DE527254C - Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen

Info

Publication number
DE527254C
DE527254C DEL65950D DEL0065950D DE527254C DE 527254 C DE527254 C DE 527254C DE L65950 D DEL65950 D DE L65950D DE L0065950 D DEL0065950 D DE L0065950D DE 527254 C DE527254 C DE 527254C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
parts
acid
weight
cellulose
percent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEL65950D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE527254C publication Critical patent/DE527254C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L1/00Compositions of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08L1/08Cellulose derivatives
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/24Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
    • D01F2/28Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives from organic cellulose esters or ethers, e.g. cellulose acetate

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

Die Erfindung ist eine weitere Ausbildung der im Patent 467 003 beschriebenen Erfindung. Letztere betrifft die Herstellung von Kunststoffen auf die Weise, daß man ein in Lösung oder Pastenform vorliegendes Cellulosethiourethan, in welchem mindestens ein Wasserstoffatom der Aminogruppe durch ein Alkoholradikal ersetzt ist, in die Form eines Kunststoffes bringt und mittels einer Säure
to ausfällt; es ist angegeben, daß schon recht verdünnte anorganische oder organische Säuren die geformten Lösungen der N-substituierten Thiourethane rasch und vollständig zum Erstarren bringen, so daß es keinerlei Schwierigkeiten bereitet, Kunststoffe, wie künstliche Fäden, Kunsthaar, Filme, Bänder, Platten, plastische Massen, Schichten, Überzüge u. dgl., durch Koagulieren der geformten Thiourethanlösungen mit Hilfe von verdünnten Säuren zu erzielen.
Der Erfinder hat nun die Beobachtung gemacht, daß die im Sinne des Verfahrens des Hauptpatents herstellbaren Kunststoffe besonders wertvolle Eigenschaften erlangen,
as wenn als Fällungsmittel starke Säuren zur Verwendung gelangen, z. B. 25 bis 8oprozentige, vorteilhaft 40 bis 78prozentige Schwefelsäure oder 45 bis 7oprozentige Phosphorsäure oder 20 bis 35prozentige SaIzsäure oder 70 bis iooprozentige Essigsäure Die gewaschenen und getrockneten Produkte, insbesondere Fäden, Filme, Platten, Schichten u. dgl., zeigen neben hohem Glanz eine Trocken- und Naß festigkeit» welche die Festigkeiten der Kunststoffe, die durch Verwendung anderer Fällbäder, insbesondere schwacher Säuren aus den N-substituierten Thiourethanen der Cellulose, gewonnen werden, bei weitem übertreffen. Als Beispiel mag dienen, daß es durch Fällung von Lösungen geeigneter N-substituierter Thiourethane der Cellulose durch starke Säuren, z. B. 50 bis 7oprozentiger Schwefelsäure, gelingt, Kunstseide von hohem Glanz zu erzielen, welche in bezug auf Trocken- und Naß festigkeit der echten Seide nahekommt, sie in manchen Fällen erreicht und in manchen Fällen sogar übertrifft. Als zweites Beispiel möge angeführt werden, daß die aus Lösungen geeigneter N-substituierter Thiourethane der Cellulose hergestellten Filme eine viel höhere Biegsamkeit aufweisen als Filme, die aus denselben Lösungen mit Hilfe verdünnter Säuren erzielt werden. Soweit Kunstfäden in Betracht kommen, bietet die Verwendung starker Säuren neben der erhöhten Trocken- und Naßfestigkeit noch den Vorteil, daß es mit ihrer Hilfe schon in einfacher Weise gelingt, viel feinere Fäden zu erzielen als mit Hilfe schwacher Säuren.
Zur Ausführung des \rerfahrens wird eine
Lösung oder Paste eines N-AJkyl- oder N-Aryl- oder N-AralkyltHouretnans der Cellulose (N-Alkyl- oder N-Aryl- oder N-Aralkylthiocarbamidsäurecelluloseesters) in einem geeigneten ' Lösungsmittel, z. B. einer wäßrigen Alkalilösung, in die Form eines Kunststoffes, z. B. eines Fadens, eines Films, eines Bandes, einer Platte, einer plastischen Masse, einer Schicht, eines Überzuges o. dgl., ίο gebracht und die so geformte Lösung durch eine starke Säure, z. B. eine 25 bis 8oprozentige, vorteilhaft 40 bis 78prozentige Schwefelsäure, koaguliert. Die starke Säure kann für sich oder im Gemisch mit einem anderen Fällmittel zur Verwendung gelangen. Man kann ihr z. B. ein neutrales oder saures Salz (z. B. Glaubersalz, Natriumbisulfat, Ammoniumsulfat, Zinksulfat)' oder eine organische Substanz (z. B. einen Alkohol oder Aceton oder Glycerin) oder eine Zuckerart (z. B. Glukose o. dgl.) zusetzen. Man kann die starken Säuren für sich oder im Gemisch mit anderen starken Säuren verwenden, z. B. ein Gemisch von Schwefelsäure und Phosphorsäure oder von Schwefelsäure und Salzsäure oder von Schwefelsäure und starker Essigsäure o. dgl. Die Temperatur der starken Säure kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden. Man kann z. B. eine 50 bis 75prozentige Schwefelsäure von Zimmertemperatur oder darunter, z. B. von ο bis io° C, oder über Zimmertemperatur, z. B. von 300 C, verwenden. Man kann die Säure auch unter o°, z. B. bis minus 100C, kühlen. Da die mit Hilfe starker Säuren koagulierten Gebilde sehr plastisch sind, kann man sie unmittelbar nach ihrer Bildung, d. h. schon im Fällbade, oder später, d. h. nachdem sie das Fällbad verlassen haben, formen, z. B. strecken bzw. dehnen. Sobald die durch starke Säuren koagulierten Gebilde in Berührung mit Wasser kommen, d. h. sobald die in ihnen enthaltene Säure verdünnt oder entfernt wird, werden sie starr, • d. h. weniger plastisch.
Die Weiterbehandlung der gefällten Fäden, d. h. z. B. Auswaschen, Trocknen, wenn gewünscht, Dämpfen u. dgl., geschieht wie im Verfahren des Hauptpatents 467 003.
Das vorliegende Verfahren ist sowohl auf die gemäß des Patents 438 918 als auch auf die gemäß des britischen Patents 248 446 herstellbaren Cellulosederivate verwendbar.
I. Künstliche Fäden, insbesondere Kunstseide und künstliches Haar
Beispiel 1
Man trägt 100 Gewichtsteile Sulfitzellstoff (Wassergehalt 9 bis io°/0) oder Baumwolllinters (Wassergehalt 6 bis 7 °/0) in 2000 Gewichtsteile i8prozentiger Natronlauge bei 150C ein und beläßt die Cellulose in der Natronlauge 3 Stunden. Dann preßt man die Alkalicellulose im Falle Holzzellstoff auf 300 Glewichtsteile, im Falle Linters auf 340 Gewichtsteile ab, zerkleinert sie dann in einem gekühlten Zerfaserer 3 Stunden bei 11 bis 140 C und erlaubt der zerkleinerten Alkalicellulose 60 Stunden bei 15 bis 180C zu reifen. Dann wird die Alkalicellulose in bekannter Weise im Falle Holzzellstoff mit 40 Gewichtsteilen Schwefelkohlenstoff und im Falle Linters mit 60 Gewichtsteilen Schwefelkohlenstoff 8 Stunden bei 15 bis 200 C sulfidiert, der Schwefelkohlenstoffüberschuß durch Abblasen oder Evakuieren entfernt und das Cellulosexanthogenat in so viel Wasser gelöst, daß das Gesamtgewicht der Lösung 1000 Gewichtsteile beträgt. Die ungefähr 5,5 bis 6,5prozentige analytisch bestimmbare Cellulose enthaltende Viskose wird nun im frischen Zustande oder nach kürzerem oder längerem' Stehen (z- B. östündigem bis 3tätigem Stehen) mit 1000 Gewichtsteilen Wasser verdünnt und auf 4 bis 8° C gekühlt. Zu dieser Viskose wird, ohne sie zu neutralisieren, unter Rühren eine mit gepulvertem Natriumbicarbonat oder Soda o. dgl. neutralisierte Lösung von 65 bis 70 Gewichtsteilen Monochloressigsäure in 130 bis 140 Gewichtsteilen Wasser hinzugefügt. Nach etwa 3 bis 5 Stunden, jedenfalls aber bevor eine wesentliche Verdickung oder ein Schleimigwerden der Reaktionsmasse stattgefunden hat, werden, ohne die Reaktionsmasse zu neutralisieren, 120 Gewichtsteile Anilin oder die äquivalente Menge o-Toluidin oder Amidophenol hinzugefügt und bei Zimmertemperatür weitergerührt. Nach mehreren Stunden fällt das Cellulosexanthanilid bzw. -toluid bzw. -oxyanilid aus. Nach weiterem 24stündigen· bis 48stündigen Stehen des Rieaktionsgemisches bei Zimmertemperatur, vorteilhaft unter zeitweiliger Rührung, wird der Nieder- ■ schlag durch Filtrieren, Zentrifugieren, Kolieren o. dgl. von der Mutterlauge getrennt, mit Wasser gründlichst ausgewaschen und abgepreßt bzw. abgeschleudert. Das N-substituierte Thiourethan der Cellulose wird nun im feuchtrohen Zustand oder nachdem es vorher getrocknet wurde oder nachdem es vorher mit Alkohol oder Alkohol und Äther oder Benzol o. dgl. extrahiert wurde, in entsprechend starker Natronlauge so gelöst, daß eine ioprozentige Lösung des N-substituierten Thiourethans der Cellulose in 8prozentiger Natronlauge entsteht Diese Lösung wird, nachdem sie filtriert wurde, mit einer Geschwindigkeit von 3,3 ecm pro Minute durch eine Platindüse, die 24 Löcher zu 0,1 mm
Durchmesser enthält, in soprozentige Schwefelsäure von 400 C gedruckt. Man gibt dem Faden eine Tauchlänge von 80 cm in dem Bade, läßt ihn dann 120 cm durch die Luft gehen und wickelt ihn auf einer Spule auf, die mit einer solchen Geschwindigkeit umläuft, daß etwa 26 m Faden pro Minute abgezogen werden. In der erwähnten Luftdurchgangsstrecke sind drei Glasstäbe winklig
»■ο zueinander angeordnet, über welche der Faden läuft und wodurch eine Zusatzstrekkung auf den Faden ausgeübt wird. Der untere Teil der Spule läuft in Wasser um, so daß die Schwefelsäure beträchtlich verdünnt wird, sobald der Faden die Spule erreicht. Die Fäden werden dann gewaschen, gereinigt, gezwirnt und in üblicher Weise fertiggestellt.
Beispiel 2
Arbeitsweise wie im Beispiel 1, jedoch mit dem Unterschied, daß die Temperatur des Spinnbades — 50C beträgt.
B e i sp i e1 3
Arbeitsweise wie im Beispiel 1, jedoch mit dem Unterschied, daß das Spinnbad 37 °/o Schwefelsäure enthält.
Beispiel 4
Arbeitsweise wie im Beispiel 1, jedoch mit dem Unterschied, daß das Cellulosethiourethan in folgender Weise dargestellt wird: 1000 Gewichtsteile einer ioprozentigen (auf Ausgangscellulose gerechnet) Viskose, wie im Ausführungsbeispiel 1 dargestellt, werden mit 2000 Gewichtsteilen Wasser verdünnt und, ohne neutralisiert zu werden, mit einer durch Natriumbicarbonat oder Soda neutralisierten Lösung von 65 Gewichtsteilen Monochloressigsäure in 200 Gewichtsteilen Wasser unter Rühren versetzt. Die Reaktionsmasse wird unter fortwährendem oder zeitweiligem Rühren etwa 48 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen und dann, ohne neutrali-
siert zu werden, unter Rühren mit 30 Gewichtsteilen Anilin oder der äquivalenten Menge o-Toluidin oder Amidophenol versetzt und tüchtig gerührt. Nach mehreren Stunden fällt das Cellulosexanthanilid bzw. -o-toluid, bzw. -oxyanilid aus.
Isolierung, Lösen und Spinnen wie im Beispiel r.
Beispiel 5
Arbeitsweise wie im Beispiel 4, jedoch mit dem Unterschied, daß als Spinnbad 3oprozentige Schwefelsäure verwendet wird.
Beispiel 6
Arbeitsweise wie im Beispiel 4, jedoch mit dem Unterschied, daß als Spinnbad Schwefelsäure von 61 °/o H2 S O4-Gehalt verwendet wird.
Beispiel 7 6s
Arbeitsweise wie in den vorhergehenden Beispielen, jedoch mit der Abänderung, daß das N-substituierte Thiourethan folgendermaßen dargestellt wird: 1000 Gewichtsteile einer ioprozentigen (auf Ausgangscellulose gerechnet) Viskose, dargestellt wie im Beispiel i, werden ohne Verdünnung auf 40 C gekühlt und, ohne neutralisiert zu werden, unter Rühren mit einer neutralisierten Lösung von 30 bis 40 Gewichtsteilen Monochloressigsäure in 60 bis 80 Gewichtsteilen Wasser versetzt. Nach. 5 bis ι ο Minuten werden unter starkem Rühren 400 Volumenteile ioprozentiger Essigsäure in dünnem Strahl oder in kleinen Portionen rasch zugesetzt, wobei starkes Aufschäumen erfolgt. Nach etwa 15 Minuten, vom Essigsäurezusatz gerechnet, werden 30 Gewichtsteile Anilin oder die äquivalente Menge o-Toluidin oder Amidophenol zugesetzt und kräftig gerührt bzw. geknetet und die Kühlung unterbrochen. Nach dem Zusatz der basischen Verbindung ist die Reaktionsmasse recht zäh. Im Verlauf der weiteren Rührung bzw. Knetung verliert sie allmählich ihre Zähigkeit, und nach mehreren Stunden fällt das Endprodukt der Reaktion aus.
Fertigstellung, Lösung und Spinnen wie in den vorhergehenden Beispielen.
Beispiels g5
Arbeitsweise wie im Beispiel 7, jedoch mit dem Unterschied, daß als: Spinnbad Schwefelsäure von 66 °/0 H2 S O4-Gehalt verwendet wird.
■η ι
Beispiel 9
Arbeitsweise wie im Beispiel 7, jedoch mit dem Unterschied, daß als Spinnbad Schwefelsäure von 59 °/o H2 S O4-Gehalt verwendet wird.
Beispiel 10
Arbeitsweise wie in den vorhergehenden Beispielen, jedoch mit dem Unterschied, daß die Darstellung des N-substituierten Thiourethans der Cellulose folgendermaßen erfolgt: 1000 Gewichtsteile ioprozentiger (auf Ausgangscellulose gerechnet) Viskose, dargestellt wie im Ausführungsbeispiel 1, werden mit 2000 Gewichtsteilen Wasser verdünnt und, ohne neutralisiert zu werden, mit einer neutralisierten Lösung von 65 bis 70 Gewichtsteilen Monochloressigsäure in 260 bis 280 Gewichtsteilen Wasser unter Rühren versetzt und 48 Stunden sich selbst überlassen. Nach dieser Zeit werden unter Rühren 240 bis 250 Volumenteüe ioprozentiger Essigsäure
und hinterher 60 Gewichtsteile Anilin oder die äquivalente Menge o-Toluidin oder Amidophenol zugesetzt und weitergerührt. Nach mehrstündigem Rühren fällt das Cellulosexanthanilid bzw. -toluid bzw. -oxyanilid aus.
Isolierung, Lösung und Spinnen wie in den
vorhergehenden Beispielen.
Beispiel 11
Arbeitsweise wie im Beispiel 10, jedoch mit dem Unterschied, daß die 5oprozentige Schwefelsäure io°/0 Ammonsulfat enthält.
Beispiel 12
Arbeitsweise wie im Beispiel 10, jedoch mit dem Unterschied, daß als Spinnbad Schwefelsäure von 35 °/o H2 S O4-Gehalt verwendet wird.
Beispiel 13
Arbeitsweise wie in den vorhergehenden Beispielen, jedoch mit dem Unterschied, daß folgendes N-substituiertes Cellulosethiourethan hergestellt wird: 1000 Gewichtsteile ioprozentiger (auf Ausgangscellulose gerechnet) Viskose, dargestellt wie im Ausführungsbeispiel i, werden mit 5000 Gewichtsteilen Wasser verdünnt. Dann werden unter Rühren 65 bis 70 Gewichtsteile Monochloressigsäure, gelöst in 500 bis 600 Gewichtsteilen Wasser und mit Natriumbicarbonat oder Soda neutralisiert, zugesetzt und das Reaktionsgemisch unter fortwährendem oder zeitweiligem Rühren 48 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Nach dieser Zeit werden 450 Volumenteile ioprozentiger Essigsäure unter Rühren zugesetzt und hinterher 60 Gewichtsteile Anilin oder die äquivalente Menge o-Toluidin oder Amidophenol hinzugefügt und weitergerührt. Nach mehreren Stunden scheidet sich das Reaktionsprodukt ab. Aufarbeitung, Lösung und Spinnen wie in den vorhergehenden Beispielen.
Beispiel 14
Arbeitsweise wie in den vorhergehenden Beispielen, jedoch mit der Abänderung, daß folgendes N-substituiertes Thiourethan der Cellulose verwendet wird: 1000 Gewichtsteile ioprozentiger (auf Ausgangscellulose gerechnet) Viskose, dargestellt wie im Ausführungsbeispiel i, werden, ohne verdünnt zu werden, auf 6 bis io° C gekühlt und unter Rühren mit 500 bis 600 Volumenteilen ioprozentiger Essigsäure versetzt. Nach dem Zusatz der Essigsäure wird noch etwa, τ/2 bis ι Stunde nachgerührt, worauf eine neutralisierte Lösung von 20 bis 30 Gewichtsteilen Monochloressigsäure in 40 bis 60 Gewichtsteilen Wasser zugesetzt wird. Das Reaktionsgemisch wird dann unter fortwährendem oder zeitweiligem Rühren etwa 20 Stunden bei 8 bis io° C gehalten, nach welcher Zeit 30 Gewichtsteile Anilin oder die äquivalente Menge o-Toluidin oder Amidophenol zugesetzt werden. Nach mehrstündigem Rühren erfolgt die Ausscheidung des N-substituierten Cellulosethiourethans.
Isolierung, Lösung und Spinnen wie in den vorhergehenden Beispielen.
Beispiel 15
1000 Gewichtsteile ioprozentiger (auf Ausgangscellulose gerechnet) Viskose, dargestellt wie im Beispiel 1, werden mit 5000 Gewichtsteilen Wasser verdünnt und mit 500 bis 600 Volumenteilen ioprozentiger Essigsäure unter Rühren versetzt. Nadh 1J2 bis ι Stunde wird eine neutralisierte Lösung von 30 Gewichtsteilen Monochloressigsäure in 240 Gewichtsteilen Wasser unter Rühren zugesetzt und die Reaktionsmasse unter fortwährendem oder zeitweiligem Rühren 48 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Nach dieser Zeit werden zur Reaktionsmasse 60 Gewichtsteile Anilin oder die äquivalente Menge o-Toluidin oder Amidophenol zugesetzt und die Masse weitergerührt. Nach mehreren Stunden fällt das Endprodukt der Reaktion aus.
Isolierung, Lösung und Spinnen wie in den vorhergehenden Beispielen.
Beispiel 16
Arbeitsweise wie in einem der vorhergehenden Beispiele, jedoch mit dem Unterschied, daß an Stelle der Schwefelsäure 3Oprozentige Salzsäure als Spinnbad verwendet wird.
T-. . . ,
Beispiel 17
Arbeitsweise wie in einem der vorhergehenden Beispiele, jedoch mit dem Unterschied, daß an Stelle der Schwefelsäure Eisessig, als Spinnbad verwendet wird.
Beispiel 18
Arbeitsweise wie in einem der vorhergehenden Beispiele, jedoch mit dem Unterschied, daß der zerfaserten Alkalicellulose nicht gestattet wird, vor dem Sulfidieren zu reifen.
An Stelle der in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen N-substituierten Thiourethane kann man auch diejenigen Celluloseverbindungen verwende^ deren Darstellung in dem britischen Patent 248 446 beschrieben ist.
In den vorhergehenden Beispielen kann man an Stelle des Anilins oder o-Toluidins oder Amidophenols auch andere Stickstoffbasen, ζ. Β. Benzylamin, Methylamin, Äthyl-
amin usw., verwenden. Die Benzyl-, Methyloder Äthylcellulosethiourethane pflegen in der Regel schon nach kürzerer Zeit auszufallen, ansonst ist die Arbeitsweise die Erleiche. Beim Lösen der Benzylcellulosethiourethane kann man, wenn gewünscht, eine kleine Menge Alkohol der Lösung in Natronlauge hinzufügen.
An Stelle der 5oprozentigen Schwefelsäure
ίο kann man sich auch einer Schwefelsäure von 30%, 40 0J0, ss7o oder 60% bedienen. Sehr starke Schwefelsäure, z. B. 60 bis 7oprozentige, kann besonders in jenen Fällen angewendet werden, in welchen für die Herstellung des N-substitoierten Thiourethans der Cellulose eine Viskose verwendet wird, die aus ungereifter oder solcher Natroncellulose gewonnen worden ist, die nur kurz reifen gelassen wurde. Man kann der Schwefelsäure auch ein Salz, z. B. Glaubersalz oder Ammonsulfat, oder eine organische Substanz, z. B. Alkohol, Aceton, Glycerin, Zucker, Glukosesirup o. dgl., zusetzen.
«5 II. F i 1 m e
Beispiel 19
Eine der in den Beispielen 1 bis 7 beschriebenen Spinnlösungen wird durch ein schlitzartiges Mundstück in 5oprozentige Schwefelsäure gepreßt. Der Film kann entweder in der Schwefelsäure oder nach dem Verlassen der Schwefelsäure gestreckt bzw. gedehnt werden. Der erstarrte Film wird mit Wasser gründlich ausgewaschen und getrocknet. Der fertige Film kann gedämpft werden. Zur Erhöhung seiner Geschmeidigkeit kann er in einem geschlossenen Raum mit den Dämpfen einer wäßrigen Pyridinlösung behandelt werden.
An Hand der vorhergehenden Beispiele und der im Hauptpatent angegebenen Beispiele ergibt sich die Darstellung von Platten, plastischen Massen, appretierten Textilstoffen, Kunstleder, Buchbinderleinwand und aller anderen Kunststoffe von selbst.
Überall, wo es der Sinn zuläßt, soll unter starker Säure folgendes verstanden werden: bis 8oprO'zentige Schwefelsäure, 40 bis 75prozentige Phosphorsäure, 20 bis ßoprozentige Salzsäure oder 70 bis iooprozentige Essigsäure.
Der Ausdruck starke Mineralsäure soll bedeuten: 25 bis 8oprozentige Schwefelsäure, bis 75prozentige Phosphorsäure oder 20 bis 3oprozentige Salzsäure.
Der Ausdruck starke Schwefelsäure soll bedeuten: 25 bis 8oprozentige Schwefelsäure, vorteilhaft von 40 bis 70 °/0 H2 S O4-Gehalt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch :
    Weitere Ausbildung des durch Patent 467 003 geschützten Verfahrens zur Herstellung von Kunststoffen, soweit bei diesem eine wäßrig-alkalische Lösung eines N-Monoalkyl-, -aryl- oder aralkylcellulosethiourethans in die Form eines Kunststoffes, z. B. eines Fadens oder Films, gebracht und sodann mit einer fällend wirkenden Säure behandelt wird, gekennzeichnet durch die Verwendung einer starken Säure, z. B. 40 bis 7oprozentiger Schwefelsäure oder 45 bis 75prozentiger Phosphorsäure oder 20 bis 3oprozentiger Salzsäure oder 70 bis iooprozentiger Essigsäure, gegebenenfalls in Mischung mit einem Salz als Fällungsmittel.
DEL65950D 1924-04-04 1926-05-30 Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen Expired DE527254C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT231806X 1924-04-04
AT248994X 1925-05-30

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE527254C true DE527254C (de) 1931-06-19

Family

ID=25608098

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEL60244D Expired DE467003C (de) 1924-04-04 1924-05-20 Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen
DEL65950D Expired DE527254C (de) 1924-04-04 1926-05-30 Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen

Family Applications Before (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEL60244D Expired DE467003C (de) 1924-04-04 1924-05-20 Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen

Country Status (4)

Country Link
US (2) US1674403A (de)
DE (2) DE467003C (de)
FR (2) FR595998A (de)
GB (2) GB231806A (de)

Families Citing this family (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2728630A (en) * 1950-03-30 1955-12-27 American Viscose Corp Shaped articles of cellulose phenylthiourethane and method of producing them
US2697053A (en) * 1951-04-25 1954-12-14 Du Pont Method of coating a sheet of polyvinyl butyral resin and laminating said sheet between glass plates
US2748109A (en) * 1952-04-01 1956-05-29 American Viscose Corp Thiourethanes of cellulose esters
GB831065A (en) * 1955-07-12 1960-03-23 Courtaulds Ltd Improvements in and relating to the manufacture of threads, fibres, filaments and the like from viscose
CN108707991B (zh) * 2018-06-12 2020-02-21 江苏金太阳纺织科技股份有限公司 一种天然染料可染的再生纤维素纤维的制备方法
CN114287947B (zh) * 2022-01-04 2023-08-18 上海未乐科技有限公司 一种可用于虚拟-现实交互的界面材料及其制备方法

Also Published As

Publication number Publication date
FR32031E (fr) 1927-08-29
US1674404A (en) 1928-06-19
FR595998A (fr) 1925-10-13
US1674403A (en) 1928-06-19
GB248994A (en) 1926-03-18
DE467003C (de) 1928-10-20
GB231806A (en) 1925-11-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE643543C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, insbesondere kuenstlichen Faeden aus Viscoseloesungen
DD142898A5 (de) Geformter zelluloseartikel,hergestellt aus einer zellulosehaltigen loesung
DE3027033A1 (de) Verfahren zum aufloesen von zellulose
AT402932B (de) Celluloseschwamm und verfahren zu dessen herstellung
DE527254C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen
DE2732176A1 (de) Neues verfahren zur formgebung von celluloseloesungen und die so erhaltenen erzeugnisse
DE2732152C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Fäden, Fasern, Filmen oder Membranen aus Celluloselösungen
DE749264C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern oder -faeden aus Viskose
DE909491C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Casein
DE825581C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden aus in Wasser geloesten Polyvinylverbindungen
DE1669465A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden aus Polyamidsaeuren oder -salzen
DE640807C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Celluloseverbindungen
AT118618B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen.
DE498157C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Gebilde, insbesondere von Kunstseide
AT124684B (de) Verfahren zur Herstellung von Viskoseseide.
DE1117255B (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosexanthogenatessigsaeure-Faeden
DE512160C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Filmen aus Loesungen von AEthern und Estern der Cellulose
AT135318B (de) Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden oder anderen Produkten.
DE389394C (de) Verfahren zur Herstellung eines wolleartigen Gespinstes aus Viskoseloesungen
DE398993C (de) Verfahren zur Herstellung von Filmen, Platten, Baendern und Streifen o. dgl.
CH122788A (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstfäden aus Viskose.
DE910107C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Fasern, Baendern oder Filmen, aus Cellulose oder Cellulosederivaten
DE946387C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellwolle durch Verspinnen von Viscose
DE1021841B (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen, reinen, bestaendigen Alkalicellulosexanthogenats
DE519138C (de) Verfahren zur Herstellung neuartiger Cellulosederivate