AT165768B - Verfahren zur Erzeugung gemusterter Effekte auf textilen Flächengebilden - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung gemusterter Effekte auf textilen Flächengebilden

Info

Publication number
AT165768B
AT165768B AT165768DA AT165768B AT 165768 B AT165768 B AT 165768B AT 165768D A AT165768D A AT 165768DA AT 165768 B AT165768 B AT 165768B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
fibers
swelling agent
swelling
resistant
fabric
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Christian Dr Bener
Original Assignee
Christian Dr Bener
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Christian Dr Bener filed Critical Christian Dr Bener
Application granted granted Critical
Publication of AT165768B publication Critical patent/AT165768B/de

Links

Landscapes

  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Erzeugung gemusterter   Effekte   auf textilen Flächengebilden 
 EMI1.1 
 derart hergestellt, dass als Textilmaterial ein solches Gewebe verwendet wird, welches als nicht quellbare Komponente Polykondensatfasern, insbesondere Superpolyamidfasern enthält, wobei man das Textilgut mittels saurer oder alkalischer Quellmittel von   Transparentier-bzw.   Mercerisierstärke behandelt. 



   Für den genannten Zweck kommen von den hochpolymeren Fasern synthetischer Natur alle jene in Frage, die wie die Superpolyamide (Nylon), Polyesteramide und andere Polykondensatfasern an sich gegenüber den hochkonzentrierten alkalischen und sauren Quellmitteln als nicht resistent gelten, aber unter den Arbeitsbedingungen des vorliegenden Verfahrens, d. h. also bei einer verhältnismässig kurzen Einwirkung des Quellmittels, widerstandsfähig bleiben. Weiters kommt hiefür auch die Polyacrylfaser in Betracht, deren Eignung für den   erfindungsgemässen   Zweck trotz der gegebenen Alkaliempfindlichkeit gleichfalls festgestellt werden konnte. 



   Erfindungsgemäss werden die gemusterten textilen Flächengebilde in der Weise hergestellt, dass man em Mischgewebe, das die Fasern aus Polykondensaten als Effektfäden enthält, der Hochveredlung unterwirft, indem man das Gewebe nach bekannten Arbeitsweisen mit sauren oder alkalischen Quellmitteln behandelt, z. B. mit oder ohne Spannung mercerisiert, schrumpft, mit Säure von Transparentstärke   behandelt     ;"'o""du Kon-   zentration der jeweiligen Quellmittel dem ge- wünschten Effekt und der nichtquellresistenten
Grundfaser angepasst werden muss.

   Die Ein- wirkung dieser   Veredlungsm. ttel kann,   wie   üblich,   auch örtlich erfolgen, sei es durch topischen Aufdruck der Quellmittel oder durch Anwendung von Reserven, die gegen diese Mittel unempfindlich sind, so wie auch unter topischer oder selektiver Färbung, wobei letztere durch die Natur des Effektmaterials bedingt ist und in jeder Phase der Veredlung erfolgen kann. 



   Es können z. B. je nach Art der Verteilung der als Effektfäden eingewebten Polykondensate und der An der   allfälligen   an sich bekannten örtlichen Einwirkung der Quellungsmittel auf dem Wege des   Direkt-oder Reservedruckes   bei Kombination von schrumpfender and   perg & mentierender   Quellung usw. eine grosse Zahl von Variationen 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 von gemusterten kreppartigen Effekten erzielt werden, wie sie durch besondere Webereitechnik entweder nur sehr schwierig und kostspielig oder überhaupt nicht erzeugt werden können. 



   Beispiel   l : Ein   Baumwollrohgewebe, das in Dessinform eingewobene Effektfäden von Superpolyamidgarnen (Nylon-Garn) enthält, wird vorgebleicht und dann ohne Spannung einer Alkalischrumpfung mit Natronlauge von   32 D Bé   unterwerfen, neutralisiert und ausgewaschen. Es entsteht ein Kreppgewebe, in welchem die Nylonfasern infolge des geschrumpften Gewebefonds ein Kreppbild erzeugen. 



   Dieses Gewebe kann durch gewisse selektive Farbstoffe gefärbt werden, so dass infolge der verschiedenen Affinität der Nylonfaser entweder farbig-weisse oder Ton-in-Ton-Effekte erzielt werden können. Bei farbig-weiss-Effekten ist es möglich, nur den   Enektfaden   zu färben, wobei der Fond weiss bleibt oder man kann durch geeignete Farbstoffe nur den Fond anfärben unter Weissreserve oder totaler oder teilweiser Färbung des Effektgarnes. 



   Beispiel 2 : Ein Baumwollgewebe, das Nylonfasern enthält, wird nach dem Bleichen unter
Spannung mercerisiert und einer Transparent- behandlung mit Schwefelsäure von über   51 D Bé   oder anderen, entsprechend transparentierenden
Mitteln behandelt und gegebenenfalls nach- mercerisiert. Es entsteht ein Transparent- gewebe, das nicht transparentierte, weiche Effekte aus   Superpolyamidgam   enthält. 



   Durch die in Beispiel 1 genannten Färbe- methoden können auch hier farbige Effekte erzielt werden. 



   Beispiel 3 : Ein wie in Beispiel 1 vorbehandeltes gegebenenfalls vormercerisiertes Baumwollgewebe, das   Polykondensatfasern als'Effekt-   garne enthält, wird mit Schwefelsäure von   49-51'Be   ohne Spannung behandelt und geschrumpft, gegebenenfalls nachmercerisiert. Es entsteht ein sogenannter Opaleffekt, wobei infolge der Schrumpfwirkung des Quellmittels die Polymerisatfaser kreppartige Kräuselung erhält. Wie im Beispiel 1 kann das so veredelte Textilgut z. B. durch selektive Färbung in der gewünschten Weise gefärbt werden. 



   Beispiel 4 : Ein Gewebe, bestehend aus Zellwolle als nicht quellresistentem Garn und einer gegenüber Natronlauge von Mercerisierstärke bei erhöhter Temperatur und kurzer Einwirkungsdauer widerstandsfähiger Polykondensatfaser wird mit Natronlauge von   300 Bé   bei 55  C während zehn Sekunden behandelt. Man erhält einen transparenten   Zellwollfond   mit unverändertem Effektgarn, welches man selektiv färben kann. 



   Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist dadurch gegeben, dass man beispielsweise ein Standardmuster weben und dieses dann sauer oder alkalisch quellen kann. Auf diese Weise erzielt man je nach Belieben aus dem Standardmuster ein Organdy mit Phantasiefädeneffekten oder ein Kreppgewebe mit geschrumpftem Grund oder ein   WoU- oder Leinenimitat1inish.   Solche Effekte liessen sich bisher nur mit viel komplizierteren Verfahren erzielen. 



   Die obenangeführten Beispiele bilden keinerlei Beschränkung des Verfahrens auf die genannten beispielsweisen Ausführungsformen, da nämlich die unter den Einwirkungsbedingungen erzielte Stabilität der synthetischen Fasern gegenüber den Veredlungsreagentien eine sehr grosse Variation von Veredlungen möglich macht, wobei diese Behandlungen, seien sie nun sauer oder alkalisch, miteinander abwechseln können. Insbesondere ist hervorzuheben, dass die unerwartet grosse Stabilität dieser Polykondensate die Einwirkung von hochkonzentrierten Quellmitteln auch bei   erhöhteJ1   Temperaturen erlaubt, insoweit die Behandlungsdauer nur entsprechend kurz gewählt wird.

   Als Quellmittel zur Hochveredlung der nicht quellresistenten Fasern sind die hiefür bekannten sauren und alkalischen Quellveredlungsmittel zu nennen, d. h. ausser Schwefelsäure von Transparentierstärke   (45-56'bye)   und Natronlauge bzw. Kalilauge von Mercerisierstärke   (15-350 Bé)   auch noch Salzsäure, Salpetersäure,
Mischsäuren u. dgl. in entsprechender Konzen- tration. 



     Verfahrensgemäss   können als nicht quellresistente Fasern alle vegetabilischen Fasern, ferner Zellulosehaltige Kunstfasern als solche, in Form von Zellwolle oder als Mischgespinste untereinander, dann auch animalische Fasern wie Wolle und Seide, sei es für sich selbst oder als Mischgewebe oder Mischfasern mit den obgenannten Fasern zur Anwendung gelangen. 



   Die Polykondensatfasern sowie gegebenenfalls gewisse an sich gegenüber Säuren bzw. Alkalien : der angegebenen Stärke nicht   bestäi   dige Polymerisatfasern können als endlos gesponnene Faser oder als Stapelfaser, gegebenenfalls auch in Form von Mischfasern, dann aber auch als Zierfasern mit Noppen, Flame, Frisé oder auch als Polfaser in einem Polgewebe des zu behandelnden Produktes zugegen sein. Der Grund für das unterschiedliche Verhalten der synthetischen Fasern bei kürzerer bzw. längerer Einwirkung der Quellmittel ist nicht nur in den an sich kurzen Einwirkungszeiten zu suchen, sondern auch darin, dass die verwendeten synthetischen Fasern mehr oderwenigerhydrophob sind, so dass eine unterschiedliche Netzwirkung der verwendeten Reagentien eintritt, die bei der ausserordentlich kurzen Einwirkungsdauer für die
Zelluloseveredlung eine Rolle spielt.

   Die Be- netzungsfähigkeit der obenerwähnten Quell- mittel gegenüber Zellulosefasern ist nämlich be- deutend grösser als jene, die die gleichen Reagentien gegenüber den durch das Schmelzspinnverfahren hergestellten linearen Polykondensatfasern zeigen. 



   Hiedurch erscheint es unter Mitberücksichtigung der kurzen Einwirkungsdauer der Quellmittel der überraschende Umstand erklärlich, dass die von den verwendeten hochkonzentrierten Quell- mitteln normalerweise angreifbaren Polykonden- satfasern unter den Bedingungen der beschriebenen
Veredlungen praktisch ungeschädigt bleiben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Erzeugung gemusterter Effekte auf textilen Flächengebilden, die aus quellbaren und quellresistenten Fasern bestehen, durch Behandlung mit sauren oder alkalischen Quellmitteln von Transparentier-bzw. Mercerisierstärke, dadurch gekennzeichnet, dass das Textilgut als nicht quellbare Komponente solche synthetische Fasern, insbesondere Polykondensatfasern wie Nylonfasern usw. enthält, die an sich gegenüber den verwendeten Quellmitteln nicht resistent sind, unter den Arbeitsbedingungen der Quell- mitteleinwirkung jedoch ungeschädigt bleiben.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkung der Quellmittel in an sich bekannter Weise örtlich erfolgt, z. B. durch topischen Aufdruck der Quellmittel oder von Reserven.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde vor oder nach der Quellmittelbehandlung wie üblich topisch oder selektiv gefärbt wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Quellmittel nach an sich bekannter Arbeitsweise bei erhöhter Temperatur anwendet.
AT165768D 1943-06-26 1947-01-16 Verfahren zur Erzeugung gemusterter Effekte auf textilen Flächengebilden AT165768B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH165768X 1943-06-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT165768B true AT165768B (de) 1950-04-25

Family

ID=34200901

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT165768D AT165768B (de) 1943-06-26 1947-01-16 Verfahren zur Erzeugung gemusterter Effekte auf textilen Flächengebilden

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT165768B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE476595C (de) Verfahren zum Veredeln vegetabilischer Textilfaserstoffe
DE546350C (de) Verfahren zur Behandlung von Textilmaterialien
DE692689C (de) Verfahren zur Herstellung von kreppartigen Effekten auf Flaechengebilden aus pflanzlichen Faserstoffen
AT165768B (de) Verfahren zur Erzeugung gemusterter Effekte auf textilen Flächengebilden
DE967043C (de) Verfahren zur Herstellung von geformt gemusterten textilen Flaechengebilden
DE441526C (de) Textilveredelungsverfahren
DE412164C (de) Verfahren zur Behandlung von Kunstseide
DE1088458B (de) Verfahren zur Anreicherung einer der Faserkomponenten an der Oberflaeche von aus mindestens zwei verschiedenen Faserkomponenten bestehenden Garnen
AT207355B (de) Verfahren zum bleibenden Anreichern einer beliebigen Faserkomponente an der Oberfläche bzw. im Inneren von Mischfasermaterial
DE692690C (de) Verfahren zur Herstellung von Mustern auf textilen Flaechengebilden
DE563888C (de) Verfahren zur Herstellung von Kreppeffekten auf Geweben, die aus stark gedrehten Acetylcellulosefaeden bestehen bzw. solche Faeden enthalten
AT154600B (de) Verfahren zur Erzeugung von Musterungen auf textilen Flächengebilden.
DE526878C (de) Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von pflanzlichen Faserstoffen
AT149340B (de) Verfahren zur Erzeugung von gemusterten Transparenteffekten auf Textilgebilden durch örtlich begrenzte Einwirkung von verdickter konzentrierter Chlorzinklösung.
US2699374A (en) Method of making patterned cellulosesuperpolymer fabrics by swelling the cellulose
DE748154C (de) Verfahren zur Herstellung von leinenartigen Effekten auf Faeden oder Geweben aus Cellulosehydratzellwolle
DE523599C (de) Verfahren zur Herstellung weicher Gewebe
CH503817A (de) Verfahren zur Herstellung eines in Schussrichtung elastischen Gewebes
DE875187C (de) Verfahren zum Veredeln von Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut
DE413818C (de) Verfahren zur Erzeugung von seideaehnlichem Glanz auf aus Pflanzenfasern hergestellten Garnen
DE431751C (de) Verfahren zur Veredelung von Baumwollgeweben
AT123395B (de) Verfahren zur Herstellung von Kreppeffekten auf Geweben.
DE714147C (de) Verfahren zur Veredlung von Garnen, Geweben und Gewirken aus Cellulosehydratfasern oder Mischfasergut aus Baumwolle und Cellulosehydratzellwolle
AT125496B (de) Verfahren zum Veredeln von vegetabilischen Textilfaserstoffen.
DE843242C (de) Verfahren zur Herstellung von Transparenteffekten auf Zellwolle- oder zellwollehaltigen Geweben