DE512160C - Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Filmen aus Loesungen von AEthern und Estern der Cellulose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Filmen aus Loesungen von AEthern und Estern der Cellulose

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DE512160C
DE512160C DES68854D DES0068854D DE512160C DE 512160 C DE512160 C DE 512160C DE S68854 D DES68854 D DE S68854D DE S0068854 D DES0068854 D DE S0068854D DE 512160 C DE512160 C DE 512160C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/24Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
    • D01F2/28Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives from organic cellulose esters or ethers, e.g. cellulose acetate

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Fäden oder Filmen aus Lösungen von Äthern und Estern der Cellulose Die Eigenschaft von Acetylcellulose, sich in verschiedenen Flüssigkeiten (z. B. Eisessig, Chloroform, alkoholischen oder wäßrigen Rhodanlösungen) aufzulösen, ist bekannt. Man hat auch bereits versucht, Acetylcellulose auf diesem Wege zu einer Spinnflüssigkeit zu verarbeiten, aus der durch Koagulation in einem wäßrigen Fällbad Fäden oder Filme hergestellt werden können.
  • Es hat sich nun herausgestellt, daß man der tierischen Faser der chemischen Zusamrnensetzung nach wesentlich näherstehende Fäden von hohem Glanz, hoher Festigkeit und Widerstandsfähigkeit herstellen kann, indem man Lösungen von Äthern und Estern der Cellulose, insbesondere Formylcellulose, aus einer neutralen Lösung stammendes Casein oder andere Eiweißstoffe zusetzt. Man muß hierbei jedoch darauf achten, daß das Casein während der Lösung oder während der Ausfällung nicht hydrolysiert, sondern unverändert bleibt. Dies wird erreicht, indem man Äther oder Ester der Cellulose, insbesondere Formylcellulose, sowie das Casein in einem gemeinsamen Lösungsmittel auflöst. Als solche für die beiden verschiedenartigen Substanzen besonders geeignete Lösungsmittel haben sich wäßrige Auflösungen von Derivaten der Sulfocyansäure oder Isosulfocyansäure erwiesen. Zur Beschleunigung der Lösung wird noch eine geringe Menge einer schwachen Säure, z. B. Ameisensäure oder Essigsäure, zugesetzt.
  • Auf diese - Weise entstehen brauchbare Spinnflüssigkeiten, die in den üblichen Spinnapparaten ohne weiteres zu verarbeiten sind; desgleichen können auch in bekannter Weise Filme usw. aus der Lösung hergestellt werden.
  • Als Lösungsmittel verwendet man vorzugsweise eine 25°[oige, wäßrige Rhodanammonlösung, es können jedoch auch andere Sulfocyan- oder Isosulfocyanverbindungen benutzt werden, wie z. B. die des Kaliums, Natriums, Calciums oder Zinks, oder auch Doppelsulfocyanverbindungen, wie die des Ammoniums und des Zinks, des Calciums und des Zinks, sei es allein, sei es in (beliebiger Mischung, Verwendung finden. Auch alle löslichen Sulfocyan- oder Isosulfocyansäureester und auch die freien Säuren selbst können das Rhodanammon ganz oder teilweise ersetzen.
  • Der so gewonnenen Spinnflüssigkeit werden eiweißartige Stoffe zugesetzt, insbesondere Casein. Dieses löst sich in wäßrigen Sulfocyan- oder Isosulfocyanlösungen ebenfalls auf und ergibt so ein Mischgespinst von hervorragenden technischen Eigenschaften. Sowohl bei der Lösung als auch bei .der Fäl- Jung wird- das aus einer neutralen Lösung stammende Casein nicht hydrolysiert, sondern bleibt vollständig unverändert.
  • Die Spinnflüssigkeit kann entweder unmittelbar nach ihrer Herstellung verarbeitet werden, man kann sie jedoch auch zunächst reifen lassen, wie dies bei Viskoselösungen üblich ist. Sobald der gewünschte Reifegrad erreicht ist, kann er dadurch unverändert beibehalten werden, daß man die Lösung mit Ammoniak oder mit einer organischen Base, wie Anilin oder Pyridin, leicht alkalisch macht. Man verfügt damit über ein Mittel zur Regelung der Viskosität und der Gerinnungsgesohwindigkeit, durch welches es möglich ist, durch Ausspinnen (z. B. nach dem sogenannten Streck -spinnverfahren) mit der größten Leichtigkeit Fäden in allen gewünschten Feinheitsgraden zu erhalten.
  • Als Fällbad erweisen sich alle wäßrigen Fällbäder als brauchbar, wie sie für ähnliche Zwecke bereits bekannt sind, insbesondere eine i o°/oige Natriumsulfatlösung. Beispiel 15 Teile Formylcellulose und 2 Teile Casein werden in 12o Teile einer 25°/oigen wäßrigen Rhodanammonlösung gegeben, die leicht mit Ameisensäure angesäuert worden ist. Man rührt um, bis völlige Lösung eingetreten ist, läßt 96 Stunden lang bei 2o° C ruhig stehen, neutralisiert durch Zufügen von Pyridin und filtriert. Diese Lösung, deren Viskosität im wesentlichen konstant bleibt, wird nun mit den üblichen Hilfsmitteln in ein Fällbad versponnen, welches aus einer io°/oigen wäßrigen Natriumsulfatlösung besteht.
  • Der erhaltene Faden besitzt nach dem Waschen und Trocknen eine größere Elastizität als solche Fäden, die ausschließlich aus Celluloseester bestehen. Beim Färben verhält er sich wie die tierische Faser.
  • Wenn das aus Formylcellulose und Casein bestehende Lösungsgemisch unter Verwendung einer Viskosegießinaschine und durch Fällen in einem io°/oigen Natriumsulfatbad in durchsichtige Blätter übergeführt wird, so weisen diese Blätter gegenüber den ausschließlich aus Celluloseester hergestellten Gebilden eine Porosität auf, welche es gestattet, unmittelbar für photographische Zwecke lichtempfindliche Emulsionen auf ihnen anzubringen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜcIiL,; z. Verfahren zur Herstellung von Fäden oder Filmen aus Lösungen von Äthern und Estern der Cellulose, insbesondere von Formylcellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man die Äther oder Ester der Cellulose zusammen mit eiweißartigen Stoffen in einer wäßrigen Lösung eines oder mehrerer Derivate der Sulfocyansäure oder Isosulfocyansäure auflöst und die erhaltene Lösung in wäßrigen Fällbädern fällt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verspinnen@dieser Lösungen als Fällbad Wasser _ oder eine wäßrige Lösung eines neutralen Salzes verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Lösungen vor der Fällung reifen fäßt und dann mit Ammoniak oder einer organischen Base, wie Anilin oder Pyridin, leicht alkalisch macht.
DES68854D 1925-01-20 1925-02-17 Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Filmen aus Loesungen von AEthern und Estern der Cellulose Expired DE512160C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2449613A (en) * 1943-06-17 1948-09-21 Du Pont Reactions of inorganic polyisocyanates and polyisothiocyanates

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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