AT154600B - Verfahren zur Erzeugung von Musterungen auf textilen Flächengebilden. - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Musterungen auf textilen Flächengebilden.

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Description


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  Verfahren zur Erzeugung von Musterungen auf textilen   Flächengebilden.   



   Nach einem von der Erfinderin schon früher entwickelten Verfahren können gemusterte Effekte erzielt werden, indem man   Fläehengebilde,   bestehend einerseits aus vorbehandelten Garnen und anderseits aus rohen, mit den   natiirlichen   Inkrustationen behafteten Garnen oder gegen Quellungsmittel unempfindlich gemachten Garnen, der Einwirkung von schrumpfen oder pergamentierend wirkenden
Quellungsmitteln unterwirft. 



   Unter Quellen ist in diesem Zusammenhang eine Behandlung zu verstehen, bei der irgendwelche Flüssigkeit zwischen und in die Cellulosefasern in einem höheren Masse eindringt, als dies bei Wasser oder verdünnten wässerigen Lösungen der Fall ist. Quellmittel sind demgemäss alle solche Behandlungsbäder, die eine erhebliche Beeinflussung der Cellulose bewirken, also z. B.   Mercerisierlaugen,   Schwefelsäure höherer Konzentration, konzentrierte Chlorzinklösungen, konzentrierte Calcium-Rhodanidlösungen,   Kupferoxyd-Ammoniak   u. a. m. Ein solches Quellmittel bewirkt je nach den Behandlungsbedingungen entweder eine Schrumpfung oder eine Pergamentierung der Cellulosefasern. Von Pergamentierung spricht man dann, wenn die Cellulosefasern teilweise aufgelöst oder wenigstens angelöst werden und so ihre Verklebung erfolgt.

   Eine Schrumpfung dagegen tritt dann ein, wenn die Fasern infolge ihrer Quellung (Flüssigkeitsaufnahme) sich in der Breite ausdehnen und dafür eine Längskontraktion erleiden. 



   Es hat sich nun gezeigt, dass unter Verwendung von gegen Quellungsmittel unempfindlich gemachten Garnen, soweit sie   bleichbeständig   sind, gleichartige Effekte mit grossem Vorteil nach einem abgeänderten Verfahren erzielt werden können, bei dem textile   Fläehengebilde,   enthaltend einerseits rohes cellulosehaltiges Garn und anderseits gegen Quellungsmitte] unempfindliches und bleichbeständiges Garn gebleicht und dann mit Quellungsmitteln behandelt werden. 



   In Sonderheit wurde gefunden, dass cellulosehaltige Garne, welche durch Behandlung mit Formaldehyd in Gegenwart von geeigneten Katalysatoren und   anschliessende   Nacherhitzung knitterfest gemacht worden sind, eine hervorragende Beständigkeit gegenüber Quellungsmitteln und zudem ein gewisses Abstossungsvermögen gegenüber Farbstoffen zeigen. Trägt man in ein aus rohen Garnen bestehendes   Flächengebilde,   z. B. ein Baumwollfeingewebe, derartige knitterfeste Garne ein, so lässt sich dieses Gebilde einem üblichen   Bleichprozess,   also auch alkalischen Kochungen unterwerfen, ohne dass die wertvollen, reservierenden Eigenschaften der knitterfesten Garne verändert werden. Das knitterfeste Garn hält sogar einer Beuche unter Druck stand. 



   Brauchbar sind aber auch solche Garne, die durch Behandlung mit Appreturklebmitteln, wasserabstossenden Mitteln oder durch Imprägnieren mit Wachsen, Kohlenwasserstoffen, höher schmelzenden Fetten, Lacken oder harzartigen Stoffen unempfindlich gegen Quellungsmittel gemacht worden sind und einer schonenden   Bleiehbehandlung   widerstehen. Ganz besonders geeignet sind aber Garne, welche mit Kautschuk oder Kautschukderivaten imprägniert oder oberflächlich veräthert oder verestert,   z.   B. benzyliert sind. Auch Gewebe, die derartig behandelte Garne und rohe Garne enthalten, können einem Bleichprozess unter Anwendung schwach alkalischer Kochungen ohne Druck unterworfen werden. 



   Derartige gebleicht Gewebe können nun den üblichen Behandlungen mit schrumpfen oder pergamentierend wirkenden Quellungsmitteln ausgesetzt werden. Je nach Art der Verteilung der als Effektfäden eingewebten knitterfesten oder sonstigen gegen Quellungsmittel unempfindlichen und 

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 bleichbeständigen Garne und unter Berücksichtigung der örtlichen Einwirkung der Quellungsmittel auf dem Wege des direkten oder Reservedrueks, ferner der Kombinationen von schrumpfender und pergamentierender Quellung, können unzählige Variationen von gemusterten, teils kreppartigen Effekten erzielt werden, wie sie durch besondere Webereitechnik entweder nur sehr schwierig und kostspielig oder überhaupt nicht erzeugt werden können. 



   Gegenüber den oben angezogenen Verfahren der früheren Patente besitzt das Verfahren gemäss der Erfindung den Vorzug grösserer Einfachheit und Sicherheit in der Behandlung sowie erheblich gesteigerter Variationsmöglichkeiten, indem diese Effektgarne infolge ihrer veränderten färberisehen
Eigenschaften auch Kontrastwirkungen gegenüber den sich anders   arifärbenden   im Gewebe befindlichen normalen pflanzlichen Garnen zu bilden imstande sind. 



   Die gegen Quellungsmittel   unempfindlichen-und bleiehfesten   Garne können sowohl aus natürlichen, pflanzlichen Fasern, wie z. B. Baumwolle, Leinen, Hanf, Ramie u. dgl. oder auch aus cellulosehaltigen Kunstfasern, wie Viskoseseide, Kupferseide, verseifte Nitroseide, künstlichen Stapelfasern u. dgl. bestehen. Als Grundstoffe für die rohen, pflanzlichen Garne kommen alle natürlichen Spinnfasern in Betracht. Die Flächengebilde irgendwelcher Art, z. B. Gewebe, Geflechte, Gewirke können beiderlei Garn in den verschiedenen Anteilen enthalten, wobei es   möglich   ist, dass in beliebiger Weise die eine oder andere Garnart in überwiegender Menge darin vorkommt. 



   Ausführungsbeispiele :
Das der Veredlungsbehandlung zugrunde gelegte Gewebe war ein Baumwollmusselin, mit Effektgarnen, die durch Behandeln mit Formaldehyd in Gegenwart von Katalysatoren und   anschliessende   Nacherhitzung unempfindlich. gegen Quellungsmittel gemacht worden waren. Die rohen Fondgarne wurden mit den Effektgarnen verwoben. 



   1. Das Gewebe entschlichtet mit einem handelsüblichen Entschlichtungsmittel, wie Degomma, Viveral od. dgl., gut ausgewaschen, dann gebeucht mit Natronlauge   20 Bé   drei Stunden bei 2 atü und gut ausgewaschen. Hierauf wurde gebleicht mit einer   Natriumhypochloritlösung   enthaltend   1'5 g   aktives Chlor pro Liter, gut ausgewaschen, mit Schwefelsäure von 1   BO abgesäuert,   gut gewaschen und unter Spannung getrocknet. Hierauf wurde unter Spannung mercerisiert, entlaugt, dann mit Schwefelsäure von zirka 54 Be zirka acht Sekunden bei zirka, 10  C behandelt, ausgewaschen, unter Spannung nachmereerisiert, substantiv eingefärbt und fertiggestellt. 



   2. Nach der wie oben durchgeführten Bleiche wurde ohne Spannung mit Natronlauge von zirka   370 Bé   bei Zimmertemperatur zirka drei Minuten behandelt, ausgewaschen, abgesäuert, wieder ausgewaschen und fertiggestellt. 



   3. Nach der Bleiche wurde eine Gummireserve aufgedruckt, transpariert, wie bei Beispiel 1, beim Auswaschen wurde die Gummireserve entfernt, hierauf wie bei Beispiel 1 weiterbehandelt. 



   Bei Beispiel 3 wird zuerst ein Teil des Gewebes transpariert, beim nachfolgenden Schrumpfen bleiben die transparenten Stellen unverändert und bilden beulenförmige Ausbuehtungen, während die Effektgarne in den nicht transparenten Partien kleinere wellenförmige Erhebungen bewirken. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von Musterungen auf textilen   Flächengebilden,   dadurch gekennzeichnet, dass Flächengebilde, enthaltend einerseits rohes, cellulosehaltiges Garn und anderseits gegen Quellungsmittel unempfindliches und bleichbeständiges Garn, gebleicht und dann mit Quellungsmitteln behandelt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als gegen Quellungsmittel unempfindliches und bleichbeständiges Garn durch Behandlung mit Formaldehyd in Gegenwart von Katalysatoren und anschliessende Nacherhitzung knitterfest gemachies Garn verwendet wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als unempfindliches Garn mit Kautschuk oder Kautschukderivaten imprägniertes Garn verwendet wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als unempfindliches Garn ober- flächlich verestertes Garn verwendet wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Flächengebilde mit schrumpfen wirkenden Quellungsmitteln behandelt.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Flächengebilde mit pergamentierend wirkenden Quellungsmitteln behandelt.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man eine kombinierte Behandlung mit schrumpfen und pergamentierend wirkenden Quellungsmitteln vornimmt.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man in einer oder mehreren Behandlungsstufen die Quellungsmittel örtlich zur Einwirkung bringt.
AT154600D 1935-12-18 1936-11-25 Verfahren zur Erzeugung von Musterungen auf textilen Flächengebilden. Expired AT154600B (de)

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