-
Verfahren zur Herstellung von Metallsalzen synthetischer Gerbstoffe.
Durch das Hauptpatent 382905 und das frühere Zusatzpatent 386469 ist ein
Verfahren zur Herstellung von Metallsalzen synthetischer Gerbstoffe geschützt, welches
darin besteht, daß man Gerbstoffe, welche aus aromatischen oder aliphatischen Verbindungen
oder aus Gemischen dieser durch Verkettung erhalten sind und freie Sulfogruppen
im Molekül enthalten, gegebenenfalls nach Abstumpfung der in ihnen vorhandenen freien
Schwefelsäure durch Hydroxyde, Carbonate oder andere geeignete Salze der Alkali-
und Erdalkalimetalle mit geeigneten Schwermetallverbindungen behandelt.
-
Weitere Versuche haben gezeigt, daß man solche synthetischen Gerbstoffe
auch in der Weise mit Verbindungen der Schwermetalle umsetzen kann, daß sich basische
Schwermetallsalze der Gerbstoffe bilden, was den Vorteil hat, daß beim Gerben entsprechend
größere Mengen der Metalle von der tierischen Haut aufgenommen werden.
-
In den Patentschriften 265855, 266139 und 280233 der Klasse
28a ist vorgeschlagen, synthetische Gerbstoffe, bestehend aus verketteten Komponenten,
für sich oder in Mischung mit anderen gerbenden oder nicht gerbenden Stoffen zum
Gerben von Häuten zu verwenden, von einer chemischen Umsetzung zu Salzen ist aber
dort nicht die Rede, sondern es handelt sich lediglich um einfache Mischungen verschiedener
Stoffe nebeneinander. Ferner ist in dem Handbuch der Chromgerbung von jettmar, 2.
Aufl. (igi3) Seite io8 und i42ff. die Verwendung basischer Metallsalze von Mineralsäuren
als solcher oder gegebenenfalls unter Mitbenutzung von Seife, Blut oder Urin zum
Gerben beschrieben. Die Produkte des vorliegenden Verfahrens stellen dagegen komplexe
Verbindungen von basischen Schwermetallsalzen synthetischer Gerbstoffe dar, welche
den Vorzug haben, die tierische Haut in congoneutraler Lösung zu gerben, so daß
das lästige Auswaschen der sonst vorhandenen Säuren in Fortfall kommt, was stets
auf Kosten des Lederrendements geschah, wenn nicht ein Brüchigwerden des Leders
in Kauf genommen werden sollte.
-
Die neuen Produkte sind in Wasser löslich, fällen tierischen Leim
und zeigen die Eigenschaften der gebräuchlichen Gerbmittel, indem sie für sich oder
unter Beimischung sonstiger Zusätze wie auch für Kombinationsgerbangen benutzt werden
können.
-
Beispiel i.
-
75 kg Naphtalin und 75 kg Phenol werden bei i2o ° während acht Stunden
mit i5o kg 98 prozentiger Schwefelsäure sulfoniert und mit 75 kg 3o prozentiger
Formaldehydlösung bei
6o bis 8o' kondensiert, bis eine Probe mit
Leimlösung keine weitere Zunahme der Fällung zeigt. Die erhaltene Masse wird vor
dem Steifwerden mit ioo l Wasser verdünnt, mit Calciumhydroxyd neutralisiert und
heiß filtriert, hierauf mit Soda umgesetzt und der kohlensaure Kalk abfiltriert.
l.ie Natriumsalzlcsung des Gerbstoffes läßt man nun unter Rühren in eine Chromchloridlösung,
enthaltend etwa 2 Mol. Chromchlorid, berechnet auf i Mol. des Gerbstoffes, einlaufen,
wonach zur Bildung des basischen Salzes Soda zugegeben wird, bis die gesamte Salzsäure
an Natrium gebunden ist. lie Lesung reagiert auf Congo neutral und gibt mit tierischem
Leim eine starke Fällung. Lie Trockensubstanz verkohlt beim Erhitzen auf dem Spatel
ohne vorher zu schmelzen, ist in Wasser löslich, in Äther oder Benzol dagegen unlöslich.
-
An Stelle von Chromchlorid können auch andere Schwermetallverbindungen
mit synthetischen Gerbstoffen zu den entsprechenden Salzen umgesetzt werden, auch
kann natürlich die Umsetzung nach anderen für die Bildung basischer Salze bekannten
Verfahren erfolgen. Beispiel 2.
-
ioo g Teerphenole vom S. P. 185 bis Zoo ° werden mit 275 g krystallisiertem
Natriumsulfit und 150 g 30 prozentiger Formaldehydlösung rückfließend erhitzt.
Das Reaktionsprodukt wird angesäuert und die schweflige Säure verkocht. Sodann wird
mit Alkali genau neutralisiert und mit io g Alum niumsulfat bis zur lackmussauren
Reaktion mgesetzt. Man läßt das überschüssige Glaubersalz auskristallisieren und
den Extrakt in iio ccm einer 5o° B6 starken Aluminiumsulfatlösung einlaufen. Alsdann
gibt man solange Sodalösung hinzu, bis beim Verdünnen auf 7° B6 gerade eine Trübung
zu bemerken ist. Das zur Trockne eingedampfte Produkt läßt sich infolge Bildung
hoher basischer Salze nicht mehr vollständ g in Wasser auflösen. Beim Erhitzen auf
dem Spatel tritt Verkohlung ein, die Verbindung hat keinen Schmelzpunkt. Beispiel
3.
-
ioo g Teerphenole aus Urteer werden wie in Beispiel 2 angegeben mit
Formaldehyd kondensiert. L ie M- eiterverarbeitung geschieht unter Anwendung von
Chromisulfat, und zwar'setzt man das neutralisierte Produkt mit i2 g Chromisulfat
um; es reagiert alsdann lackmussauer. Man läßt den Extrakt nun in eine Lesung von
30 g Chromisulfat in ioo ccm « asser einlaufen, gibt alsdann solange
Sodalösung hinzu, bis beim Verdünnen auf io ° B6 gerade eine Trübung eintritt. Man
befreit durch Auskristallisieren den Extrakt von dem überschüssigen Glaubersalz.
Las zur Trockne eingedampfte Produkt verhält sich gerade wie das in Beispiel 2 beschriebene.
Beispiel q..
-
ioo g Urteerkresole vom S. P. 225 bis 240' werden mit 25o g Natriumsulfit
und ioo g 30 prozentigem Formaldehyd durch Kochen am RückfluLkühler kondensiert.
Las Reaktionsprodukt wird angesäuert, die schweflige Säure verkocht, mit Natronlauge
genau neutralisiert und alsdann mit io g Ferrisulfat lackmussauer gemacht. Lieses
Produkt läßt man in eine Auflösung von 2o g Ferrisulfat in ao g Wasser einlaufen,
gilt solange Sodalcsung hinzu, bis beim Verdünnen auf io ° B6 gerade eine Trübung
zu bemerken ist. Durch Auskristallisieren befreit man die Masse von dem überschüssigen
Glaubersalz. Lie Eigenschaften des Trockenrückstandes sind die gleichen wie in den
vorhergehenden Beispielen angegeben.