DE1292128B - Verfahren zum Entschlichten und Bleichen von Cellulose enthaltendem Textilgut - Google Patents

Verfahren zum Entschlichten und Bleichen von Cellulose enthaltendem Textilgut

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DE1292128B DED34209A DED0034209A DE1292128B DE 1292128 B DE1292128 B DE 1292128B DE D34209 A DED34209 A DE D34209A DE D0034209 A DED0034209 A DE D0034209A DE 1292128 B DE1292128 B DE 1292128B
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  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
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Description

  • Es ist bekannt, Cellulose enthaltende Textilien, insbesondere solche aus regenerierter Cellulose und Celluloseestern, z. B. Zellwolle oder Kunstseide, mit Bleichmitteln, z. B. Chloriten oder aktiven Sauerstoff abgebenden Verbindungen, zu bleichen. Bei diesen Bleichverfahren wird das Textilgut entweder in bleichmittelhaltigen Lösungen in Behältern, z.B. Bottichen oder Haspelkufen, längere Zeit bei erhöhten Temperaturen behandelt, oder aber es wird mit den Bleichmittellösungen getränkt, worauf die überschüssige Lösung abgepreßt und das Textilgut kontinuierlich durch einen beheizten Warenspeicher bewegt oder aufgedockt und in beheizten Verweilkammern längere Zeit einer Wärmeeinwirkung ausgesetzt wird. Allen diesen Verfahren, ob diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt, ist gemeinsam, daß in Form von Gewebe vorliegendes Textilgut zunächst entschlichtet werden muß und daß eine Bleichwirkung in technisch und wirtschaftlich tragbarer Art erst bei Anwendung höherer Temperaturen, die üblicherweise zwischen 65 und 100'C liegen, erzielt werden kann.
  • Das notwendige Entschlichten vor der eigentlichen Bleichbehandlung erfordert zwangläufig einen großen Arbeits-, Zeit- und Chemikalienaufwand, wodurch die Durchführung des eigentlichen Bleichprozesses erschwert und der erforderliche Kostenaufwand beträchtlich erhöht wird. Das Erhitzen des mit der Bleichmittellösung in Berührung stehenden Textilgutes ist unter anderem auch deswegen erforderlich, weil die Reaktion der üblicherweise zum Bleichen von Cellulose oder Celluloseester enthaltendem Textilgut verwendeten Bleichmittel mit den Begleitstoffen des Textilgutes, die durch den Bleichprozeß entfernt werden sollen, bei wirtschaftlich vertretbarem Aufwand an Bleichmittel bei Raumtemperatur entweder gar nicht oder aber erst in so langen Zeiträumen vor sich gehen, daß sie für eine wirtschaftlich und technisch tragbare Durchführung kommerzieller Verfahren nicht in Betracht kommen. Das Erhitzen des mit den Bleichmittellösungen in Berührung stehenden Textilgutes erfordert jedoch, insbesondere bei den sogenannten stationären Bleichverfahren in Haspelkufen, Zirkulationsbehältern, Jiggern usw. einen sehr erheblichen Dampfaufwand, der einen maßgeblichen Einfluß auf die gesamten Kosten des Bleichprozesses hat.
  • Bei den kontinuierlichen Bleichverfahren ist der Dampfaufwand zwar geringer, jedoch bedingen diese Verfahren einen sehr bedeutenden und kostspieligen apparativen Aufwand, da wärmeisolierte Warenspeicher, meistens aus rostfreien Edelstählen, mit komplizierten Beheizungsvorrichtungen erforderlich sind, die ebenfalls die Kosten des Bleichprozesses in ,erheblichem Maße erhöhen, insbesondere deswegen, weil bestimmte Bleichmittel bei erhöhten Temperaturen auch die rostfreien Edelstähle angreifen. Ferner ist durch die notwendige Behandlung des Textilgutes bei erhöhten Temperaturen auch eine erhöhte Gefahr von Faserschädigungen gegeben, die z. B. bei aktiven Sauerstoff abgebenden Bleichmitteln, in Verbindung mit metallischen oder Metallsalzen enthaltenden Verunreinigungen, zu den bekannten Erscheinungen der Katalytschäden führt. Auch hier wird durch die Wärmebehandlung im allgemeinen ein erhöhter Gewichtsverlust des behandelten Bleichgutes auftreten. Es sind zwar Bleichmittel, z. B. Salze der unterchlorigen Säure, bekannt, die, bei Raumtemperatur angewendet, gute Bleichwirkungen ergeben. Diese Bleichmittel sind jedoch gerade bei Cellulose enthaltendem Textilgut und insbesondere bei solchem aus regenerierter Cellulose nur mit der größten Vorsicht und unter Einhaltung sehr strenger Bedingungen hinsichtlich Temperatur, Konzentration und pH-Wert anzuwenden, da sonst starke Schädigungen, insbesondere bei der empfindlichen Regeneratcr,llulosefaser, auftreten. Auch ist der bei der Anwendung dieser Bleichmittel erzielte Weißgrad des Textilgutes nicht sehr beständig, und es tritt bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit ein Nachgilben auf. Insbesondere wegen der im praktischen Betrieb erforderlichen genauen Regelung der Bleichbedingungen, die nur unter besonderem Aufwand möglich ist, werden diese Bleichmittel für Textilgut und Regeneratcellulose kaum noch eingesetzt und sind für alle praktischen Zwecke nahezu bedeutungslos geworden.
  • Es ist zwar an sich bekannt, daß Lösungen der Peressigsäure und bzw. oder ihrer Salze für Textilgut aus Regenerat- oder nativer Cellulose ein sehr faserschonendes Bleichmittel darstellen. Jedoch wird auf die besonderen Vorzüge der höheren Temperaturen bei der Anwendung des Bleichmittels hingewiesen. Außerdem wurde angenommen, daß dem Bleichvorgang ein Brühen vorgeschaltet werden müßte, wenn der Bleicheffekt zufriedenstellend sein sollte (französische Patentschrift 876 284).
  • Demgegenüber wurde nun gefunden, daß Textilgut aus Cellulose und bzw. oder regenerierter Cellulose gleichzeitig entschlichtet und gebleicht werden kann, wenn das geschlichtete Textilgut ohne Vorbehandlung bei Temperaturen unter 501 C mit Lösungen der Peressigsäure und bzw. oder ihrer Salze, welche eine Peressigsäurekonzentration von 0,2 bis 1011/o aufweisen und welche Zusätze an sich bekannter Stabilisatoren sowie anion- oder kationaktiver bzw. nicht ionogener oberflächenaktiver Stoffe, einzeln oder im Gemisch und gegebenenfalls optischer Aufheller sowie gegebenenfalls Puffersubstanzen zur Stabilisierung des eingestellten pH-Wertes enthalten, imprägniert und das imprägnierte Textilgut ohne Zufuhr von Wärine 4 bis 48 Stunden lagert.
  • Das Imprägnieren des Textilgutes kann hierbei in allen üblichen Apparaturen, z. B. Imprägniermaschinen, Strang- oder Breitwaschmaschinen, Foulards, Haspelkufen, Zentrifugen, Kreuzspul-Färbeapparaturen oder anderen Einrichtungen, die sich für eine derartige Naßbehandlung eignen, vorgenommen werden. Beispielsweise kann man beim Behandeln von Textilgut in Form von Geweben die Imprägnierung auf einem Foulard derart vornehmen, daß die abgequetschte Bleichbehandlungsflotte in den Foulard zurückfließt und wieder verwendet werden kann.
  • Bei der Imprägnierung von Textilgut in Form von Plocke kann man die Imprägnierung zweckmäßigerweise in einer Zentrifuge vornehmen und die überschüssige Bleichflotte durch Abzentrifugieren vom Textilgut wiedergewinnen. Vorzugsweise wird man dabei bei Imprägnieren von Textilgut in Gewebeform den Abquetschdruck der Walzen so einstellen, daß das ün nassen Zustand empfindliche Gewebe nicht mechanisch beschädigt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann in vollkontinuierlicher Weise durchgeführt werden, z. B. so, daß man auf einer vorhandenen Strangimprägniermaschine Gewebe in Strangform mit einer Peressigsäure und bzw. oder ihre Salze enthaltenden Bleichflotte imprägniert und die Bleichflotte entsprechend der vom Gewebe mitgeführten Flottenmenge durch kontinuierliche Nachsetzung entsprechend konzentrierter Lösungen aus einem Nachsatzbehälter kontinuierlich ergänzt.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es also ermöglicht, die Vorteile der modernen kontinuierlichen Bleichmethoden unter Verwendung bereits vorhandener Apparaturen auszunutzen und zugleich wesentliche Einsparungen an Arbeit, Dampf und Personal durchzuführen, die Errichtungskosten zu senken und Nachteile, wie eine ungenügende Ausnutzung der Chemikalien, Korrosion der Apparaturen und Geruchsbelästigungen, auszuschalten.
  • Der Aufwand an Peressigsäure und bzw. oder ihren Salzen bei Raumtemperatur ist niedriger als bei erhöhten Temperaturen, was darauf zurückzuführen ist, daß die an und für sich sehr instabilen Lösungen der Peressigsäure und bzw. oder ihrer Salze sich bei erhöhten Temperaturen zu schnell zersetzen, um noch eine bleichende Wirkung auszuüben, wie dies z. B. von der Bleiche mit schlecht stabilisierten alkalischen Wasserstoffperoxydlösungen her bekannt ist. Auch die auf den Geweben befindlichen Schlichten, z. B. auf Basis von Polyvinylderivaten, Celluloseäthern usw., werden durch die Einwirkung von Lösungen der Peressigsäure und bzw. oder ihrer Salze unter den angeführten Bedingungen, wahrscheinlich durch oxydativen Abbau, in besonders leichtlösliche Verbindungen übergeführt, die sich nach Beendigung der Bleiche durch das übliche Auswaschen oder aber, z. B. bei stärkegeschlichteten Geweben, durch eine kurze Nachbehandlung mit alkalisch reagierenden Waschflotten leicht entfernen lassen.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren treten bei Anwendung von Raumtemperatur selbst bei Anwesenheit von Metallsalzen - die unter den Bedingungen einer Heißbehandlung normalerweise Faserschädigungen hervorrufen - keine oder nur sehr geringe Faserschädigungen auf, selbst dann, wenn das katalytische Schädigungen verursachende Metall oder Metallsalz, z. B. Eisensulfat, in möglich hohen Konzentrationen anwesend ist.
  • Innerhalb der oben angegebenen Bereiche für Peressigsäurekonzentration und Lagerzeit liegen optimale Bereiche für spezielle Arten von Textilgut vor. So hat es sich gezeigt, daß besonders günstige Entschlichtungs- und Bleicheffekte bei Textilgut aus Regeneratfasern mit Lösungen erreicht werden, die eine Peressigsäurekonzentration von 0,2 bis 1 Gewichtsprozent aufweisen, wenn sich dann eine Lagerzeit von 4 bis 24 Stunden anschließt. Für Textilgut aus reiner Cellulose (Baumwolle) liegen die optimalen Werte für Konzentration und Lagerung im Bereich von 1 bis 5 Gewichtsprozent Peressigsäure bzw. 12 bis 48 Stunden Lagerzeit, während man Mischgewebe aus regenerierter Cellulose und Baumwolle vorzugsweise mit Lösungen, die eine Peressigsäurekonzentration von 0,5 bis 2,5 Gewichtsprozent aufweisen, behandelt und dann 10 bis 36 Stunden lagern läßt. Werden dem erfindungsgemäßen Verfahren Bastfasern (Hanf, Jute und Leinen) unterworfen, so ist die Anwendung von Lösungen, die eine Peressigsäurekonzentration von 1,5 bis 101% aufweisen, und von Lagerzeiten zwischen etwa 12 und 48 Stunden besonders zu empfehlen.
  • Die verwendeten Lösun-en der Peressiasäure bzw. ihrer Salze können z. B. durch Vakuumdestillation von hochkonzentrierten Wasserstoffperoxydlösungen mit konzentrierter Essigsäure oder Essigsäureanhydrid hergestellt werden, es Können aber auch z. B. verdünnte Lösungen von Peressigsäure und bzw. oder ihren Salzen, die z. B. gemäß den in der österreichischen Patentschrift 203 454 und der deutschen Patentschrift 893 049 beschriebenen Methoden in situ erzeugt sind, eingesetzt werden. Die zur Anwendung kommenden, Peressigsäure und bzw. oder ihre Salze enthaltenden Behandlungsflotten können dabei Zusätze von Stabilisatoren, z. B. Pyrophosphaten, Polyphosphaten, Salzen der Äthylendiamintetraessigsäure usw., sowie von Textilhilfsmitteln, z. B. anionkationaktive und bzw. oder nichtionogene Netz- und bzw. oder Waschmittel, und optischen Aufhellern, sowie gegebenenfalls Verbindungen, die zur Aufrechterhaltung eines bestimmten pH-Bereiches dienen, enthalten. Beispiel 1 300 kg, entsprechend 3135 m eines trockenen Zellwollgewebes werden auf einer Strangwaschmaschine kontinuierlich mit einer verdünnten Bleichlösung, die pro Liter 2 g Peressigsäure, gerechnet als 10011/o, sowie 0,5 g/1 Na-pyrophosphat und 1 g/1 einer nicht ionogenen, waschaktiven Verbindung enthält und einen pH-Wert von 5,5 bis 5,8 aufweist, bei Raumtemperatur (20' C) derart imprägniert, daß das Gewebe 10011/o des Eigengewichtes an Bleichlösung aufnimmt. Das Gewebe wird dann in einem Behälter abgelegt und zugedeckt. Die Geschwindigkeit, mit der das Gewebe über die Strangwaschmaschine lief, betrug 100 m/min, so daß die gesamte Gewebemenge innerhalb etwa 31 Minuten fertigimprägniert war. Nach einer Verweilzeit von 3 Stunden wird das derart imprägnierte Gewebe, das noch Peressigsäure enthielt, wieder mittels einer Strangwaschmaschine warm ausgewaschen. Das unbehandelte Gewebe hatte einen Weißgrad von 71,5, das mit vorstehend beschriebener Bleichlösung behandelte Gewebe einen solchen von 83. Die Kupferoxydammoniakviskosität des nachbehandelten Gewebes betrug 4,0 cP, die des gebleichten Gewebes 3,95 cP.
  • Während auf dem unbehandelten Gewebe deutlich Schlichte nachgewiesen werden konnte, war das behandelte Gewebe praktisch schlichtefrei und gut saugfähig. Der Gewichtsverlust des gebleichten gegenüber dem ungebleichten Gewebe betrug nur etwa 1 Beispiel 2 20 kg trockenes, mit einem Cellulosealkyläther geschlichtetes Azetatseidengewebe werden auf einem Foulard in breitem Zustand kontinuierlich mit einer Bleichlösung von 15' C und einem pH-Wert von 5,6 imprägniert, die auf 100 1 Wasser 50 g Natriumhexametaphosphat, 0,275 1 Ammoniak (d = 0,91), 0,25 1 H 202 (40 Volumprozent), 0,311 Essigsäureanhydrid und 100 anionaktives Netzmittel enthält.
  • Es wird hierbei so verfahren, daß das Textilgut 1400/9 seines Trockengewichtes an Bleichflüssigkeit aufnimmt. Bei 1001/o Umsatz des aufgewendeten 1-1202 und Essigsäureanhydrids zu Peressigsäure, würde das einem Aufwand von etwa 0,3 % Peressig säure, bezogen auf das Gewicht des trockenen Textilgutes, entsprechen. Das imprägnierte Gewebe wird auf einer gummierten Docke aufgerollt, abgedeckt und bei 22' C 12 Stunden stehengelassen. Anschließend wird das behandelte Gewebe, das noch Peressigsäure enthält, kalt ausgewaschen. Das unbehandelte Gewebe hatte einen Weißgrad von 75,5, das behandelte Gewebe einen solchen von 85. Die Festigkeit des unbehandelten Gewebes betrug 13,41 Rkm, des gebleichten Gewebes 13,36 Rkm. Das gebleichte Gewebe war praktisch schlichtefrei.
  • Beispiel 3 100 g trockenes, mit einem Stärkepräparat geschlichtetes Zellwollgewebe werden auf einer Strangimprägniermaschine aus V4A-Stahl kontinuierlich mit einer verdünnten Natriumperacetatlösung von 180 C und einem pH-Wert von 6,5 behandelt. Die verdünnte Peracetatlösung wird nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 893 049 durch Vermischen von äquirnolekularen Mengen Na 202 und Essigsäureanhydrid hergestellt; es werden 1 g11 des Natriumsalzes der Äthylendiamin aessigsäure, sowie 0,5 gil Natriumtripolyphosphat und 1 g/1 eines kationaktiven Netz- und Waschmittels zugesetzt. Bei der Imprägnierung wird die Abquetschung so eingestellt, daß das Gewebe 75% des Eigengewichts in trockenem Zustand an Bleichlösung aufnimmt und der Aufwand an Natriumperacetat rund 0,6%, bezogen auf das Gewicht des trockenen Gewebes, beträgt. Das so behandelte Gewebe wird auf einem hölzernen Transportwagen bei 261 C 36 Stunden abgelegt und zugedeckt. Nach 36 Stunden wird das Gewebe, das noch Natriumperacetat enthält, kontinuierlich unter Verwendung einer Strangwaschmaschine zunächst mit einer 3 g/1 Ätznatron enthaltenden warmen Waschflotte und anschließend mit Wasser ausgewaschen.
  • Der Weißgrad des unbehandelten Gewebes betrug 70,6, des gebleichten Gewebes 85,3. Der Polymerisationsgrad des unbehandelten Gewebes betrug 269, des gebleichten Gewebes 264. Während die Reaktion auf Stärke bei dem unbehandelten Gewebe sehr stark war, konnten auf dem gebleichten Gewebe mittels der gleichen Reaktion nur noch schwache Spuren Stärkeschlichte nachgewiesen werden.
  • Beispiel 4 500 g Zellwollflocke werden mit einer Bleichlösung von 201 C und einem pH-Wert von 4,5, die im Liter 1 g Peressigsäure, gerechnet als 1001/oige Säure, und 1 g Na-Metaphosphat enthält, getränkt, worauf die Lösung durch mehrfaches Abquetschen homogen in der Zellwollflocke verteilt und die überschüssige Peressigsäure durch Zentrifugieren abgetrennt wird, so daß der Aufwand an Peressigsäure, auf das Gewicht des trockenen Textilgutes bezogen, etwa 0,15 0/0 beträgt. Das so behandelte Textilgut wird bei 181 C 15 Stunden der Einwirkung der Bleichlösung ausgesetzt. Nach 15 Stunden wird das Textilgut, welches keine Peressigsäure mehr enthält, mit Wasser von 200 C ausgewaschen.
  • Der Weißgehalt des unbehandelten Textilgutes betrug 69,8, des gebleichten TextilgLites 80,2. Die Kupferoxydammoniakviskosität des unbehandelten Gutes betrug 4,35 cP, die des gebleichten Gutes-4,3 cP.
  • Beispiel 5 250 g ungebleichtes Azetatseidengam mit einem Gesamttiter von 45 werden in einem Garnfärbeapparat (in Form von Kreuzspulen) mit einer Bleichlösung, die im Liter 3 g Peressigsäure (1001/oig), 2 g eines Gemisches polymererPhosphate sowie 1 g eines oberflächenaktiven Hilfsmittels enthielt, bei 25' C und einem pH-Wert von 6,2 behandelt. Es wird dabei so verfahren, daß durch mehrfaches Ändern der Zirkulationsrichtung der Bleichflotte eine gründliche Durchtränkung des Textilgutes erfolgt. Hierauf wird die überschüssige Bleichflotte abgelassen und das behandelte Gut im geschlossenen Apparat 24 Stunden bei einer Raumtemperatur von etwa 20' C stehengelassen. Der Aufwand an Peressigsäure beträgt 0,45%, bezogen auf das Gewicht des trockenen Materials. Anschließend wird kalt mit Wasser ausgewaschen.
  • Die Zunahme des Weißgrades betrug bei dem behandelten Textilgut 15%. Die Reißlänge in Reißkilometer betrug bei dem unbehandelten Garn 14,75, bei dem gebleichten Garn 14,76 Rkm. Beispiel 6 300 g eines mit einem Stärkepräparat geschlichteten trockenen Zellwollgewebes werden in einem kleinen Imprägniertrog mit Abquetschwalzen aus Gummi mit einer Bleichlösung imprägniert, die pro Liter 30 g Peressigsäure (gerechnet als 100%ige Säure), 1 g/1 Natriumpyrophosphat, 1 g eines oberflächenaktiven Hilfsmittels sowie 10 g Eisensulfat enthält. Der pH-Wert der Bleichlösung beträgt 5,9, die Temperatur 251 C. Bei einer Feuchtigkeitsaufnahme von 100% betrug der Aufwand an Peressigsäure, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, 311/o. Das so behandelte Gewebe wird abgedeckt und 48 Stunden bei einer Raumtemperatur von 201 C der Einwirkung der Bleichlösung ausgesetzt. Anschließend wird warm ausgewaschen und das Eisensalz durch Behandlung mit Natriumtripolyphosphat entfernt. Der Weißgehalt des unbehandelten Gewebes beträgt 79,1, der des gebleichten Gewebes 87.
  • Die Kupferoxydammoniakviskosität des unbehandelten Gewebes betrug 3,9 cP, die des gebleichten Gewebes 3,2 cP. Der Stärkenachweis war bei dem unbehandelten Gewebe stark positiv, bei dem gebleichten Gewebe negativ.
  • Beispiel 7 lOOg eines mit einem Stärkepräparat geschlichteten trockenen Baumwollgewebes werden in einem Imprägniertrog mit einer Bleichlösung imprägniert, die pro Liter 25 g Peressigsäure, gerechnet als 100%ige Säure, 1 g Natriumtripolyphosphat und 1 g einer waschaktiven Substanz enthält. Der pH-Wert der Lösung beträgt 5,8, die Temperatur 20' C. Bei einer Flüssigkeitsaufnahme von 100% beträgt der Aufwand an Peressigsäure,_bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, 2,5 %. Das so behandelte Gewebe wird abge deckt-und 24 Stunden bei einer Raumtemperatur von 20' C der Bleichlösung ausgesetzt. Dann wird- zunächst mit Wasser und anschließend mit _einer 3 g/1 Ätznatron enthaltenden Waschflotte ausgewaschen. Der Weißgehalt des unbehandelten Gewebes beträgt 69,5, der des gebleichten Gewebes 83.
  • Die Kupferoxydammoniakviskosität des unbehandelten Gewebes beträgt 169,0 cP, des gebleichten Gewebes 161,3 cP.
  • Der Stärkenachweis auf dem unbehandelten Gewebe war stark positiv, auf dem gebleichten Gewebe negativ. Beispiel 8 1000 g eines Gewebes, das zu 50 0/& aus Baumwolle und zu 50% aus Zellwolle besteht, wird bei einer Flüssigkeitsaufnahme von 10019/o mit einer Bleichlösung imprägniert, die 15 g/1 Peressigsäure (gerechnet als 1001/oige Säure), 1 g/1 Na-Salz der Äthylendiamintetraessigsäure (Trilon B) und 2 gll einer waschaktiven Substanz enthält. Der Aufwand an Peressigsäure, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, beträgt 1,50/e. Der pH-Wert der Bleichlösung beträgt 5,7, die Temperatur 20' C.
  • Das so behandelte Gewebe wird 36 Stunden bei ,einer Raumtemperatur von 221 C in abgedecktem Zustand der Einwirkung der Bleichlösung ausgesetzt. Anschließend wird zunächst mit einer 5 g/1 Soda enthaltenden Waschflotte und anschließend mit Wasser ausgewaschen. Der Weißgehalt des unbehandelten Gewebes beträgt 65,5, der des gebleichten Gewebes 85,2.
  • Die Kupferoxydammoniakviskosität des unbehandelten Gewebes beträgt für den Baumwollanteil 152,0 cP, für den Zellwollanteil 4,1 cP. Die entsprechenden Werte für das gebleichte Gewebe betragen 149,3 eP und 3,95 cP. Der Stärkenachweis auf dem behandelten Gewebe war negativ.
  • Beispiel 9 200 g eines Leinengewebes werden ohne Vorbehandlung mit einer Bleichlösung imprägniert, die 30g/1 Peressigsäure (gerechnet als 10011/oige Säure), 2 gil Natriumhecametaphosphat, 3 g/1 einer waschaktiven Substanz sowie 0,1 g eines optischen Aufhellers enthält. Bei einer Flüssigkeitsaufnahme von 125% beträgt der Aufwand an Peressigsäure, bezogen auf das Gewicht des trockenen Gewebes 3,7511/o. Der pH-Wert der Bleichlösung beträgt 5,9, die Temperatur 20'C. Das so behandelte Gewebe wird in abgedecktem Zustand 48Stunden bei einer Raumtemperatur von 201C der Einwirkung der Bleichlösung ausgesetzt. Anschließend wird warm ausgewaschen. Der Weißgehalt des unbehandelten Gewebes beträgt 29,1, der des gebleichten Gewebes 48,9.
  • Der Gewichtsverlust des gebleichten Gewebes beträgt weniger als 0,5 %.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Entschlichten und Bleichen von Textilgut aus Cellulose und bzw. oder regenerierter Cellulose mit organischen Persäuren und bzw. oder ihren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß das geschlichtete Textilgut ohne Vorbehandlung bei Temperaturen unter 50'C mit Lösungen der Peressigsäure und bzw. oder ihrer Salze, welche eine Peressigsäurekonzentration von 0,2 bis 1011/o aufweisen und welche Zusätze an sich bekannter Stabilisatoren, sowie anion- oder kationaktiver bzw. nicht ionogener oberflächenaktiver Stoffe, einzeln oder im Gernisch und gegebenenfalls optischer Aufheller, sowie gegebenenfalls Puffersubstanzen zur Stabilisierung des eingestellten pH-Wertes enthalten, imprägniert und das imprägnierte Textilgut ohne Zufuhr von Wärme 4 bis 48 Stunden lagert.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR876284A (fr) * 1940-07-08 1942-11-02 Degussa Procédé de blanchiment du coton et d'articles en coton
AT204993B (de) * 1955-06-24 1959-08-25 Montedison Spa Kontinuierliches Verfahren zur Reinigung, Entschlichtung und Bleiche von Gespinsten und Geweben aus Rohbaumwolle

Patent Citations (2)

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