gut mit der Behandlungslösung lediglich auf hohe Temperaturen erhitzt wird, wird in dem Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung nach der Imprägnierung zunächst eine Mazeration durchgeführt, d. h. zwischen Imprägnierung und der darauffolgenden Dämpfung muss eine gewisse Zeitdauer vergehen. Durch diese Behandlung ist erst eine zufriedenstellende Entschlichtung sowie Beseitigung der Samenhäutchen möglich und ausserdem wird die Bleichwirkung am Behandlungsgut dadurch erhöht. Eine vollständige Beseitigung der Samenhäutchen, wie sie gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren stattfindet, war bisher lediglich durch zwei Behandlungen zu erreichen, wobei die erste mit konzentrierter Natronlaugenlösung durchgeführt werden musste.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren dessen einzelne Teilschritte zu andern Zwecken wohl an sich bekannt sein mögen, deren besondere Kombination jedoch einen durchaus überraschenden und nicht ohne weite- res vorhersehbaren Effekt ergibt, welcher bisher durch ein einziges Verfahren nicht erreicht wer- den konnte und somit zweifelles beträchtliche Vorteile bietet.
Die folgenden Beispiele beschreiben die Erfindung näher, ohne sie jedoch irgendwie einzuschränken.
EMI2.1
l :Netzmittel 6 gll
Die mit obigen Produkten getränkte Ware wird 3 Stunden zur Mazeration stehen gelassen und anschliessend entweder zusammengerollt oder ausgebreitet 1/4 Stunde lang bei 1000 C gedämpft.
Die gründlich gewaschene Ware kann anschlie- ssend gefärbt, oder mit folgender Lösung nachgebleicht werden : H, 130 Vol.- 15 cm3/l Natriumsilkat 20 gtl Beispiel2 :1000gBaumwollgewebeoder-gespinst werden im Verhältnis 1 : l mit folgender Lösung durchtränkt :
EMI2.2
lOcnrVlNetzmittel 6 gll mit anschliessender Bleiche, wie im vorstehenden Beispiel angegeben. In diesem Falle beträgt die Einwirkungsdauer der Mazeration aber 12 Stunden.
Beispiel3 :1000gMischgewebeBaumwolle/
EMI2.3
1HaOj,, 130 Vol. -% 10 cm3/l Netzmittel 6 g/I
Nach einer 3-stündigen Mazeration wird das so behandelte Material je nach dem Zellwollegehalt entweder in zusammengerollter oder ausge- breiteter Form während einer Viertelstunde bei 1000 C direkt gedämpft. Nach gründlicher Spülung kann die Ware gefärbt oder auch einer weiteren Bleichbehandlung unterworfen werden.
Beispiel 4 : Die Behandlung erfolgt wie im vorstehenden Beispiel, jedoch mit einer 12-stun- digen Einwirkungsdauer der Mazeration.
Auf nach obigem Verfahren gereinigten, zusammengerollten Geweben konnten Färbungen und Drucke auch mit substantiven, Indigosolund Indanthren-Farbstoffen hergestellt werden, die besonders empfindlich entweder gegenüber der eventuellen Anwesenheit von Oxyzellulose oder den durch das Arbeiten in zusammengerollter Form herstammenden Mängel sind.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH : Kontinuierliches Verfahren zur Reinigung, Entschlichtung und Bleiche von Gespinsten und Geweben aus Robbaumwolle, dadurch gekennzeichnet, dass diese vorzugsweise in zusammengerolltem Zustand mit einer einzigen, an sich bekannten Lösung imprägniert werden, die im wesent- lichen Xtz, alikali, Alkalisilikat, Wasserstoffper- oxyd und ein Netzmittel enthalt, dass nach erfolg- ter Imprägnierung das Gespinst oder Gewebe, bei normaler oder erhöhter Temperatur eine gewisse Zeit (3-12 Stunden, je nach der Temperatur) mazerieren gelassen wird, dass nach erfolgter Mazeration äusserst kurz, höchstens eine Viertelstunde lang, bei 100-130"C gedämpft und dass nach dem Dämpfen das Gespinst oder Gewebe gründlich gewaschen und gegebenenfalls nachgebleicht wird.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| IT204993X | 1955-06-24 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| AT204993B true AT204993B (de) | 1959-08-25 |
Family
ID=11167848
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| AT376156A AT204993B (de) | 1955-06-24 | 1956-06-23 | Kontinuierliches Verfahren zur Reinigung, Entschlichtung und Bleiche von Gespinsten und Geweben aus Rohbaumwolle |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| AT (1) | AT204993B (de) |
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE1135857B (de) * | 1959-12-28 | 1962-09-06 | Benteler Werke Ag | Verfahren zum Entschlichten von Geweben und Gewirken und Vorrichtung zur Ausfuehrungdes Verfahrens |
| DE1292128B (de) * | 1960-09-08 | 1969-04-10 | Degussa | Verfahren zum Entschlichten und Bleichen von Cellulose enthaltendem Textilgut |
-
1956
- 1956-06-23 AT AT376156A patent/AT204993B/de active
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| DE1292128B (de) * | 1960-09-08 | 1969-04-10 | Degussa | Verfahren zum Entschlichten und Bleichen von Cellulose enthaltendem Textilgut |
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