DE899637C - Verfahren zum Stabilisieren von Textilmaterial - Google Patents

Verfahren zum Stabilisieren von Textilmaterial

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DE899637C
DE899637C DEA3166A DEA0003166A DE899637C DE 899637 C DE899637 C DE 899637C DE A3166 A DEA3166 A DE A3166A DE A0003166 A DEA0003166 A DE A0003166A DE 899637 C DE899637 C DE 899637C
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DEA3166A
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Raymond E Smith
Leslie L Walmsley
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Akzo Nobel UK PLC
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/10Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
    • D06M13/12Aldehydes; Ketones
    • D06M13/127Mono-aldehydes, e.g. formaldehyde; Monoketones

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Description

  • Verfahren zum Stabilisieren von Textilmaterial Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stabilisieren von Textilien gegen fortschreitende Schrumpfung bei mehrfachem Waschen und gegen Ausziehen während der Fertigstellung unter gleichzeitiger Färbung des Textilmaterials mit einem Küpenfarbstoff.
  • Üblicherweise umfaßt die Behandlung von Textilien, wie z. B. von Geweben aus regenerierter Cellulose, und die Färbung mit einem Küpenfarbstoff ein Zweistufenverfahren, bei welchem das Gewebe in einer Stufe gefärbt und dann in der zweiten Stufe zwecks seiner Stabilisierung nachbehandelt wird. Bei dem bekannten Zweistufenverfahren wird das Gewebe zuerst in einem Verfahren gefärbt, welches die folgenden Unterstufen umfaßt: z. Vorbereitung des Gewebes zum Färben durch Entschlichten, Spülen, Ausspülen und Trocknen des Gewebes; 2. Aufbringen des Farbstoffes auf das Gewebe durch Aufklotzen; 3. Reduktion des Farbstoffes zu der Leukoküpe; q.. Oxydation der Leukoküpe zu dem Küpenfarbstoff; g. Spülen des Gewebes nach der Oxydation; 6. Trocknen; 7. Aufrahmen des Gewebes auf die gewünschte Breite. Nach Vollendung der siebenten Stufe wird das Gewebe einer Behandlung unterworfen, welche den Zweck hat, es gegen Schrumpfen zu stabilisieren.
  • Ein synthetisches Harz wird im allgemeinen als Stabilisator gebraucht. Diese Behandlung umschließt die folgenden Stufen: B. Aufbringen des Harzes auf das Gewebe durch Aufklotzen; g. Trocknen des harzbehandelten Gewebes; ro. Härten des Harzes auf dem Gewebe zu einem unlöslichen Zustand; xz. Spülen des Gewebes, welches das gehärtete Harz trägt; z2. Trocknen des Gewebes und 13. Aufspannen des Gewebes auf die gewünschte Breite.
  • Gemäß der Erfindung werden die Textilmaterialien sowohl gegen fortschreitende Schrumpfung nach mehrfachem Waschen und auch gegen Ausziehen während der Fertigstellung stabilisiert unter gleichzeitiger Aufbringung eines Küpenfarbstoffes, wobei folgende Stufen durchlaufen werden: z. Vorbereitung des Gewebes durch Entschlichten, Spülen und Trocknen; 2. gleichzeitige Aufbringung des Küpenfarbstoffes und eines besonderen Stabilisators; 3. Trocknen; q.. Umsetzen des Stabilisators; 5. Reduktion des Farbstoffes zu der Leukoküpe; 6. Oxydation der Leukoküpe zurück zum Küpenfarbstoff ; 7. Spülen nach der Oxydation; B. Trocknen; g. Aufrahmen auf die gewünschte Breite.
  • Es ist klar, daß durch das Verfahren der Erfindung vier der bei der normalen und bekannten Methode notwendigen Verfahren völlig wegfallen, wodurch die Handhabung und die Zeit, die notwendig ist, das Textilmaterial fertigzumachen, herabgesetzt wird. Dadurch werden die Kosten des Gewebes erheblich verringert. Die vorliegende Erfindung ist von besonderer Bedeutung bei der Behandlung von ganz oder teilweise aus Fasern, Fäden oder Garnen aus regenerierter Cellulose bestehenden Geweben, einschließlich von Garnen, welche vorwiegend aus versponnener Viskosekunstseide bestehen.
  • Man hat bisher keinen Erfolg damit gehabt, ein Gewebe aus regenerierter Cellulose gleichzeitig zu färben und gegen fortschreitenden Schwund bei mehrfacher Wäsche wie auch gegen Ausziehen zu stabilisieren; letzteres tritt üblicherweise dann auf, wenn solche Gewebe den letzten Fertigstellungsstufen unterworfen werden. Celluloseäther, die als Stabilisatoren vorgeschlagen worden sind, verleihen ein gewisses Maß von Stabilität gegen fortschreitende Schrumpfung bei wiederholtem Waschen des Gewebes, jedoch stabilisieren dieselben nicht gegen Ausziehen während der Schlußbehandlungen. Außerdem benötigen die meisten Behandlungsmethoden, welche man zwecks Stabilisierung des Gewebes benutzte, die Verwendung von Substanzen, welche sich mit den bekannten Farbstoffen nicht vertragen und daher zum Gebrauch nicht geeignet sind.
  • Harnstofformaldehydharze sind ein Beispiel solcher Substanzen, welche für die Anwendung bei regenerierten Cellulosegeweben vorgeschlagen worden sind, und zwar in der Form eines Vorkondensates, das bis zum unlöslichen Zustand auf dem Gewebe gehärtet wird. Regenerierte Cellulosegewebe können mit einem Küpenfarbstoff nicht mit Erfolg gefärbt werden, z. @B. bei der Anwendung in einem Behandlungsmedium, welches ein Harnstofformaldehydharz enthält, weil das Harz die Reduktion des Farbstoffes zu seiner löslichen Leukoform verzögert. Andere Harze dieser Art haben die gleichen oder ähnliche Nachteile. Die Verzö&erungswirkung der Harze auf die Reduktion der Küpenfarbstoffe auf dem Gewebe ist der eine Faktor, welcher für die Tatsache verantwortlich ist, daß eine Stabilisierung des Gewebes gleichzeitig mit der Anwendung eines Küpenfarbstoffes nicht erreicht werden konnte. Die Behandlung von Geweben mit einem vorgefärbten Celluloseäther erfüllt nicht die Ziele dieser Erfindung, weil die Celluloseäther das Gewebe nicht gegen Ausziehung während der letzten Fertigstellungsstufen stabilisieren, die nach dem Niederschlagen des Äthers auf dem Gewebe ausgeführt werden müssen, und außerdem wird das Färben lediglich durch ein mechanisches Aufbringen der Farbe auf der Oberfläche des Gewebes durch das Fixieren des Äthers erreicht. Bisher bestand das übliche Verfahren darin, daß in der alten Weise das Gewebe in einer Verfahrensstufe gefärbt und daß dann das gefärbte Gewebe mit einem Medium behandelt wurde, um ihm Stabilität zu verleihen; diese Behandlungsstufe war getrennt und verschieden von der erstgenannten, wie im einzelnen oben ausgeführt. Es wurde nun gefunden, daß Textilmaterialien, insbesondere solche aus regenerierter Cellulose, erfolgreich sowohl gegen fortschreitende Schrumpfung bei mehrfachem Waschen und auch gegen normales Ausziehen während der abschließenden Fertigstellungsstufen, welche auf die Stabilisierung folgen, gleichzeitig mit dem Aufbringen der Farbe auf dem Textilmaterial stabilisiert werden können, wenn man die Stabilisierung mit Hilfe von wasserunlöslichem, alkalilöslichem Celluloseäther und Formaldehyd durchführt, welche zusammen auf die Textilien mit dem Farbstoff unter besonderen Bedingungen aufgebracht werden. Gemäß der Erfindung werden Textilmaterialien, insbesondere vorwiegend aus regenerierter Cellulose bestehende Gewebe, mit einem wäßrigen Behandlungsmittel imprägniert , oder behandelt, welches einen pH-Wert von 1,2 bis 6,5 hat und den Farbstoff, ferner den wasserunlöslichen, alkalzlöslichen Celluloseäther und Formaldehyd enthält. Dann werden sie in Abwesenheit von Druck und vorzugsweise im gespannten Zustand getrocknet, in Abwesenheit von Druck zwecks Umsetzens des Aldehyds erhitzt und, falls notwendig, nachbehandelt, um den Farbstoff auf dem Gewebe zu entwickeln.
  • Der auf das Gewebe in der wäßrigen Behandlungsflüssigkeit aufgebrachte Farbstoff, welcher den wasserunlöslichen, alkalilöslichen Celluloseäther und Formaldehyd zur Stabilisierung des Gewebes enthält, ist vorzugsweise ein Küpenfarbstoff. Unter den Bedingungen dieses Verfahrens verzögern bzw. unterbinden der Celluloseäther und der Aldehyd, welche gemeinsam als Stabilisatoren für das Gewebe wirken, nach dem Umsetzen des Aldehyds die Reduktion des Küpenfarbstoffes zu der löslichen Leukokäpe auf dem Gewebe nicht und ebensowenig die Regenerierung des Farbstoffes durch Oxydation. Nachdem das Gewebe auf Umsetzungstemperatur für den Formaldehyd erhitzt und dann zwecks Reduktion des unlöslichen Küpenfarbstoffes zu der löslichen Leukoküpe behandelt worden ist (gefolgt von der Oxydation zwecks Regenerierens des Farbstoffes auf dem Gewebe), wird das Gewebe wirksam stabilisiert und in einem gleichmäßigen Farbton von ausgezeichneter Helligkeit und Waschfestigkeit gefärbt. Die Ergebnisse des vorliegenden Verfahrens sind verschieden von denen, welche man durch Behandlung von Textilien mit einem vorgefärbten Celluloseäther erhalten kann. Bei vorliegendem Verfahren wird das Gewebe wirksam sowohl gegen fortschreitende Schrumpfung bei mehrfachem Waschen als auch gegen Ausziehen während der letzten Stufen des Fertigstellungsverfahrens stabilisiert, und die Fasern des Gewebes werden im Querschnitt gefärbt, während die Gewebe, welche mit einem vorgefärbten Celluloseäther behandelt werden, nicht wirksam gegen Ausziehen während der letzten Stufen des Fertigstellungsverfahrens stabilisiert werden und die Fasern des Gewebes nicht im Querschnitt gefärbt werden. Das Färben wird vielmehr durch mechanisches Fixieren des Farbstoffes auf der Oberfläche des Gewebes erreicht.
  • Das für das Gewebe gemäß der vorliegenden Ausführungsform verwendete Behandlungsmedium stellt man durch Mischen des wasserunlöslichen, alkalilöslichen Celluloseäthers mit einer wäßrigen alkalischen Lösung her, z. B. mit einer wäßrigen Lösung von Natriumhydroxyd, Dispergieren des unlöslichen Küpenfarbstoffes in der Mischung und schließlicher Zugabe des Formaldehyds. Das p$ der fertigen Mischung liegt auf der Alkaliseite, gewöhnlich zwischen 12 und 14, und ein p$-Regulator, z. B. eine starke mineralische Säure, wie Schwefelsäure, wird in einer Menge zugegeben, welche genügt, das Alkali zu neutralisieren und das p$ auf einen Wert herabzusetzen, welcher zwischen 1,2 und 6,5 liegt. Im allgemeinen kann Schwefelsäure in einer Menge von 1,7 bis 2,9 Gewichtsprozent zugegeben werden, also im Überschuß zu der Menge, welche benötigt wird, um das Alkali zu neutralisieren. Dabei dient der Säureüberschuß als ein Katalysator zum Umsetzen oder Kondensieren des Aldehyds, wenn das Gewebe auf Umsetzungstemperatur erhitzt wird.
  • Die Säure kann dem alkalischen Medium bei Zimmertemperatur oder bei Temperaturen unter Raumtemperatur zugegeben werden. Die wäßrige Behandlungsflüssigkeit, welche ein pH von 1,2 bis 6,5 hat und welche den Celluloseäther; den dispergierten Küpenfarbstoff und den Formaldehyd enthält, wird vorzugsweise auf das zu färbende Gewebe aufgebracht und stabilisiert, während das Gewebe unter Spannung gehalten wird, z. B. durch Aufklotzen, und das Gewebe wird unter Spannung getrocknet, z. B. auf dem Spannrahmen bei Temperaturen von 115° oder darunter, z. B. zwischen 93 und i15°. Das getrocknete Gewebe wird dann bei einer Temperatur von 148,5 bis 176,5° erhitzt, und zwar während einer Zeitspanne, welche im allgemeinen umgekehrt proportional zu der Temperatur ist, um den Aldehyd in den unlöslichen Zustand überzuführen und den Celluloseäther zu koagulieren. Das Trocknen und Umsetzen wird ohne Druck ausgeführt. Das Gewebe wird zwecks Umsetzens des Aldehyds erhitzt, solange es sich auf dem Spannrahmen od. dgl. befindet, in dem man heiße Luft auf das Gewebe aufbläst. Vorzugsweise wird die Umsetzung durchgeführt, solange sich das Gewebe unter Spannung befindet, jedoch ist dies nicht unbedingt notwendig; dagegen ist es wesentlich, die Anwendung der Behandlungsflüssigkeit und das Trocknen des behandelten Gewebes unter Spannung durchzuführen, um optimale Ergebnisse zu erhalten.
  • Der Küpenfarbstoff kann zur löslichen Leukoküpe auf dem Gewebe reduziert werden, nachdem der Aldehyd umgesetzt und der Äther koaguliert worden ist, und zwar durch die üblichen Verfahren der Reduktion der Küpenfarbstoffe, z. B. indem man das Gewebe mit einer wäßrigen Lösung von Natriumhydroxyd und Natriumhydrosulfit in bestimmten Mengen behandelt. Die Regenerierung des Farbstoffes kann durch Behandlung des Gewebes, welches die reduzierte Küpe enthält, mit einer wäßrigen Lösung erfolgen, welche ein mildes Oxydationsmittel enthält, z. B. Natriumperborat.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Behandlungsmedium auch ein Mittel, welches eine Weichmachung oder Plastifizierungswirkung auf den gehärteten Aldehyd ausübt oder auf das Textilmaterial oder beide. Das Plastifizierungsmittel kann dem Behandlungsmedium entweder bei alkalischem oder saurem pA zugegeben werden, wird jedoch üblicherweise zugegeben, nachdem der Farbstoff in dem wäßrigen alkalischen Medium dispergiert worden ist, welches den wasserunlöslichen, alkalilöslichen Celluloseäther enthält.
  • Das wäßrige Behandlungsmedium, welches ein p$ von 1,2 bis 6,5 besitzt, enthält 0,5 bis 1,5 °/o, vorzugsweise etwa 1 % wasserunlöslichen, alkalilöslichen Celluloseäther, o,oi bis 5 °/o eines Küpenfarbstoffes, i bis 5 °/o, vorzugsweise ungefähr 3 °/o Formaldehyd und 0,5 bis 1,5 °/o des Plastifizierungsmittels; die Prozentangaben beziehen sich auf Gewichtsprozente und sind bezogen auf das Gewicht des Behandlungsmittels. Vor der Neutralisation des Alkali ist dieses in dem Mittel in einer Konzentration von 0,5 bis i,5o/a anwesend.
  • Der Ausdruck wasserunlöslicher, alkalilöslicher Celluloseäther umfaßt solche Äther, welche unlöslich in Wasser, aber löslich in wäßrigen alkalischen Lösungen von i bis 8°/o Konzentration bei Zimmertemperatur oder bei niedrigerer Temperatur sind,3einschließlich einfacher Alkyläther, Carboxyalkyläther, Oxyalkyläther, gemischten Alkyloxyalkyläther, gemischter Alkylcarboxyalkyläther und der Salze der Carboxyalkyläther. Oxyäthylcellulosen mit einer Standardviskosität von 0,05 bis 2 und einem durchschnittlichen Substitutionsgrad von o,io bis 0,40 Äthylenoxydgruppen je Anhydroglukoseeinheit sind zufriedenstellend. Die Standardviskosität ist die von Lösungen, welche 85 °/o Wasser, 6 °/o Celluloseäther und g % Natriumhydroxyd (Gewichtsprozent) enthalten, gemessen bei 25° und ausgedrückt als ein Vielfaches der Viskosität von Glyzerin bei 25°.
  • Das wäßrige Medium kann eine wäßrige Lösung eines starken anorganischen Alkalis sein, z. B. Natrium-, Kalium- oder Lithiumhydroxyd. Vorzugsweise werden j der Celluloseäther, der Küpenfarbstoff und der Formaldehyd mit einer wäßrigen Lösung von Natriumhydroxyd in der genannten Größenordnung gemischt. Der Äther kann in dem alkalischen Medium in einer Konzentration aufgelöst werden, die höher ist als die, welche schließlich gewünscht wird, und die Lösung kann dann zu der gewünschten Konzentration verdünnt werden. Der zu der Behandlungsflüssigkeit gegebene pg-Regulator kann irgendeine Säure oder ein Salz sein, welches das p$ auf 1,2 bis 6,5 einstellt. Vorzugsweise wird Schwefelsäure benutzt. Überraschenderweise wird bei der Zugabe der Schwefelsäure zu dem wäßrigen Medium, welches den Äther, den Farbstoff und den Formaldehyd enthält, . in einer Menge, die genügt, das p$ auf 1,2 bis 6,5 einzustellen, der Äther nicht sichtbar niedergeschlagen, trotz der Tatsache, daß Schwefelsäure als Niederschlagsmittel für diese Äther bekannt ist.
  • Ein beliebiger Kü p--rfa.-bstoff kann zu der wäßrigen alkalischen Lösung, welche den wasserunlöslichen, alkahlöslichen Celluloseäther und den Formaldehyd enthält, zugegeben werden, gleichgültig, ob ein Anthracen-, Indigo- oder Schwefelfarbstoff. Der unlösliche Küpenfarbstoff wird zu der alkalischen Ätherlösung oder Dispersion in Form einer Paste zugegeben und darin unter Rühren dispergiert.
  • Der Celluloseäther, der Küpenfarbstoff und der Formaldehyd werden vorzugsweise mit der wäßrigen alkalischen Lösung bei Zimmertemperatur oder darunter gemischt, und die Behandlungsflüssigkeit wird auf das Textilmaterial vorzugsweise bei Zimmertemperatur oder darunter aufgebracht.
  • Das Plastifizierungs- oder Weichmachungsmittel kann ein beliebiges wachsähnliches Material sein, welches selbstemulgierbar in der wäßrigen Behandlungsflüssigkeit ist und welches sich mit den übrigen Bestandteilen verträgt sowie endlich diesen gegenüber inert ist. Beispiele von geeigneten Plastifizieungs- oder Weichmachungsmitteln sind die Äther und Ester der mehrwertigen Alkohole, welche eine oder mehrere freie Hydroxylgruppen enthalten, sowie Kondensate derselben mit Äthylenoxyd, welche beispielsweise 1 bis 50 Äthylenöxydeinheiten je Molekül enthalten. Beispielsweise kann das selbstemulgierende wachsähnliche Material, das als Plastifizierungsmittel zur Anwendung gelangt, ein Alkyläther eines mehrwertigen Alkohols sein, z. B. Äthylenglykolmonobutyläther, ein Teilester eines inneren Anhydrids eines mehrwertigen Alkohols mit einer Fettsäure, welche vorzugsweise mindestens acht Kohlenstoffatome enthält oder Kondensate desselben mit Äthylenoxyd; oder es kann ein Teilester solcher Alkohole sein, wie Sorbit, Mannit, Glyzerin, Glykol u. dgl., mit einer Fettsäure, wie Stearinsäure, Oleinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure u. dgl., oder Kondensate der Ester mit Äthylenoxyd. Ein besonders wirksames bevorzugtes Plastifizierungsmittel enthält eine Mischung von 50 °/4 Sorbitanmonopalmitat und 5o °/o Sorbitantristearat, welches seinerseits 16 Polyäthylenoxydeinheiten j e Molekül enthält. In bestimmten Fällen kann man das Plastifizierungsmittel weglassen, z. B. wenn ein gefärbtes Textilmaterial von weniger betonter Geschmeidigkeit gewünscht wird oder wenn man einen Celluloseäther geringer Viskosität verwendet.
  • Durch das Verfahren gemäß der Erfindung werden die Schwierigkeiten überwunden, auf welche man früher bei dem Versuch stieß, ein Gewebe aus regenerierter Cellulose sowohl gegen fortschreitende Schrump-Jung beim Waschen und gegen Ausziehen während der abschließenden Behandlungsstufen zu stabilisieren, bei gleichzeitiger Färbung des Gewebes.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern. Beispiel 1 o,gi kg Oxyäthylcellulose mit einer Standardviskosität von 2 und einem durchschnittlichen Substitutionsgrad von 0,36 bis o,4o Äthylenoxydgruppe je Klukoseeinheit wurden in 1o,89 kg Wasser 12 Stunden lang eingefeuchtet. Eine 4o%ige wäßrige Lösung von Natriumhydroxyd wurde zugegeben, 1,13 kg der kaustischen Lösung fanden dabei Anwendung. o,5 °/o des Küpenfarbstoffes Indanthrenblau BCSN Dbl. Paste (Colour Index Nr. 1113) wurden in 11,36 dm3 Wasser angepastet und mit der alkalischen Lösung, welche den Cellnloseäther enthielt, gemischt. 0,45 kg der Mischung; bestehend aus 50 °/o Sorbitanmonopalmitat und 50 °/o Sorbitantristearat, enthaltend 16 Polyoxyäthyleneinheiten, aufgelöst in 11,36 dm3 Wasser, wurden zugegeben. 9,1 kg Formaldehyd (37°/oig) wurden eingerührt, und die Masse wurde mit Wasser auf 79,49 dm3 verdünnt. Eine 2o°/orge Lösung von Schwefelsäure wurde zugegeben, um das p$ auf 1,3 einzustellen, und es wurde Wasser zugegeben, um 90,84 dm3 Behandlungsflüssigkeit zu erzielen, welche durch einen Flausch hindurchgepreßt wurde, um fremde Bestandteile zu entfernen.
  • Ein glattgewebtes Challis-Gewebe aus ioo 0/,, regenerierter Cellulose, hergestellt aus 8o Kett- und 6o Schußgarnen, wurde entschlichtet, aufgekocht und auf einem Stiftspannrahmen getrocknet. Das sich ergebende weiße Gewebe hatte einen Zählwert von 84/64 und ein Gewicht von 135,6 g/m.
  • Das Gewebe wurde durch die Behandlungslösung unter Spannung geldotzt, wobei die Aufnahme ungefähr 85 °/o war. Das Gewebe wurde dann auf einem Spannrahmen getrocknet, auf eine Spannvorrichtung ohne Überlastung übergeführt und auf dieser zwecks Umsetzens des Formaldehyds durch Aufblasen von heißer Luft (165,3g°) gegen das Gewebe während 21/2 Minuten getrocknet. Das Gewebe wurde dann 15 Minuten in ein Reduzierbad eingetaucht, welches eine Temperatur von 59,94' hatte und 15 °/o Natriumhydroxyd sowie 0,3 °/a Natriumhydrosulfit enthält. Es wurde dann 15 Minuten in ein Oxydationsbad gebracht, welches eine Temperatur von 48,84° hatte und o,12 °/o Natriumperborat enthielt. Das gefärbte, stabilisierte Gewebe wurde dann bei 82,14° 15 Minuten gespült, abgespült und im entspannten Zustand getrocknet.
  • Das fertiggestellte Gewebe, welches in einem gleichmäßigen blauen Farbton gefärbt wurde, hatte eine ausgezeichnete Helle und Waschfestigkeit. Es wurde fünf Standardbaumwollwaschversuchen zwecks Feststellung der Schrumpfung unterworfen. Das Ausmaß der Schrumpfung des gefärbten, stabilisierten Gewebes bei mehrfachem Waschen im Vergleich mit der Schrumpfung des unbehandelten Gewebes derselben Art wird in der folgenden Tabelle gezeigt:
    Kettenweise Schrumpfung in Prozent beim Waschen
    (Standard CCC-T-igi A Baumwollwaschversuch)
    Erste Zweite Dritte Vierte Fünfte
    Waschung I Waschung I Waschung I Waschung I Waschung
    Gefärbtes und stabilisiertes °/o °1/o °/o °/o °/o
    Gewebe Beispiel i . . . . . . . . -o,6 --o,6 -o,6 -0,3 -o,6
    Unbehandeltes Gewebe ....... -2,5 -2,78 -3,33 - 528 -5,28
    Die dem Gewebe durch den Celluloseäther und den Formaldehyd gemeinsam verliehene Stabilität ist der Stabilität überlegen, welche durch Behandlung von Gewebe aus regenerierter Cellulose entweder mit Formaldehyd oder mit Celluloseäther allein erzielt werden kann, obwohl die Gründe dafür nicht ohne weiteres verständlich sind. Es kann sein, daß der Celluloseäther dazu hilft, die Umwandlung des Formaldehyds in die unlösliche Form zu verzögern oder zu beschleunigen derart, daß der letztere umgesetzt wird, wenn die Gelstruktur des Films oder des Überzuges auf oder in dem Gewebe von regenerierter Cellulose od. dgl. sich in einem optimalen Zustand des Quellens befindet. Es ist auch möglich, daß während der Umsetzung der Formaldehyd chemisch mit den freien Hydroxylgruppen des Celluloseäthers und bzw. oder mit den Hydroxylgruppen des Textilmaterials aus regenerierter Cellulose reagiert. Solche Reaktionen können tatsächlich während der Trockenstufe eingeleitet werden. In jedem Fall enthält das getrocknete Gewebe eine durch Hitze umwandelbare Mischung, welche Formaldehyd enthält und die in die unlösliche, abgebundene Stufe übergeführt wird, wenn das Gewebe auf Umsetztemperatur erhitzt wird. Beispiel 2 Beispiel i wird wiederholt, jedoch das Behandlungsmedium enthält dabei den Küpenfarbstoff Indanthrengelb 3 RD Dle. Pst. (ColourIndexNr.1118). Beispiel 3 Ein Gewebe aus regenerierter Cellulose wird stabilisiert und gefärbt nach dem Verfahren des Beispiels i, jedoch enthält das Behandlungsmedium zusätzlich zu dem Äther Indanthrenbraun BRA (Colour Index Nr. 112o).
  • Beispiel q.
  • Das Verfahren ist dasselbe wie in Beispiel i. Das Behandlungsmedium enthält aber den Äther, Formaldehyd und Calcosal Jadegrün NP Dle. Paste (Colour Index Nr. 11o1).

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Stabilisieren von Textilmaterial, vorzugsweise von Geweben aus regenerierter Cellulose, gegen fortschreitende Schrumpfung bei mehrfachem Waschen und gegen Ausziehen während der letzten Fertigstellungsoperationen unter gleichzeitigem Färben, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilmaterial mit einem wäßrigen Medium vom pH-Wert 1,2 bis 6,5, welches einen wasserunlöslichen, alkalilöslichen Celluloseäther und Formaldehyd enthält und in dem ein Küpenfarbstoff dispergiert ist, anfeuchtet, ohne Druck trocknet, genügend erhitzt, um den Celluloseäther und Formaldehyd umzusetzen, das Material nach der Erhitzung mit einer wäßrigen alkalischen Lösung behandelt, die den Küpenfarbstoff zu der löslichen Leukoküpe reduziert, und anschließend mit einer wäßrigen Lösung eines milden Oxydationsmittels behandelt, um den Farbstoff auf dem Material zu regenerieren.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilmaterial mit dem wäßrigen Mittel unter Spannung angefeuchtet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilmaterial unter Spannung getrocknet wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch Aufblasen von heißer Luft auf das Material der Formaldehyd umgesetzt und der Celluloseäther koaguliert wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein wäßriges Mittel verwendet wird, welches o,5 bis 1,5 % des Celluloseäthers, o,oi bis 5 % des dispergierten Küpenfarbstoffes, i bis 5 % Formaldehyd und 1,7 bis 2,9 % Schwefelsäure enthält.
  6. 6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Äther eine Oxyäthylcellulose verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem wäßrigen Mittel 0,5 bis 1,5 °/o einer selbstemulgierenden wachsähnlichen Substanz als Plastifizierungsmittel zugesetzt wird.
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