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Verfahren zur Erzeugung von gemusterten Transparenteffekten auf Textilgebilden durch örtlich begrenzte Einwirkung von verdickter konzentrierter Chlorzinklösung.
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ein Bedrucken bei gewöhnlicher Temperatur.
Bei einer besonders zweckmässigen Ausführungsform des Verfahrens kann man auch so vorgehen, dass man die Cellulose in der Chlorzinklösung kalt quellen lässt, dann die Auflösung unter
Erhitzung, vorzugsweise auf etwa 700 C, zu Ende führt und schliesslich die Masse erkalten lässt. Durch diese Verfahrensweise gelingt es, durch Beschleunigung der Auflösung das etwas umständliche und zeitraubende Kaltlösungsverfahren erheblich zu vereinfachen und abzukürzen. Durch Zugabe von
Formaldehyd kann die pergamentierende Wirkung gemildert werden. Bemerkenswert ist, dass die Wirksamkeit der Masse beim Verdünnen mit Wasser verloren geht, beim Verdünnen mit Formaldehyd- lösung aber keine Einbusse erleidet.
Allerdings kann das Arbeiten mit formaldehydhaltigen Druck- massen zufolge der lästigen starken Geruehsentwieklung unter Umständen recht unangenehm und auch dadurch umständlich werden, dass die Überwachung des Verfahrens erschwert wird.
Wenn es also, wie bei der Kunstseide, darauf ankommt, zu vermeiden, dass die pergementierende
Wirkung der Druckmasse infolge der zur Auflösung der Cellulose benötigten hohen Chlorzinkkonzen- tration allzu intensiv wird, oder dass neben der gewünschten Transparenz eine die Faser schädigende Überpergamentierung eintritt, ist es nach der Erfindung zweckmässig, die als Verdickungsmittel ver- wendete Cellulose ganz oder teilweise durch organische Cellulosederivate, beispielsweise Celluloseester, zu ersetzen. Insbesondere hat sich die Anwendung von Acetylcellulose als günstig erwiesen. Vorteilhaft benutzt man als Verdickungsmittel eine Mischung von Acetylcellulose und Cellulose.
Die fertiggestellte Druckmasse wird nun in irgendeiner Art und Weise, z. B. durch Aufdrucken,
Aufspritzen od. dgl. auf das zu bemusternde Textilgebilde aufgetragen, die Ware bei möglichst erhöhter
Temperatur, z. B. bei ungefähr 1000 C getrocknet, ausgewaschen, geschleudert und fertig getrocknet.
Die vordem mit der Druckmasse bedeckten Partien weisen dann den gewünschten Pergamentierungs- effekt auf, wobei sich diese Stellen als transparente Musterungen von dem weniger durchsichtigen
Grund abheben.
Das neue Verfahren lässt sich auf die verschiedensten Textilfasern pflanzlicher oder tierischer, natürlicher oder künstlicher Herkunft bzw. auf die daraus hergestellten Gebilde, wie Gewebe, Gewirke,
Geflechte, auch Garne u. dgl. anwenden. Von künstlichen Fasern eignen sieh sowohl die aus umgefällten
Cellulosen als auch die aus Celluloseäthern und-estern bestehenden Kunstfasern. Für diese neue Art der Veredlung kommen auch Gebilde, welche verschiedene Textilmaterialien enthalten, also beispiels- weise Mischgewebe und Gewebe aus Mischgespinsten in Betracht.
Vor dem Bedrucken mit Chlorzinkmasse kann das Textilgebilde beliebig vorbehandelt, d. it. ausgekocht, gebleicht, mereerisiert, gefärbt oder farbig bedruckt werden. Nach erfolgtem Aufdruck mit Chlorzink, Trocknen und Auswaschen der Masse kann ferner zwecks Verstärkung des Veredlung- effektes das Gebilde mit quelled wirkenden Mitteln in gespanntem oder losem Zustande nachbehandelt werden. Sehr schöne Effekte lassen sieh in dieser Weise erzielen, wenn beispielsweise die Nachbehandlung mit Natronlauge von Mercerisierstärke erfolgt und das Gewebe während dieser Prozedur unter Spannung gehalten wird. Mit schrumpfen wirkenden Quellungsmitteln können in ähnlicher Weise auch gemusterte
Kreppeffekte erzeugt werden, indem das Gewebe in losem Zustand der Quellmitteleinwirkung unter- zogen wird.
Verschiedene Farbeffekte können erhalten werden, wenn man vor oder nach dem örtlichen Perga- mentieren mit Druckmasse die üblichen Arten des Färbens und des Farbdruckes anwendet.
Ausführungsbeispiele :
1. Baumwollmousseline mereerisiert, gebleicht, wird mit einer folgendermassen zusammengesetzten Druekmasse bedruckt :
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<tb>
<tb> Chlorzink, <SEP> technisch <SEP> 69 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Wasser <SEP> 31 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Viskoseabfä..e <SEP> 2-1 <SEP> Gew.-Teile.
<tb>
Die bedruckte Ware wird bei 950 C vollständig getrocknet, ausgewaschen, geschleudert und unter Spannung auf Rahmen getrocknet. Daran anschliessend wird die Ware in Natronlauge von 320 Bé während 4 Minuten eingelegt, mit Wasser ausgewaschen und mit 20 Bé starker Schwefelsäure abgesäuert. Nach wiederholtem gründlichen Auswaschen wird die Ware unter möglichst geringer Spannung getrocknet. Es entstehen bossierte Effekte.
2. Man bedruckt ein Viskosegewebe mit einer Masse, bestehend aus :
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<tb>
<tb> Chlorzink, <SEP> technisch................... <SEP> 50 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Wasser <SEP> SOGew.-Teile
<tb> Formaldehyd, <SEP> konzentriert <SEP> 20 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Viskoseabfälle......................... <SEP> 3 <SEP> Gew.-Teile,
<tb>
trocknet bei erhöhter Temperatur, wäscht sorgfältig aus, schleudert und trocknet schliesslich auf dem Spannrahmen.
Man erhält auf diese Weise transparente Musterungen auf unverändertem Fond.
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3. Entbasteter Seidejlnousseline wird mit folgender Druckpastc bedruckt :
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<tb>
<tb> Chlorzink, <SEP> technisch................... <SEP> 50 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Wasser <SEP> 20 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Formaldehyd, <SEP> konzentriert <SEP> 30 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Viskoseabfälle <SEP> 2-5 <SEP> Gew.-Teile.
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Die Ware wird wie in Beispiel 2 bei erhöhter Temperatur getrocknet, ausgewaschen, geschleudert und zum Schluss unter Spannung getrocknet.
Es entsteht ein ähnlicher Effekt wie bei Beispiel 2.
4. Ein gebleichtes Viskose-Voilegewebe wird bedruckt mit einer Masse von folgender Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Chlorzink.................................... <SEP> kg
<tb> Wasser <SEP> 31 <SEP> kg
<tb> Acetatseideabfälle <SEP> ........................ <SEP> 2 <SEP> kg
<tb> Viskoseseideabfälle............................ <SEP> 0-5 <SEP> kg.
<tb>
Das Gewebe wird alsdann bei 95 C vollständig getrocknet, ausgewaschen, geschleudert und schliesslich auf Rahmen fertiggestellt.
Die bedruckten Stellen sind transparent und gut reissfest.
5. Ein gebleichtes, mercerisiertes Baumwoll-Mousselinegewebe wird bedruckt mit einer Masse von folgender Zusammensetzung :
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<tb> Chlorzink <SEP> 72 <SEP> kg
<tb> Wasser <SEP> 28 <SEP> kg
<tb> Viskoseseideabfälle <SEP> 1-8 <SEP> kg.
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Das Gewebe wird unmittelbar nach dem Drucken bei 85 C vollständig getrocknet, ausgewaschen, geschleudert und schliesslich auf Rahmen fertiggestellt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von gemusterten Transparenteffekten auf Textilgebilden durch örtlich begrenzte Einwirkung von verdickter konzentrierter Chlorzinklösung, dadurch gekennzeichnet, dass als Verdickungsmittel Cellulose verwendet wird und die Auflösung der Cellulose im Chlorzink bei niedriger Temperatur erfolgt.